Chemie Diplomarbeit / Fakultät für Chemie und Pharmazie ...
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Modifikation <strong>und</strong> Charakterisierung von Mikroelektrodenstrukturen zur Optimierung der kapazitiven Kommunikation mit Nervenfasern<br />
V<br />
M<br />
RT<br />
= ⋅<br />
F<br />
[<br />
⊕] + [<br />
⊕] + [<br />
−]<br />
[<br />
⊕] + [<br />
⊕] + [<br />
−]<br />
P K P Na P Cl<br />
K a Na a Cl i<br />
P K P Na P Cl<br />
K i Na i Cl a<br />
Q<br />
+<br />
C<br />
ln<br />
(1-1)<br />
R: Allgemeine Gaskonstante 8,31451 J·mol -1·K -1 ; T: absolute Temperatur [K]; F: FARADAY-Konstante 96484,56<br />
C·mol -1 ; P: Permeabilitätskoeffizient der Membran für die benannte Ionensorte [cm·s -1 ]; Q: Ladung auf der<br />
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Membranoberfläche [C]; C: Membrankapazität [F = A·s/V = C·A·s/J].<br />
Das Ruhepotential wird einerseits durch ein elektrostatisches Gleichgewicht zwischen<br />
organischen Anionen innerhalb des Axons <strong>und</strong> Kaliumkationen, die durch einen Typ stets<br />
geöffneter, nicht regulierbarer Kaliumkanäle in der Axonmembran frei diff<strong>und</strong>ieren können,<br />
aufrechterhalten. Der osmotische Druck <strong>und</strong> das Potentialgefälle über die Membran hinweg<br />
halten sich dabei die Waage. Andererseits verhindern im Ruhezustand geschlossene<br />
Natriumkanäle (Molekulargewicht etwa 260kDa) das Eindiff<strong>und</strong>ieren von Natriumkationen<br />
entlang des Konzentrationsgradienten in das Axoplasma. Ein Spannungsreiz, dessen Potential<br />
eine bestimmte positive Schwelle überschreiten muß, verursacht die sog. Depolarisation der<br />
Axonmembran: Weicht die Potentialdifferenz über der Axonmembran um etwa 20mV in<br />
positive Richtung von ihrem Ruhewert ab, dann öffnen sich spannungskontrollierte<br />
Natriumkanäle in der Membran <strong>und</strong> gestatten den Einstrom von Na -Ionen in das Axoplasma<br />
(positiver Stromfluß). Diese Polarisation trägt zur weiteren Depolarisation der Axonmembran<br />
bei, indem sie sukzessive weitere benachbarte Natriumkanäle öffnet. Der Na -Einstrom in das<br />
Axon übersteigt nach kurzer Zeit den K -Ausstrom aus dem Axon. Der Innenraum der<br />
Nervenfaser wird vorübergehend auf +40mV positiv polarisiert. Andererseits triggert die<br />
Potentialänderung ihrerseits die Repolarisation durch verzögertes Öffnen von<br />
spannungsgesteuerten Kaliumkanälen. Vermehrter Ausstrom von K -Ionen aus dem Axon<br />
<strong>und</strong> spontanes Schließen der Natrium-Kanäle wiegen den Na -Ionen-Einstrom auf <strong>und</strong> stellen<br />
schließlich das Ruhepotential nach kurzfristiger Hyperpolarisation (Unterschreitung des<br />
Ruhepotentials) wieder her. Der beschriebene Prozeß läuft meist innerhalb einer Millisek<strong>und</strong>e<br />
ab. Eine erneute Depolarisation des Axonabschnitts ist erst nach einer gewissen Ruhezeit im<br />
Millisek<strong>und</strong>enbereich, der sog. Refraktärzeit möglich, während der die Ionenkanäle gegenüber<br />
Schwellpotentialen unempfindlich sind <strong>und</strong> verschlossen bleiben. Aus diesem Gr<strong>und</strong> pflanzt<br />
sich das Aktionspotential auch nur in die Richtung der noch depolarisierbaren Ionenkanäle<br />
fort, nicht dagegen rückwärts zum Ursprung. Energieumsetzende Transportmechanismen<br />
(Na -K -Pumpe) erzeugen anschließend den ursprünglichen Konzentrationsgradienten.<br />
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