Chemie Diplomarbeit / Fakultät für Chemie und Pharmazie ...
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Ruhepotential<br />
(ca. -70 mV)<br />
Aktionspotential<br />
Zeit (ms)<br />
Abbildung 6: g Na =1/R Na [1/Ω]: Leitfähigkeit des<br />
Natriumionenkanals; g K =1/R K [1/Ω]: Leitfähigkeit<br />
des Kaliumionenkanals; V M : Gesamtpotential über<br />
der Zellmembran [V]; Mit dem Öffnen eines<br />
Ionenkanals durch die Depolarisation ändert sich<br />
auch dessen Leitfähigkeit für die entsprechende<br />
Ionensorte. Relativ schnell öffnen sich nach der<br />
Depolarisation die vorhandenen Natrium-<br />
Ionenkanäle, d.h. die Gesamtleitfähigkeit g Na der<br />
Membran für Natrium als Summe über die<br />
Leitfähigkeiten der einzelnen Natriumionenkanäle<br />
steigt steil an. Etwas langsamer öffnen sich die<br />
Kalium-Ionenkanäle; die Gesamtleitfähigkeit g K für<br />
Kalium steigt damit etwas flacher an. Aus dem<br />
plötzlichen Natriumeinstrom in das Axoplasma <strong>und</strong><br />
dem darauffolgenden Kaliumausstrom aus dem<br />
Axoplasma resultiert das Aktionspotential V m , das<br />
sich statt über die Konzentrationsgradienten <strong>und</strong> die<br />
Permeabilitätskoeffizienten auch, wie weiter unten<br />
ausgeführt, über die Leitfähigkeiten <strong>und</strong> die<br />
Gleichgewichtspotentiale für die einzelnen<br />
Ionensorten beschreiben läßt.<br />
1.3.2<br />
.2 Charakterisierung der Nervenfaser über Ersatzschaltkreise<br />
Eine mit Gliazellen myelinisierte Axonmembran hat Isolatoreigenschaften. Im<br />
Ersatzschaltbild entspricht sie einem leckenden Kondensator mit einer Kapazität von ca.<br />
1µF/cm 2 , da geringe Ströme durch die relativ wenigen eingebetteten Ionenkanäle fließen<br />
können. Die Leitfähigkeit g durch die Axonmembran ist proportional zur Anzahl der<br />
geöffneten Ionenkanäle; sie läßt sich im Ersatzschaltbild für eine Nervenfaser über parallel<br />
verschaltete Widerstände R beschreiben, wenn man die Beziehung g Kanal =1/R Kanal<br />
berücksichtigt. Betrachtet man ein typisches Motor-Neuron mit einer Membranfläche von<br />
etwa 10 -4 cm 2 , so liegt dessen Leitfähigkeit aufgr<strong>und</strong> der nicht schaltbaren, d.h. allzeit offenen<br />
Kalium-Ionenkanäle bei 40nS. Gäbe es keine Kanäle in der Membran, läge die Leitfähigkeit<br />
des reinen Lipid-Bilayers bei nur 1pS. Die im Ruhezustand aus den Konzentrationsgradienten<br />
der einzelnen Ionensorten erwachsenden Potentialdifferenzen zwischen Axoninnenraum <strong>und</strong><br />
extrazellulärer Flüssigkeit repräsentieren Batterien im Ersatzschaltkreis.<br />
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