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Elektron-Phonon-Wechselwirkung in VO2 - Universität Augsburg

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Diplomarbeit<br />

<strong>Elektron</strong>-<strong>Phonon</strong>-<strong>Wechselwirkung</strong> <strong>in</strong> VO 2<br />

von Sven R. M. Surrey<br />

12. Juni 2003<br />

Lehrstuhl für theoretische Physik II<br />

<strong>Universität</strong> <strong>Augsburg</strong><br />

Erstgutachter:<br />

Zweitgutachter:<br />

Herr Priv.-Doz. Dr. Karl-He<strong>in</strong>z Höck<br />

Herr Prof. Dr. Siegfried Horn


Sven Surrey<br />

Prof.-Messerschmitt-Str. 1A<br />

86 159 <strong>Augsburg</strong><br />

Tel.: 0821 / 589 53 04<br />

email: sven.surrey@gmx.net<br />

Diese Diplomarbeit wurde mit dem Textsatzsystem L A TEX 2ε (TeTeX 1.2) erstellt. Der<br />

Satz folgt weitgehend den Vorgaben des KOMA-Script Paketes, Version 2.9o von Frank<br />

Neukam und Markus Kohm. E<strong>in</strong>e plattformunabhängige Version für Acrobat Reader<br />

wurde mit pdfTEX von Sebastian Rahtz und Hán Thê Thành erzeugt. Hyperl<strong>in</strong>ks<br />

wurden mit dem Hyperref-Paket von Sebastian Rahtz angefertigt. Die<br />

Abbildungen dieser Arbeit wurden mit POV-Ray 3.2 von Christopher J. Cason et<br />

al., mit Xfig 3.2 von Supoj Sutanthavibul, Brian V. Smith und Paul K<strong>in</strong>g sowie<br />

mit gleTEX von André Wobst erstellt. Die Plots wurden mit Gnuplot 3.7 für L<strong>in</strong>ux<br />

von Thomas Williams und Col<strong>in</strong> Kelley et al. erzeugt. Die Fitt<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d mit<br />

ORIGIN erstellt worden.


für Boqi


Inhaltsverzeichnis<br />

1 E<strong>in</strong>führung 1<br />

2 Gitterdynamik 3<br />

2.1 Die Born-Oppenheimer-Approximation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

2.2 Gitterschw<strong>in</strong>gungen und <strong>Phonon</strong>en . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

2.3 <strong>Elektron</strong>-<strong>Phonon</strong>-<strong>Wechselwirkung</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

3 Die numerische Lösung der Festkörperschröd<strong>in</strong>gergleichung 7<br />

3.1 Die Dichtefunktionaltheorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

3.2 Das ”<br />

full-potential l<strong>in</strong>earized-muff<strong>in</strong>-t<strong>in</strong>-orbital“-Verfahren . . . . . . . . . 9<br />

3.3 Die Methode von LDA+U . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

4 Die Rutilstruktur 11<br />

4.1 Das Kristallgitter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

4.2 Die lokale Geometrie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

5 Der strukturelle Übergang 17<br />

5.1 Die Rutilstruktur <strong>in</strong> pseudomonokl<strong>in</strong>er Darstellung . . . . . . . . . . . . . 18<br />

5.2 Der makroskopsiche Übergang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

5.3 Die Monokl<strong>in</strong>struktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

6 <strong>Elektron</strong>-<strong>Phonon</strong>-<strong>Wechselwirkung</strong> <strong>in</strong> VO 2 27<br />

6.1 Die Bedeutung der A 1g -Gitterschw<strong>in</strong>gung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

6.1.1 Die Hochtemperaturphase: Wettbewerb unter den 3d t2g -Orbitalen 28<br />

6.1.2 Simulation der A 1g Gitterschw<strong>in</strong>gung . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

6.1.3 Das Potential der A 1g -Gitterschw<strong>in</strong>gung . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

6.2 Der E<strong>in</strong>fluss von Korrelationen auf die A 1g -Gitterschw<strong>in</strong>gung . . . . . . . 38<br />

6.2.1 Das Potential der A 1g -Gitterschw<strong>in</strong>gung mit Korrelationen . . . . 38<br />

6.2.2 Die Veränderungen der Bandstruktur . . . . . . . . . . . . . . . . 39<br />

6.3 Der Umbesetzungsmechanismus der t 2g -Zustände . . . . . . . . . . . . . . 41<br />

6.4 Die A 2u -Gitterschw<strong>in</strong>gung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />

i


Inhaltsverzeichnis<br />

7 E<strong>in</strong>e Gesamtenergieuntersuchung des Phasenübergangs 45<br />

7.1 Instabilität der lokalen Sauerstoffumgebungen . . . . . . . . . . . . . . . . 45<br />

7.2 Exkurs: Bandfaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />

7.3 Die Bandstrukturen zwischen Hoch- und Tieftemperaturphase . . . . . . . 49<br />

7.4 Vergleich der Ergebnisse Yangs mit Superzellenrechnungen . . . . . . . . . 51<br />

8 Fazit und Ausblick 55<br />

Anhang 58<br />

A Die Symmetrie der Rutilstruktur 61<br />

A.1 Die Darstellungen der VO 2 Rutilstruktur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />

A.2 Das Transformationsverhalten der rutilen Basis unter der Raumgruppe D4h 14 64<br />

A.3 Die Darstellungen der Sauerstoffatome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65<br />

A.4 Die Darstellungen der Vanadiumatome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67<br />

A.5 Die Matrizen der Punktgruppe D 4h . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69<br />

A.6 Die Charaktere der Darstellungen an den Hochsymmetriepunkten der<br />

Brillo<strong>in</strong>zone . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70<br />

A.7 Charaktertafeln für die Hochsymmetriepunkte der Brillou<strong>in</strong>zone . . . . . . 71<br />

B Die verwendete Transformation des Koord<strong>in</strong>atensystems 75<br />

C Strukturdaten 77<br />

C.1 Die Rutilstruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77<br />

C.2 Die Rutilstruktur <strong>in</strong> pseudomonokl<strong>in</strong>er Darstellung . . . . . . . . . . . . . 78<br />

C.3 Die Monokl<strong>in</strong>struktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79<br />

D Die verwendeten numerischen Parameter 81<br />

Literaturverzeichnis 84<br />

Danksagung 88<br />

ii


1 E<strong>in</strong>führung<br />

Abbildung 1.1: l<strong>in</strong>ks: Messungen des elektrischen Widerstandes <strong>in</strong> Abhängigkeit der reziproken Temperatur<br />

für verschiedene Raumrichtungen <strong>in</strong> VO 2. rechts: Die Kristallstrukturen von VO 2,<br />

(a) <strong>in</strong> der monokl<strong>in</strong>en Tieftemperaturphase und (b) <strong>in</strong> der rutilen Hochtemperaturphase.<br />

Entnommen aus Landolt-Börnste<strong>in</strong> [25].<br />

1959 berichtete F.J. Mor<strong>in</strong> [5] über e<strong>in</strong>e ganze Reihe von Übergangsmetalloxiden,<br />

die allesamt bei e<strong>in</strong>er bestimmten Temperatur T MI e<strong>in</strong>en Phasenübergang von e<strong>in</strong>er<br />

metallischen Hochtemperatur- zu e<strong>in</strong>er isolierenden Tieftemperaturphase zeigen. Häufig<br />

werden diese z.T. sehr scharfen Übergänge der Leitfähigkeit von e<strong>in</strong>em strukturellen<br />

Übergang begleitet. Vanadiumoxid (VO 2 ) besitzt e<strong>in</strong>e rutile Hochtemperaturphase (R-<br />

Phase) und geht bei T MI durch Symmetriebruch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e monokl<strong>in</strong>e Tieftemperaturphase<br />

(M1-Phase) über (Abb. 1.1). Dieser Symmetriebruch äußert sich mikroskopisch durch<br />

e<strong>in</strong>e Vanadium-Vanadium Paarung und e<strong>in</strong> Verkippen dieser Paare entlang der tetragonalen<br />

⃗c r -Achse. Pouget [18] entdeckte e<strong>in</strong>e zweite monokl<strong>in</strong>e isolierende Phase (M2-<br />

Phase), die <strong>in</strong> V 1−x Cr x O 2 Kristallen bereits ab kle<strong>in</strong>er Chromdotierung x auftreten<br />

(x > 3 · 10 −3 , vgl. Abb. 1.2), sowie <strong>in</strong> re<strong>in</strong>en VO 2 -Kristallen mit uniaxialem Druck entlang<br />

der rutilen ⃗c r -Gitterachse. In der M2-Phase bildet die Hälfte aller Vanadiumketten<br />

der R-Phase Paarungen, aber ke<strong>in</strong>e Verkippung, während die andere Hälfte verkippt,<br />

aber ke<strong>in</strong>e Paarungen bildet. Neben den beiden M-Phasen kann noch e<strong>in</strong>e weitere trikl<strong>in</strong>e<br />

Zwischenphase (T-Phase) beobachtet werden.<br />

Für VO 2 bestehen m<strong>in</strong>destens zwei verschiedene physikalische Vorstellungen, die den<br />

Mechanismus des Metall-Isolatorübergans erklären. Das physikalische Bild von Goodenough<br />

[15] sieht VO 2 als Bandisolator, bei dem durch e<strong>in</strong>e peierlsartige Instabilität der<br />

1


1 E<strong>in</strong>führung<br />

Abbildung 1.2: Das Phasendiagramm für V 1−xCr xO 2 für verschiedene Chromdotierungen x des VO 2-<br />

Kristalls entsprechend verschiedener Messungen. Entnommen aus Landolt-Börnste<strong>in</strong> [25].<br />

strukturelle Übergang erklärt wird und der elektronische Übergang e<strong>in</strong>e Folge der kristallographischen<br />

Verzerrungen ist. Zylberstejn und Mott [20] h<strong>in</strong>gegen sehen stärker die<br />

lokale <strong>Elektron</strong>-<strong>Elektron</strong>-<strong>Wechselwirkung</strong> im Vordergrund, die e<strong>in</strong>en korrelationsbed<strong>in</strong>gten<br />

Übergang auslöst.<br />

Im Zusammenhang der Diskussion dieser beiden physikalischen Vorstellungen, sorgten<br />

vor etwa zehn Jahren die Bandstrukturrechnugen von Wentzcovitch et al. [30] für großes<br />

Aufsehen, da sie durch molekulardynamische Simulationen zum Schluß kamen, dass der<br />

Übergang eventuell stärker bandartig und weniger korrelationsbed<strong>in</strong>gt ist – entgegen der<br />

bis dah<strong>in</strong> etablierten Me<strong>in</strong>ung.<br />

In dieser Arbeit sollen durch Bandstrukturrechnungen mit der Dichtefunktionaltehorie<br />

im Rahmen der Lokalen-Dichte-Approximation (LDA) die Eigenschaften der Hochtemperaturphase<br />

studiert werden, wobei die Untersuchung der symmetrieerhaltenden A 1g -<br />

Gitterschw<strong>in</strong>gung im Vordergrund steht und die <strong>Elektron</strong>-<strong>Phonon</strong>-<strong>Wechselwirkung</strong> dieser<br />

Schw<strong>in</strong>gung untersucht werden soll. Dabei soll auch der E<strong>in</strong>fluss von Korrelationen<br />

studiert werden, wozu der an das Hubbard-Modell angelehnte Meanfield-Zusatz LDA+U<br />

verwenden werdet wird. In e<strong>in</strong>em zweiten Schritt soll auf den Phasenübergang genauer<br />

e<strong>in</strong>gegangen werden. Dazu werden hauptsächlich Gesamtenergieberechnungen e<strong>in</strong>gesetzt,<br />

um die Stabilität der e<strong>in</strong>zelnen Strukturen zu untersuchen. Ausgangspunkt s<strong>in</strong>d<br />

dabei die Ergebnisse von Yang [33], der ebenfalls durch Gesamtenergiebetrachtungen den<br />

strukturellen Übergang als Instabilität der lokalen Sauerstoffumgebungen <strong>in</strong>terpretierte.<br />

2


2 Gitterdynamik<br />

Zur Betrachtung von <strong>Elektron</strong>-<strong>Phonon</strong>-<strong>Wechselwirkung</strong> wird der Festkörperhamiltonian<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en re<strong>in</strong> elektronischen, sowie e<strong>in</strong>en re<strong>in</strong>en Gitteranteil zerlegt. Der <strong>Wechselwirkung</strong>santeil<br />

der <strong>Elektron</strong>-<strong>Phonon</strong>-<strong>Wechselwirkung</strong> wird als kle<strong>in</strong>er zusätzlicher Anteil<br />

störungstheoretisch behandelt. Diese Vorgehensweise soll kurz dargestellt werden.<br />

2.1 Die Born-Oppenheimer-Approximation<br />

Die drei Anteile des Festkörperhamiltonians<br />

H = H el + H git + H W W (2.1)<br />

besitzen mit E<strong>in</strong>führung von re<strong>in</strong> elektronischen Koord<strong>in</strong>aten {⃗r i } und re<strong>in</strong> ionischen<br />

Koord<strong>in</strong>aten { ⃗ R l } folgende Form:<br />

H el ({⃗r i }) = − ¯h<br />

2m<br />

H git<br />

({ R ⃗ )<br />

l }<br />

N 0<br />

N∑<br />

i=1<br />

∑<br />

= −<br />

l=1<br />

∂ 2<br />

∂⃗r 2<br />

i<br />

+<br />

¯h ∂ 2<br />

2M l ∂R ⃗ l<br />

2<br />

H W W<br />

({⃗r i }, { R ⃗ ) N,N ∑ 0<br />

l } = −<br />

i,l<br />

N∑<br />

i


2 Gitterdynamik<br />

Die Funktionen ψ n bilden e<strong>in</strong> vollständig orthonormales Funktionensystem. Folglich ist<br />

e<strong>in</strong>e Entwicklung der Gesamtwellenfunktion Ψ nach diesen elektronischen Wellenfunktionen<br />

ψ n möglich.<br />

(<br />

Ψ {⃗r}, { R} ⃗ )<br />

= ∑ n<br />

adiabatischer Beitrag der <strong>Elektron</strong>en<br />

)<br />

χ n<br />

({ R} ⃗ ) (<br />

ψ n {⃗r}, { R} ⃗ )<br />

(2.7)<br />

Durch E<strong>in</strong>setzen der Entwicklung (2.7) <strong>in</strong> die Gesamtschröd<strong>in</strong>gergleichung kann nach<br />

kurzer Rechnung folgender Ausdruck erhalten werden.<br />

( [H git { R} ⃗ ) ( ) ] (<br />

+ ɛ m ⃗R χ m { R} ⃗ )<br />

+ ∑ C nm<br />

(⃗r, ⃗ (<br />

R<br />

)χ n { ⃗ )<br />

R} =<br />

} {{ } n<br />

} {{ }<br />

nicht-adiabatischer Beitrag<br />

= E<br />

(<br />

⃗r, ⃗ R<br />

) (<br />

χ n { R} ⃗<br />

(2.8)<br />

der Differentialoperator C nm ist dabei folgendermaßen def<strong>in</strong>iert:<br />

C nm := − ∑ ∫<br />

¯h<br />

d 3N r ψ ∗ ∂ψ n ∂<br />

m<br />

M<br />

l l ∂R ⃗ l ∂R ⃗ − ∑ ∫<br />

¯h<br />

d 3N r ψ ∗ ∂ 2 ψ n<br />

m<br />

l<br />

M<br />

l l ∂R ⃗ . (2.9)<br />

l<br />

2<br />

Der erste Anteil <strong>in</strong> (2.8) stellt den adiabatischen Beitrag der <strong>Elektron</strong>en zur Gitterenergie<br />

dar und beschreibt die <strong>Wechselwirkung</strong> der <strong>Elektron</strong>en mit e<strong>in</strong>er gegebenen und<br />

statischen Ionenkonfiguration. Der zweite Anteil <strong>in</strong> (2.8) ist nicht-adiabatisch, da hier<br />

e<strong>in</strong>e Kopplung zwischen <strong>Elektron</strong>en- und Gitterschw<strong>in</strong>gungen enthalten ist. In der Born-<br />

Oppenheimer-Approximation [1] wird genau dieser zweite Anteil vernachlässigt,<br />

C nm ≡ 0 ⇐⇒ Born-Oppenheimer-Approximation<br />

weshalb auch von der adiabatischen Approximation gesprochen wird. Mit dieser Vorgehensweise<br />

werden die <strong>Elektron</strong>en- und die Gitterbewegungen vone<strong>in</strong>ander separiert.<br />

Die Eigenenergien der elektronischen Grundzustände ɛ 0 ( R) ⃗ können mit Hilfe der Dichtefunktionaltheorie<br />

sehr gut berechnet werden. Darauf wird <strong>in</strong> Kapitel 3 e<strong>in</strong>gegangen.<br />

Tatsächlich s<strong>in</strong>d die Beiträge von C nm nicht identisch Null, wohl aber kle<strong>in</strong>, nämlich von<br />

der Größenordnung C nm ∼ ( ) 1<br />

m 4<br />

M<br />

≈ 10 −1 − 10 −2 . Dies zeigt, dass für e<strong>in</strong>e korrekte<br />

Beschreibung des Festkörpers die Kopplung von <strong>Elektron</strong>en- und Gitterdynamik e<strong>in</strong>e<br />

wichtige Rolle spielt. Die Tatsache, dass es sich um kle<strong>in</strong>e Beiträge handelt, rechtfertigt<br />

e<strong>in</strong>e störungstheoretische Behandlung, auf die <strong>in</strong> 2.3 e<strong>in</strong>gegangen wird.<br />

2.2 Gitterschw<strong>in</strong>gungen und <strong>Phonon</strong>en<br />

Bei Vorliegen e<strong>in</strong>er Basis mit r Teilchen, die mit dem Index κ <strong>in</strong>diziert werden, und sich<br />

<strong>in</strong> der Zelle l bef<strong>in</strong>den, kann die Ruhelage e<strong>in</strong>es Teilchens folgendermaßen dargestellt<br />

werden.<br />

⃗X(lκ) = ⃗ X(l) + ⃗ X(κ) (2.10)<br />

4


2.2 Gitterschw<strong>in</strong>gungen und <strong>Phonon</strong>en<br />

Im Allgeme<strong>in</strong>en bef<strong>in</strong>den sich die Gitterionen nicht exakt an diesen Ruhelagen ⃗ X(lκ),<br />

da sie um diese Positionen herum kle<strong>in</strong>e Schw<strong>in</strong>gungen machen und um ⃗u(lκ) davon<br />

abweichen. Die Gitterionen bef<strong>in</strong>den sich dann an den aktuellen Positionen ⃗ R(lκ):<br />

⃗R(lκ) = ⃗ X(lκ) + ⃗u(lκ) . (2.11)<br />

Da die Auslenkungen der e<strong>in</strong>zelnen Atome als unabhängig vone<strong>in</strong>ander angenommen<br />

werden können, wird der Vektor Q, ⃗ der die Verformung der Basis beschreibt, zu e<strong>in</strong>em<br />

höherdimensionalen Gebilde. Im Falle e<strong>in</strong>er r-atomigen Basis ist er 3r-dimensional.<br />

∑ √<br />

Mκ u α (κ) ⃗e κα (2.12)<br />

⃗Q = ∑ κ<br />

α=<br />

x,y,z<br />

Durch Entwicklung des Potentials V git aus (2.3) bis zur ersten nicht verschw<strong>in</strong>denden<br />

Ordnung um die Ruhelagen ⃗ X(lκ) herum, kann e<strong>in</strong>e harmonische Approximation des<br />

Potentials erreicht werden. Die Bewegungsgleichung kann durch e<strong>in</strong>en Lösungsansatz mit<br />

ebenen Wellen zu e<strong>in</strong>er Eigenwertgleichung<br />

ω 2 j ⃗u(lκ) = ∑ l ′ κ ′ ˆD(lκ, l ′ κ ′ ) ⃗u(l ′ κ ′ ) (2.13)<br />

umgeformt werden. Der Operator D αβ (lκ, l ′ κ ′ ) ist def<strong>in</strong>iert als<br />

D αβ (κκ ′ | ⃗ k) =:<br />

1<br />

√<br />

Mκ M κ ′<br />

∑<br />

l ′ Φ αβ (lκ, l ′ κ ′ ) e i⃗ k·[ ⃗ X(l)− ⃗ X(l ′ )]<br />

(2.14)<br />

zusammen mit den harmonischen Kraftkonstanten<br />

Φ αβ (lκ, l ′ κ ′ ∂ 2 V git ({ R})<br />

) =<br />

⃗ ∂R α (lκ) ∂R β (l ′ κ ′ ∣ = Φ βα (l ′ κ ′ , lκ) mit α, β ∈ {x, y, z}. (2.15)<br />

)<br />

∣<br />

{ ⃗ X}<br />

Durch Auswerten des charakteristischen Polynoms von (2.13) werden 3r Eigenwerte gewonnen,<br />

die mit dem Index j <strong>in</strong>diziert werden. Diese Eigenwerte ω 2 j<br />

( ⃗ k) s<strong>in</strong>d die Dispersionen<br />

der Gitterschw<strong>in</strong>gungen. Durch Diagonalisierung der dynamischen Matrix (2.14)<br />

entstehen r entkoppelte Bewegungsgleichungen<br />

¨⃗Q ′ ( ⃗ k j ) + ω 2 j ⃗ Q ′ ( ⃗ k j ) = 0 (2.16)<br />

mit r transformierten Eigenvektoren ⃗e j( ′ ⃗ k), mit denen sich auch die Hamiltonfunktion<br />

vere<strong>in</strong>facht, wobei<br />

˙⃗Q ′ ( ⃗ k j ) = P ⃗ ′ ( ⃗ k j ) die kanonisch konjugierten Impulse s<strong>in</strong>d:<br />

H git = 1 ∑ ˙⃗Q ′ ∗ (<br />

2<br />

⃗ k j ) ˙⃗ Q ′ ( ⃗ k j ) + 1 ∑<br />

ωj 2 ( k<br />

2<br />

⃗ j ) Q ⃗ ′∗ ( ⃗ k j ) Q ⃗ ′ ( ⃗ k j ) . (2.17)<br />

⃗ kj ⃗ kj<br />

5


2 Gitterdynamik<br />

Entsprechend der Vorgehensweise beim quantenmechanischen Oszillator wird das Problem<br />

dadurch quantisiert, <strong>in</strong>dem die klassischen Variablen durch Operatoren dargestellt<br />

werden. Damit kann von der Hamiltonfunktion (2.17) zum Hamiltonoperator übergegangen<br />

werden.<br />

H git = ∑ ¯hω j ( ⃗ ( )<br />

k) b + ⃗ b⃗ kj kj + 1 2<br />

(2.18)<br />

⃗ k,j<br />

Aus den Gitterschw<strong>in</strong>gungen werden so quantisierte <strong>Phonon</strong>en. Diese können als Quasiteilchen<br />

aufgefasst werden, deren Elementarquant die Energie ¯h ω j besitzt.<br />

2.3 <strong>Elektron</strong>-<strong>Phonon</strong>-<strong>Wechselwirkung</strong><br />

Mit Hilfe der Born-Oppenheimer-Approximation ist bei der Behandlung des Festkörperproblems<br />

e<strong>in</strong>e Separierung des elektronischen und des Gittersystems möglich. Die Idee<br />

dabei ist, dass der <strong>Wechselwirkung</strong>soperator (2.4) aus zwei Anteilen besteht,<br />

