Chemie Diplomarbeit / Fakultät für Chemie und Pharmazie ...
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1.3.5.3<br />
Parameter, die die Elektroden/Elektrolyt-Grenzfläche charakterisieren<br />
Überspannung: Die Überspannung läßt sich nach VETTER 35 in folgende Anteile aufspalten:<br />
η = η t + η d + η r + η c<br />
η t Ladungsübertrittprozesse durch die Elektrodendoppelschicht (Hauptanteil). Der Wert für η t<br />
in einer einfachen Redoxreaktion O + z·e<br />
Gleichung beschreiben.<br />
R läßt sich über die BUTLER-VOLMER-<br />
η d: Diffusion von Reaktanden zur Elektrode hin <strong>und</strong> von ihr weg (bei höheren Stromdichten).<br />
η r: Chemische Reaktionen an der Elektrode (nur für kinetisch gehemmte chemische<br />
Reaktionen an der Elektrode relevant).<br />
η c: Kristallisation oder Austausch von Metallatomen mit korrespondierenden Ionen.<br />
Polarisierbarkeit: Die Polarisierbarkeit eines Materials äußert sich in der Stärke der<br />
Abweichung vom Gleichgewichtspotential in Abhängigkeit der es durchfließenden<br />
Strommenge. Anders ausgedrückt ist eine Elektrode umso leichter polarisierbar, je schneller<br />
sie sich bei konstantem äußeren Potential aus ihrem elektrochemischen Gleichgewicht bringen<br />
läßt. In einem parallelen RC Schaltkreis äußert sich eine hohe Polarisierbarkeit bei gegebener<br />
Kapazität in einem großen Durchtrittswiderstand. Für vernachlässigbare Polarisierbarkeit geht<br />
der Widerstandswert gegen null.<br />
1.3.6<br />
.6 Anforderungen an das Elektrodenmaterial für die Neurostimulation<br />
Aus den vorangegangenen Überlegungen läßt sich folgender Schluß ziehen: Zur<br />
Neuronenstimulation ist es erforderlich, Materialien mit hohen Austauschstromdichten<br />
(exchange current densities) einzusetzen, um die Stimulationsspannungen, bei denen es zu<br />
einem ausreichenden Ladungstransfer über die Elektrodengrenzschicht kommt, gering zu<br />
halten. Hohe Spannungen führen normalerweise zu unerwünschten irreversiblen<br />
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