Versuch 19: Prismenspektrometer
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<strong>19</strong>-1<br />
<strong>Prismenspektrometer</strong><br />
Vorbereitung:<br />
Brechungsindex, normal und anomale Dispersion, Spektrometerprinzip,<br />
Prisma, optische Abbildung, Polarisierbarkeit,<br />
Dielektrizitätskonstante, Zusammenhang zwischen Dispersion und<br />
Absorption, Auflösungsvermögen eines <strong>Prismenspektrometer</strong>s.<br />
Literatur:<br />
Gerthsen: Physik<br />
Demtröder: Experimentalphysik 2<br />
E. Hecht: Optik<br />
<strong>Versuch</strong>:<br />
Abb. 1<br />
Der Spalt S wird durch die Lichtquelle L beleuchtet und von den Linsen L 1 und<br />
L 2 auf die Fadenkreuzebene F abgebildet. Da die Abstände SL 1 und L 2 F jeweils<br />
die Brennweite f haben, erhält man zwischen den Linsen L 1 und L 2 Parallellicht.<br />
Die Breite des Lichtbündels wird durch den Spalt B begrenzt. Das Prisma P<br />
bricht den Strahlengang und spaltet mehrfarbiges Licht Aufgrund der Dispersion<br />
des Glases in die Spektralfarben auf.<br />
Man erhält so für jede Farbe ein eigenes Spaltbild in der Ebene F. Die<br />
Gesamtheit der Spaltbilder nennt man Spektrum.<br />
Im <strong>Versuch</strong> wird das Spektrum nicht auf einem Leuchtschirm aufgefangen,<br />
sondern durch ein Fernrohr beobachtet. Das Prisma ist auf einem arretierbaren<br />
Drehteller mit Gradeinteilung montiert.<br />
1
<strong>19</strong>-2<br />
Für den Brechungsindex n des Glases gilt:<br />
n =<br />
ϕ + δ<br />
sin<br />
2<br />
δ<br />
sin<br />
2<br />
(1)<br />
dabei bedeutet:<br />
ϕ = Ablenkwinkel<br />
δ = brechender Winkel des Prismas<br />
Die Formel (1) gilt jedoch nur im Falle des „symmetrischen Strahlenganges“,<br />
bei welchem der Ablenkwinkel ϕ minimal wird.<br />
Für das Auflösungsvermögen des <strong>Prismenspektrometer</strong> gilt;<br />
A =<br />
λ<br />
=<br />
∆λ<br />
dn<br />
S •<br />
dλ<br />
(2)<br />
∆ λ ist der Wellenlängenunterschied, der gerade noch zu getrennten<br />
Spektrallinien führt und S ist die wirksame Prismenbasis. (vgl. Abb. 2)<br />
S<br />
Aufgaben:<br />
Abb. 2<br />
1. Leiten Sie die Formeln (1) und (2) her.<br />
2. Der brechende Winkel δ des Prismas soll bestimmt werden. Dazu wird die<br />
brechende Kante des Prismas in Richtung des einfallenden Lichtbündels<br />
gedreht. Wie in Abb. 3 skizziert ist, wird dabei das Licht an den beiden den<br />
Prismenwinkeln δ einschließenden Flächen des Prismas teilweise reflektiert.<br />
2
<strong>19</strong>-3<br />
Verwenden Sie die Quecksilberdampflampe und entfernen Sie zunächst den<br />
Spalt B aus dem Strahlengang.<br />
δ<br />
a. Messen Sie den Winkel ε zwischen den reflektierten Strahlen.<br />
5 Messungen.<br />
ε<br />
b. Leiten Sie die Beziehung zwischen δ und ε her (δ = 2<br />
ε ) und berechnen Sie<br />
daraus δ , Fehlerrechnung für ∆ δ .<br />
3. Die Brechzahl n soll als Funktion der Wellenlänge λ bestimmt werden.<br />
a. Stellen Sie durch Drehen des Prismentellers den „symmetrischen<br />
Strahlengang“ ein, bei welchem der Ablenkwinkel ϕ minimal wird (Abb. 4,<br />
durchgezogener Strahlengang). Messen Sie für die Spektrallinien der<br />
Quecksilberdampflampe auf der Gradeinteilung des Prismentellers die<br />
Winkel ϕ 1 (Noniusskala ausnützen !).<br />
Abb. 4<br />
b. Stellen Sie den symmetrischen Strahlengang durch Verdrehen des<br />
Prismentellers nochmals auf die gegenüberliegende Seite ein<br />
(Abb. 4, gestrichelt) und messen Sie die den Spektrallinien zugeordneten<br />
Winkel ϕ 2 ϕ 1 und ϕ 2 sollen jeweils fünfmal für jede Farbe gemessen<br />
werden. Dabei ist zu beachten, daß die Lage des Prismas unverändert bleibt.<br />
3
<strong>19</strong>-4<br />
c. Leiten Sie die Beziehung zwischen ϕ 1 und ϕ 2 und dem Ablenkwinkel ϕ her<br />
( ϕ = ϕ1 − ϕ<br />
2<br />
+ 180 °) und berechnen Sie schließlich für jede Spektrallinie den<br />
Ablenkwinkel ϕ mit Fehlerrechnung für ∆ ϕ .<br />
d. Berechnen Sie n (λ ) unter Zuhilfenahme von Formel (1) und der in der<br />
aaaTabelle angegebenen Zuordnung der Spektralfarben zu den Wellenlängen der<br />
aaaHg-Lampe.<br />
aaagelb: 579 nm, gelb: 577nm, hellgrün: 546 nm, dunkelgrün: 492 nm, blau:<br />
436 nm, violett: 408 nm, violett: 405 nm.<br />
e. Fehlerrechnung: Bestimmen Sie ∆ n durch Fehlerfortpflanzung aus ∆ ϕ und<br />
∆δ<br />
f. Zeichnen Sie n( λ ) und tragen Sie die Fehlerbalken ein.<br />
g. Wie ist die Abhängigkeit der Brechzahl n von Wellenlänge λ über den<br />
ganzen Wellenlängenbereich, über Infrarot und Ultraviolett hinaus.<br />
4. Das Auflösungsvermögen des <strong>Prismenspektrometer</strong>s soll im Bereich der<br />
gelben Hg-Linien untersucht werden. Dazu wird Formel (2) herangezogen.<br />
Stellen Sie den symmetrischen Strahlengang ein und arretieren Sie den<br />
Prismenteller.<br />
a. Bestimmung der wirksamen Prismenbasis:<br />
Bringen Sie den Spalt B in den Strahlengang. Verkleinern Sie die Spaltbreite<br />
cccso lange, bis die gelben Doppellinien nicht mehr getrennt werden können.<br />
aaaAn der Meßuhr, welche am Spalt angebracht ist, läßt sich der Wert von B<br />
aaaablesen (Nullpunkt der Skala beachten). 5 Messungen von B sind<br />
aaaerforderlich. Fehlerrechnung für ∆ B.<br />
b. Die wirksame Prismenbasis S ist bei dem verwendeten Prisma:<br />
Begründen Sie diese Behauptung.<br />
S = B / (sin (π / 3 - ϕ / 2))<br />
c. Berechnen Sie mit den Ergebnissen von 3, und 4b, den Ausdruck S• dn/dλ<br />
aus der Steigung der Kurve n( λ ) und vergleichen Sie damit das theoretische<br />
Auflösungsvermögen A = λ / ∆ λ.<br />
∆ λ ist der Wellenlängenunterschied der<br />
gelben Quecksilberlinien.<br />
5. Zusammenfassung und Diskussion 00 Word 97<br />
4