H W W = H (0)<br />

W W + H ep (2.19)<br />

nämlich e<strong>in</strong>em adiabatischen Term H (0)<br />

W W , der die <strong>Wechselwirkung</strong> mit dem statischen<br />

Gitter beschreibt, und e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en weiteren Teil H ep , der die dynamische <strong>Wechselwirkung</strong><br />

von <strong>Elektron</strong>en und Gitter beschreibt und damit die eigentliche <strong>Elektron</strong>-<strong>Phonon</strong>-<br />

<strong>Wechselwirkung</strong> darstellt. Aufgrund der relativen Kle<strong>in</strong>heit dieses Anteils kann er als<br />

Störterm des ungestörten adiabatischen Anteils betrachtet werden.<br />

Entsprechend e<strong>in</strong>er harmonischen Approximation wie <strong>in</strong> Abschnitt 2.2 wird auch hier<br />

das <strong>Wechselwirkung</strong>spotential (2.4) bis zur ersten nicht verschw<strong>in</strong>denden Ordnung entwickelt.<br />

Nach kurzer Rechnung kann entsprechend (2.18) auch für die <strong>Elektron</strong>-<strong>Phonon</strong>-<br />

<strong>Wechselwirkung</strong> e<strong>in</strong> Ausdruck <strong>in</strong> zweiter Quantisierung erhalten werden,<br />

H ep = ∑ κj<br />

∑<br />

⃗ kσ<br />

⃗q<br />

g κj (⃗q, ⃗ k, K) ⃗ (<br />

b ⃗qj<br />

)<br />

+ b + −⃗qj a + ⃗ k+⃗q+ Kσ ⃗<br />

a ⃗kσ (2.20)<br />

wobei g κj (⃗q, ⃗ k, ⃗ K) das Matrixelement der <strong>Elektron</strong>-<strong>Phonon</strong>-Kopplung darstellt.<br />

6


3 Die numerische Lösung der<br />

Festkörperschröd<strong>in</strong>gergleichung<br />

In diesem Abschnitt sollen die <strong>in</strong> dieser Arbeit verwendeten numerischen Methoden kurz<br />

vorgestellt werden<br />

3.1 Die Dichtefunktionaltheorie<br />

Zum Lösen des re<strong>in</strong> elektronischen Problems von (2.6) ist die Schröd<strong>in</strong>gergleichung<br />

˜H el ψ 0 =<br />

[<br />

∑ N<br />

⃗p 2 N∑<br />

i<br />

+<br />

2m<br />

i=1 i) = 〈<br />

〉<br />

∣<br />

ψ∣ψ<br />

e<strong>in</strong>e Energie zugeordnet werden. Andererseits gehört zu jeder Wellenfunktion<br />

n({⃗r}) =<br />

N∑ 〈<br />

〉<br />

ψ ∣ δ(⃗r − ⃗r i ) ∣ ψ<br />

i=1<br />

(3.2)<br />

〉<br />

∣ ψ über<br />

e<strong>in</strong>e Teilchendichte. Die Aussage des Theorems von Hohenberg und Kohn [7] ist es, dass<br />

diese Zuordnung für den Grundzustand e<strong>in</strong>deutig ist.<br />

Hohenberg-Kohn-Theorem: E 0<br />

(∣ ∣∣ψ0<br />

〉)<br />

⇐⇒ n 0 ({⃗r})<br />

im Grundzustand<br />

7


3 Die numerische Lösung der Festkörperschröd<strong>in</strong>gergleichung<br />

In Form e<strong>in</strong>es Widerspruchsbeweises lässt sich die E<strong>in</strong>deutigkeit dieser Aussage beweisen.<br />

Nach dem Ritzschen Variationsverfahren gilt für jeden beliebigen antisymmetrischen N-<br />

Teilchenzustand die Abschätzung<br />

ɛ 0 = ɛ (n 0 (⃗r)) ≤ ɛ (n n (⃗r)) =<br />

〈<br />

ψ n<br />

∣ ∣∣ ˜H<br />

∣<br />

∣ψ n<br />

〉<br />

mit n > 0.<br />

Diejenige Teilchendichte n({⃗r}), für die das Energie-Dichtefunktional se<strong>in</strong> absolutes M<strong>in</strong>imum<br />

annimmt, ist die Grundzustandsdichte n 0 ({⃗r}). Der zugehörige Wert des Funktionals<br />

ɛ 0 = ɛ ( n(⃗r)) ist die Grundzustandsenergie von ˜H.<br />

Da es für das wechselwirkungsfreie System immer möglich ist, die Vielteilchenwellenfunktion<br />

als Slaterdeterm<strong>in</strong>ante von E<strong>in</strong>teilchenfunktionen darzustellen,<br />

ψ({⃗r}) = √ 1 ( )<br />

det ψ i (r j )<br />

(3.3)<br />

N!<br />

wird als Ansatz die Vielteilchendichte als Summe über E<strong>in</strong>teilchendichten angenommen.<br />

N∑<br />

n(⃗r) = ∣ ψ i (⃗r) ∣ 2 (3.4)<br />

i=1<br />

Damit kann das Energiedichtefunktional auf e<strong>in</strong>fache Art und Weise dargestellt werden.<br />

ɛ(n(⃗r)) =<br />

−<br />

+ 1 2<br />

k<strong>in</strong>etische Energie<br />

{ }} {<br />

N∑ ¯h 2 ∫<br />

2m<br />

i=1<br />

∫<br />

d 3 r<br />

d 3 r ψi(⃗r) ∗ ∂2<br />

∂⃗r 2 ψ i(⃗r) +<br />

∫<br />

d 3 r ′ e 2<br />

n(⃗r)<br />

|⃗r i − ⃗r j | n(⃗r ′ )<br />

} {{ }<br />

Hartree-Beitrag der el-el-WW<br />

E<strong>in</strong>teilchenpotential<br />

{ }} {<br />

∫<br />

d 3 r V W W (⃗r) n(⃗r) +<br />

+ E xc (n(⃗r))<br />

} {{ }<br />

Korrekturen<br />

(3.5)<br />

Im Rahmen der Lokalen-Dichte-Approximation“ (LDA) wird näherungsweise angenommen,<br />

dass die Austauschwechselwirkung E xc als Funktion lediglich von der lokalen Teil-<br />

”<br />

chendichte n(⃗r) abhängt. Um die Grundzustandsteilchendichte zu erhalten, ist über alle<br />

Teilchendichten zu variieren, wobei dies mit (3.4) auf e<strong>in</strong>e Variation über die Menge aller<br />

E<strong>in</strong>teilchenwellenfunktionen h<strong>in</strong>ausläuft:<br />

⎡<br />

N∑<br />

( ∫<br />

δ ψn<br />

⎣ ɛ(n(⃗r)) − ɛ j d 3 ∣<br />

r ∣ψ j (⃗r) ∣ 2 − 1) ⎤ ⎦ = 0 . (3.6)<br />

Diese Variation führt auf die Schröd<strong>in</strong>gergleichung<br />

(<br />

− ¯h2 ∂ 2<br />

∫<br />

2m ∂⃗r 2 + V W W (⃗r) + d 3 r ′ e 2<br />

|⃗r − ⃗r ′ | n(⃗r ′ ) + ∂E xc(n(⃗r))<br />

∂n(⃗r)<br />

} {{ }<br />

j=1<br />

)<br />

=:V eff<br />

(<br />

=<br />

− ¯h2<br />

2m<br />

ψ i (⃗r) = (3.7)<br />

∂ 2<br />

)<br />

∂⃗r 2 + V eff(⃗r) ψ i (⃗r) = ɛ i ψ i (⃗r).<br />

8


3.2 Das ”<br />

full-potential l<strong>in</strong>earized-muff<strong>in</strong>-t<strong>in</strong>-orbital“-Verfahren<br />

Diese stellt offensichtlich e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>teilchenschröd<strong>in</strong>gergleichung mit e<strong>in</strong>em effektiven E<strong>in</strong>teilchenpotential<br />

dar, die im Gegensatz zu (3.1) relativ e<strong>in</strong>fach zu lösen ist. Diese Gleichungen<br />

s<strong>in</strong>d als die berühmten Kohn-Sham-Gleichungen [8] bekannt.<br />

(3.6) und (3.7) s<strong>in</strong>d die Kohn-Sham-Gleichungen<br />

Damit ist die Umformung des komplizierten wechselwirkenden Vielteilchenproblems von<br />

(3.1) <strong>in</strong> e<strong>in</strong> wechselwirkungsfreies E<strong>in</strong>teilchenproblem erreicht. Alle relevanten <strong>Wechselwirkung</strong>en<br />

s<strong>in</strong>d aber trotzdem durch die geschickte Wahl des periodischen Potentials<br />

V eff (⃗r) berücksichtigt. Die E<strong>in</strong>teilchenwellenfunktionen ψ i (⃗r) und die zugehörigen Energien<br />

ɛ i haben dabei selber ke<strong>in</strong>erlei physikalische Bedeutung. Sie s<strong>in</strong>d lediglich zur Bestimmung<br />

der Teilchendichte über (3.4) nötig. Diese wird <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es Iterationsverfahrens<br />

selbstkonsistent bestimmt. Dazu wird mit e<strong>in</strong>er Startteilchendichte n(⃗r) begonnen<br />

und nach Lösen der Kohn-Sham-Gleichungen mit der resultierenden Teilchendichte ñ(⃗r)<br />

auf Selbstkonsistenz verglichen.<br />

3.2 Das ”<br />

full-potential l<strong>in</strong>earized-muff<strong>in</strong>-t<strong>in</strong>-orbital“-Verfahren<br />

Bereits 1937 führte Slater die sogenannte ”<br />

Muff<strong>in</strong>-T<strong>in</strong>-Approximation“ (MTA) [3] e<strong>in</strong>. In<br />

dieser Näherung wird das Potential <strong>in</strong> der Nähe der Atomrümpfe durch e<strong>in</strong>en sphärischen<br />

Bereich angenähert, der außerhalb als konstant angenommen wird. Formal kann das<br />

Muff<strong>in</strong>-T<strong>in</strong>-Potential für alle Gittervektoren ⃗ R folgendermaßen def<strong>in</strong>iert werden:<br />

V (⃗r) =<br />

{<br />

V (|⃗r − R|) ⃗ für |⃗r − R| ⃗ < ro (im Rumpfbereich)<br />

V (r 0 ) = 0 für |⃗r − R| ⃗ > r o (im Zwischenbereich)<br />

. (3.8)<br />

Dabei stellt r 0 e<strong>in</strong>e Länge dar, die kle<strong>in</strong>er als die Hälfte des Abstandes nächster Nachbarn<br />

ist. Da das Muff<strong>in</strong>-T<strong>in</strong>-Potential V (r) für Argumente größer als r 0 verschw<strong>in</strong>det, kann<br />

man das gesamte Festkörperpotential für alle Gitterplätze { ⃗ R} e<strong>in</strong>fach def<strong>in</strong>ieren:<br />

V (⃗r) = ∑ { ⃗ R}<br />

V (|⃗r − ⃗ R|) . (3.9)<br />

Andersson [19] erkannte 1975, dass sich dieses Verfahren deutlich effizienter gestalten<br />

lässt, wenn die Energieabhängigkeit der Lösung der Schröd<strong>in</strong>gergleichung durch e<strong>in</strong>e L<strong>in</strong>earisierung<br />

lediglich durch die ersten beiden Terme der Taylorentwicklung um e<strong>in</strong>e feste<br />

Energie beschrieben wird. Damit kann das Variationsproblem auf e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>facheres und<br />

allgeme<strong>in</strong>eres Eigenwertproblem reduziert werden, wofür e<strong>in</strong>e Vielzahl von numerischen<br />

Diagonalisierungsalgorithmen zur Verfügung stehen. Für den Zwischenbereich werden<br />

Bessel- und Hankelfunktionen bei mehreren festen Energien ɛ = κ 2 verwendet, die sich<br />

stetig <strong>in</strong> die Muff<strong>in</strong>-T<strong>in</strong>-Kugeln h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> fortsetzen lassen. Die Rechnungen dieser Arbeit<br />

9


3 Die numerische Lösung der Festkörperschröd<strong>in</strong>gergleichung<br />

wurden mit e<strong>in</strong>em (full-potentiall<strong>in</strong>earized-muff<strong>in</strong>-t<strong>in</strong>-orbital) FP-LMTO-Programm gemacht,<br />

wobei e<strong>in</strong> Satz aus drei fest gewählten Energien κ 2 verwendet wurde. E<strong>in</strong> großer<br />

Vorteil des e<strong>in</strong>gesetzten Programms ist auch die Möglichkeit, das volle Potential ( ”<br />

fullpotential“)<br />

berechnen zu können. Die daraus berechnete Gesamtenergie lautet:<br />

E ges = T val + T ker + E el + E xc . (3.10)<br />

Dabei s<strong>in</strong>d T val und T ker die k<strong>in</strong>etischen Energien der Valenz- und der Kernelektronen,<br />

E el ist die elektrostatische (Hartree-) Energie bestehend aus <strong>Elektron</strong>-Elekton, <strong>Elektron</strong>-<br />

Kern und Kern-Kern-<strong>Wechselwirkung</strong>. E xc ist die Austausch-Korrelationsenergie 1 .<br />

3.3 Die Methode von LDA+U<br />

Für viele Materialien ist mit Hilfe der LDA e<strong>in</strong>e Beschreibung der elektronischen Eigenschaften<br />

möglich, die im guten E<strong>in</strong>klang mit Experimenten stehen. Allerd<strong>in</strong>gs gel<strong>in</strong>gt<br />

dies nur bei Materialien, bei denen die k<strong>in</strong>etische Energie der <strong>Elektron</strong>en größer ist als<br />

die Coulomb-<strong>Wechselwirkung</strong>. Doch zeigt sich, dass <strong>in</strong> Materialien mit stark korrelierten<br />

d- oder f-<strong>Elektron</strong>en die Beschreibung mit LDA versagt, da die On-Site Coulombwechselwirkung<br />

stark genug ist, um die k<strong>in</strong>etische Energie der <strong>Elektron</strong>en zu übertreffen.<br />

Um <strong>in</strong> solchen Fällen zu e<strong>in</strong>er geeigneten Beschreibung zu gelangen, schlugen V.I. Anisimov,<br />

J. Zaanen und O.K. Andersen [27] e<strong>in</strong>e Ergänzung zum LDA-Schema vor, die auf<br />

den Grundlagen und Erkenntnissen des Hubbard-Modells basiert und unter dem Namen<br />

LDA+U bekannt wurde. Dabei wird angenommen, dass selbst stark korrelierte Systeme<br />

<strong>in</strong> der ”<br />

gemittelten“ Darstellungsweise durch LDA vernünftig beschrieben werden, dass<br />

aber e<strong>in</strong>e Unterscheidung dieser Mittelung für verschiedene Zustände möglich se<strong>in</strong> muss.<br />

Dazu wurde LDA durch e<strong>in</strong> orbitalabhängiges E<strong>in</strong>elektronenpotential ergänzt, das es<br />

erlaubt, die On-Site Coulombwechselwirkung <strong>in</strong>nerhalb von d- oder f-Zuständen postum<br />

explizit zu berücksichtigen, die durch LDA nicht vollständig erfasst wird. Dies geschieht<br />

<strong>in</strong> Anlehnung an e<strong>in</strong>en Hartree-Fock-Ansatz durch die E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es Korrekturterms<br />

<strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es Meanfield-Beitrags der On-Site Coulombwechselwirkung <strong>in</strong>nerhalb der d-<br />

oder f-Zustände. Unter der Annahme, dass dieser Beitrag gitterplatzunabhängig ist, kann<br />

er <strong>in</strong> folgender Form dargestellt werden:<br />

ɛ LDA+U = ɛ LDA + 1 2<br />

+ 1 2<br />

∑<br />

m,m ′<br />

σ<br />

∑<br />

m,m ′<br />

σ<br />

U m,m ′ (n m,σ − ¯n m ) (n m<br />

′ ,−σ − ¯n m<br />

′) + (3.11)<br />

( )<br />

Um,m ′ − J m,m ′ (nm,σ − ¯n m ) (n m<br />

′ ,σ − ¯n m<br />

′) .<br />

Bei ¯n m = 1 2 (n m,↑ + n m,↓ ) handelt es sich um die sp<strong>in</strong>gemittelte LDA Teilchendichte des<br />

Orbitals m mit Sp<strong>in</strong> σ. Mit ɛ LDA ist das LDA Energie-Dichtefunktional geme<strong>in</strong>t.<br />

1 Zu Details siehe: S. Yu. und D. Yu. Savrasov, [28].<br />

10


4 Die Rutilstruktur<br />

Die Rutilstruktur ist nach der Kristallstruktur des T iO 2 -M<strong>in</strong>erals Rutil benannt. Auch<br />

VO 2 besitzt <strong>in</strong> der metallischen Hochtemperaturphase oberhalb von T MI ≈ 340 K diese<br />

Kristallstruktur, die im folgenden vorgestellt werden soll.<br />

4.1 Das Kristallgitter<br />

Die rutile E<strong>in</strong>heitszelle ist <strong>in</strong> Abb. 4.1 dargestellt. Sie enthält zwei Formele<strong>in</strong>heiten VO 2 .<br />

Diese lassen sich zu e<strong>in</strong>er sechsatomigen Basis ⃗κ = {V 1 , V 2 , O 1 , O 2 , O 3 , O 4 } zusammenfassen<br />

– man erhält e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>fach tetragonales Bravaisgitter. Die primitiven Translationsvektoren<br />

s<strong>in</strong>d wie folgt gegeben:<br />

⃗a r = a r<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

1<br />

0<br />

0<br />

⎞<br />

⎛<br />

⎟<br />

⎠ , ⃗ ⎜<br />

br = a r ⎝<br />

0<br />

1<br />

0<br />

⎞<br />

⎛<br />

⎟<br />

⎜<br />

⎠ , ⃗c r = a r ⎝<br />

0<br />

0<br />

c r<br />

a r<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠ . (4.1)<br />

Die rutile ⃗c r -Achse gibt die Richtung der kürzesten Vanadium-Vanadium-Verb<strong>in</strong>dung<br />

<br />

<br />

©<br />

<br />

£¥¤<br />

<br />

¢¡<br />

¨ <br />

¦¨§<br />

Abbildung 4.1: Die primitive E<strong>in</strong>heitszelle der Rutilstruktur. In der rechten Abbildung s<strong>in</strong>d nur die<br />

Atome dargestellt, die als Basis des Bravaisgitters zusammengefasst werden. Die großen<br />

Kugeln symbolisieren die Vanadiumatome, die kle<strong>in</strong>en Kugeln stellen Sauerstoffatome<br />

dar.<br />

an. Die Ruhelagen der Basisatome s<strong>in</strong>d entsprechend Abb. 4.1 als Koord<strong>in</strong>aten der pri-<br />

11


4 Die Rutilstruktur<br />

mitiven E<strong>in</strong>heitsvektoren gegeben:<br />

⃗V 2 =<br />

⃗V 1 =<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

1<br />

2<br />

1<br />

2<br />

1<br />

2<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

0<br />

0<br />

0<br />

r<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

r<br />

, ⃗ O3 =<br />

, ⃗ O1 =<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

u<br />

u<br />

0<br />

1<br />

2 + u<br />

1<br />

2 − u<br />

1<br />

2<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

r<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

r<br />

, ⃗ O2 =<br />

, ⃗ O4 =<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

−u<br />

−u<br />

0<br />

1<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

r<br />

2 − u<br />

1<br />

2 + u<br />

1<br />

2<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

r<br />

. (4.2)<br />

Die Rutilstruktur wird durch die Raumgruppe D4h 14 beschrieben. Neben der Angabe der<br />

Gitterkonstanten a r und c r ist lediglich e<strong>in</strong> Vanadiumatom im Koord<strong>in</strong>atenursprung<br />

(0, 0, 0) und e<strong>in</strong> Sauerstoffatom bei (u, u, 0) anzugeben, alle weiteren Kristallatome werden<br />

durch die Raumgruppe generiert. Der Wert u ist der rutile Parameter, der die<br />

relativen Positionen der Sauerstoffatome im Kristall festlegt. Der gesamte Basissatz, sowie<br />

alle wichtigen Konstanten und Parameter der Rutilstruktur s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der folgenden<br />

Tabelle zusammengefasst:<br />

Raumgruppe D 14<br />

4h<br />

Positionen V: (0, 0, 0) r , ( 1 2 , 1 2 , 1 2 ) r<br />

O: ( ± u, ±u, 0) r<br />

, ( 1 2 ± u, 1 2 ∓ u, 1 2 ) r<br />

Parameter u = 0.3001<br />

Gitterkonstanten<br />

a r = 0.45546 · nm<br />

c r = 0.28514 · nm<br />

c r<br />

a r<br />

= 0.62605<br />

.<br />

Diese s<strong>in</strong>d den Messwerten von McWhan [12] entnommen. Die reziproken Gittervektoren<br />

haben folgende Gestalt:<br />

⃗g r<br />

1<br />

= 2π<br />

a r<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

1<br />

0<br />

0<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠ ,<br />

⃗g r<br />

2<br />

= 2π<br />

a r<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

0<br />

1<br />

0<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠ ,<br />

⃗g r<br />

3<br />

= 2π<br />

a r<br />

Die Wigner-Seitz-Zelle ist ebenfalls tetragonal (Abb. 5.4, l<strong>in</strong>ks).<br />

4.2 Die lokale Geometrie<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

0<br />

0<br />

a r<br />

c r<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠ . (4.3)<br />

In der Rutilstruktur ist jedes Vanadiumatom oktaedrisch von sechs Sauerstoffliganden<br />

umgeben. Dabei treten zwei verschiedene V-O B<strong>in</strong>dungslängen <strong>in</strong>nerhalb dieses Oktaeders<br />

auf. Der Abstand d a ( ”<br />

apical distance“) gibt die Distanz der Oktaederspitzen zum<br />

Zentrum an, während d e ( ”<br />

equatorial distance“) den Abstand der Sauerstoffatome der<br />

12


4.2 Die lokale Geometrie<br />

Oktaeder-Basalebene zum Zentrum darstellt. Diese beiden Längen s<strong>in</strong>d folgendermaßen<br />

bestimmt:<br />

d a := √ 2 u a r (4.4)<br />

√<br />

( ) 1 2<br />

d e := 2<br />

2 − u + 1 ( ) 2 cr<br />

a r . (4.5)<br />

4 a r<br />

Die Kantenlängen der Basalebene s<strong>in</strong>d c r und l a , mit<br />

l a := √ 2 (1 − 2 u) a r . (4.6)<br />

Für e<strong>in</strong>en bestimmten Parameterwert von u s<strong>in</strong>d die beiden V-O B<strong>in</strong>dungslängen <strong>in</strong>nerhalb<br />

des Oktaeders gleich lang. Das ist erfüllt, wenn<br />

d a = d e ⇒ u = 1 8<br />

(<br />

cr<br />

a r<br />

) 2<br />

+ 1 4<br />

= 0.29899 (4.7)<br />

gilt. Die lokale Punktsymmetrie des Vanadiumatoms im Zentrum des Oktaeders ist im<br />

allgeme<strong>in</strong>en D 2h . Für e<strong>in</strong>en bestimmten Wert des rutilen Parameters u wird die Basal-<br />

Abbildung 4.2: Oktaedrische Ligandenfeldumgebung <strong>in</strong> VO 2. l<strong>in</strong>ks: Def<strong>in</strong>ition e<strong>in</strong>iger wichtiger Abstände<br />

