Handout - Didaktik der Physik!
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Demonstrationsexperimente WS 2005/2005<br />
Thema: Dichtebestimmung von Festkörpern<br />
Stefanie Scheler 11.11.2005<br />
1. Versuchsbeschreibung:<br />
Materialliste:<br />
- Laufgewichtswaage<br />
- Aluminiumtauchkörper qua<strong>der</strong>förmig mit Haken und angebrachter<br />
Nylonschnur zum Eintauchen<br />
- Nicht geometrisch einfache Tauchkörper, z. B. 2 Marmorsteine,<br />
1 Messingkörper<br />
- Überlaufgefäß<br />
- Becher mit entgastem Wasser (z. B. durch Abkochen)<br />
- Messzylin<strong>der</strong><br />
- Maßstab o<strong>der</strong> Lineal<br />
Versuchsdurchführung:<br />
Zunächst werden die Massen <strong>der</strong> beiden Marmorsteine durch Wiegen mit einer<br />
Waage bestimmt. Alternativ könnten die Massen auch indirekt durch einen Fe<strong>der</strong>kraftmesser<br />
bestimmt werden.<br />
Die Körper werden dann beide jeweils in das bis zum Rand des Überlaufrohres mit<br />
Wasser gefüllte Überlaufgefäß getaucht. Es sollte möglichst gasfreies Wasser<br />
verwendet werden. Außerdem muss versucht werden, den Wasserstand im<br />
Überlaufgefäß vor den Messungen immer gleich zu halten. Das verdrängte Wasser<br />
fließt in den Messzylin<strong>der</strong>, womit die Volumina <strong>der</strong> beiden Körper bestimmt werden<br />
können.<br />
Genauso wird mit dem Messingkörper verfahren.<br />
Unter <strong>der</strong> Annahme, dass es sich um homogene Körper handelt, lässt sich dann die<br />
jeweilige Dichte aus den gemessenen Werten mittels ρ = m/V bestimmen.<br />
Bei <strong>der</strong> Durchführung des Versuches als Schulexperiment müssen die Schüler<br />
erarbeiten, dass es wichtig ist, die Körper erst zu wiegen und dann ihr Volumen zu<br />
bestimmen, da sonst eventuell das Wasser mit gewogen wird.<br />
Außerdem müssen Fehlerquellen, wie z. B die Schnur, die an den Tauchkörper<br />
angebracht ist und mit gewogen wird, angesprochen werden. Eventuell könnte die<br />
Schnur auch erst nach dem Wiegen an den Körper angebracht werden.<br />
Im zweiten Teil <strong>der</strong> Versuchsvorführung wird dann noch die Dichte eines<br />
qua<strong>der</strong>förmigen Aluminiumkörpers auf zwei verschiedene Arten bestimmt.
Sein Volumen wird zum einen durch Abmessen <strong>der</strong> Seitenkanten des Qua<strong>der</strong>s und<br />
Berechnung seines Körperinhalts und zum an<strong>der</strong>en erneut durch die Überlaufmethode<br />
bestimmt.<br />
Anschließend werden die beiden berechneten Werte für die Dichten verglichen.<br />
Auch hier soll noch einmal auf mögliche Fehlerquellen eingegangen werden. Dies<br />
sind z. B geringe Verluste des Wassers, wenn es vom Überlaufrohr in den<br />
Messzylin<strong>der</strong> fließt o<strong>der</strong> Ungenauigkeiten beim Messen des Körpers.<br />
2. Lernvoraussetzungen<br />
- Schüler kennen die Begriffe Masse und Volumen<br />
- Schüler kennen den Begriff <strong>der</strong> Dichte*<br />
- Schüler kennen die Definition <strong>der</strong> Dichte eines homogenen Körpers als Quotient<br />
aus Masse und Volumen*<br />
- Schüler kennen das Prinzip <strong>der</strong> Verdrängung<br />
- Schüler können das Volumen eines qua<strong>der</strong>förmigen Körpers berechnen<br />
