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Chemie Diplomarbeit / Fakultät für Chemie und Pharmazie ...

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Modifikation <strong>und</strong> Charakterisierung von Mikroelektrodenstrukturen zur Optimierung der kapazitiven Kommunikation mit Nervenfasern<br />

Oberfläche gebildete Oxidschicht weiter in den Metalldraht hinein, die während des Reduktionsvorgangs nicht<br />

mehr ganz zum Metall reduziert werden kann. Über die gebildete Oxidschicht mit ihrer größeren<br />

Austauschstromdichte gegenüber dem reinen Iridium können damit in jedem folgenden Zyklus höhere<br />

Oxidationsströme zur parallel verlaufenden Sauerstoffbildung in den Elektrolyten abfließen. Eine alternative<br />

Erklärung des Strom/Spannungsverlaufs ist denkbar <strong>und</strong> wird im Text diskutiert.<br />

Folgende Erklärungen sind denkbar: Zum einen könnte sich eine Iridiumoxidschicht bilden,<br />

die ein größeres Ladungsabgabevermögen (charge delivery capacity oder reversible charge<br />

injection limit) als reines Iridium hat, wie es der Literatur auch zu entnehmen ist. D.h. über<br />

eine Iridiumoxid/Elektrolyt-Grenzschicht lassen sich mehr Ladungen pro geometrischer<br />

Elektrodenfläche übertragen als über eine Iridium/Elektrolyt-Grenzschicht. Je dicker die<br />

Oxidschicht also wird, desto mehr Ladung kann an ihrer Grenzschicht auch pro geometrischer<br />

Elektrodenoberfläche übertragen werden. Das Ladungsabgabevermögen berechnet sich aus<br />

der Fläche unter dem Oxidationsstrom, geteilt durch die geometrische Oberfläche der<br />

Elektrode, <strong>und</strong> wird in mC/cm 2 angegeben. (Es ist bei der Berechnung zu berücksichtigen, daß<br />

die Spannungsachse proportional zum Zeitraum ist, über den die Oxidationsspannung<br />

angelegt wird. Da man die Spannungsanstiegsrate (scan rate) vorgibt, muß zur Berechnung<br />

des Ladungsabgabevermögens nur die Spannungsachse in eine Zeitachse umgerechnet<br />

werden; damit ergibt sich dann die Einheit mAs/cm 2 =mC/cm 2 =Fläche unter der<br />

Kurve/geometrische Oberfläche der Elektrode.) Das Anwachsen des Stromes wäre also ein<br />

Indiz für die Zunahme der Oxidschichtdicke. Das hieße, daß sich während des<br />

Oxidationsschrittes mehr Oxid bildet, als während des Reduktionsschrittes wieder reduziert<br />

werden kann, es sich also um einen nicht vollständig reversiblen Vorgang handelt. Dies ist die<br />

gängige, in der Literatur zitierte Meinung. Allerdings scheint der Reduktionsstrom in<br />

gleichem Maße wie der Oxidationsstrom anzuwachsen, was nicht der Fall wäre, wenn die<br />

Reduktion im Vergleich zur Oxidation unvollständig abliefe. Es ist bekannt, daß Iridiumoxid<br />

eine geringere Dichte als reines Iridium hat, sich bei dessen Bildung also automatisch die<br />

Oberfläche vergrößert, d.h. sich die makroskopische Packungsstruktur an der Oberfläche<br />

während der Oxidation verändert. Denkbar wäre also alternativ, daß sich bei der Reduktion<br />

nicht mehr die ursprüngliche Oberflächenstuktur zurückbildet, zumal sich der bei der<br />

Oxidation bildende Sauerstoff als kleine Gasblasen in die Oxidschicht einlagern kann <strong>und</strong><br />

damit rein mechanisch die Zunahme der ursprünglichen makroskopischen Dichte des Iridiums<br />

verhindert. Eine reine Vergrößerung der Oberfläche führte in gewissen Grenzen allein auch zu<br />

einer Erhöhung der Anzahl der an der Grenzschicht austauschbaren Ladungen. Es läßt sich an<br />

der Stromliniendichte erkennen, daß der Strom bis zum 1500sten Zyklus anwächst, danach<br />

aber ein Plateauverhalten zeigt, d.h. bei einem bestimmten Redoxmuster stagniert. Dies wiese<br />

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