<strong>in</strong>nerhalb des Sauerstoffoktaeders. rechts: Benachtbarte Oktaederkettenl<strong>in</strong>ien. Große Kugeln<br />

symbolisieren Vanadium- und kle<strong>in</strong>e Kugeln Sauerstoff.<br />

ebene quadratisch. Dann erhöht sich die lokale Punktsymmetrie des Vanadiumatoms im<br />

Oktaederzentrum auf D 4h . Das ist erfüllt, wenn<br />

l a = c r ⇒ u = 1 ( √2<br />

( ) )<br />

2 √ cr<br />

− = 0.27866 (4.8)<br />

2 a r<br />

13


4 Die Rutilstruktur<br />

gilt. E<strong>in</strong>en idealen Oktaeder mit lokaler O h -Punktsymmetrie des Oktaederzentrums kann<br />

h<strong>in</strong>gegen erreicht werden, wenn<br />

d a = d e = 1 √<br />

2<br />

l a ⇒ u =<br />

1<br />

2 + √ = 0.29289 (4.9)<br />

2<br />

gilt. Dazu ist e<strong>in</strong> anderes c r /a r -Verhältnis nötig:<br />

( ) cr 2<br />

⇒ =<br />

a r 2 + √ = 0.58579 . (4.10)<br />

2<br />

In Abb. 4.3 ist e<strong>in</strong>e Basis der fünf 3d-Orbitale des V 2 -Atoms <strong>in</strong> der Mitte der E<strong>in</strong>heitszelle<br />

abgebildet. Auf dieser Def<strong>in</strong>ition der Orbitale wird <strong>in</strong> Kapitel 6 auch die Diskussion der<br />

Bandstrukturen erfolgen. Die genaue Def<strong>in</strong>ition des Koord<strong>in</strong>atensystems und die funktionale<br />

Abhängigkeit dieser fünf Funktionen ist <strong>in</strong> Anhang B zu f<strong>in</strong>den. Entsprechend der<br />

Abbildung 4.3: Def<strong>in</strong>ition der fünf 3d-Orbitale des V 2-Vanadiumatoms. Die beiden oberen Orbitale<br />

besitzen e g-Symmetrie, die drei unteren t 2g-Symmetrie. Große Kugeln symbolisieren<br />

Vanadium- und kle<strong>in</strong>e Kugeln Sauerstoff.<br />

oktaedrischen Anordnung des Ligandenfeldes wird e<strong>in</strong>e Aufhebung der Symmetrieentartung<br />

erhalten, die auch zu e<strong>in</strong>er Aufhebung der energetischen Entartung der elektronischen<br />

Zustände führt. Die physikalische Begründung erwächst aus der unterschiedlichen 1<br />

1 Bitte auf S. 16 weiterlesen.<br />

14


4.2 Die lokale Geometrie<br />

Abbildung 4.4: Die zwölf irreduziblen Sauerstoffeigenschw<strong>in</strong>gungen der Basis der VO 2-Rutilstruktur,<br />

entprechend der lokalen Symmetrie. Große Kugeln symbolisieren Vanadium- und kle<strong>in</strong>e<br />

Kugeln Sauerstoffatome. (Herleitung auf der nächsten Seite.)<br />

15


4 Die Rutilstruktur<br />

<strong>Wechselwirkung</strong> der acht Sauerstoffliganden mit den fünf 3d-Zuständen des Vanadiumzentralatoms,<br />

was mit deren spezieller w<strong>in</strong>kelabhängiger Aufenthaltswahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

zusammenhängt. Gitterschw<strong>in</strong>gungen der Sauerstoffatome werden sich vor allem auf<br />

diejenigen Bänder auswirken, die Vanadium-Sauerstoffb<strong>in</strong>dungen beschreiben. An diesen<br />

B<strong>in</strong>dungen s<strong>in</strong>d die Sauerstoff 2p Orbitale, sowie die beiden Vanadium 3d-Orbitale<br />

mit e g -Symmetrie und die beiden π ∗ -Orbitale mit t 2g -Symmetrie beteiligt. Schw<strong>in</strong>gungen<br />

der Vanadiumatome wirken sich h<strong>in</strong>gegen <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie auf Bänder aus, denen<br />

Vanadium-Vanadium B<strong>in</strong>dungen zugrunde liegen. Solche B<strong>in</strong>dungen werden durch die<br />

Bänder der d ‖ Orbitale beschrieben. Entsprechend der Ergebnisse von Yang [33], der<br />

e<strong>in</strong>e Instabilität der lokalen Sauerstoffumgebungen vorfand, soll das Hauptaugenmerk<br />

auf die Schw<strong>in</strong>gungen der Sauerstoffliganden gelegt werden. In Anhang A.3 können die<br />

irreduziblen Darstellungen der Sauerstoffatome der rutilen Basis e<strong>in</strong>gesehen werden. Entsprechend<br />

dieser Basis kann e<strong>in</strong>e gruppentheoretische Aufteilung für den Γ-Punkt der<br />

Brillou<strong>in</strong>zone ( ⃗ k=0) <strong>in</strong> folgende irreduzible Darstellung gefunden werden:<br />

D 4h = A 1g ⊕ A 2g ⊕ B 1g ⊕ B 2g ⊕ E g ⊕ A 2u ⊕ B 1u ⊕ 2 E u . (4.11)<br />

Die zugehörigen zwölf Schw<strong>in</strong>gungsmoden s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Abb. 4.4 visualisiert worden. Diese<br />

Normalmoden {⃗e Γ } lassen sich durch folgende orthogonale Basistransformation ˆM mit<br />

der Basis der Rutilstruktur {⃗e κ } verknüpfen 2 :<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

⃗e A1g<br />

⃗e A2g<br />

⃗e B1g<br />

⃗e B2g<br />

⃗e Eg1<br />

⃗e Eg2<br />

⃗e A2u<br />

⃗e B1u<br />

⃗e Eu1<br />

⃗e Eu2<br />

⃗e E<br />

′<br />

u1<br />

⃗e E<br />

′<br />

u2<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

= 1<br />

2 √ 2<br />

⎛<br />

⎞⎛<br />

1 1 0 −1 −1 0 1 −1 0 −1 1 0<br />

−1 1 0 1 1 0 1 1 0 −1 −1 0<br />

−1 1 0 1 1 0 −1 −1 0 1 1 0<br />

1 1 0 −1 −1 0 −1 1 0 1 −1 0<br />

0 0 √ 2 0 0 − √ 2 0 0 − √ 2 0 0 √ 2<br />

0 0 √ 2 0 0 − √ 2 0 0 √ 2 0 0 − √ 2<br />

0 0 √ 2 0 0 √ 2 0 0 √ 2 0 0 √ 2<br />

0 0 √ 2 0 0 √ 2 0 0 − √ 2 0 0 − √ 2<br />

1 1 0 1 1 0 −1 1 0 −1 1 0<br />

1 1 0 1 1 0 1 −1 0 1 −1 0<br />

⎜<br />

⎟<br />

⎝−1 1 0 −1 1 0 −1 −1 0 −1 −1 0 ⎠⎜<br />

⎝<br />

−1 1 0 −1 1 0 1 1 0 1 1 0<br />

} {{ }<br />

=: ˆM<br />

⃗a r,O1<br />

⃗ br,O1<br />

⃗c r,O1<br />

⃗a r,O2<br />

⃗ br,O2<br />

⃗c r,O2<br />

⃗a r,O3<br />

⃗ br,O3<br />

⃗c r,O3<br />

⃗a r,O4<br />

⃗ br,O4<br />

⃗c r,O4<br />

⎞<br />

. (4.12)<br />

⎟<br />

⎠<br />

Mit (4.12) können beliebige Abweichungen der Basisatome von ihren Ruhelagen auf<br />

die e<strong>in</strong>zelnen Normalmoden <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Normalmodenanalyse zurückgerechnet werden.<br />

Die Normalmoden {⃗e Γ } diagonalisieren den Gitteranteil des Festkörperhamiltonians<br />

(2.3) und f<strong>in</strong>den deshalb <strong>in</strong> (2.17) Verwendung.<br />

2 Dabei labelt Γ die irreduziblen Darstellungen von (4.11) und κ die Sauerstoffatome gemäß der Festlegung<br />

von (4.2).<br />

16


5 Der strukturelle Übergang<br />

Nach der Diskussion der Rutilstruktur <strong>in</strong> Kapitel 4 soll nun schrittweise der strukturelle<br />

Übergang zur monokl<strong>in</strong>en, halbleitenden M1-Struktur der Tieftemperaturphase dargestellt<br />

werden, die unterhalb von T MI ≈ 340K existiert. Dieser Übergang soll zunächst<br />

re<strong>in</strong> makroskopisch betrachtet werden. In Abb. 5.1 ist l<strong>in</strong>ks der VO 2 -Kristall der tetragonalen<br />

Hochtemperaturphase abgebildet. Um den Übergang systematischer aufzeigen<br />

zu können, wird <strong>in</strong> Abb. 5.1 <strong>in</strong> der Mitte zunächst e<strong>in</strong>e theoretische Zwischenstruktur<br />

e<strong>in</strong>gefügt. Diese kann durch symmetrieerhaltende Operationen aus der Rutilstruktur erreicht<br />

werden, bei denen der gesamte Kristall der Länge nach makroskopisch gestreckt<br />

wird, bei gleichzeitiger Stauchung der Grundflächen. Um makroskopisch den Kristall zur<br />

Tieftemperaturphase überzuführen, ist noch e<strong>in</strong> Symmetriebruch notwendig, der <strong>in</strong> Abb.<br />

5.1 rechts stattf<strong>in</strong>det. Dabei wird der Kristall zum e<strong>in</strong>en durch Verkürzung e<strong>in</strong>er Seite<br />

der Grundfläche orthorombisch verzerrt und zum anderen durch e<strong>in</strong>e Scherung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Abbildung 5.1: Die makroskopischen Veränderungen von der tetragonalen Hochtemperaturphase (l<strong>in</strong>ks)<br />

über e<strong>in</strong>e theoretische, symmetrieerhaltende Zwischenstruktur (Mitte) zur monokl<strong>in</strong>en<br />

Tieftemperaturphase (rechts).<br />

17


5 Der strukturelle Übergang<br />

monokl<strong>in</strong>e Translationssymmetrie übergeführt. Das Volumen des Kristalls bleibt bei all<br />

diesen Veränderungen annähernd konstant, was anhand des Volumens der Elementarzellen<br />

gezeigt werden kann:<br />

V r = 59.15053 · 10 −3 nm 3<br />

V m = 118.2899 · 10 −3 nm 3<br />

2V r<br />

V m<br />

= 1.00009<br />

.<br />

Um allerd<strong>in</strong>gs zur tatsächlichen Monokl<strong>in</strong>struktur der Tieftemperaturphase zu gelangen,<br />

s<strong>in</strong>d neben den makroskopischen noch weitere mikroskopische Veränderungen notwendig.<br />

Der schrittweise strukturelle Übergang von der Hoch- zur Tieftemperaturphase soll<br />

anhand der experimentell ermittelten Strukturdaten von McWhan [12] für die Hochtemperaturphase<br />

und von Longo [13] für die Tieftemperaturphase aufgezeigt werden.<br />

5.1 Die Rutilstruktur <strong>in</strong> pseudomonokl<strong>in</strong>er Darstellung<br />

©<br />

¥<br />

<br />

£¥¤§¦©¨©¨<br />

¨¤¥¨<br />

¢ ¡<br />

Abbildung 5.2: Die Rutilstruktur <strong>in</strong> pseudomonokl<strong>in</strong>er Darstellung. Die beiden Ebenen der rechten Abbildung<br />

entsprechen den beiden unteren der l<strong>in</strong>ken Abbildung. Große Kugeln symbolisieren<br />

Vanadium, kle<strong>in</strong>e Kugeln Sauerstoff.<br />

Um aufgrund der unterschiedlichen Translationssymmetrien der Hoch- und der Tieftemperaturphase<br />

e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche Darstellung für alle Strukturen zu erhalten, soll bei<br />

der Darstellung der Hochtemperaturphase durch e<strong>in</strong>e Basistransformation vom rutilen<br />

18


5.1 Die Rutilstruktur <strong>in</strong> pseudomonokl<strong>in</strong>er Darstellung<br />

Gitter, wie <strong>in</strong> Kapitel 4, zu e<strong>in</strong>em pseudomonokl<strong>in</strong>en Gitter übergegangen werden. Dabei<br />

wird das Volumen der E<strong>in</strong>heitszelle verdoppelt. Die Translationsvektoren haben jetzt<br />

folgende Form:<br />

⃗a pm = a r<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

0<br />

0<br />

−2 cr<br />

a r<br />

⎞<br />

⎛<br />

⎟<br />

⎠ , ⃗ ⎜<br />

b pm = a r ⎝<br />

−1<br />

0<br />

0<br />

⎞<br />

⎛<br />

⎟<br />

⎜<br />

⎠ , ⃗c pm = a r ⎝<br />

0<br />

1<br />

c r<br />

a r<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠ . (5.1)<br />

Um den Basissatz des pseudomonokl<strong>in</strong>en Gitters zu erhalten, wird das rutile Koord<strong>in</strong>atensystem<br />

zunächst verschoben:<br />

⎛ ⎞ ⎛ ⎞<br />

x<br />

x<br />

⎜ ⎟ ⎜ ⎟<br />

⎝ y ⎠ → ⎝ y ⎠ . (5.2)<br />

z z − 1 2<br />

r<br />

Zusammen mit den Translationsvektoren wird auch der Basissatz verändert:<br />

⎛ ⎞<br />

⎛ ⎞<br />

x<br />

⎜ ⎟<br />

⎝ y ⎠ =<br />

(⃗a r , ⃗ ) x<br />

⎜ ⎟<br />

b r ,⃗c r ⎝ y ⎠ =<br />

z<br />

z<br />

r<br />

⎛<br />

1<br />

=<br />

(⃗a pm , ⃗ ) 0<br />

2<br />

− 1 ⎞ ⎛ ⎞ ⎛ ⎞<br />

1<br />

2<br />

x<br />

2<br />

(y − z)<br />

⎜<br />

⎟ ⎜ ⎟ ⎜ ⎟<br />

b pm ,⃗c pm ⎝ −1 0 0 ⎠ ⎝ y ⎠ = ⎝ −x ⎠<br />

0 1 0 z<br />

y<br />

r<br />

pm<br />

. (5.3)<br />

Während es sich bei der Rutilstruktur um e<strong>in</strong>e sechsatomige Basis mit zwei Formele<strong>in</strong>heiten<br />

VO 2 handelt, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der pseudomonokl<strong>in</strong>en Zelle vier Formele<strong>in</strong>heiten VO 2 als<br />

Basis zusammengefasst. In der folgenden Tabelle s<strong>in</strong>d alle Gitterlängen und Basisatome<br />

entsprechend der Strukturdaten von McWhan [12] aufgeführt:<br />

pm<br />

Raumgruppe D 14<br />

4h<br />

Positionen<br />

(x, y, z) pm<br />

,( − x, −y, −z) pm<br />

(x, −y − 1 2 , z + 1 2 ) pm , ( − x, y − 1 2 , −z + 1 2 ) pm<br />

Parameter V: x = 0.25000, y = 0.00000, z = 0.00000<br />

O: x = 0.09995, y = 0.30010, z =-0.30010<br />

O: x = 0.40005, y =-0.30010, z = 0.30010<br />

Gitterkonstanten<br />

a r = 0.45546 nm<br />

c r = 0.28514 nm<br />

2c r<br />

a r<br />

= 1.2521<br />

c r<br />

a r<br />

= 0.62605<br />

Die Rücktransformation von pseudomonokl<strong>in</strong>en zu rutilen Koord<strong>in</strong>aten ist folgende:<br />

⎛ ⎞<br />

⎛ ⎞<br />

⎛<br />

⎞ ⎛ ⎞ ⎛ ⎞<br />

x<br />

⎜ ⎟<br />

⎝ y ⎠ =<br />

(⃗a pm , ⃗ ) x<br />

⎜ ⎟<br />

b pm ,⃗c pm ⎝ y ⎠=<br />

(⃗a r , ⃗ ) 0 −1 0 x<br />

−y<br />

⎜<br />

⎟ ⎜ ⎟ ⎜ ⎟<br />

b r ,⃗c r ⎝ 0 0 1 ⎠ ⎝ y ⎠ = ⎝ z ⎠ .<br />

z<br />

z<br />

−2 0 1 z −2x + z<br />

r<br />

19


5 Der strukturelle Übergang<br />

Damit können auch die reziproken Gittervektoren angegeben werden:<br />

⃗g pm<br />

1<br />

= 2π<br />

a r<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

0<br />

1<br />

2<br />

− 1 a r<br />

2 c r<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠ , ⃗g pm<br />

2<br />

= 2π<br />

a r<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

−1<br />

0<br />

0<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠ , ⃗g pm<br />

3<br />

= 2π<br />

a r<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

0<br />

1<br />

0<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠ . (5.4)<br />

5.2 Der makroskopsiche Übergang<br />

Ausgehend von der pseudomonokl<strong>in</strong>en Darstellung der Hochtemperaturphase aus dem<br />

vorangegangenen Abschnitt, soll nun der makroskopische Übergang zur Tieftemperaturphase<br />

stattf<strong>in</strong>den. Dazu sollen die primitiven Translationsvektoren des monokl<strong>in</strong>en<br />

Gitters der Tieftemperaturphase betrachtet werden:<br />

⃗a m = b m<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

0<br />

0<br />

− am<br />

b m<br />

⎞<br />

⎛<br />

⎟<br />

⎠ , ⃗ ⎜ b m = b m ⎝<br />

−1<br />

0<br />

0<br />

⎞<br />

⎛<br />

⎟<br />

⎜<br />

⎠ , ⃗c m = b m ⎝<br />

c m<br />

bm<br />

− cm<br />

b m<br />

⎞<br />

0<br />

s<strong>in</strong>(β)<br />

cos(β)<br />

⎟<br />

⎠ . (5.5)<br />

Der Basissatz ist durch folgende Tabelle entsprechend der experimentellen Strukturdaten<br />

von Longo [13] gegeben:<br />

Raumgruppe<br />

Positionen<br />

C 5 2h<br />

(x, y, z) m<br />

, ( − x, −y, −z) m<br />

(x, −y − 1 2 , z + 1 2 ) m , ( − x, y − 1 2 , −z + 1 2 ) m<br />

Parameter V: x = 0.25000, y = 0.00000, z = 0.00000<br />

O: x = 0.09995, y = 0.30010, z =-0.30010<br />

O: x = 0.40005, y =-0.30010, z = 0.30010<br />

Gitterkonstanten<br />

a m = 0.57517 nm<br />

b m = 0.45378 nm<br />

c m = 0.53825 nm<br />

β = 122.646 ◦<br />

a m<br />

bm<br />

= 1.2675<br />

c m<br />

bm<br />

s<strong>in</strong>(β) = 0.99876<br />

c m<br />

bm<br />

cos(β) = -0.63986<br />

.<br />

Um von den monokl<strong>in</strong>en Atompositionen zu rutilen zurück zu gelangen, s<strong>in</strong>d folgende<br />

Schritte notwendig:<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

x<br />

y<br />

z<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

m<br />

=<br />

⎛<br />

(⃗a m , ⃗ ) x<br />

⎜<br />

b m ,⃗c m ⎝ y<br />

z<br />

⎞<br />

⎛<br />

⎟ ⎜<br />

⎠ = x ⎝<br />

0<br />

0<br />

−a m<br />

⎞<br />

⎛<br />

⎟ ⎜<br />

⎠ + y ⎝<br />

−b m<br />

0<br />

0<br />

⎞<br />

⎛<br />

⎟ ⎜<br />

⎠ + z ⎝<br />

0<br />

c m s<strong>in</strong>(β)<br />

−c m cos(β)<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠ =<br />

20


5.2 Der makroskopsiche Übergang<br />

=<br />

=<br />

=<br />

=<br />

symmetrieerhaltend, siehe (5.9)<br />

symmetriebrechend, siehe (5.10)<br />

{ ⎛ ⎞ ⎛ }} ⎞<br />

⎛ ⎞{<br />

{ ⎛ }} ⎞{<br />

b m 0<br />

0<br />

0<br />

⎜ ⎟ ⎜ ⎟<br />

⎜ ⎟ ⎜<br />

⎟<br />

−y ⎝ 0 ⎠ +z ⎝ b m ⎠ +(z − 2x) ⎝ 0 ⎠ + z ⎝ c m s<strong>in</strong>(β) − b m ⎠ =<br />

a<br />

0 0<br />

m2<br />

−c m cos(β) − am 2<br />

} {{ } } {{ }<br />

} {{ }<br />

=:⃗a ′ r =: ⃗ b ′ =:⃗c ′ r<br />

r<br />

⎛<br />

⎞ ⎛ ⎞ ⎛<br />

⎞<br />

(<br />

⃗a r, ′ ⃗ ) 0 −1 0 x<br />

0<br />

b r,⃗c ′ ′ ⎜<br />

⎟ ⎜ ⎟ ⎜<br />

r ⎝ 0 0 1 ⎠ ⎝ y ⎠ + z ⎝ −1.24 · 10 −3 ⎟<br />

b m ⎠ =<br />

−2 0 1 z 9.64 · 10 −3 am 2<br />

⎛<br />

(<br />

⃗a r, ′ ⃗ ) x ′ ⎞ ⎛<br />

⎞<br />

0<br />

b r,⃗c ′ ′ ⎜<br />

r ⎝ y ′ ⎟<br />

⎠ + y ′ ⎜<br />

⎝ −1.24 · 10 −3 ⎟<br />

b m ⎠ =<br />

z ′ 9.64 · 10 −3 am 2<br />

⎛<br />

(<br />

⃗a r , ⃗ ) x ′ ⎞ ⎛<br />

x ′′ ⎞<br />

⎜<br />

b r ,⃗c r ˆT ⎝ y ′ ⎟ ⎜<br />

⎠ = ⎝ y ′′ ⎟<br />

⎠ . (5.6)<br />

z ′ z ′′<br />

Zunächst sollen die von Null verschiedenen Komponenten von ˆT analytisch angegeben<br />

werden:<br />

T 11 = bm<br />

cm s<strong>in</strong>(β)<br />

a r<br />

T 22 =<br />

a r<br />

(5.7)<br />

T 33 = am<br />

2c r<br />

T 23 = − − am<br />

2c r<br />

.<br />

r<br />

cm cos(β)<br />

2c r<br />

Die Matrix ˆT kann <strong>in</strong> zwei Komponenten unterteilt werden: die erste von beiden ist<br />

symmetrieerhaltend, die zweite enthält die Informationen der Symmetriebrechung:<br />

ˆT = ˆT se + ˆT sb . (5.8)<br />

Der symmetrieerhaltende Teil entspricht genau den Veränderungen, die <strong>in</strong> Abb. 5.1 von<br />

der Rutilstruktur zu der theoretischen Zwischenstruktur führen:<br />

⎛ ⎞<br />

⎛<br />

⎞<br />

1<br />

(<br />

⎜ ⎟<br />

ˆT se = ⎝ 1 ⎠ + 1 − b ) −1<br />

m ⎜<br />

⎟<br />

⎝ −1 ⎠ . (5.9)<br />

a<br />

1 } {{ r<br />

}<br />

+2.32<br />

=3.69·10 −3 } {{ }<br />

symmetrieerhaltende<br />

V erzerrung<br />

Der zweite Teil bricht die Symmetrie von tetragonal zu monokl<strong>in</strong>:<br />