3. Lernziele<br />
3.1. Grobziele<br />
- Schüler sollen wissen, dass verschiedene homogene Körper unterschiedliche<br />
Dichten besitzen<br />
- Schüler sollen zwei Methoden <strong>der</strong> Dichtebestimmung kennen lernen<br />
- Schüler sollen einen Einblick in die Fehlerrechnung bekommen<br />
3.2. Feinziele<br />
- Schüler sollen erfahren, dass verschiedene homogene Festkörper unterschiedliche<br />
Dichten besitzen können<br />
- Schüler sollen wissen, dass Marmor und Aluminium geringere Dichten als<br />
Messing besitzen und man hier umgangssprachlich oft von leichteren und<br />
schwereren Materialien spricht<br />
- Schüler sollen erkennen, dass die Dichte eine nützliche Größe ist, um den Stoff<br />
aus dem ein Körper besteht, herauszufinden<br />
- Schüler sollen zwei verschiedene Arten kennenlernen, das Volumen eines Körpers<br />
zu bestimmen<br />
- Sie sollen wissen, dass die Volumenbestimmung durch Messen des<br />
Körpers stark eingeschränkt ist, da sie nur für geometrisch einfache Körper
angewandt werden kann werden kann<br />
- Schüler sollen sensibel gemacht werden für verschiedene Arten von Fehlern, die<br />
bei <strong>der</strong> Durchführung eines Experiments auftreten können<br />
- Schüler sollen eine einfache Methode <strong>der</strong> Abschätzung eines Fehlers kennen<br />
lernen<br />
4. Bezug zu einem übergeordneten Unterrichtsthema:<br />
Übergeordnetes Thema ist das Thema „Dichte“.<br />
5. Experimentelle Alternative<br />
Dichten von Festkörpern können auch mit einem Pyknometer bestimmt werden.<br />
Voraussetzung ist dabei, dass die Temperatur konstant ist.<br />
Zunächst wird das leere Pyknometer gewogen =>m(0).<br />
Das Pyknometer mit Wasser =>m(1)<br />
Das Pyknometer mit dem sich darin befindenden Festkörper =>m(2)<br />
Das Pyknometer mit dem Festkörper aufgefüllt mit Wasser => m(3)<br />
Außerdem ist die Dichte von Wasser ρ(Wasser) bei gegebener Temperatur bekannt.<br />
Die Dichte des Festkörpers ergibt sich dann durch folgende Formel:<br />
ρ(FK) = {(m2-m0)/[(m1-m0)-(m3-m2)]} * ρ(Wasser)<br />
Diese Methode ist allerdings weniger anschaulich für die Schüler als die oben<br />
beschriebene. Es ist hierbei für die Schüler wahrscheinlich schwierig, mit den<br />
verschiedenen Massen richtig umzugehen.
6. Mögliche bzw. notwendige Modifikation des Demonstrationsexperiments bei<br />
Einsatz als Gruppenexperiment<br />
Das Experiment kann gut im Unterricht vorgeführt werden. Dabei können die Schüler<br />
gut mit einbezogen werden. Es können verschiedene Schüler die verschiedenen<br />
Arbeitsschritte, also Wiegen, in Wasser eintauchen und Volumen ablesen, Abmessen<br />
des Körpers übernehmen.<br />
7. Unterrichtsverfahren<br />
Modifiziertes Normalverfahren<br />
7.1 Sozialformen<br />
Unterrichtsgespräch<br />
7.2 Lehrformen und Lernformen<br />
1. Lehrformen<br />
Medien ersetzendes Lehren, darbietend<br />
2. Lernformen<br />
Aufnehmendes Lernen: Schüler beobachten den Versuch<br />
7.3 Motivationssituation o<strong>der</strong> Einstiegssituation<br />
Lehrer zeigt den Schülern einen Stein, <strong>der</strong> aussieht wie ein Marmorstein. Die Frage<br />
ist dann, wie man herausfinden könnte, ob es sich dabei wirklich um Marmor handelt.
