Chemie Diplomarbeit / Fakultät für Chemie und Pharmazie ...
Chemie Diplomarbeit / Fakultät für Chemie und Pharmazie ...
Chemie Diplomarbeit / Fakultät für Chemie und Pharmazie ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
selben Einheit [mC/cm 2 ] angegeben, berücksichtigt jedoch nicht die im physiologischen<br />
System bei der Stimulation an der Elektrode wirklich ablaufenden Prozesse). Je größer das<br />
reversible Ladungsübertragungslimit eines Elektrodenmaterials in einer gegebenen Umgebung<br />
ist, desto mehr Ladungen können reversibel an der Elektroden/Elektrolyt-Grenzschicht<br />
ausgetauscht werden, ohne irreversible Nebenprodukte in einem Redoxprozeß zu erzeugen.<br />
Für eine kapazitive Neurostimulation ist ein hohes reversibles Ladungsübertragungslimit<br />
wünschenswert, um Leckströme in den Elektrolyten <strong>und</strong> einhergehende denkbare<br />
Redoxprozesse an der Elektrode zu vermeiden.<br />
1.3.5.2<br />
.2 Beschreibung des Spannungsabfalls an der Elektroden/Elektrolyt-Grenzfläche<br />
Folgende Modelle haben sich etabliert:<br />
HELMHOLTZ-PERRIN (ca.1900): Zweidimensionale hydratisierte Ladungen in der Lösung<br />
befinden sich am Ort der äußeren HELMHOLTZschicht. Dies entspricht einem parallelen<br />
Plattenkondensator mit linearem Spannungsabfall zwischen Elektrode <strong>und</strong> äußerer<br />
HELMHOLTZschicht.<br />
GOUY-CHAPMAN: Modell der diffusen Raumladung: Es existiert weder eine immobile Schicht<br />
hydratisierter Ionen am Ort der äußeren HELMHOLTZschicht noch ein linearer Spannungsabfall<br />
zwischen Elektrode <strong>und</strong> äußerer HELMHOLTZschicht. Stattdessen wird ein exponentieller<br />
Spannungsabfall hinter der Elektrodenoberfläche in die Lösung hinein angenommen. Das<br />
Modell liefert Kapazitätswerte, die sich mit angelegter Spannung stärker verändern, als es<br />
Messungen zeigen. Außerdem wird kein Plateauwert vorhergesagt, wie ihn reale Systeme mit<br />
zunehmender angelegter Spannung aufweisen.<br />
STERN-Modell: Kombination aus den HELMHOLTZ-PERRIN- <strong>und</strong> GOUY-CHAPMAN-Modellen:<br />
Annahme eines linearen Spannungsabfalls zwischen innerer <strong>und</strong> äußerer HELMHOLTZschicht<br />
<strong>und</strong> eines exponentiellen Spannungsabfalls jenseits davon.<br />
Die gebildete Ladungsdoppelschicht aus Elektronen auf der Metalloberfläche <strong>und</strong> der durch<br />
die innere HELMHOLTZschicht aus orientierten Wassermolekülen davon getrennten Schicht<br />
aus hydratisierten positiven Metallionen in der Lösung repräsentiert eine Kapazität mit der<br />
Fläche der Elektrodenoberfläche, dem Abstand der Dicke der inneren HELMHOLTZschicht<br />
einschließlich der Hydrathülle der hydratisierten Metallionen, deren erste Lage die äußere<br />
21