HENRY JOSEPH - Institut für Physik
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HENRY JOSEPH - Institut für Physik
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17<br />
Dezember<br />
<strong>HENRY</strong> <strong>JOSEPH</strong><br />
* 17.12.1797 in Albany ✝ 13.05.1878 in Washington Amerikanischer <strong>Physik</strong>er<br />
BIOGRAPHIE:<br />
Joseph Henry wurde 1797 in Albany in ärmlichen Verhältnissen, als Sohn eines Tagelöhners schottischer<br />
Herkunft, geboren. Aufgewachsen ist Henry jedoch in erster Linie bei seiner Großmutter und musste schon<br />
während seiner Schulausbildung in einem Gemischtwarenhandel mitarbeiten. Mit 15 Jahren begann er dann<br />
eine Lehre als Uhrmacher und Silberschmied, wobei er den Umgang mit feinmechanischen Werkzeugen<br />
erlernte. Dies war ihm später bei seinen wissenschaftlichen Tätigkeiten sehr von Nutzen.<br />
Nach Abschluss seiner Ausbildung widmete sich Henry zunächst der Schauspielerei am Theater, wurde aber<br />
von seinen Freunden 1819 zum Beginn eines gebührenfreien naturwissenschaftlichen Studiums an der Albany-<br />
Academie überredet. Auf Grund finanzieller Schwierigkeiten nahm er zusätzlich die Stelle eines Hilfslehrers<br />
an einer Dorfschule an, später arbeitete er als Privatlehrer.<br />
Schließlich erhielt er eine Assistentenstelle bei einem Chemieprofessor<br />
und 1826 wurde er zum Professor <strong>für</strong> Mathematik an<br />
der Albany-Academie ernannt. Unabhängig von Michael Faraday<br />
entdeckte Henry hier die elektromagnetische Induktion (1830). Da<br />
Faraday dies aber als Erster veröffentlichte, gilt er heute offiziell<br />
als Entdecker. Das Phänomen der Selbstinduktion, das Henry<br />
zwei Jahre später nachwies, konnte er aber allein <strong>für</strong> sich<br />
verzeichnen. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits Professor <strong>für</strong><br />
Naturphilosophie an der heutigen Princton Universität in New<br />
Jersey.<br />
„Elektrischer Strom und Magnetismus werden die<br />
Welt verändern.“<br />
Joseph Henry<br />
!<br />
Nach einer einjährigen, erfolgreichen Studienreise durch Europa<br />
wurde Henry Direktor des Smithsonian <strong>Institut</strong>ion in Washington,<br />
dessen Amt er bis zu seinem Tod 1878 inne hatte. Während dieser<br />
Zeit organisierte er meteorologische Studien, verwendete als erster<br />
den Telegraphen um Wetterberichte zu übermitteln und wagte,<br />
basierend auf seinen meteorologischen Daten, eine Wettervorhersage<br />
zu machen. Diese am Smithsonian <strong>Institut</strong>, unter<br />
seiner Leitung, ausgeführten meteorologischen Arbeiten führten<br />
schließlich zum Aufbau des amerikanischen Wetteramtes. Ab<br />
1868 war Henry auch Präsident der Nationalen Akademie der<br />
Wissenschaften.<br />
Henry lebte stets bescheiden, ließ seine Entdeckungen auch nicht patentieren, sondern veröffentlichte sie meist<br />
in Fachzeitschriften, wodurch sein Name in ganz Amerika bekannt war. Seine große Leidenschaft war das<br />
Experimentieren, wobei ihn seine Phantasie und der unstillbare Wissensdrang immer wieder zu erstaunlichen<br />
Ergebnissen führten.<br />
17. Dezember<br />
04. Januar
WISSENSCHAFTLICHE LEISTUNGEN:<br />
Das Hauptarbeitsgebiet von Henry war der Elektromagnetismus.<br />
1830 entdeckte er, unabhängig von Faraday, das Prinzip der elektromagnetischen Induktion und schließlich<br />
1832 die Selbstinduktion, weshalb auch heute die SI-Einheit der Induktivität nach ihm benannt ist. Dabei<br />
hat eine Spule eine Induktivität (Formelzeichen L) von 1 Henry (H), wenn bei gleichförmiger Stromänderung<br />
von 1 Ampére in einer Sekunde, eine Selbstinduktion von 1 Volt entsteht.<br />
1H = 1 Vs/A = 1Ωs<br />
Bereits im Jahre 1831 baute Henry den ersten<br />
Elektromotor und entwickelte den ersten<br />
praktisch verwendbaren elektromagnetischen<br />
Telegraphen.<br />
Auch konstruierte Henry eine Vorrichtung,<br />
um auf elektrischem Weg die Geschwindigkeit<br />
von Gewehrkugeln zu messen und erfand<br />
1835 das elektrische Relais.<br />
Des Weiteren experimentierte er mit Elektromagneten,<br />
die er fortwährend zu verbessern<br />
versuchte. (Sein stärkster Magnet schaffte es,<br />
1040 kg anzuheben.) Er erkannte, dass die<br />
Stärke des Magneten von der Anzahl der<br />
Drahtwicklungen abhängig ist. Dabei kam<br />
ihm die Idee, den Draht mit Seidenfäden zu<br />
isolieren, um so Kurzschlüsse zu vermeiden<br />
und gleichzeitig eine große Zahl von<br />
Windungen zu erreichen.<br />
Neben der Elektrik, befasste sich Henry auch kurzfristig mit den eben erst entdeckten Sonnenflecken. Hier<br />
gelang ihm, mit Hilfe eines selbstgebauten Thermogalvanometers der Nachweis, dass die dunklen Flecken der<br />
Sonne kühler sind als die anderen Gebiete.<br />
Große Verdienste erwarb Henry sich zudem<br />
auf dem Gebiet der Wettervorhersage.