8. Sicherung <strong>der</strong> Lernziele<br />
Dichtebestimmung fester Körper<br />
Versuch1: Dichtebestimmung zweier Marmorsteine und eines Messingkörpers mit<br />
dem Prinzip <strong>der</strong> Verdrängung<br />
1. Schritt: Bestimmung <strong>der</strong> Massen <strong>der</strong> Körper durch Wiegen mit <strong>der</strong> Waage<br />
2. Schritt: Eintauchen <strong>der</strong> Körper in ein Überlaufgefäß; das Volumen des verdrängten<br />
Wassers entspricht dem Volumen des eingetauchten Körpers<br />
3. Schritt: Berechnung <strong>der</strong> jeweiligen Dichte ρ als Quotient aus Masse und Volumen<br />
Tabelle 1:<br />
Masse m<br />
in g<br />
Volumen V<br />
in cm³<br />
Dichte ρ=m/V<br />
in g/cm³<br />
Marmorstein 1 Marmorstein 2 Messingkörper<br />
4. Schritt: Vergleich mit Literaturwert: ρ(Marmor) =2,5…2,7 g/cm³<br />
ρ(Messing) =8,6…8,8 g/cm³<br />
Versuch 2: Dichtebestimmung eines Aluminiumqua<strong>der</strong>s durch<br />
a) Verdrängungsmethode<br />
b) Abmessen und Berechnung des Volumens<br />
Vorgehensweise wie in Versuch 1, nur dass vor Schritt 2 Länge, Breite und Höhe des<br />
Körpers gemessen werden und daraus sein Volumen V=l*b*h berechnet wird.<br />
Tabelle 2:<br />
Masse m<br />
in g<br />
Volumen V<br />
in cm³<br />
Dichte ρ<br />
In g/cm³<br />
Methode<br />
„Verdrängung“<br />
Methode<br />
„Messen“<br />
Literaturwert: ρ(Aluminium) = 2,7 g/cm³<br />
Mögliche Fehlerquellen:<br />
- Schnur an Tauchkörper trägt zur Masse und zum Volumen bei<br />
- Nicht exakt identische Wasserstandshöhen im Überlaufgefäß<br />
- Ungenauigkeit beim Abmessen des Aluminiumqua<strong>der</strong>s
Wie können wir bessere Werte erreichen?<br />
Für unsere Geräte gilt:<br />
Fehler bei <strong>der</strong> Volumenbestimmung:<br />
Verdrängungsmethode: ∆V =+/- 5cm³<br />
Messen:<br />
je Länge ∆l=+/-1mm<br />
Fehler beim Wiegen: ∆m = +/- 0,5g<br />
Die Fehler pflanzen sich bei <strong>der</strong> Berechnung <strong>der</strong> Dichte fort.<br />
Deshalb berechnen wir für jeden Körper jeweils den Quotienten aus kleinster Masse<br />
und größtem Volumen, bzw. größter Masse und kleinsten Volumen.<br />
ρ(1)=(m-∆m)/(V+∆V)<br />
ρ(2)=(m+∆m)/(V-∆V)<br />
Die beiden Werte geben uns ein Intervall an, in dem unsere Dichte liegt.<br />
Unsere Werte für die Dichte mit Fehlerrechnung:<br />
ρ(Marmor) = +/-<br />
ρ(Messing) = +/-<br />
ρ(Aluminium) = +/-<br />
9. Lernzielkontrolle/Hausaufgabe<br />
Die Schüler werden aufgefor<strong>der</strong>t, jeweils von einem Körper ihrer Wahl die Dichte zu<br />
bestimmen, wobei sie allerdings darauf achten sollen, dass es sich um einen<br />
homogenen Körper handelt.<br />
Da wohl keiner von ihnen ein Überlaufgefäß zu Hause hat, bekommen sie die<br />
Anweisung, sich zu überlegen, wie sie das Volumen allein mit einem Messbecher<br />
bestimmen können und dies dann auf diese Weise durchzuführen.