⎛<br />

⎞<br />

0 0 0<br />

⎜ ˆT sb = ⎝ 0 −1.24 · 10−3 bm ⎟<br />

a r<br />

0 ⎠ . (5.10)<br />

0 9.64 · 10−3 am<br />

2c r<br />

0<br />

Um die Energieänderungen dieses Anteils berechnen zu können, wird die Matrix symmetrisiert<br />

und antisymmetrisiert:<br />

ˆT sb = 1 (<br />

ˆTsb +<br />

2<br />

ˆT sb)<br />

t + 1 (<br />

ˆTsb −<br />

2<br />

ˆT sb)<br />

t . (5.11)<br />

21


5 Der strukturelle Übergang<br />

Dadurch erhält man zwei Teile des symmetriebrechenden Anteils:<br />

⎛<br />

⎞ ⎛<br />

ˆT sb = 1 0 0 0<br />

⎜<br />

⎝ 0 −2.46 · 10 −3 9.72 · 10 −3 ⎟<br />

⎠ + 1 ⎜<br />

⎝<br />

2<br />

0 9.72 · 10 −3 2<br />

0<br />

} {{ }<br />

Scherung und orthorombische Verzerrung<br />

0 0 0<br />

0 0 −9.72 · 10 −3<br />

0 9.72 · 10 −3 0<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

} {{ }<br />

Drehung<br />

Die Energieveränderungen erwachsen lediglich aus dem ersten Anteil, der den eigentlichen<br />

Symmetriebruch hervorruft, wähernd die Rotation ke<strong>in</strong>erlei energetische Auswirkungen<br />

hat. Für die Rücktransformation wird die Matrix ˆT −1 benutzt, deren von Null<br />

verschiedene Komponenten durch folgende Matrixelemente gegeben s<strong>in</strong>d:<br />

.<br />

T −1<br />

11<br />

= ar<br />

b m<br />

T −1<br />

33<br />

= 2cr<br />

a m<br />

T −1<br />

22<br />

=<br />

a r<br />

c m s<strong>in</strong>(β)<br />

T −1<br />

23<br />

= 2ar<br />

a m<br />

cot(β) +<br />

ar<br />

c m s<strong>in</strong>(β) . (5.12)<br />

Damit wäre makroskopisch der Übergang von der Hoch- zur Tieftemperaturphase abgeschlossen.<br />

Um aber zur tatsächlichen Tieftemperaturphase zu kommen, s<strong>in</strong>d noch weitere<br />

mikroskopische Veränderungen notwendig.<br />

5.3 Die Monokl<strong>in</strong>struktur<br />

Die mikroskopische Symmetriebrechung geschieht durch e<strong>in</strong> Verknicken der VO 2 -Moleküle.<br />

Weiterh<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d die beiden Sauerstoffatome des VO 2 -Moleküls nicht mehr gleich weit vom<br />

Vanadiumatom <strong>in</strong> der Mitte entfernt. E<strong>in</strong>e dritte mikroskopische Veränderung ist die<br />

Ausbildung von V-V Paaren, die entlang der tetragonalen ⃗c r -Achse verkippen. Die monokl<strong>in</strong>en<br />

primitiven Translationvektoren der Monokl<strong>in</strong>struktur bleiben die selben wie <strong>in</strong><br />

Abschnitt 5.2:<br />

⎛<br />

⎜<br />

⃗a m = b m ⎝<br />

0<br />

0<br />

− am<br />

b m<br />

⎞<br />

⎛<br />

⎟<br />

⎠ , ⃗ ⎜ b m = b m ⎝<br />

−1<br />

0<br />

0<br />

⎞<br />

⎛<br />

⎟<br />

⎜<br />

⎠ , ⃗c m = b m ⎝<br />

c m<br />

bm<br />

− cm<br />

b m<br />

⎞<br />

0<br />

s<strong>in</strong>(β)<br />

cos(β)<br />

⎟<br />

⎠ . (5.13)<br />

Der Basissatz und die Gitterkonstanten werden durch Tabelle 5.1 gegeben. Die reziproken<br />

Gittervektoren der Monokl<strong>in</strong>strkuktur s<strong>in</strong>d wie folgt gegeben:<br />

⃗g m<br />

1<br />

= 2π<br />

b m<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

0<br />

− bm<br />

a m<br />

cot(β)<br />

− bm<br />

a m<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠ , ⃗g m<br />

2<br />

= 2π<br />

b m<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

−1<br />

0<br />

0<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠ , ⃗g m<br />

3<br />

= 2π<br />

b m<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

0<br />

b m<br />

c m s<strong>in</strong>(β)<br />

0<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠ . (5.14)<br />

Die Abstandsvektoren der apikalen Sauerstoffatome <strong>in</strong> der Monokl<strong>in</strong>struktur s<strong>in</strong>d 1<br />

1 Bitte auf Seite 24 weiterlesen.<br />

22


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5.3 Die Monokl<strong>in</strong>struktur<br />

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¡ ¢<br />

Abbildung 5.3: VO 2 <strong>in</strong> der monokl<strong>in</strong>en M1-Phase. Neben re<strong>in</strong> makroskopischen Veränderungen unterscheidet<br />

sie sich auch mikroskopisch von der Rutilstruktur. In der rechten Abbildung<br />

werden durch die gepunkteten L<strong>in</strong>ien die re<strong>in</strong> mikroskopischen Veränderungen angedeutet.<br />

Die beiden Ebenen entsprechen den beiden unteren der l<strong>in</strong>ken Abbildung. Große<br />

Kugeln symbolisieren Vanadium und kle<strong>in</strong>e Kugeln Sauerstoff.<br />

Raumgruppe<br />

Positionen<br />

C 5 2h<br />

(x, y, z) m<br />

, ( − x, −y, −z) m<br />

(x, −y − 1 2 , z + 1 2 ) m , ( − x, y − 1 2 , −z + 1 2 ) m<br />

Parameter V: x = 0.23947, y =-0.02106, z = 0.02646<br />

O1: x = 0.10616, y = 0.28815, z =-0.29141<br />

O2: x = 0.40051, y =-0.29742, z = 0.29884<br />

Gitterkonstanten<br />

a m = 0.57517 nm<br />

b m = 0.45378 nm<br />

c m = 0.53825 nm<br />

β = 122.646 ◦<br />

a m<br />

bm<br />

= 1.2675<br />

c m<br />

bm<br />

s<strong>in</strong>(β) = 0.99876<br />

c m<br />

bm<br />

cos(β) = -0.63986<br />

Tabelle 5.1: Basissatz und Gitterkonstanten des monokl<strong>in</strong>en VO 2 nach experimentellen Strukturdaten<br />

von Longo [13].<br />

23


5 Der strukturelle Übergang<br />

⃗u m 1<br />

=: ⃗ O11 − ⃗ V 1 =<br />

⃗u m 2<br />

=: ⃗ O21 − ⃗ V 1 =<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

−0.13331<br />

0.30921<br />

−0.31784<br />

0.16104<br />

−0.27636<br />

0.27238<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

⎞<br />

m<br />

⎟<br />

⎠<br />

m<br />

=<br />

=<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

−0.30807<br />

−0.31628<br />

−0.05050<br />

0.27525<br />

0.27104<br />

−0.05262<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

⎞<br />

r<br />

⎟<br />

⎠<br />

r<br />

(5.15)<br />

im Vergleich zu (±u, ±u, 0) r mit u = 0.3001 im Fall der Rutilstruktur. Das Vanadium<br />

V 1 -Atom wird um folgenden Vektor aus dem Ursprung ausgelenkt:<br />

⃗R m 0<br />

=<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

−0.01059<br />

−0.02106<br />

0.02646<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

m<br />

=<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

0.02098<br />

0.02633<br />

0.04864<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

r<br />

. (5.16)<br />

Der nächste V-V Abstand ist <strong>in</strong> der Rutilstruktur (0, 0, 1) r und bei der Monokl<strong>in</strong>struktur<br />

⃗R m 12<br />

=: ⃗ V2 − ⃗ V 1 =<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

−0.47894<br />

0.04212<br />

−0.05292<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

m<br />

=<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

−0.04196<br />

−0.05266<br />

0.92748<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

r<br />

(5.17)<br />

entsprechend. Um die re<strong>in</strong> mikroskopischen Veränderungen der VO 2 -Moleküle systematisch<br />

aufzeigen zu können, werden neben (5.16) noch die expliziten Auslenkungen der<br />

e<strong>in</strong>zelnen Sauerstoffatome benötigt:<br />

⃗d r→m<br />

1 := ⃗ R m 0 + ⃗u m 1 +<br />

⃗d r→m<br />

2 := ⃗ R m 0 + ⃗u m 2 −<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

u<br />

u<br />

0<br />

u<br />

u<br />

0<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

⎞<br />

r<br />

⎟<br />

⎠<br />

r<br />

=<br />

=<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

0.01301<br />

0.01015<br />

−0.00186<br />

−0.00387<br />

−0.00273<br />

−0.00398<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

⎞<br />

r<br />

⎟<br />

⎠<br />

r<br />

(5.18)<br />

. (5.19)<br />

Damit soll <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Normalmodenanalyse ermittelt werden, welche Moden beim<br />

strukturellen Übergang mit welchem Gewicht beitragen. Dazu wird der Verzerrungsvektor<br />

⃗ d ges der Sauerstoffatome der gesamten rutilen Basis wie folgt def<strong>in</strong>iert (vgl Abb. 5.3),<br />

24


5.3 Die Monokl<strong>in</strong>struktur<br />

der sich auf die Festlegung der rutilen Basisatome von (4.2) bezieht:<br />

⃗d r→m<br />

ges =<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

−0.00387<br />

−0.00273<br />

−0.00398<br />

0.01301<br />

0.01015<br />

−0.00186<br />

−0.01301<br />

0.01015<br />

−0.00186<br />

0.00387<br />

−0.00273<br />

−0.00398<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

. (5.20)<br />

Damit werden mit (4.12) die Koord<strong>in</strong>aten der Normalschw<strong>in</strong>gungen folgendermaßen berechnet:<br />

⎛ ⎞<br />

⎛ ⎞<br />

⎛ ⎞<br />

)<br />

.<br />

)<br />

( · · · u κα · · · ⎜<br />

⎝ e κα<br />

⎟<br />

⎠ = ( · · · u .<br />

)<br />

κα · · · ˆM<br />

−1 ⎜<br />

⎝ e Γγ<br />

⎟<br />

⎠ = ( · · · u .<br />

Γγ · · · ⎜<br />

⎝ e Γγ<br />

⎟<br />

⎠<br />

.<br />

.<br />

.<br />

) )<br />

⇒ ( · · · u κα · · · ˆM −1 = ( · · · u Γγ · · · . (5.21)<br />

wobei ˆM e<strong>in</strong>e orthogonale Matrix mit ˆM −1 = ˆM t ist. Somit kann man zeigen, dass drei<br />

gerade und drei ungerade Moden mit folgendem Gewicht beitragen (vgl. Abb. 4.4):<br />

gerade Moden<br />

ungerade Moden<br />

u A1g = −0.02164 u A2u = −0.02258<br />

u B1g = 0.00283 u Eu1 = 0.01171<br />

u Eg1 = 0.01462 u E<br />

′<br />

u2<br />

= −0.00122<br />

. (5.22)<br />

Diese sechs Moden s<strong>in</strong>d also am strukturellen Übergang von der Rutil- zur Monokl<strong>in</strong>struktur<br />

beteiligt. Da ke<strong>in</strong>e anderen Moden am strukturellen Übergang beteiligt s<strong>in</strong>d,<br />

ist zu erwarten, dass diese auch für die <strong>Elektron</strong>-<strong>Phonon</strong>-Kopplung von besonderer Bedeutung<br />

s<strong>in</strong>d. Bemerkenswert ist, dass bei den geraden Moden die symmetrieerhaltende<br />

A 1g -Gitterschw<strong>in</strong>gung den mit Abstand größten Beitrag der Gitterverzerrung liefert.<br />

Solche geraden Moden können mit Hilfe von Ramanexperimenten nachgewiesen werden.<br />

Darauf wird im nächsten Kapitel genauer e<strong>in</strong>gegangen werden.<br />

In Abb. 5.4 werden schließlich noch die Brillou<strong>in</strong>zonen für die e<strong>in</strong>zelnen VO 2 -Strukturen<br />

dargestellt. Die Brillou<strong>in</strong>zone der tetragonalen Hochtemperaturphase, mit den reziproken<br />

Gittervektoren (4.3) wird durch den Übergang zu e<strong>in</strong>er pseudomonokl<strong>in</strong>en Beschreibung,<br />

25


5 Der strukturelle Übergang<br />

mit den reziproken Gittervektoren (5.4), volumenmäßig halbiert. Die Monokl<strong>in</strong>struktur,<br />

mit reziproken Gittervektoren (5.14), ist im Gegensatz zur pseudomonokl<strong>in</strong>en Brillou<strong>in</strong>zone<br />

leicht verzerrt, weshalb bestimmte Hochsymmetriepunkte ihre Äquivalenz verlieren<br />

(vgl. Abb. 5.4).<br />

Abbildung 5.4: Die Brillou<strong>in</strong>zonen im Vergleich. Die tetragonale Brillou<strong>in</strong>zone der Rutilstruktur (l<strong>in</strong>ks)<br />

ist doppelt so groß wie die gefaltete Brillou<strong>in</strong>zone des pseudomonokl<strong>in</strong>en Gitters (Mitte).<br />

Die Brillou<strong>in</strong>zone der Monokl<strong>in</strong>struktur (rechts) ist dagegen leicht verzerrt dazu, weshalb<br />

bestimmte Hochsymmetriepunkte (z.B. A und B) nicht mehr äquivalent s<strong>in</strong>d.<br />

26


6 <strong>Elektron</strong>-<strong>Phonon</strong>-<strong>Wechselwirkung</strong> <strong>in</strong> VO 2<br />

6.1 Die Bedeutung der A 1g -Gitterschw<strong>in</strong>gung<br />

Bereits 1971 untersuchten R. Srivastava und L. L. Chase [14] das Ramanspektrum von<br />

VO 2 . Dabei konnten sie e<strong>in</strong>en erheblichen qualitativen Unterschied zwischen den Spektren<br />

der metallischen Hochtemperatur- und der halbleitenden Tieftemperaturphase feststellen<br />

(vgl. Abb. 6.1). Das Spektrum der Tieftemperaturphase besitzt bei T = 300 K<br />

Abbildung 6.1: Unpolarisierte Ramanspektren von VO 2 bei 300 K (l<strong>in</strong>ks) und bei 375 K (Mitte). In<br />

der rechten Abbildung s<strong>in</strong>d die Veränderungen des Spektrums der Hochtemperaturphase<br />

untersucht worden: bei 400 K (untere Kurve), bei 500 K (mittlere Kurve) und bei 600 K<br />

(obere Kurve). Die Kurven wurden vertikal verschoben, um die Veränderungen besser<br />

sehen zu können. Entnommen aus Srivastava und Chase [14].<br />

(Abb. 6.1 l<strong>in</strong>ks) e<strong>in</strong>e sehr ausgeprägte Peakstruktur. Die Peaks bei 208, 450, 655 und<br />

850 cm −1 können den <strong>Phonon</strong>moden von B 1g , E g , A 1g und B 2g zugeordnet werden. Interessant<br />

dabei ist, dass gerade die drei (gearaden) Moden, die beim strukturellen Übergang<br />

beteiligt s<strong>in</strong>d (B 1g , E g1 und A 1g , vgl. (5.22) und Abb. 4.4), die größte Intesität besitzen.<br />

Besonderes Augenmerk gilt dem deutlichen Peak bei 655 cm −1 , der der A 1g -<strong>Phonon</strong>mode<br />

zugewiesen werden kann. In der Tieftemperaturphase konnten Srivastava und Chase ke<strong>in</strong>e<br />

besondere Temperaturabhängigkeit des Spektrums feststellen.<br />

Das Ramanspektrum der Hochtemperaturphase (Abb. 6.1 Mitte) ersche<strong>in</strong>t h<strong>in</strong>gegen<br />

stark gedämpft und besitzt e<strong>in</strong> deutlich erkennbares Band nahe 550 cm −1 , das ebenfalls<br />

der A 1g -<strong>Phonon</strong>mode zugewiesen werden kann 1 . Der Teil des Spektrums bei niedrigen<br />

Frequenzen könnte auf die B 1g -Mode zurückgehen. Die E g -Mode konnte, aufgrund des<br />

stark gedämpften Charakters des Spektrums, nicht e<strong>in</strong>deutig zugeornet werden. Srivastava<br />

und Chase konnten e<strong>in</strong>e Temperaturabhängigkeit der Frequenz des Bandes der<br />

1 Peakposition wurd durch e<strong>in</strong> Lorentz-Fitt<strong>in</strong>g bestimmt. Zu Details siehe Srivastava und Chase [14].<br />

27


6 <strong>Elektron</strong>-<strong>Phonon</strong>-<strong>Wechselwirkung</strong> <strong>in</strong> VO 2<br />

A 1g -Mode feststellen, wobei sich die Frequenz von 545 cm −1 bei 400 K zu 520 cm −1<br />

bei 600 K verm<strong>in</strong>derte. Bereits beim Phasenübergang senkte sich die Frequenz der A 1g -<br />

<strong>Phonon</strong>mode sprunghaft um 15% ab und reduzierte sich <strong>in</strong> der metallischen Phase weiterh<strong>in</strong><br />

um 0.1 cm −1 /K (Abb. 6.1 rechts).<br />

Alles <strong>in</strong> allem sche<strong>in</strong>t dies e<strong>in</strong> deutlicher H<strong>in</strong>weis für e<strong>in</strong>e starke <strong>Elektron</strong>-<strong>Phonon</strong>-<br />

Kopplung <strong>in</strong> der metallischen Phase zu se<strong>in</strong>, die im Folgenden mit dem FP-LMTO-<br />

Programm im Rahmen e<strong>in</strong>er adiabatischen Approximation genauer untersucht werden<br />

soll. Dabei sollte sich die im Experiment beobachtete <strong>Elektron</strong>-<strong>Phonon</strong>-<strong>Wechselwirkung</strong><br />

auch <strong>in</strong> den Bandstrukturrechnungen deutlich bemerkbar machen. E<strong>in</strong>e weitere Fragestellung<br />

wird der E<strong>in</strong>fluss von Korrelationen auf die A 1g -Gitterschw<strong>in</strong>ung se<strong>in</strong>, was mit<br />

LDA+U untersucht werden soll. Zunächst werden die grundsätzlichen Eigenschaften der<br />

Bandstruktur der Hochtemperaturphase diskutiert.<br />

6.1.1 Die Hochtemperaturphase: Wettbewerb unter den 3d t2g -Orbitalen<br />

VO 2 besitzt oberhalb von T MI ≈ 340 K e<strong>in</strong>e tetragonale Rutilstruktur, die <strong>in</strong> Kapitel 4<br />

vorgestellt wurde. Diese zeigt e<strong>in</strong> metallisches Verhalten. Im Folgenden soll der Mechanismus<br />

der elektrischen Leitung des Systems genauer erläutert werden. Die Bezeichnung<br />

der Orbitale bezieht sich im Verlauf der weiteren Diskussion auf die <strong>in</strong> Abb. 4.3 auf<br />

Seite 14 getroffene Konvention, die an die von Goodenough [15] gewählten Bezeichnungen<br />

angelehnt ist. In Abb. 6.2 ist die Bandstruktur der Hochtemperaturphase mit den<br />

von McWhan [12] gemessenen Strukturdaten abgebildet, wie sie mit dem FP-LMTO-<br />

Programm berechnet wurde. Vanadium besitzt als Ürgangsmetalloxid fünf Außenelektronen:<br />

3d 3 und 4s 2 . Sauerstoff hat wiederum sechs Valenzelektronen: 2s 2 und 2p 4 . Nach<br />

Abgabe von vier Außenelektronen von e<strong>in</strong>em Vanadium an zwei Sauerstoffatome entsteht<br />

e<strong>in</strong>e nom<strong>in</strong>elle 3d 1 -Konfiguration mit e<strong>in</strong>em V 4+ -Ion und zwei O 2− -Ionen. Aufgrund der<br />

lokalen D 2h -Punktsymmetrie der Vanadiumatome ist die fünffache Entartung der Vanadium<br />

3d-Niveaus vollständig aufgehoben. In Abb. 6.2 bef<strong>in</strong>den sich im Bereich zwischen<br />

-1 eV und +5 eV um und oberhalb der Fermikante herum die Vanadium 3d-Niveaus.<br />

Man kann auch deren Zweiteilung recht gut erkennen. Mit zwei Formele<strong>in</strong>heiten VO 2<br />

pro Elementarzelle bef<strong>in</strong>den sich im Bereich zwischen 2 eV und 5 eV die vier Bänder mit<br />

e g -Symmetrie und darunter – die Fermikante schneidend im Bereich -1 eV bis +2 eV –<br />

die sechs Bänder mit t 2g -Symmetrie. Im unteren Bereich zwischen -1 eV und -8 eV liegen<br />

die zwölf Sauerstoff 2p-Bänder.<br />

Aufgrund der stärkeren Hybridisierung mit den Sauerstoff 2p σ-Zuständen bef<strong>in</strong>den sich<br />

die vier Bänder, die zu den beiden Vanadium 3d-Orbitalen mit e g -Symmetrie gehören (ϕ u<br />

und ϕ v ), im oberen Bereich der 3d-Niveaus. H<strong>in</strong>gegen s<strong>in</strong>d die Bänder der t 2g -Orbitale<br />

darunter, direkt an der Fermikante, situiert. In diesen Bändern wird sich deshalb auch<br />

die elektrische Leitfähigkeit abspielen. Die t 2g -Zustände bestehen aus vier π ∗ - und zwei<br />

d ‖ -Bändern. Während die d ‖ -Orbitale nur sehr wenig mit den Sauerstoff 2p-Zuständen<br />

hybridisiert s<strong>in</strong>d und bevorzugt Vanadium-Vanadium- σ-B<strong>in</strong>dungen ausbilden, s<strong>in</strong>d die<br />

28


6.1 Die Bedeutung der A 1g -Gitterschw<strong>in</strong>gung<br />

Abbildung 6.2: Die Bandstruktur des rutilen VO 2. Oben die 10 Vanadium 3d-Bänder, die wiederum<br />

zweigeteilt s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> die vier oben liegenden e g und die sechs darunter liegenden t 2g-Bänder.<br />

Unterhalb des Ferm<strong>in</strong>iveaus liegen die 12 Sauerstoff 2p-Bänder. Die vier Vanadium 4s-<br />

Bänder s<strong>in</strong>d hier nicht zu sehen und liegen oberhalb des hier dargestellten Bereichs.<br />

beiden π ∗ -Orbitale stärker mit den Sauerstoff 2p π-Zuständen hybridisiert und bef<strong>in</strong>den<br />

sich deshalb für die von McWhan [12] gemessenen Strukturdaten energetisch oberhalb<br />

der d ‖ -Bänder. Tatsächlich bilden aber auch die π ∗ -Orbitale Vanadium-Vanadium-<br />

B<strong>in</strong>dungen, und zwar π-B<strong>in</strong>dungen, aus. In welcher der t 2g -Orbitalen das freie <strong>Elektron</strong><br />

die größte Aufenthaltswahrsche<strong>in</strong>lichkeit besitzt, hängt ganz von verschiedenen Parametern<br />

ab, die im Folgenden noch genauer diskutiert werden. Auf jeden Fall ist klar, dass<br />

es e<strong>in</strong>en Wettbewerb unter den t 2g -Orbitalen um die Auffüllung mit dem e<strong>in</strong>en freien<br />

<strong>Elektron</strong> gibt. Dieser Wettbewerb trägt ganz entscheidend zum Verhalten der Hochtemperaturphase<br />

bei.<br />

Den Symmetrieentartungsgrad an den e<strong>in</strong>zelnen Hochsymmetriepunkten der Wigner-<br />

