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Chemie Diplomarbeit / Fakultät für Chemie und Pharmazie ...

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RANVIERsche Schnürringe<br />

Myelinscheide<br />

anzutreffen. Jede SCHWANNsche Zelle bildet auf<br />

eine Länge von etwa 1mm die sog. Myelinscheide<br />

um ein einzelnes Axon aus, indem sie sich in<br />

mehreren Lagen konzentrisch um das Axon wickelt.<br />

Zwischen den umhüllten Segmenten liegen die<br />

RANVIERschen Schnürringe. 500 SCHWANNsche<br />

Zellen sind an der Myelinisierung eines einzelnen<br />

sensorischen Axons beteiligt. 11 In Wirklichkeit sind<br />

die Myelinlagen weitaus kompakter als hier<br />

dargestellt.<br />

SCHWANNsche<br />

Zelle<br />

Zellkern<br />

innere Zunge<br />

einzelnes Axon<br />

Abbildung 5: SCHWANNsche Zellen (oder auch<br />

Gliazellen) sind im peripheren Nervensystem<br />

Nervenfasern verwenden nur zwei Typen von Signalen: „Passive“, d.h. lokale, graduierte<br />

Potentiale, <strong>und</strong> „alles-oder-nichts“ Aktionspotentiale. Die lokalen Potentiale können sich nur<br />

über kurze Strecken ausbreiten; ihre Reichweite beträgt gewöhnlich nur 1 bis 2 Millimeter.<br />

Sie ermöglichen es den Nervenzellen, an sensorischen Nervenendigungen über sog. Rezeptoroder<br />

Generatorpotentiale oder an den Verbindungen zwischen den Zellen, an den Synapsen,<br />

über sog. (post-)synaptische Potentiale Aktionspotentiale auszulösen. Synaptische Potentiale<br />

können exzitatorisch (EPSP) oder inhibitorisch (IPSP) sein. Das Hauptmerkmal von lokalen<br />

Potentialen liegt darin, daß sie, integrativ über die Impulsfrequenz, die proportional zur<br />

Reizstärke ist, kontinuierlich in ihrer Größe abgestuft werden können. 8 Aktionspotentiale sind<br />

stereotypische regenerative Impulse, die rasch <strong>und</strong> ohne Abschwächung, d.h. mit konstanter<br />

Amplitude (ca. 0,1V), konstanter Dauer (ca. 1ms) <strong>und</strong> charakteristischer Form mit einer<br />

Geschwindigkeit von bis zu 120m/s über weite Strecken geleitet werden. Die Kombination<br />

dieser beiden Signaltypen codiert die universelle Sprache aller bisher bekannten tierischen<br />

Nervenzellen. 9 In einer ruhenden Nervenfaser eines Wirbeltieres beträgt die Potentialdifferenz<br />

über die Axonmembran ca. 70mV (Ruhepotential), wobei der Innenraum gegenüber dem<br />

Außenraum negativ geladen ist. Die unterschiedlichen Permeabilitäten P der Membran für die<br />

einzelnen Ionensorten <strong>und</strong> die momentanen Ionenkonzentrationen zwischen Axoninnenraum i<br />

<strong>und</strong> Axonaußenraum a bestimmen das Membranpotential V M . Es läßt sich über die von der<br />

NERNSTschen Gleichung abgeleitete, hier um den kapazitiven Anteil der Membran selbst<br />

erweiterte GOLDMAN-Gleichung (1-1) berechnen: 11<br />

7

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