Seitz-Zelle kann man sich mit Hilfe von gruppentheoretischen Methoden überlegen. Mit<br />

Hilfe der Charaktere der irreduziblen Darstellungen der Gruppentafeln aus Anhang A.7<br />

erwartet man für die Vanadium 3d- und 4s-Niveaus, bzw. für die Sauerstoff 2p-Niveaus<br />

aufgrund der Symmetrie Entartungen, die <strong>in</strong> Tabelle 6.1 aufgelistet s<strong>in</strong>d. Diese gibt allerd<strong>in</strong>gs<br />

nur e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>destmaß an Entartung an. Eventuell höhere Entartungen s<strong>in</strong>d entweder<br />

auf die Zeitumkehrsymmetrie zurückzuführen, oder werden als ”<br />

zufällige Entartungen“<br />

bezeichnet.<br />

29


6 <strong>Elektron</strong>-<strong>Phonon</strong>-<strong>Wechselwirkung</strong> <strong>in</strong> VO 2<br />

Γ X M Z R A<br />

( )<br />

χ (Ê| ⃗0)<br />

# e<strong>in</strong>fache 8 0 6 0 0 0<br />

# doppelte 2 6 3 6 6 6<br />

Tabelle 6.1: Die Charaktere der irreduziblen Darstellungen der Gruppentafel an den Hochsymmetriepunkten<br />

der Wigner-Seitz-Zelle bestimmen auch den M<strong>in</strong>destgrad an doppelter Entartung.<br />

(Vgl. Charaktere der Klasse von ( Ê|⃗0 ) an den Hochsymmetriepukten <strong>in</strong> Anhang A.7.)<br />

6.1.2 Simulation der A 1g Gitterschw<strong>in</strong>gung<br />

Das Besondere der A 1g -Gitterschw<strong>in</strong>gung ist, dass nur die Sauerstoffatome um die Vanadiumpositionen<br />

herumschw<strong>in</strong>gen – die Symmetrie des gesamten Kristalls bleibt zu<br />

jedem Zeitpunkt unverändert. Um diese Schw<strong>in</strong>gung am Γ-Punkt zu simulieren, soll der<br />

Wert des rutilen Parameters u, mit dem die Position der Sauerstoffatome relativ zu den<br />

Vanadiumatomen festgelegt wird, um die von McWhan [12] gemessene Ruhelage von<br />

u 0 = 0.3001 herum variiert werden. Für die Leitfähigkeit s<strong>in</strong>d, wie bereits <strong>in</strong> Abschnitt<br />

6.1.1 erörtert, vor allem die t 2g -Bänder entscheidend. Im weiteren Verlauf soll deshalb<br />

ausschließlich dieser Bereich betrachtet werden.<br />

Zunächst sollen drei ausgewählte Situationen für verschiedene Werte von u genauer diskutiert<br />

werden, anhand derer die Vorgänge <strong>in</strong> dem System bereits gut aufgezeigt werden<br />

können. Dazu werden die drei Werte 0.28, 0.30 und 0.32 betrachtet um die Veränderungen<br />

von Bandstrukturen (Abb. 6.8) und Zustandsdichten (Abb. 6.9) im Bereich der<br />

t 2g -<strong>Elektron</strong>en genauer zu analysieren. Diese wurden mit dem Programm LMTART berechnet.<br />

Die Charaktere der Bandstrukturen und Zustandsdichten beziehen sich auf das<br />

V 2 -Atom <strong>in</strong> der Mitte der Elementarzelle. Unterschiede zwischen den Charakteren der<br />

beiden V-Atomen der Basis treten <strong>in</strong> den Bandstrukturen <strong>in</strong> den Richtungen Γ-M und<br />

Z-A auf, da die entsprechenden ⃗ k-Vektoren dann abhängig von der Wahl des M- bzw.<br />

des A-Punktes bei e<strong>in</strong>em Vanadiumatom senkrecht, beim anderen parallel zur VO 2 -<br />

Molekülachse ausgerichtet s<strong>in</strong>d.<br />

Veränderungen der Bandbreite.<br />

Bei e<strong>in</strong>em Vergleich der berechneten Bandstrukturen mit verschiedenen Werten des rutilen<br />

Parameters (vgl. Abb. 6.8) zeigt sich znächst e<strong>in</strong> signifikanter Wechsel von Breite<br />

und Position der e<strong>in</strong>zelnen t 2g -Bänder. Während die Bandbreite der π ∗ -Bänder <strong>in</strong>sgesamt<br />

relativ unempf<strong>in</strong>dlich gegenüber e<strong>in</strong>er Veränderung des rutilen Parameters ersche<strong>in</strong>t, beobachtet<br />

man beim d ‖ -Band e<strong>in</strong>e relativ große Sensitivität. Beim Parameterwert u = 0.28<br />

spaltet es 2.2 eV auf, während es beim Wert u = 0.32 nur noch 1.0 eV s<strong>in</strong>d. Der untere<br />

Bereich der π ∗ -Bänder bleibt energetisch nahezu konstant – allerd<strong>in</strong>gs beruht das nur<br />

auf der Stabilität des R-Punktes dieser Bänder (Abb. 6.8). Im folgenden soll der Effekt<br />

auf die e<strong>in</strong>zelnen Bänder diskutiert werden.<br />

30


6.1 Die Bedeutung der A 1g -Gitterschw<strong>in</strong>gung<br />

Abbildung 6.3: Vergleich der Bandbreite der t 2g-Bänder bei unterschiedlichen Werten des rutilen Parameters<br />

u.<br />

Die Veränderungen beim π ∗ 1 -Band<br />

Wie bereits erwähnt, spielt bei dem π1 ∗ -Orbital die Hybridisierung mit den Sauerstoff<br />

2p-π-Zuständen e<strong>in</strong>e entscheidende Rolle. Während diese für kle<strong>in</strong>e Werte des rutilen Parameters<br />

u aufgrund der Nähe der Sauerstoffatome zu den Vanadiumatomen (d a


6 <strong>Elektron</strong>-<strong>Phonon</strong>-<strong>Wechselwirkung</strong> <strong>in</strong> VO 2<br />

beiden Orbitale <strong>in</strong> diesem Bereich zunehmend unterscheidbarer. Die Zustandsdichten<br />

s<strong>in</strong>d aber immer sehr unterschiedlich. Bei großen Parameterwerten beobachtet man e<strong>in</strong>e<br />

Aufspaltung des Bereichs Z-R-A-Z <strong>in</strong> zwei Teile. Beim Wert u = 0.32 wird der obere<br />

Bereich durch das π1 ∗-Band stärker besetzt als durch das π∗ 2 -Band. Das π∗ 1-Orbital bildet<br />

<strong>in</strong> ⃗c r -Richtung Vanadium-Vanadium-π-B<strong>in</strong>dungen aus, die bei größer werdendem Parameterwert<br />

u immer stärker <strong>in</strong>s Gewicht fallen. Die Tatsache, dass die beiden Bänder<br />

<strong>in</strong> Γ-Z Richtung entartet s<strong>in</strong>d, deutet darauf h<strong>in</strong>, dass es ke<strong>in</strong>e <strong>Wechselwirkung</strong> von<br />

π1 ∗ -Orbitalen benachbarter Oktaederketten gibt.<br />

Die Veränderungen beim π ∗ 2 -Band<br />

Das π2 ∗-Band besitzt durchweg die größte Aufspaltung von allen t 2g-Bändern. Genauso<br />

wie das π1 ∗ -Band spielt auch hier die Hybridisierung mit den Sauerstoff-2p-π-Zuständen<br />

e<strong>in</strong>e wichtige Rolle. Für kle<strong>in</strong>e Werte des rutilen Parameters u fallen solche B<strong>in</strong>dungen<br />

mehr <strong>in</strong>s Gewicht. Das π2 ∗ -Band ist deshalb für u = 0.28 unterhalb der Fermikante nur<br />

noch sehr schwach besetzt. Für größere Parameterwerte u steigt auch die Zustandsdichte<br />

unterhalb der Fermikante. Während noch für u = 0.28 das π2 ∗ -Orbital am wenigsten<br />

besetzt ist, ist es bereits bei u = 0.30 der am stärksten besetzte Zustand und dom<strong>in</strong>iert<br />

klar bei u = 0.32 (vgl. Abb. 6.9 rechte Spalte).<br />

Besonders <strong>in</strong>teressant bei der Bandstruktur dieser Zustände ist die enorme Aufspaltung<br />

<strong>in</strong> Γ-Z, bzw. <strong>in</strong> Γ-X Richtung, die auf e<strong>in</strong>e nicht unerhebliche <strong>Wechselwirkung</strong> von π2 ∗-<br />

Orbitalen benachbarter Oktaederketten h<strong>in</strong>deutet. Am Γ-Punkt liegen alle π2 ∗-Orbitale<br />

<strong>in</strong> der gleichen Konfiguration vor, was das Aufspalten <strong>in</strong> e<strong>in</strong> b<strong>in</strong>dendes und <strong>in</strong> e<strong>in</strong> antib<strong>in</strong>dendes<br />

Band verursacht. Am Z-Punkt beträgt der Phasenschub e<strong>in</strong>es π2 ∗ -Orbitals zu<br />

se<strong>in</strong>en Nachbarn <strong>in</strong> den nächsten Oktaederkettenl<strong>in</strong>ien ±i, weshalb die Aufspaltung an<br />

Abbildung 6.5: Veränderung der Bandbreite des π ∗ 2-Bandes <strong>in</strong> unterschiedlichen Bereichen der Wigner-<br />

Seitz-Zelle für verschiedene Werte des rutilen Parameters u. Die grauen Streifen im H<strong>in</strong>tergrund<br />

markieren den Bereich der größten Zustandsdichte gemäß Abb. 6.9<br />

diesem Punkte verschw<strong>in</strong>det. Da der Phasenschub für zwei Nachbarn entlang der Kettenl<strong>in</strong>ienrichtung<br />

e iπ = −1 beträgt, liegt der Energiewert des Z-Punktes energetisch immer<br />

zwischen dem b<strong>in</strong>denden und dem antib<strong>in</strong>denden Energiewert am Γ-Punkt. Nachdem<br />

für u = 0.28 die Zustandsdichte unterhalb der Fermikante nur relativ kle<strong>in</strong> ist, spielen<br />

Vanadium-Vanadium-δ-B<strong>in</strong>dungen entlang der Kettenl<strong>in</strong>ienrichtung und vor allem<br />

32


6.1 Die Bedeutung der A 1g -Gitterschw<strong>in</strong>gung<br />

Vanadium-Vanadium-π-B<strong>in</strong>dung zu den Vanadiumatomen der benachbarten Oktaederkettenl<strong>in</strong>ien<br />

dann ke<strong>in</strong>e besondere Rolle. Je größer aber der Wert des rutilen Parameters<br />

wird, desto wichtiger werden solche B<strong>in</strong>dungen – schließlich kommt es bei u = 0.32 zur<br />

maximalen Auffüllung (im betrachteten Bereich).<br />

Die Veränderungen beim d ‖ -Band<br />

Das d ‖ -Orbital konkurriert mit beiden π ∗ -Orbitalen um das freie <strong>Elektron</strong>. Im Gegensatz<br />

zu den beiden π ∗ -Orbitalen, die Vanadium-Vanadium-Doppelb<strong>in</strong>dungen ausbilden, entstehen<br />

hier σ-artige E<strong>in</strong>fachb<strong>in</strong>dungen. Für u = 0.28 ist der Oktaederabstand d a < d e ,<br />

weshalb aufgrund der relativ großen Hybridisierung mit den Sauerstoff-2p-π-Zuständen<br />

die Vanadium-3d π ∗ -Orbitale weniger besetzt werden als die d ‖ -Zustände. Für größere<br />

Werte von u werden aufgrund der Vergrößerung von d a auch die π ∗ -Orbitale wieder<br />

stärker besetzt und führen zu e<strong>in</strong>er Verm<strong>in</strong>derung der Zustandsdichte unterhalb der<br />

Fermikante beim d ‖ -Band. Während dieses noch für u = 0.28 das am deutlich stärksten<br />

gefüllte Band ist, spielt es bei u = 0.32 nur noch e<strong>in</strong>e untergeordnete Rolle und ist der<br />

am ger<strong>in</strong>gsten besetzte Zustand. Während bei u = 0.28 e<strong>in</strong>e sehr deutlich ausgeprägte<br />

Zweipeakstruktur der Zustandsdichte vorzuf<strong>in</strong>den ist, so wird der Zustand bei u = 0.32<br />

von e<strong>in</strong>em dom<strong>in</strong>ierenden Peak der Zustandsdichte bestimmt, der sich aber oberhalb der<br />

Fermikante bef<strong>in</strong>det.<br />

Von großer Bedeutung s<strong>in</strong>d die Veränderungen, die sich <strong>in</strong> Γ-Z Richtung ereignen. Bei<br />

dem Parameterwert u = 0.28 f<strong>in</strong>det man e<strong>in</strong>e enorme Dispersion von 2.2 eV vor, die<br />

sich gut mit stark ausgeprägten σ-artigen B<strong>in</strong>dungen entlang ⃗c r <strong>in</strong> Kettenl<strong>in</strong>ienrichtung<br />

verstehen läßt. Der Z-Punkt liegt aufgrund des Phasenschubs e iπ energetisch immer<br />

oberhalb der Werte am Γ-Punkt. Die sehr mäßige Aufspaltung der beiden Bänder deu-<br />

Abbildung 6.6: Veränderung der Bandbreite des d ‖ -Bandes <strong>in</strong> unterschiedlichen Bereichen der Wigner-<br />

Seitz-Zelle für verschiedene Werte des rutilen Parameters u. Die grauen Streifen im H<strong>in</strong>tergrund<br />

markieren den Bereich der größten Zustandsdichte gemäß Abb. 6.9.<br />

tet auf e<strong>in</strong>e schwache <strong>Wechselwirkung</strong> der d ‖ -Orbitale benachbarter Oktaederketten h<strong>in</strong>.<br />

Für den Parameterwert u = 0.30 ist die Bandbreite bereits deutlich kle<strong>in</strong>er geworden<br />

und beträgt nur noch 1.6 eV. Das ist dar<strong>in</strong> begründet, dass dann der Abstand d a > d e<br />

ist und die Auffüllung der π ∗ -Orbitale energetisch günstiger wird. Außerdem verr<strong>in</strong>gert<br />

sich der Abstand l a weiter, weshalb die Sauerstoff-2p-σ-Zustände der benachbarten Ket-<br />

33


6 <strong>Elektron</strong>-<strong>Phonon</strong>-<strong>Wechselwirkung</strong> <strong>in</strong> VO 2<br />

tenl<strong>in</strong>ien bereits leicht die Vanadium-Vanadium-σ-B<strong>in</strong>dungen der d ‖ -Orbitale entlang<br />

der Kettenl<strong>in</strong>ien stören. Diese Störung wird für u = 0.32 aufgrund der im betrachteten<br />

Parameterbereich m<strong>in</strong>imalen Länge l a maximal, was zum Zurückgehen der Bandbreite<br />

<strong>in</strong> Γ-Z Richtung auf nur noch 1.1 eV bewirkt. Jetzt wird die Aufspaltung der beiden<br />

d ‖ -Bänder <strong>in</strong> dieser Richtung auch maximal, was durch die Störung der Sauerstoff-2p-σ-<br />

Zustände der benachbarten Oktaederketten e<strong>in</strong>e größere <strong>Wechselwirkung</strong> der d ‖ -Orbitale<br />

benachbarter Oktaederketten mit sich zu br<strong>in</strong>gen sche<strong>in</strong>t. Der gesamte Bereich Z-R-A-Z<br />

wird aufgrund der energetischen Absenkung des Z-Punktes für größer werdenden rutilen<br />

Parameter u gleichsam abgesenkt und liegt bei u = 0.32 nur noch knapp oberhalb der<br />

Fermikante, wo sich auch der Peak <strong>in</strong> der Zustandsdichte ausbildet.<br />

6.1.3 Das Potential der A 1g -Gitterschw<strong>in</strong>gung<br />

Abbildung 6.7: Das adiabatische Potential der A 1g-Gitterschw<strong>in</strong>gung <strong>in</strong> Abhängigkeit des rutilen Parameters<br />

u.<br />

Mit Hilfe der Möglichkeit, auch die Gesamtenergie für feststehende Gitterkonfigurationen<br />

{ R} ⃗ berechnen zu können, soll das Potential der Schw<strong>in</strong>gung bestimmt werden. Im<br />

Vergleich zum experimentell bestimmten Meßwert von McWhan [12] mit u 0 = 0.3001,<br />

sieht man <strong>in</strong> Abb. 6.7, dass sich das Potentialm<strong>in</strong>imum leicht zu höheren u-Werten von<br />

u m<strong>in</strong> = 0.305 verschoben hat. Dies bedeutet e<strong>in</strong>e leichte Abweichung von 1.6%. Durch<br />

e<strong>in</strong> Fitt<strong>in</strong>g mit e<strong>in</strong>em Polynom dritten Grades<br />

E ges<br />

A 1g<br />

(u) =<br />

√<br />

2 3 a A1g a 3 r(u − u m<strong>in</strong> ) 3 + 2 b A1g a 2 r(u − u m<strong>in</strong> ) 2 +<br />

+ √ 2 c A1g a r (u − u m<strong>in</strong> ) + d A1g (6.1)<br />

34


6.1 Die Bedeutung der A 1g -Gitterschw<strong>in</strong>gung<br />

kann e<strong>in</strong>e hervorragende Beschreibung des Potentials aus Abb. 6.7 erreicht werden. Man<br />

erhält folgende Fitt<strong>in</strong>gparameter:<br />

a A1g =<br />

b A1g =<br />

c A1g =<br />

d A1g =<br />

(<br />

)<br />

31 eV<br />

4.78 ± 0.35 · 10<br />

m 3<br />

(<br />

)<br />

21 eV<br />

2.94 ± 0.02 · 10<br />

m 2<br />

(<br />

)<br />

4.47 ± 2.00 · 10 8 eV<br />

(<br />

)<br />

m<br />

2.47 ± 6.84 · 10 −4 eV (6.2)<br />

Die Auslenkungen 2 s<strong>in</strong>d von der Größenordnung ≈ 10 −12 m. Deshalb ist es möglich, das<br />

Potential im Rahmen e<strong>in</strong>er harmonischen Approximation zu beschreiben:<br />

V A1g (u) ≈ 2 b A1g a 2 r (u − u m<strong>in</strong> ) 2 . (6.3)<br />

Nach Abschnitt 2.2 besitzt das harmonische Potential e<strong>in</strong>er Gitterschw<strong>in</strong>gung folgende<br />

Form:<br />

V = 1 2 ω2 A 1g<br />

∣ ∣∣ ⃗ QA1g<br />

∣ ∣∣ 2<br />

= 4 MO ω 2 A 1g<br />

a 2 r(u − u m<strong>in</strong> ) 2 . (6.4)<br />

Durch Gleichsetzen von (6.3) und (6.4) lässt sich die Schw<strong>in</strong>gungsfrequenz bestimmen.<br />

Durch E<strong>in</strong>setzen erhält man den Wert<br />

ω A1g =<br />

√<br />

bA1g<br />

ω A1g = 94.2 T Hz .<br />

2 M O<br />

(6.5)<br />

Die Anregungsenergien des Spektrums der Gitterschw<strong>in</strong>gungen sollten damit den folgenden<br />

Wert annehmen:<br />

E = ¯hω A1g = 62.0 meV . (6.6)<br />

Diese Ergebnisse stimmen bereits mit den Anregungsl<strong>in</strong>ien des Ramanspektrums aus<br />

Abb. 6.1 gut übere<strong>in</strong>. Die Ramanl<strong>in</strong>ie für T = 375 K liegt bei 550 cm −1 und gehört damit<br />

zu e<strong>in</strong>er Anregungsfrequenz ω = 104 THz und e<strong>in</strong>er Anregungsenergie von 68.4 meV.<br />

Die Abweichung beträgt also ≈ 9.4%. Für die Ramanl<strong>in</strong>ien bei höheren Temperaturen<br />

wird diese Abweichung aufgrund der niedrigeren Frequenzen immer kle<strong>in</strong>er und beträgt<br />

beim Vergleich mit der L<strong>in</strong>ie bei T = 600 K nur 3,9%.<br />

2 Entsprechend der Messwerte von McWhan [12] gilt: a r = 0.45546 nm<br />

35


6 <strong>Elektron</strong>-<strong>Phonon</strong>-<strong>Wechselwirkung</strong> <strong>in</strong> VO 2<br />

π ∗ 1 -Charakter d ‖-Charakter π ∗ 2 -Charakter<br />

u = 0.32<br />

u = 0.30<br />

u = 0.28<br />

Abbildung 6.8: Die starken Veränderungen der Bandstruktur bei relativ kle<strong>in</strong>en Variationen des rutilen<br />

Parameters u stellen zusammen mit den starken energetischen Veränderungen e<strong>in</strong>en<br />

deutlichen H<strong>in</strong>weis auf e<strong>in</strong>e starke <strong>Elektron</strong>-<strong>Phonon</strong>-<strong>Wechselwirkung</strong> der symmetrieerhaltenden<br />

A 1g-Gitterschw<strong>in</strong>gung dar. Der Charakter bezieht sich jeweils auf das V 2-Atom<br />

<strong>in</strong> der Mitte der E<strong>in</strong>heitszelle. Die Bezeichnung der Charaktere der Bänder bezieht sich<br />

auf die Orbitale <strong>in</strong> Abb. 4.3, S. 14.<br />

36


6.1 Die Bedeutung der A 1g -Gitterschw<strong>in</strong>gung<br />

π ∗ 1 -Charakter d ‖-Charakter π ∗ 2 -Charakter<br />

u = 0.32<br />

u = 0.30<br />

u = 0.28<br />

Abbildung 6.9: Durch Variation des rutilen Parameters u kann e<strong>in</strong>e Umbesetzung der t 2g-Zustände erreicht<br />

werden. Für kle<strong>in</strong>e Werte des rutilen Parameters besitzt das d ‖ -Band die größte<br />

Zustandsdichte im Grundzustand. Für große Werte des rutilen Parameters ist die Zustandsdichte<br />

der π ∗ -Orbitale am größten. Der Charakter bezieht sich jeweils auf das<br />

V 2-Atom <strong>in</strong> der Mitte der Elementarzelle. Die Bezeichnung der Charaktere der Zustandsdichten<br />

bezieht sich auf die Orbitale <strong>in</strong> Abb. 4.3, S. 14.<br />

37


6 <strong>Elektron</strong>-<strong>Phonon</strong>-<strong>Wechselwirkung</strong> <strong>in</strong> VO 2<br />

6.2 Der E<strong>in</strong>fluss von Korrelationen auf die<br />

A 1g -Gitterschw<strong>in</strong>gung<br />

Während e<strong>in</strong>e Verr<strong>in</strong>gerung des Wertes des rutilen Parameters u, wie <strong>in</strong> Abschnitt 6.1.2<br />

gezeigt, e<strong>in</strong>e Umbesetzung des Aufenthaltsortes des freien <strong>Elektron</strong>s <strong>in</strong> den t 2g -Orbitalen<br />

von π ∗ 2 nach d ‖ mit sich br<strong>in</strong>gt, erwartet man von Korrelationen e<strong>in</strong>en ähnlichen Effekt.<br />

Die Ursache ist aber e<strong>in</strong>e andere. Bei e<strong>in</strong>er Verr<strong>in</strong>gerung des rutilen Parameterwertes<br />

u wird durch die Hybridisierung der Sauerstoff-2p π-Zustände mit den Vanadium π ∗ -<br />

Orbitalen die Umbesetzung verursacht, weil bei kle<strong>in</strong>en rutilen Parameterwerten von u<br />

e<strong>in</strong>e Auffüllung der d ‖ -Orbitale energetisch günstiger ist.<br />

6.2.1 Das Potential der A 1g -Gitterschw<strong>in</strong>gung mit Korrelationen<br />

Sh<strong>in</strong> et al. [26] konnte experimentell zeigen, dass es neben der 3d 1 -Konfiguration auch<br />

e<strong>in</strong>e schwache 3d 2 -Konfiguration gibt. Für solche Konfigurationen spielen Doppelb<strong>in</strong>dungen<br />

e<strong>in</strong>e sehr wichtige Rolle, die über die π ∗ -Orbitale aufgebaut werden. Bei e<strong>in</strong>em<br />

Anstieg der Coulombwechselwirkung U erwartet man, dass gerade solche Doppelb<strong>in</strong>dungen<br />

energetisch benachteiligt werden. Das sollte e<strong>in</strong>e Umbesetzung der Orbitale von π ∗ -<br />

zu d ‖ -Zuständen bewirken. In logischer Umkehrung der Erkenntnisse aus Abschnitt 6.1.2<br />

sollte dies e<strong>in</strong>e Verschiebung des rutilen Parameterwertes u m<strong>in</strong> für das Potentialm<strong>in</strong>imum<br />

zu kle<strong>in</strong>eren Werten bewirken. In e<strong>in</strong>er LDA+U Rechnung konnte diese Vorstellung<br />

Abbildung 6.10: Verschiebung des Potentialm<strong>in</strong>imums der A 1g-Gitterschw<strong>in</strong>gung durch höhere Korrelationen<br />

<strong>in</strong>nerhalb der 3d-t 2g-Zustände. Greichzeitig ergibt sich e<strong>in</strong> steilerer Potentialverlauf,<br />

was sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er harmonischen Approximation als Anstieg des Wertes der<br />

harmonischen Kraftkonstante b A1g äußert.<br />

38


6.2 Der E<strong>in</strong>fluss von Korrelationen auf die A 1g -Gitterschw<strong>in</strong>gung<br />

bestätigt werden (Abb. 6.10). Dabei wurden die von Yang [33] verwendeten Korrelationswerte<br />

von U = 4.0 eV und J = 0.35 eV benutzt. Beschreibt man das Potential durch<br />

e<strong>in</strong> Fitt<strong>in</strong>g mit e<strong>in</strong>em Polynom dritten Grades,<br />

E ges<br />

A 1g<br />

(u) = √ 2 3 a A1g a 3 r(u − 0.29) 3 + 2 b A1g a 2 r(u − 0.29) 2 +<br />

so ergeben sich folgende Fitt<strong>in</strong>gparameter:<br />

+ √ 2 c A1g a r (u − 0.29) + d A1g (6.7)<br />

32 eV<br />

a A1g = 1.96 · 10<br />

b A1g = 5.91 · 10<br />

m 3<br />

21 eV<br />

m 2<br />

c A1g = 4.75 · 10 9 eV m<br />

d A1g = −2.78 · 10 −17 eV (6.8)<br />

Bemerkenswert ist, dass sich der Wert der harmonischen Kraftkonstante b A1g bei Mitberücksichtigung<br />

der On-Site Coulomb-<strong>Wechselwirkung</strong> im Vergleich zum unkorrelierten<br />

Fall <strong>in</strong> Abschnitt 6.1.3 mehr als verdoppelt! Das M<strong>in</strong>imum liegt nun bei dem beachtlich<br />

kle<strong>in</strong>en Wert u m<strong>in</strong> = 0.2909 und weicht damit von u = 0.305 im unkorrelierten Fall deutlich<br />

ab. Das Potential soll auch hier wieder durch e<strong>in</strong>en harmonischen Ansatz angenähert<br />

werden:<br />

E ges<br />

A 1g<br />

(u) ≈ 2 b A1g a 2 r (u − u m<strong>in</strong> ) 2 . (6.9)<br />

Mit (6.14) erhält man für die Schw<strong>in</strong>gungsfrequenz den deutlich höheren Wert<br />

ω A1g = 133 T Hz .<br />

Damit erhöht sich auch die Anregungsenergie im Vergleich zum Fall ohne Beachtung der<br />

On-Site Coulomb-<strong>Wechselwirkung</strong> auf<br />

E = ¯hω A1g = 87.5 meV . (6.10)<br />

Dieser Wert liegt oberhalb der Frequenzen des Ramanspektrums der Hochtemperaturphase<br />

aus Abb. 6.1. Offensichtlich sche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong> Zusammenhang zwischen der On-Site Coulombwechselwirkung<br />

U und der Schw<strong>in</strong>gungsfrequenz der A 1g Gitterschw<strong>in</strong>gung zu bestehen.<br />

6.2.2 Die Veränderungen der Bandstruktur<br />

Wie man <strong>in</strong> Abb. 6.11 sieht, gibt es nun erhebliche Veränderungen der Bandstruktur.<br />

Diese Veränderungen bestehen dar<strong>in</strong>, dass für alle betrachteten Parameterwerte u die<br />

39


6 <strong>Elektron</strong>-<strong>Phonon</strong>-<strong>Wechselwirkung</strong> <strong>in</strong> VO 2<br />

u = 0.285 u = 0.290<br />

u = 0.295 u = 0.300<br />

Abbildung 6.11: Auch zusammen mit Korrelationen <strong>in</strong> LDA+U gibt es bei e<strong>in</strong>er Variation des rutilen Parameters<br />

u starke Veränderungen der Bandstruktur. Allerd<strong>in</strong>gs ist immer das d ‖ -Band<br />

klar dom<strong>in</strong>ierend, während die π ∗ -Bänder im Vergleich zur LDA-Rechnung deutlich<br />

energetisch angehoben s<strong>in</strong>d. Dabei wurden Korrelationen <strong>in</strong> LDA+U mit U = 4.0 eV<br />

und J = 0.35 eV mit berücksichtigt.<br />

π ∗ - und die d ‖ -Bänder im Vergleich mit Abb. 6.8 deutlich vone<strong>in</strong>ander getrennt s<strong>in</strong>d.<br />

Bei e<strong>in</strong>er Verr<strong>in</strong>gerung des rutilen Parameters u beobachtet man, dass der gesamte Bereich<br />

Γ-X-M-Γ der d ‖ -Bänder weit unterhalb der Fermikante liegt. Im Parameterbereich<br />

0.285 ≤ u ≤ 0.295 gibt es nur noch zwei Hochsymmetriepunkte der Brillou<strong>in</strong>-Zone, die<br />

unterhalb der Fermikante liegen und von denen Bänder ausgehen, die die Fermikante<br />

schneiden. Diese beiden Punkte s<strong>in</strong>d der Γ- und der R-Punkt. Allerd<strong>in</strong>gs wird dieser bei<br />

e<strong>in</strong>er Verr<strong>in</strong>gerung des rutilen Parameterwertes u immer weiter nach oben geschoben und<br />

liegt nur noch knapp unterhalb der Fermikante. Der Γ-Punkt der d ‖ -Bänder spaltet bei<br />

e<strong>in</strong>er Verr<strong>in</strong>gerung des Parameterwertes u immer weiter auf, was auf e<strong>in</strong>e zunehmende<br />

<strong>Wechselwirkung</strong> von d ‖ -Orbitalen benachbarter Oktaederketten h<strong>in</strong>deutet. Die Dispersionsstärke<br />

des d ‖ -Bandes <strong>in</strong> Γ-Z Richtung vergrößert sich bei e<strong>in</strong>er Verr<strong>in</strong>gerung des<br />

40


6.3 Der Umbesetzungsmechanismus der t 2g -Zustände<br />

rutilen Parameterwertes u aufgrund der energetischen Absenkung des Bereichs Γ-X-M-Γ<br />

und beträgt rund 1.75 eV bei u=0.30 und rund 2.2 eV bei u=0.285. Die dom<strong>in</strong>ierende Dispersion<br />

des d ‖ -Bandes kann wieder sehr klar mit e<strong>in</strong>er Hybridisierung von d ‖ -Orbitalen<br />

e<strong>in</strong>er Oktaederkette <strong>in</strong> ⃗c r -Richtung verstanden werden, die e<strong>in</strong>en b<strong>in</strong>denden (Γ-X-M-Γ)<br />

und e<strong>in</strong>en antib<strong>in</strong>denden (Z-R-A-Z) Bereich ausbilden. Die Tatsache, dass die weit dom<strong>in</strong>ierende<br />

Hauptdispersion beim Parameterm<strong>in</strong>imum u m<strong>in</strong> ≈ 0.29 im wesentlichen auf<br />

die Γ-Z Richtung beschränkt ist, bedeutet, dass e<strong>in</strong>e extrem ausgeprägte Anisotropie der<br />

Leitfähigkeit mit e<strong>in</strong>er überragenden Dom<strong>in</strong>anz <strong>in</strong> rutiler ⃗c r -Richtung zu erwarten ist -<br />

während man beim Parameterm<strong>in</strong>imum des unkorrelierten Falls <strong>in</strong> der LDA-Rechnung<br />

auch <strong>in</strong> alle anderen Richtungen e<strong>in</strong>e ausgeprägte Leitfähigkeit vorhersagen kann.<br />

E<strong>in</strong>e Aufspaltung des d ‖ -Bandes und die Öffnung e<strong>in</strong>er Bandlücke konnte auch bei der<br />

sehr starken On-Site Coulombwechselwirkung von U = 4.0 eV und dem sehr kle<strong>in</strong>en<br />

rutilen Parameterwert u = 0.285 nicht beobachtet werden.<br />

6.3 Der Umbesetzungsmechanismus der t 2g -Zustände<br />

Sh<strong>in</strong> et. al. [26] konnten zeigen, dass auch für die Hochtemperaturphase Korrelationen<br />

nicht vernachlässigt werden können. Demnach sollte man auch <strong>in</strong> der metallischen Phase<br />

von e<strong>in</strong>er On-Site Coulombwechselwirkung von nicht weniger als U=1.3 eV ausgehen.<br />

R. Srivastava und L.L. Chase [14] konnten mit Hilfe von Ramanspektren zeigen, dass<br />

es <strong>in</strong> der Hochtemperaturphase e<strong>in</strong>e besonders starke Kopplung von elektronischen und<br />

Gitterfreiheitsgraden für die A 1g -Gitterschw<strong>in</strong>gung gibt. Sie beobachteten e<strong>in</strong>e Temperaturabhängigkeit<br />

des Frequenzmaximums des zugehörigen <strong>Phonon</strong>bandes von 545 cm −1<br />

bei 400 K zu 520 cm −1 bei 600 K mit e<strong>in</strong>er Reduzierungsrate von 0.1 cm −1 /K (siehe Abb.<br />

6.1).<br />

Auch <strong>in</strong> LDA-Rechnungen kann e<strong>in</strong>e relativ starke <strong>Elektron</strong>-<strong>Phonon</strong>-<strong>Wechselwirkung</strong><br />

der A 1g -Gitterschw<strong>in</strong>gung vorhergesagt werden, da relativ kle<strong>in</strong>e Variationen des rutilen<br />

Parameters u relativ große Änderungen der Bandstruktur bewirken. Die A 1g -<br />

Gitterschw<strong>in</strong>gung koppelt dabei an die Ladungsdichte ρ(⃗r) der t 2g -Zustände, die ebenfalls<br />

A 1g -Symmetrie besitzt. In den Gesamtenergieberechnungen beobachtet man e<strong>in</strong>e<br />

leichte Verschiebung des rutilen Parameterm<strong>in</strong>imums zu e<strong>in</strong>em höheren Parameterwert<br />

u m<strong>in</strong> = 0.305 verglichen mit dem Messwert u 0 = 0.3001 von McWhan [12] bei T =<br />

375 K. Angesichts e<strong>in</strong>es gewissen Messfehlers und auch gewisser numerischer Abweichungen<br />

stimmen diese Werte relativ gut übere<strong>in</strong>. Berücksichtigt man Korrelationen <strong>in</strong><br />

der Form von LDA+U mit e<strong>in</strong>er On-Site Coulombwechselwirkung von U = 4.0 eV und<br />

e<strong>in</strong>em Austauschterm von J = 0.35 eV , so ergibt sich e<strong>in</strong>e deutliche Absenkung des rutilen<br />

Parameterm<strong>in</strong>imums zu u m<strong>in</strong> = 0.2909. Der Wert der rutilen Kraftkonstante wird<br />

mehr als verdoppelt im Vergleich zum Wert der LDA-Rechnung, und die Schw<strong>in</strong>gungsfrequenz<br />

erhöht sich auf ω A1g = 133 THz.<br />

Damit sche<strong>in</strong>t es e<strong>in</strong>en engen Zusammenhang zwischen der Stärke der On-Site Cou-<br />

41


6 <strong>Elektron</strong>-<strong>Phonon</strong>-<strong>Wechselwirkung</strong> <strong>in</strong> VO 2<br />

lombwechselwirkung U und dem rutilen Parameterm<strong>in</strong>imum u m<strong>in</strong> auf der e<strong>in</strong>en Seite<br />

und den Kraftkonstanten b A1g und damit auch den Schw<strong>in</strong>gungsfrequenzen der A 1g -<br />

Gitterschw<strong>in</strong>gung ω A1g auf der anderen Seite zu geben. Die Stärke der On-Site Coulombwechselwirkung<br />

U bestimmt die Verteilung des freien <strong>Elektron</strong>s auf die t 2g -Orbitale. Je<br />

größer dieser Wert U, desto günstiger ist e<strong>in</strong>e Auffüllung der d ‖ -Orbitale im Vergleich zu<br />

den π ∗ -Orbitalen. Während bei e<strong>in</strong>er LDA-Rechnung beim Parameterm<strong>in</strong>imum u m<strong>in</strong> die<br />

π ∗ -Orbitale wesentlich stärker besetzt s<strong>in</strong>d als die d ‖ -Orbitale, so s<strong>in</strong>d bei e<strong>in</strong>er Stärke<br />

der On-Site Coulombwechselwirkung von U = 4.0 eV und e<strong>in</strong>em Austauschterm von<br />

J = 0.35 eV die π ∗ -Orbitale im Grundzustand fast ganz leer und das freie <strong>Elektron</strong><br />

besitzt se<strong>in</strong>e größte Aufenthaltswahrsche<strong>in</strong>lichkeit fast ausschließlich im d ‖ -Orbital. Die<br />

Tatsache, dass sich das freie <strong>Elektron</strong> nur noch unter sehr großem energetischen Aufwand<br />

<strong>in</strong> den π ∗ -Orbitalen aufhält, bedeutet, dass das freie <strong>Elektron</strong> die Sauerstoffatome nicht<br />

mehr so gut abschirmt und diese damit <strong>in</strong> ihrer Bewegungfreiheit e<strong>in</strong>schränkt – folglich<br />

ergibt sich e<strong>in</strong>e Anhebung des Wertes der harmonischen Kraftkonstante b A1g . Die Folge<br />

ist e<strong>in</strong>e Versteifung des Gitters bei zunehmenden Korrelationen und e<strong>in</strong>e beachtliche<br />

Anhebung der Schw<strong>in</strong>gungsenergien.<br />

Geht man davon aus, dass bei s<strong>in</strong>kenden Temperaturen durch kle<strong>in</strong>er werdende thermische<br />

Fluktuationen die Stärke der On-Site Coulombwechselwirkung stetig ansteigt, so<br />

wäre das Verschieben des Frequenzmaximums bei den Ramanspektren für die Hochtemperaturphase<br />

relativ plausibel. Das alles deutet <strong>in</strong> der metallischen Hochtemperaturphase<br />

auf e<strong>in</strong>en engen Zusammenhang zwischen Korrelationsstärke und <strong>Elektron</strong>-<strong>Phonon</strong>-<br />

Kopplung h<strong>in</strong>.<br />

Abbildung 6.12: Zusammenstellung von Schw<strong>in</strong>gungsfrequenzen der optischen A 1g-Gitterschw<strong>in</strong>gung.<br />

Dabei werden Schw<strong>in</strong>gungsfrequenzen aus Ramanmessungen von Srivastava und Chase<br />

[14] mit den <strong>in</strong> dieser Arbeit berechneten Schw<strong>in</strong>gungsfrequenzen verglichen. Die Angaben<br />

der Stärke der On-Site Coulombwechselwirkung U bei den Ramanmesswerten ist<br />

Sh<strong>in</strong> et al. [26] entnommen.<br />

42


6.4 Die A 2u -Gitterschw<strong>in</strong>gung<br />

6.4 Die A 2u -Gitterschw<strong>in</strong>gung <strong>in</strong> der Hochtemperaturphase<br />

In (5.22) konnte gezeigt werden, dass neben der symmetrischen, geraden A 1g -Gitterschw<strong>in</strong>gung<br />

auch die ungerade A 2u -Gitterschw<strong>in</strong>gung e<strong>in</strong>en sehr dom<strong>in</strong>anten Anteil am<br />

strukturellen Übergang zur monokl<strong>in</strong>en Tieftemperaturphase besitzt. Da bei Ramanmessungen<br />

nur gerade, aber ke<strong>in</strong>e ungeraden Moden beobachtet werden können, kommt die<br />

A 2u -Gitterschw<strong>in</strong>gung <strong>in</strong> den Messungen von Srivastava und Chase nicht vor. Um diese<br />

Schw<strong>in</strong>gung zu simulieren, wurde e<strong>in</strong>e z-Komponente des rutilen Parameters e<strong>in</strong>geführt,<br />

⃗O ′ i = ⃗ O i ±<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

⎞<br />

0<br />

⎟<br />

0 ⎠<br />

u z<br />

r<br />

(6.11)<br />

die variiert wurde. Um die Verzerrungen des Kristalls beim Phasenübergang richtig zu<br />

beschreiben, ist diese Schw<strong>in</strong>gungsmode am R-Punkt der Brillou<strong>in</strong>zone zu betrachten, an<br />

dem sie sehr entscheidend beiträgt (vgl. Abschnitt 5.3). Deshalb wurde e<strong>in</strong>e pseudomonokl<strong>in</strong>e<br />

Darstellung der E<strong>in</strong>heitszelle für die Berechnungen benutzt (entsprechend Abschnitt<br />

5.1). Die Werte der Gesamtenergie wurden aufgrund der doppelt so großen E<strong>in</strong>heitszelle<br />

anschließend halbiert, um sie mit der Energieskala der A 1g -Giiterschw<strong>in</strong>gung<br />

direkt vergleichen zu können. Aufgrund der Symmetrie dieser Schw<strong>in</strong>gung reicht es e<strong>in</strong>e<br />

Seite des Potentials zu berechnen. In Abb. 6.13 ist das zugehörige Potential dieser<br />

Schw<strong>in</strong>gung dargestellt. Beschreibt man dieses durch e<strong>in</strong> Fitt<strong>in</strong>g mit e<strong>in</strong>em Polynom<br />

dritten Grades,<br />

so ergeben sich folgende Fitt<strong>in</strong>gparameter:<br />

E ges<br />

A 2u<br />

(u) = a A2u c 3 ru 3 z + b A2u c 2 ru 2 z +<br />

+ c A2u c r u z + d A1g (6.12)<br />

30 eV<br />

a A2u = ±3.14 · 10<br />

b A2u =<br />

(<br />

1.16 ± 0.01<br />

m 3<br />

)<br />

21 eV<br />

· 10<br />

m 2<br />

c A2u = ±8.15 · 10 7 eV<br />

(<br />

m<br />

)<br />

d A2u = − 2.25 ± 0.18 · 10 −5 eV (6.13)<br />

Durch diese Fitt<strong>in</strong>gparameter ist e<strong>in</strong>e hervorragende Beschreibung des Potentials möglich.<br />

Entsprechend des Vorgehens von Abschnitt 6.1.3 wurde auch hier wieder die Schwiun-<br />

43


6 <strong>Elektron</strong>-<strong>Phonon</strong>-<strong>Wechselwirkung</strong> <strong>in</strong> VO 2<br />

Abbildung 6.13: Das Potential der A 2u-Gitterschw<strong>in</strong>gung <strong>in</strong> Abhängigkeit des Parameters u z.<br />

gungsfrequenz 3 bestimmt:<br />

Durch E<strong>in</strong>setzen erhält man den Wert<br />

√<br />

b A2u<br />

ω A2u = . (6.14)<br />

2 M O<br />

ω A2u = 61.9 T Hz .<br />

Die Anregungsenergien des Spektrums dieser Gitterschw<strong>in</strong>gung sollte damit den folgenden<br />

Wert annehmen:<br />

E = ¯hω A2u = 38.9 meV . (6.15)<br />

Damit ist auch bei der A 2u -Gitterschwiungung mit e<strong>in</strong>er relativ starken <strong>Elektron</strong>-<strong>Phonon</strong>-<br />

<strong>Wechselwirkung</strong> zu rechnen, allerd<strong>in</strong>gs schwächer als bei der A 1g -Gitterschw<strong>in</strong>gung.<br />

3 Bei dieser Gesamtenergieberechnung wurde die Gewichtung der Muff<strong>in</strong>-T<strong>in</strong>-Kugeln aus numerischen<br />

Gründen im Vergleich zu den Rechnungen der A 1g-Gitterschw<strong>in</strong>gung verändert (Anhang D). Eventuell<br />

hat dies e<strong>in</strong>en m<strong>in</strong>imalen E<strong>in</strong>fluß auf den Frequenzwert.<br />

44


7 E<strong>in</strong>e Gesamtenergieuntersuchung des<br />

Phasenübergangs<br />

Während frühe Arbeiten zu VO 2 für den Grund des Übergangs eher strukturelle Gründe<br />

sahen, etablierte sich mit der Zeit immer stärker die Erkenntnis, dass es mehr Korrelationseffekte<br />

se<strong>in</strong> müssen, die bei tiefen Temperaturen die monokl<strong>in</strong>e Tieftemperaturphase<br />

gegenüber der rutilen Hochtemperaturphase bevorzugen. In diesem Kontext stellte die<br />

Arbeit von Wentzcovitch et al. [30] e<strong>in</strong>e sehr bedeutende Zäsur dar, weil sie mit Hilfe von<br />

Gesamtenergieberechnungen e<strong>in</strong>e Metastabilität der Hochtemperaturphase nachwies, die<br />

als Ursache des Übergangs <strong>in</strong> Betracht zu ziehen ist. Das würde bedeuten, dass VO 2<br />

eventuell weniger Mott-Hubbard- und mehr Bandartig als erwartet wäre. Inspiriert von<br />

dieser Arbeit studierte auch Yang [33] die Gesamtenergien verschiedener theoretischer<br />

und experimenteller Strukturen. Bei ihm erwies sich die Metastabilität der Hochtemperaturphase<br />

als ausgeprägte Instabilität, die er als Instabilität des Sauerstoffuntergitters<br />

<strong>in</strong>terpretierte.<br />

7.1 Instabilität der lokalen Sauerstoffumgebungen<br />

Um zu beweisen, dass vor allem e<strong>in</strong>e Instabilität des Saurestoffuntergitters für den strukturellen<br />

Übergang von der Hoch- zur Tieftemperaturphase verantwortlich ist und ke<strong>in</strong><br />

Bestreben zu Vanadium-Vanadium-Paarungen, wird <strong>in</strong> Abb. 7.1 der V-V-Paarabstand<br />

gegen die berechnete Gesamtenergie verschiedener experimenteller und theoretischer<br />

Strukturen 1 aufgetragen. Als Ausgangspunkt der Diskussion soll die Struktur ”<br />

McWhan<br />

R“ der rutilen Hochtemperaturphase mit den von McWhan gemessenen Strukturdaten,<br />

betrachtet werden. Diese liegt 0.8 eV oberhalb der experimentell ermittelten monokl<strong>in</strong>en<br />

Tieftemperaturstruktur ”<br />

Longo M1“ und auch 0.83 eV oberhalb der anderen<br />

experimentell gefundenen Monokl<strong>in</strong>struktur ”<br />

Anderson M1“. Durch re<strong>in</strong> makroskopische<br />

Verzerrungen wird das Gitter von der Hochtemperaturstruktur ”<br />

McWhan R“ zu<br />

der theoretischen Zwischenstruktur ”<br />

Longo R“ übergeführt, die der theoretischen Zwischenstruktur<br />

aus Abb. 5.1 entspricht. E<strong>in</strong>e zusätzliche leichte makroskopische Scherung<br />

würde die Gesamtenergie nur unwesentlich verändern und bereits die volle makroskopi-<br />

1 Vgl. dazu die Referenzen von McWhan [12], Longo [13], Andersson [4] und Wentzcovitch [30]. Die<br />

Notation der Strukturen ist der von Wentzcovitch et al. angeglichen.<br />

45


7 E<strong>in</strong>e Gesamtenergieuntersuchung des Phasenübergangs<br />

Abbildung 7.1: Vergleich von Gesamtenergien verschiedener theoretischer und experimenteller VO 2-<br />

Strukturen. Dabei bezeichnet R die rutile Hochtemperaturphase und M1 die monokl<strong>in</strong>e<br />

Tieftemperaturphase. B ist makroskopisch genauso wie M1, aber mit rutilen Vanadiumund<br />

monokl<strong>in</strong> verzerrten Sauerstoff-Positionen. Zwei Drittel der Energieabsenkung von<br />

” McWhan R“ zu Longo M1“ können durch Verzerren der lokalen Sauerstoffumgebungen<br />

”<br />

bei Longo B erreicht werden.<br />

sche Verzerrung hervorrufen 2 . Der Großteil der Energieabsenkung kann schließlich durch<br />

e<strong>in</strong>e re<strong>in</strong>e mikroskopische Sauerstoffgitterverzerrung <strong>in</strong> der Struktur Longo B“ erklärt<br />

”<br />

werden. Yang zeigte weiterh<strong>in</strong> durch Veränderung des V-V-Paarabstandes, dass dieser<br />

nur e<strong>in</strong>e untergeordnete Rolle bei der Energieabsenkung spielen kann. Die theoretische<br />

Struktur Wentzcovitch M1“, die mit Hilfe e<strong>in</strong>er molekulardynamischen Simulation ermittelt<br />

wurde, liegt zwar energetisch immer noch unterhalb der Rutilstruktur McWhan ”<br />

”<br />

R“, aber energetisch weit oberhalb der beiden experimentell bestimmten M1-Strukturen.<br />

Der Energieabstand zwischen der Wentzcovitch M1“- und der McWhan R“-Struktur<br />

” ”<br />

kann mit 0.1 eV, unter Berücksichtigung e<strong>in</strong>es gewissen numerischen Fehlers, mit den<br />

0.2 eV, die Wentzcovitch et al. berechnet haben, <strong>in</strong> gute Übere<strong>in</strong>kunft gebracht werden.<br />

Basierend auf diesem Ergebnis schlug Yang das LOSI“-Szenario (local-oxigen-structure<strong>in</strong>stability)<br />

vor. Dabei wird davon ausgegangen, dass bei s<strong>in</strong>kenden Temperaturen ab<br />

”<br />

e<strong>in</strong>er bestimmten Übergangstemperatur T ≈ T MI die lokale Sauerstoffumgebung <strong>in</strong>stabil<br />

wird und durch monokl<strong>in</strong>e Verzerrung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en neuen, energetisch günstigeren,<br />

Gleichgewichtszustand übergeht. Wegen der Kopplung des Sauerstoffuntergitters mit<br />

2 Die Richtigkeit dieser Überlegung entspr<strong>in</strong>gt anderen Rechnungen, <strong>in</strong> denen das sauber nachgewiesen<br />

wurde. In diesem Bild lässt sich aber diese Zwischenstruktur nicht sauber mit e<strong>in</strong>beziehen.<br />

46


7.2 Exkurs: Bandfaltungen<br />

dem metallischen Vanadiumuntergitter ist dann die Paarung der Vanadium-Atome <strong>in</strong><br />

der metallischen Phase lediglich e<strong>in</strong>e Konsequenz der Verzerrung des lokalen Sauerstoffuntergitters.<br />

E<strong>in</strong>e Bestätigung dieses Szenarios könnten molekular-dynamische Simulationen nach<br />

dem Muster von Wentzcovitch et al. br<strong>in</strong>gen. Dabei sollte vor allem bei Verzerrungen<br />

des Sauerstoffuntergitters der Hochtemperaturphase e<strong>in</strong>e relativ große Sensitivität<br />

festzustellen se<strong>in</strong> – dies dürfte relativ schnell Übergänge zur M1-Struktur ausgelösen.<br />

Auf Verzerrungen des Vanadiumuntergitters sollte die Hochtemperaturphase weniger<br />

empf<strong>in</strong>dlich reagieren und müsste eher zur R-Struktur der Hochtemperaturphase zurück<br />

kehren.<br />

Auf der Suche nach e<strong>in</strong>em Effekt <strong>in</strong> der Natur, der die entsprechende Energieabsenkung<br />

erklären könnte, kommen Prozesse starker <strong>Elektron</strong>-<strong>Phonon</strong>-<strong>Wechselwirkung</strong> wie z.B.<br />

der Renner-Effekt [2] <strong>in</strong> Frage, bei dem auch das Verknicken der VO 2 -Moleküle e<strong>in</strong>e<br />

s<strong>in</strong>nvolle Begründung erhalten würde. Dieser Effekt würde darüber h<strong>in</strong>aus <strong>in</strong> das Bild<br />

e<strong>in</strong>er R-Punkts<strong>in</strong>stabilität passen, die die monokl<strong>in</strong>en Verzerrungen schlüssig erklären<br />

könnte. Beim Renner-Effekt wird aufgrund von vibronischer Kopplung die energetische<br />

Entartung elektronischer Zustände <strong>in</strong> stabförmigen dreiatomigen Molekülen (wie z.B.<br />

CO 2 ) durch Verknicken aufgehoben.<br />

7.2 Exkurs: Bandfaltungen<br />

Um die Veränderungen der Bandstruktur während des Übergangs mitverfolgen zu können,<br />

sollen alle Gitter <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>heitlichen Darstellung betrachtet werden, entsprechend der<br />

Überlegungen aus Kapitel 5. Um den Bezug zu den Bandstrukturen aus Kapitel 6.1 herstellen<br />

zu können, soll das Pr<strong>in</strong>zip der Bandfaltungen erklärt werden. Dazu wird Abb. 7.2<br />

betrachtet. In Abb. 7.2 (1) ist die gesamte tetragonale Wigner-Seitz-Zelle des reziproken<br />

Gitters dargestellt. Wird von der rutilen zur pseudomonokl<strong>in</strong>en Darstellung von e<strong>in</strong> und<br />

demselben Gitter übergegangen (vgl. Abschnitt 5.1), so verdoppelt sich das Volumen der<br />

E<strong>in</strong>heitszelle im Realraum, bzw. halbiert sich das Volumen der Wigner-Seitz-Zelle im reziproken<br />

Raum (Abb. 7.2 (2)). Dies hat zur Folge, dass der pseudomonokl<strong>in</strong>e Γ-Punkt<br />

sowohl mit dem rutilen Γ- als auch mit dem rutilen R-Punkt äquivalent ist. Folglich<br />

wird der rutile R-Punkt zu e<strong>in</strong>em pseudomonokl<strong>in</strong>en Γ ′ -Punkt (Abb. 7.2 (3)). Das selbe<br />

geschieht bei dem pseudomonokl<strong>in</strong>en Punkt Y und den beiden rutilen Hochsymmetriepunkten<br />

X und Z.<br />

Weil beim Übergang der Beschreibung von rutil zu pseudomonokl<strong>in</strong> bestimmte Hochsymmetriepunkte<br />

der Wigner-Seitz-Zelle äquivalent werden (vgl. Tab. 7.2), falten bestimmte<br />

Hochsymmetriepunkte und -richtungen von außen nach <strong>in</strong>nen <strong>in</strong> die erste Brillou<strong>in</strong>-Zone<br />

(Abb. 7.2 (3) und 7.2 (4)). Das bedeutet, dass sich die Bänder der rutilen<br />

Hochsymmetrierichtung Γ → X und R → Z (Abb. 7.2 (5) und 7.2(6)) beide <strong>in</strong> der pseudomonokl<strong>in</strong>en<br />

Hochsymmetrierichtung Γ → Y wiederf<strong>in</strong>den lassen (7.2 (7)). Folglich<br />

47


7 E<strong>in</strong>e Gesamtenergieuntersuchung des Phasenübergangs<br />

Abbildung 7.2: Schematische Darstellung der Bandfaltung. Beim Übergang von e<strong>in</strong>er rutilen zu e<strong>in</strong>er<br />

pseudomonokl<strong>in</strong>en Beschreibung der Hochtemperaturphase von VO 2. In der oberen Zeile<br />

werden die Wigner-Seitz-Zellen des rutilen und des pseudomonokl<strong>in</strong>en Gitters verglichen.<br />

In der unteren Zeile bef<strong>in</strong>den sich zwei Beispiele für Bandfaltungen.<br />

verdoppelt sich <strong>in</strong> der pseudomonokl<strong>in</strong>en Beschreibung die Anzahl der Bänder.<br />

Am besten kann man die Bandfaltung anhand der rutilen Hochsymmetrierichtung Γ →<br />

R sehen (Abb. 7.2 (8)). Da sich der pseudomonokl<strong>in</strong>e Hochsymmetriepunkt A genau <strong>in</strong><br />

der Mitte bef<strong>in</strong>det, wird der außenliegende Teil e<strong>in</strong>fach nach <strong>in</strong>nen gefaltet (Abb. 7.2<br />

(9)).<br />

Bis jetzt ist das Gitter an sich exakt gleich geblieben – nur dessen Beschreibung wurde<br />

verändert. Dies hat zwar zur Folge, dass die Bänder zusammengefaltet werden, ihr<br />

Verlauf an sich bleibt davon aber unberührt. Das ändert sich allerd<strong>in</strong>gs, wenn der Symmetriebruch<br />

stattf<strong>in</strong>det (D4h<br />

14 ↘ C5 2h ). Dann wird die energetische Entartung der Faltungspunkte<br />

aufgehoben, die gefalteten Bänder spalten auf und bilden e<strong>in</strong>e Lücke (Abb.<br />

7.2 (10)).<br />

pseudomon. Z-Γ Γ-Y Y-C C-Z Z-D D-B B-Γ Γ-A A-E E-Z<br />

rutil<br />

(<strong>in</strong>nen) X-Γ Γ-X X-M M-X [X−A]<br />

(re<strong>in</strong>gefaltet) A-R R-Z Z-R R-A [A−X]<br />

2<br />

2<br />

-<br />

[R−Γ]<br />

2<br />

[Γ−R]<br />

2<br />

[Γ−R]<br />

2<br />

-<br />

[R−Γ]<br />

2<br />

[A−X]<br />

2<br />

[X−A]<br />

2<br />

Tabelle 7.1: Auflistung von Hochsymmetriel<strong>in</strong>ien der pseudomonokl<strong>in</strong>en Wigner-Seitz-Zelle und der dazu<br />

jeweils zwei äquivalenten rutilen Hochsymmetriel<strong>in</strong>ien, die entweder <strong>in</strong>nen bleiben, oder <strong>in</strong><br />

die pseudomonokl<strong>in</strong>e Zelle re<strong>in</strong>gefaltet werden.<br />

48


7.3 Die Bandstrukturen zwischen Hoch- und Tieftemperaturphase<br />

7.3 Die Bandstrukturen zwischen Hoch- und<br />

Tieftemperaturphase<br />

In Abb. 7.3 ist oben l<strong>in</strong>ks die pseudomonokl<strong>in</strong> gefaltete Bandstruktur der Hochtemperaturstruktur<br />

mit den von McWhan gemessenen Strukturdaten zu sehen. In Abb. 7.3,<br />

oben rechts, ist die Struktur Longo R ′ “ abgebildet, die lediglich makroskopisch die volle<br />

”<br />

monokl<strong>in</strong>e Verzerrung besitzt. Wegen des makroskopischen Symmetriebruchs werden e<strong>in</strong>ige<br />

Entartungen zwar ger<strong>in</strong>gfügig aufgehoben – die Auswirkungen auf die Bandstruktur<br />

s<strong>in</strong>d aber ziemlich kle<strong>in</strong>. Durch mikroskopische monokl<strong>in</strong>e Verzerrungen der Sauerstoffatompositionen<br />

bei festgehaltenen Vanadiumatomen (Abb. 7.3 Mitte, rechts) gelangt<br />

man zu der Struktur LongoB“. Auch jetzt s<strong>in</strong>d die Veränderungen der Bandstruktur<br />

”<br />

eher kle<strong>in</strong> und spielen sich überwiegend bei den Bändern der π ∗ -Orbitale ab und äußern<br />

sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em allgeme<strong>in</strong>en Trend der leichten energetischen Anhebung. Das π2 ∗ -Band wird<br />

allerd<strong>in</strong>gs am Γ-Punkt energetisch abgesenkt und bef<strong>in</strong>det sich jetzt knapp unterhalb des<br />

Ferm<strong>in</strong>iveaus. Die Bänder der d ‖ -Zustände werden über den gesamten Bereich der Bandstruktur<br />

nur marg<strong>in</strong>al verändert. Speziell die besetzten Bänder <strong>in</strong> der Richtung Z-Γ-Y<br />

bleiben äußerst konstant. Der unbesetzte Teil <strong>in</strong> diesem Bereich wird leicht energetisch<br />

abgesenkt. Alles <strong>in</strong> allem sche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e Parallele zu den Bandstrukturen der Hochtemperaturphase<br />

bei kle<strong>in</strong>eren Werten des rutilen Parameters u zu bestehen. Dort wurde<br />

die energetische Anhebung der π ∗ -Bänder durch e<strong>in</strong>e stärkere Hybridisierung der π ∗ -<br />

Orbitale mit den Sauerstoff 2p-π Zuständen hervorgerufen. Das kann auch hier für die<br />

leichte energetische Anhebung aufgrund des kle<strong>in</strong>eren Vanadium-Sauerstoff-Abstandes<br />

<strong>in</strong> Betracht gezogen werden.<br />

In der Struktur LongoA“ werden die Vanadiumatompositionen monokl<strong>in</strong> verzerrt bei<br />

”<br />

rutil festgehaltenen Sauerstoffatomen (Abb. 7.3 Mitte, l<strong>in</strong>ks). Die Veränderungen der<br />

Bandstruktur s<strong>in</strong>d jetzt relativ groß. Speziell bei den d ‖ -Bändern wird das untere Band<br />

etwas flacher und bef<strong>in</strong>det sich näher an der Fermikante. Der untere Bereich wird leicht<br />

angehoben. Die oberen Bereiche, die vorher <strong>in</strong> der McWhan R“-Struktur noch deutlich<br />

”<br />

oberhalb der Fermikante lagen, bef<strong>in</strong>den sich nun nur noch knapp oberhalb. Das d ‖ -Band<br />

ist sehr klar dom<strong>in</strong>ierend unterhalb der Fermikante, während die besetzten Bereiche der<br />

π ∗ -Bänder weniger geworden s<strong>in</strong>d. Das sche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>weis darauf zu se<strong>in</strong>, dass das freie<br />

<strong>Elektron</strong> jetzt bevorzugt <strong>in</strong> den unteren d ‖ -Bändern anzutreffen ist, was aus der Tatsache<br />

erwächst, dass jetzt durch den kürzeren V-V-Abstand e<strong>in</strong>e Besetzung der d ‖ -Orbitale<br />

günstiger ist, da diese V-V σ-B<strong>in</strong>dungen ausbilden.<br />

In der Bandstruktur der echten Monokl<strong>in</strong>struktur LongoM1“ (Abb. 7.3 unten l<strong>in</strong>ks)<br />

”<br />

setzt sich der Trend zur Anhebung der π ∗ -Zustände fort. Bei den unteren d ‖ -Bändern<br />

beobachtet man ebenfalls e<strong>in</strong> weiteres Annähern an die Fermikante. Besonders der C-<br />

Punkt, der bei Longo B“ noch gut sichtbar oberhalb der Fermikante lag, ist jetzt nur<br />

”<br />

noch sehr knapp darüber. Der Γ-Punkt ist nun nahezu entartet und der niedrigste Punkt<br />

der Bandstruktur wurde ebenfalls leicht angehoben. Der C-Punkt bleibt dagegen stabil.<br />

49


7 E<strong>in</strong>e Gesamtenergieuntersuchung des Phasenübergangs<br />

McWhan R Longo R ′<br />

Longo A<br />

Longo B<br />

Longo M1<br />

Longo M1 (LDA+U)<br />

Abbildung 7.3: Veränderungen der Bandstruktur zwischen dem Metall-Isolatorübergang. Von der metallischen<br />

Hochtemperaturphase McWhan R“ (oben l<strong>in</strong>ks) wird durch systematische<br />

”<br />

makroskopische und mikroskopische Verzerrungen der Übergang zur Monokl<strong>in</strong>struktur<br />

Longo M1“ untersucht (unten l<strong>in</strong>ks). Die Öffnung e<strong>in</strong>er Bandlücke gel<strong>in</strong>gt aufgrund von<br />

”<br />

höheren Korrelationen nicht alle<strong>in</strong>e durch Gitterverzerrungen, sondern erst durch explizite<br />

Berücksichtigung von höheren Korrelationen der Vanadium 3d-Zustände <strong>in</strong> LDA+U<br />

mit U = 4.0 eV und J = 0.35 eV (unten rechts).<br />

50


7.4 Vergleich der Ergebnisse Yangs mit Superzellenrechnungen<br />

Insgesamt kann e<strong>in</strong> weiteres Aufsplalten von d ‖ - und π ∗ -Bändern beobachtet werden.<br />

Die Öffnung e<strong>in</strong>er Bandlücke kann allerd<strong>in</strong>gs nach wie vor nicht erreicht werden.<br />

Dazu s<strong>in</strong>d stärkere Korrelationen <strong>in</strong>nerhalb der 3d-Orbitale notwendig. In e<strong>in</strong>er Rechnung<br />

mit LDA+U (Abb. 7.3, unten rechts) wurde mit U = 4.0 eV und J = 0.35 eV die<br />

Bandstruktur von ”<br />

Longo M1“ noch e<strong>in</strong>mal berechnet. Der Effekt betrifft hauptsächlich<br />

die π ∗ -Bänder, die jetzt etwa 0.6 eV über dem Ferm<strong>in</strong>iveau liegen. Dieser Wert liegt <strong>in</strong><br />

relativ guter Übere<strong>in</strong>stimmung mit den experimentellen Werten von Sh<strong>in</strong> et al. [26], die<br />

e<strong>in</strong>e Anhebung der π ∗ -Bänder von 0.5 eV oberhalb des Ferm<strong>in</strong>iveaus im Vakuum-UV<br />

Reflektionsspektrum fanden.<br />

7.4 Vergleich der Ergebnisse Yangs mit Superzellenrechnungen<br />

Für se<strong>in</strong>e Berechnungen der Gesamtenergien entlang des Metall-Isolatorübergangs verwendete<br />

Yang [33] zur Beschreibung der rutilen R-Strukturen der Hochtemperaturphase<br />

jeweils e<strong>in</strong>e rutile Zelle und für die M1-Strukturen der Tieftemperaturphase jeweils e<strong>in</strong>e<br />

doppelt so große monokl<strong>in</strong>e Zelle. Dies ist physikalisch dar<strong>in</strong> begründet, dass die Gesamtenergie<br />

der rutilen E<strong>in</strong>heitszelle mit zwei Formele<strong>in</strong>heiten VO 2 halb so groß se<strong>in</strong> muss<br />

wie die der pseudomonokl<strong>in</strong>en Zelle mit vier Formele<strong>in</strong>heiten VO 2 . Der Vorteil dieser<br />

Vorgehensweise ist unter anderem, dass für die R-Strukturen deutlich weniger Rechenzeit<br />

<strong>in</strong> Anspruch genommen werden muss.<br />

Um <strong>in</strong> der Lage zu se<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e dynamische Phasenübergangssimulation durchführen zu<br />

können, benutzten Wentzcovitch et al. für die rutile Hochtemperaturphase e<strong>in</strong>e pseudomonokl<strong>in</strong>e<br />

Superzelle und für die Tieftemperaturphase ebenfalls monokl<strong>in</strong>e Zellen. So<br />

kann e<strong>in</strong>e sehr gute Vergleichbarkeit aller Strukturen erreicht werden, was auch numerisch<br />

sehr sauber ist, weil für alle Strukturen die selben numerischen Parameter benutzt<br />

werden können. Deshalb sollte <strong>in</strong> dieser Arbeit e<strong>in</strong>e analoge Vorgehensweise zum E<strong>in</strong>satz<br />

kommen, um die Ergebnisse Yangs zu überprüfen.<br />

Unter Verwendung der von Yang dokumentierten numerischen Parameter wurden genau<br />

solche Rechnungen durchgeführt. Allerd<strong>in</strong>gs konnte bei der Rutilstruktur selbst<br />

nach 56 Iterationsschritten <strong>in</strong> der pseudomonokl<strong>in</strong>en Zelle ke<strong>in</strong>e ausreichende Konvergenz<br />

bei der Selbstkonsistenzrechnung erreicht werden. Dieses nur teilweise konvergierte<br />

Ergebnis der Gesamtenergie lag außerdem energetisch unterhalb des doppelten Wertes<br />

der berechneten Gesamtenergie der rutilen E<strong>in</strong>heitszelle – und auch 0.2 eV unterhalb<br />

der Struktur ”<br />

Longo M1“. In e<strong>in</strong>er sehr ausführlichen Testreihe sollten die numerischen<br />

Parameter optimiert werden, um <strong>in</strong> der pseudomonokl<strong>in</strong>en Darstellung der Hochtemperaturphase<br />

ausreichende Konvergenz zu erhalten. Dies sollte so geschehen, dass außerdem<br />

das Ergebnis der Gesamtenergieberechnung der rutilen und der pseudomonokl<strong>in</strong>en<br />

Darstellung der Hochtemperaturphase identische Ergebnisse liefert. Dazu wurde<br />

unter anderem die Wirkung e<strong>in</strong>er Erhöhung des ”<br />

fft-grids“ untersucht. Der ”<br />

fft-grid“<br />

(m 1 , m 2 , m 3 ) legt die Güte der Zellrasterung für die Fast-Fourier-Transformation fest.<br />

51


7 E<strong>in</strong>e Gesamtenergieuntersuchung des Phasenübergangs<br />

Dabei wird die primitive E<strong>in</strong>heitszelle mit ihren primitiven E<strong>in</strong>heitsvektoren ( ⃗ R 1 , ⃗ R 2 , ⃗ R 3 )<br />

mit (m 1 + 1) × (m 2 + 1) × (m 3 + 1) Rasterpunkten ⃗r lmn überdeckt, die sich aus<br />

⃗r lmn =<br />

l<br />

m 1<br />

⃗ R1 + m m 2<br />

⃗ R2 + n m 3<br />

⃗ R3<br />

ergeben, wobei mit natürlichen Zahlen l ∈{0, m 1 }, m ∈{0, m 2 }, n ∈{0, m 3 } durchgerastert<br />

wird. Entsprechend e<strong>in</strong>er Empfehlung der Anleitung des Programms sollte der<br />

” fft-grid“ (m 1, m 2 , m 3 ) so gewählt werden, dass das Produkt die Ungleichung<br />

m 1 · m 2 · m 3 > 4 000 · N<br />

erfüllt, wobei N die Anzahl der Atome pro Elementarzelle ist. Weiterh<strong>in</strong> wird <strong>in</strong> der<br />

Anleitung des Programms empfohlen, die Rasterung an die Geometrie des Gitters anzupassen,<br />

um e<strong>in</strong>e bestmögliche Gleichverteilung der Rasterpunkte zu gewährleisten. Mit<br />

dem vorrangigen Ziel, durch e<strong>in</strong>e Erhöhung der Anzahl der Rasterpunkte e<strong>in</strong>e größere<br />

numerische Genauigkeit erzielen zu können, wurde für das rutile Gitter e<strong>in</strong> ”<br />

fft-grid“<br />

von (40,40,26) gewählt und für die monokl<strong>in</strong>e Zelle entsprechend (48,40,46). Damit wird<br />

der Tatsache Rechnung getragen, dass die Rasterung der beiden Vektoren ⃗a r und ⃗ b m<br />

gleich se<strong>in</strong> sollte, was so erfüllt ist. Außerdem ist so die Anzahl der Rasterpunkte für die<br />

monokl<strong>in</strong>e Zelle <strong>in</strong> etwa doppelt so hoch wie für die halb so große rutile Zelle.<br />

Aufgrund der Steigerung der numerischen Genauigkeit ergaben sich gewisse quantitative<br />

Abweichungen zu den Ergebnissen Yangs, allerd<strong>in</strong>gs konnte qualitativ der von ihm gefundene<br />

Effekt reproduziert werden. Diese Ergebnisse s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Abb. 7.1 aufgetragen. Die<br />

gewünschte Konvergenz der pseudomonokl<strong>in</strong>en Zelle konnte aber auch so nicht erreicht<br />

werden. Die Anleitung des Programms rät im Falle e<strong>in</strong>er nicht konvergenten Rechnung<br />

weiter, die Gewichtungen der Muff<strong>in</strong>-T<strong>in</strong>-Kugeln zu verändern. Bis dah<strong>in</strong> wurde für<br />

alle Rechnungen e<strong>in</strong>e Gleichgewichtung der Muff<strong>in</strong>-T<strong>in</strong>-Kugeln für alle Atomsorten benutzt.<br />

Fortan wurde e<strong>in</strong>e Gewichtung von (V,O) = (1.3,1.0) gewählt, die sich an den<br />

E<strong>in</strong>stellungen des Programms LMTART orientiert. Dies entspricht der Vorstellung, dass<br />

e<strong>in</strong> Vanadiumatom größer als e<strong>in</strong> Sauerstoffatom se<strong>in</strong> sollte. So konnte nicht nur e<strong>in</strong>e<br />

ausreichende Konvergenz aller Strukturen erreicht werden, sondern auch e<strong>in</strong>e Übere<strong>in</strong>stimmung<br />

der Gesamtenergien der rutilen und der pseudomonokl<strong>in</strong>en Darstellung der<br />

Hochtemperaturphase. Allerd<strong>in</strong>gs sagte dieses Ergebnis aus, dass die Gesamtenergie der<br />

rutilen R-Struktur 0.2 eV unterhalb der monokl<strong>in</strong>en M1-Struktur liegt. Das widerspricht<br />

der Erwartung, da es ke<strong>in</strong>en Phasenübergang von der rutilen R-Struktur der Hochtemperaturphase<br />

zur monokl<strong>in</strong>en M1-Struktur der Tieftemperturphase geben kann, weil die<br />

R-Struktur immer energetisch günstiger ist.<br />

Alles <strong>in</strong> allem konnte bei Benutzung genau der gleichen numerischen Parameter wie<br />

bei Yang e<strong>in</strong>e Bestätigung se<strong>in</strong>er Ergebnisse geliefert werden. Bei Veränderungen von<br />

numerischen Parametern blieben die relativen Gesamtenergieabstände der Tieftemperaturstrukturen<br />

<strong>in</strong> monokl<strong>in</strong>en Zellen untere<strong>in</strong>ander <strong>in</strong> allen Rechnungen relativ konstant.<br />

Alled<strong>in</strong>gs zeigte sich beim Vergleich von Hoch- und Tieftemperaturphase e<strong>in</strong>e<br />

52


7.4 Vergleich der Ergebnisse Yangs mit Superzellenrechnungen<br />

gewisse Abhängigkeit von den numerischen Parametern. Welche der beiden Energiedifferenzen<br />

von ”<br />

McWhan R“ zu ”<br />

Longo M1“ die richtige ist, e<strong>in</strong>e Energieabsenkung von<br />

−0.80 eV oder e<strong>in</strong>e Energieanhebung von +0.2 eV , konnte nicht zweifelsfrei ermittelt<br />

werden. Tatsächlich sollte die Tieftemperaturphase energetisch unterhalb der Hochtemperaturphase<br />

liegen - andererseits bleibt die M1-Struktur <strong>in</strong> LDA-Rechnungen immer<br />

metallisch, im Gegensatz zum experimentellen Befund. Werden die verschiedenen Strukturen<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Rechnung mit LDA+U verglichen, so kehrt sich das Bild um und die<br />

” Longo M1“-Struktur der Tieftemperaturphase liegt energetisch unterhalb der ” McWhan<br />

R“-Struktur der Hochtemperaturphase (Abb. 7.4).<br />

Es kann nicht garantiert werden, dass e<strong>in</strong> energetischer Vergleich von Hoch- und Tieftemperaturphase<br />

mit der gewählten Methode une<strong>in</strong>geschränkt möglich ist. Tatsächlich<br />

gibt es e<strong>in</strong>e ganze Reihe von Veränderungen beim Phasenübergang – es ist nicht klar, ob<br />

diese <strong>in</strong> LDA-Rechnungen angemessen berücksichtigt werden. Um Klarheit zu schaffen,<br />

sollten weitere Rechnungen, auch mit anderen Rechenmethoden, erfolgen.<br />

Abbildung 7.4: In LDA-Superzellenrechnungen bleibt die Rutilstruktur McWhan R0“ energetisch<br />

”<br />

0.2 eV unterhalb der Monokl<strong>in</strong>struktur Longo M1“. E<strong>in</strong>e Variation des rutilen Parameters<br />

br<strong>in</strong>gt aber starke energetische Veränderungen (R0: u = 0.3001, R1: u = 0.295<br />

”<br />

und R2: u = 0.290. Um zu gesicherten Aussagen zu gelangen, wären noch weitere Rechnungen<br />

nötig. In dieser Abbildung wurde die Gesamtenergie nicht nur gegen den V-V-<br />

Paarabstand aufgetragen, sondern auch gegen den mittleren apikalen V-O-Abstand 〈 〉<br />

d a<br />

(vgl. Anhang C.3). Denn neben dem V-V-Paarabstand sche<strong>in</strong>t auch der V-O-Abstand<br />

e<strong>in</strong>e wichtige Rolle <strong>in</strong> VO 2 zu spielen.<br />

53


7 E<strong>in</strong>e Gesamtenergieuntersuchung des Phasenübergangs<br />

54


8 Fazit und Ausblick<br />

In dieser Arbeit sollte durch Bandstrukturrechnungen mit LDA und LDA+U die <strong>Elektron</strong>-<strong>Phonon</strong>-<strong>Wechselwirkung</strong><br />

der Hochtemperaturphase von VO 2 untersucht werden.<br />

Ramanmessungen von Srivastava und Chase [14] sagen e<strong>in</strong>en besonders starken Effekt<br />

für die symmetrieerhaltende A 1g -Gitterschw<strong>in</strong>gung voraus. Dies deckt sich mit LDA-<br />

Rechnungen, denn verhältnismäßig kle<strong>in</strong>e Veränderungen des rutilen Parameters u, mit<br />

dem der relative Vanadium-Sauerstoff-Abstand beschrieben wird, haben e<strong>in</strong>e relativ<br />

große Wirkung auf die Bandstruktur. Entscheidend s<strong>in</strong>d die Veränderungen <strong>in</strong>nerhalb<br />

der t 2g -Zustände der Vanadium-3d-<strong>Elektron</strong>en (vgl. Abb. 4.3 auf S.14), die <strong>in</strong>sgesamt<br />

mit e<strong>in</strong>em <strong>Elektron</strong> besetzt werden. Für kle<strong>in</strong>e Werte des rutilen Parameters u s<strong>in</strong>d die<br />

Zustände der Vanadium-3d-d ‖ -Orbitale sehr dom<strong>in</strong>ierend, während die Vanadium-3d-π ∗<br />

Zustände aufgrund e<strong>in</strong>er stärkeren Hybridisierung mit den Sauerstoff-2p π-Zuständen<br />

nur noch sehr schwach besetzt s<strong>in</strong>d. Für große Werte des rutilen Parameters u ist h<strong>in</strong>gegen<br />

die Hybridisierung der Vanadium 3d-π ∗ -Zustände mit den Sauersoff-2p-π-Zuständen<br />

aufgrund des größeren Abstands ger<strong>in</strong>ger. Deshalb werden diese Zustände stärker besetzt.<br />

Die d ‖ -Zustände besitzen dann im Grundzustand nur noch e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e partielle<br />

Zustandsdichte.<br />

Durch Rechnungen mit LDA+U sollte der weitere E<strong>in</strong>fluss von Korrelationen auf die<br />

A 1g -Gitterschw<strong>in</strong>gung untersucht werden. Dazu wurden die von Yang [33] verwendeten<br />

Korrelationswerte von U = 4.0 eV und J = 0.35 eV benutzt. Auch hier wurden relativ<br />

starke Veränderungen der Bandstruktur gefunden, allerd<strong>in</strong>gs bei e<strong>in</strong>er durchgehenden<br />

Dom<strong>in</strong>anz der d ‖ -Zustände. Durch Berechnung der Gesamtenergie konnte auch das Potential<br />

der A 1g -Gitterschw<strong>in</strong>gung berechnet werden. Parallel zu den starken Veränderungen<br />

der Bandstruktur wurden relativ starke energetische Änderungen beobachtet. Durch<br />

e<strong>in</strong> Kurvenfitt<strong>in</strong>g konnte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er harmonischen Approximation die Stärke der harmonischen<br />

Kraftkonstante <strong>in</strong> LDA mit b A1g = (2.94 ± 0.02) · 10 21 eV/m 2 bestimmt werden.<br />

Das Potentialm<strong>in</strong>imum wurde bei dem Wert u m<strong>in</strong> = 0.305 gefunden und lag damit leicht<br />

oberhalb des Messwerts von McWhan mit u 0 = 0.3001. Bei Rechnungen mit LDA+U<br />

wurde e<strong>in</strong>e deutliche Verschiebung des Potentialm<strong>in</strong>imums zu kle<strong>in</strong>eren Werten des rutilen<br />

Parameters von u m<strong>in</strong> = 0.2909 beobachtet. Gleichzeitig konnte auch e<strong>in</strong> deutlicher<br />

Anstieg der harmonischen Kraftkonstante auf b A1g = 5.91 · 10 21 eV/m 2 beobachtet werden.<br />

Dies entspricht e<strong>in</strong>er Steigerung von über 100%.<br />

In der physikalischen Interpretation s<strong>in</strong>d dies Folgen e<strong>in</strong>es Umbesetzungsmechanismus<br />

<strong>in</strong>nerhalb der t 2g -Zustände. Durch stärker werdende Korrelationen wird e<strong>in</strong>e stärkere<br />

Besetzung der d ‖ -Zustände energetisch günstiger als e<strong>in</strong>e Besetzung der π ∗ -Zustände,<br />

55


8 Fazit und Ausblick<br />

da die d ‖ -Zustände Vanadium-Vandium-E<strong>in</strong>fachb<strong>in</strong>dungen ausbilden, während die π ∗ -<br />

Zustände bevorzugt Vanadium-Vanadium-Doppelb<strong>in</strong>dungen ausbilden. Diese Doppelb<strong>in</strong>dungen<br />

werden bei stärker werdenden Korrelationen energetisch immer ungünstiger.<br />

Gerade die Vanadium-π ∗ -Zustände s<strong>in</strong>d mit ihren Hybridisierungen mit den Sauerstoff-<br />

2p-π-Zuständen für die Abschirmung der Sauerstoffatome verantwortlich und stellen somit<br />

auch e<strong>in</strong> Maß für deren Beweglichkeit dar. E<strong>in</strong>e Umbesetzung der t 2g -Zustände durch<br />

Korrelationen, verm<strong>in</strong>dert durch e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere Besetzung der Vanadium-π ∗ -Zustände<br />

die Abschirmung der Sauerstoffatome. Als Folge wird sich der Vanadium-Sauerstoffabstand<br />

d a verr<strong>in</strong>gern, und der Wert der harmonischen Kraftkonstante steigt an. Dieser<br />

Umbesetzungsmechanismus passt relativ gut zu den Ergebnissen von Korot<strong>in</strong> [37],<br />

der ebenfalls Umbesetzungen <strong>in</strong>nerhalb der t 2g -Zustände durch LSDA+U-Rechnungen<br />

(Local-Sp<strong>in</strong>-Density-Approximation) zeigen konnte – auch die partiellen Zustandsdichten<br />

für die Vanadium-3d-t 2g -Zustände dieser Arbeit decken sich mit den Ergebnissen<br />

von Korot<strong>in</strong>.<br />

Geht man davon aus, dass bei s<strong>in</strong>kenden Temperaturen durch kle<strong>in</strong>er werdende thermische<br />

Fluktuationen die Stärke der Korrelationen ansteigt, so könnte dies e<strong>in</strong>e Erklärung<br />

für e<strong>in</strong>e Temperaturabhängigkeit der Ramanl<strong>in</strong>ie der A 1g -Gitterschw<strong>in</strong>gung se<strong>in</strong>, wie sie<br />

von Srivastava und Chase beobachtet wurde. Diese fanden die A 1g -Gitterschw<strong>in</strong>gung bei<br />

T= 600 K bei 520 cm −1 vor und beobachteten e<strong>in</strong>en temperaturbed<strong>in</strong>gten Frequenzanstieg<br />

von 0.1 cm −1 /K auf 545 cm −1 bei 400 K.<br />

Dieser Effekt sollte <strong>in</strong> weiteren theoretischen Arbeiten genauer untersucht werden. Insbesondere<br />

sollte die genaue Auswirkung von Korrelationen auf die <strong>Elektron</strong>-<strong>Phonon</strong>-<br />

<strong>Wechselwirkung</strong> theoretisch studiert werden. Durch e<strong>in</strong>e Normalmodenanalyse kann man<br />

zeigen, dass nur sechs der zwölf Sauerstoffschw<strong>in</strong>gungen zum strukturellen Übergang<br />

beitragen (drei gerade: A 1g , E g1 , B 1g und drei ungerade: A 2u , E u1 , E ′ u2 ). E<strong>in</strong>en deutlich<br />

herausragenden Beitrag leisten die A 1g - und die A 2u -Gitterschw<strong>in</strong>gung. Diese beiden<br />

zusammen können den symmetrieerhaltenden Teil des strukturellen Übergangs erklären<br />

(Abb. 5.1, S. 17, Mitte) . Interessant ist auch, dass die drei geraden Moden, die beim<br />

Übergang mitwirken, <strong>in</strong> Ramanmessungen [14] der Tieftemperaturphase die größten Intensitäten<br />

aller beobachteter Schw<strong>in</strong>gungen besitzen. In Modellrechnungen sollte deshalb<br />

der E<strong>in</strong>fluss des Sauerstoffs, bzw. der Sauerstoffschw<strong>in</strong>gungen, genauer geklärt werden.<br />

Eventuell ergibt sich aus dem Umbesetzungsmechanismus der t 2g -Zustände zusammen<br />

mit der hohen <strong>Elektron</strong>egativität des Sauerstoffs e<strong>in</strong>e neue Sichtweise auf den strukturellen<br />

Übergang.<br />

In e<strong>in</strong>em zweiten Schritt wurde <strong>in</strong> dieser Arbeit der Phasenübergang von VO 2 energetisch<br />

genauer untersucht. Ausgangspunkt war die Arbeit von Yang [33], der ebenfalls<br />

auf der Basis von Gesamtenergieberechnungen den Phasenübergang als Instabilität des<br />

Sauerstoffuntergitters <strong>in</strong>terpretierte. Werden diese Rechnungen mit der selben Vorgehensweise<br />

wie bei Yang durchgeführt, so kann zwischen der Hochtemperaturphase mit<br />

den Strukturdaten von McWhan [12] und der Tieftemperaturphase mit den Struktur-<br />

56


daten von Longo [13] e<strong>in</strong>e Energiedifferenz von 0.80 eV pro vier Formele<strong>in</strong>heiten VO 2<br />

gefunden werden. E<strong>in</strong>e re<strong>in</strong>e Verzerrung des Sauerstoffuntergitters br<strong>in</strong>gt bereits zwei<br />

Drittel dieser Energiedifferenz e<strong>in</strong>, während e<strong>in</strong>e schrittweise Verkürzung des Vanadium-<br />

Vanadium Abstandes nur e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge weitere Wirkung zeigt.<br />

Wentzcovitch et al. [30] benutzten bei ihren Gesamtenergieberechnungen monokl<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>heitszellen<br />

für die Tieftemperaturphase und pseudomonokl<strong>in</strong>e Superzellen für die Hochtemperaturphase.<br />

Diese Vorgehensweise bietet aufgrund der e<strong>in</strong>heitlichen Beschreibungsweise<br />

aller Strukturen e<strong>in</strong>e relativ gute Übersichtlichkeit und ist auch numerisch sehr<br />

sauber, da bei den sehr empf<strong>in</strong>dlichen Gesamtenergierechnungen immer die selben numerischen<br />

Parameter verwendet werden können. Um e<strong>in</strong>e weitere Bestätigung für die<br />

Instabilität der Sauerstoffumgebungen zu erhalten, sollte <strong>in</strong> dieser Arbeit e<strong>in</strong>e analoge<br />

Vorgehensweise verwendet werden. Dazu wurde zunächst e<strong>in</strong>e Testreihe zur Optimierung<br />

der numerischen Parameter durchgeführt. Bei e<strong>in</strong>er Erhöhung der numerischen<br />

Genauigkeit durch e<strong>in</strong>e fe<strong>in</strong>ere Zellrasterung bei der Fast-Fourier-Transformation konnten<br />

zunächst noch mit der Vorgehensweise von Yang gewisse quantitative Unterschiede<br />

zu dessen Ergebnissen gefunden werden. Qualitativ konnten se<strong>in</strong>e Ergebnisse allerd<strong>in</strong>gs<br />

so bestätigt werden.<br />

Bei Superzellenrechnungen mit e<strong>in</strong>er pseudomonokl<strong>in</strong>en Zelle für die Hochtemperaturphase<br />

und e<strong>in</strong>er monokl<strong>in</strong>en für die Tieftemperaturphase ergab der energetische Vergleich<br />

von Hoch- und Tieftemperaturphase abweichende Ergebnisse. Die Werte aller<br />

Tieftemperaturstrukturen untere<strong>in</strong>ander konnten bestätigt werden, die Gesamtenergie<br />

der Hochtemperaturphase wurde <strong>in</strong> der pseudomonokl<strong>in</strong>en Superzelle aber durchwegs<br />

unterhalb der Monokl<strong>in</strong>struktur gefunden. Dies würde zunächst bedeuten, dass ke<strong>in</strong><br />

Phasenübergang möglich se<strong>in</strong> sollte. Anderseits bleibt die Tieftemperaturphase <strong>in</strong> LDA<br />

immer metallisch – <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Vergleich der Gesamtenergie von Hoch- und Tieftemperaturphase<br />

<strong>in</strong> LDA+U (U = 4.0 eV und J = 0.35 eV) wird die Tieftemperaturphase<br />

isolieren d und liegt dann energetisch 0.2 eV unterhalb der Hochtemperaturphase.<br />

Es kann nicht garantiert werden, dass e<strong>in</strong> energetischer Vergleich von Hoch- und Tieftemperaturphase<br />

mit LDA une<strong>in</strong>geschränkt möglich ist. Tatsächlich gibt es e<strong>in</strong>e ganze<br />

Reihe von Veränderungen beim Phasenübergang – es ist nicht klar, ob diese <strong>in</strong> LDA-<br />

Rechnungen angemessen berücksichtigt werden.<br />

Jüngst veröffentlichte Rechnungen mit LDA <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit der Dynamischen-<br />

Mean-Field-Theorie (LDA+DMFT) [38] deuten ebenfalls auf die Bedeutung von Korrelationen<br />

h<strong>in</strong>. Die dabei beobachteten Veränderungen der Zustandsdichten der t 2g -Zustände<br />

lassen <strong>in</strong>des e<strong>in</strong>e völlig andere Interpretation des Metall-Isolator-Übergangs <strong>in</strong> VO 2 zu.<br />

Zwar konnte auch <strong>in</strong> der isolierenden Phase e<strong>in</strong>e sehr deutliche Zweipeakstruktur der<br />

d ‖ -Zustände beobachtet werden – allerd<strong>in</strong>gs ändert sich dies nicht <strong>in</strong> der metallischen<br />

Phase! Somit zeigen hier nur die π ∗ -Bänder metallisches Verhalten, während die d ‖ -<br />

Bänder immer e<strong>in</strong>en isolierenden Charakter behalten. Es bleibt zukünftigen Arbeiten<br />

überlassen, diese Frage der d ‖ -Bänder zu klären.<br />

57


8 Fazit und Ausblick<br />

58


Anhang<br />

59


A Die Symmetrie der Rutilstruktur<br />

Im folgenden Kapitel werden e<strong>in</strong>ige ganz nützliche Hilfsmittel zur Betrachtung der Symmetrie<br />

der Rutilstruktur aufgeführt.<br />

A.1 Die Darstellungen der VO 2 Rutilstruktur.<br />

Um die Darstellungen der Rutilstruktur herzuleiten wird das Atom κ <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>heitszelle<br />

l betrachtet. Dies bef<strong>in</strong>det sich analog zu Abschnitt 2.2 an den Ruhelagen ⃗x(l, κ) , wobei<br />

nach (2.11) gilt<br />

⃗x(l, κ) = ⃗x(l) + ⃗x(κ).<br />

(A.1)<br />

Da diese aber auch Gitterschw<strong>in</strong>gungen ausführen, werden sie von den Ruhelagen um<br />

den Auslenkungsvektor ⃗u(l, κ) abweichen und sich an der aktuellen Position<br />

⃗R(l, κ) = ⃗x(l, κ) + ⃗u(l, κ).<br />

(A.2)<br />

bef<strong>in</strong>den. Um die Darstellungen<br />

D κκ ′<br />

( ⃗k; ( ˆP |⃗r)<br />

)<br />

bezüglich der Auslenkungen ⃗u(l, κ) für die Basis der Rutilstruktur zu f<strong>in</strong>den, wird das<br />

Raumgruppenelement ( ˆP |⃗r) auf e<strong>in</strong>en Vektor ⃗x(l, κ) angewendet. Dadurch wird das<br />

Atom κ <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>heitszelle l auf das Teilchen κ ′ <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>heitszelle l ′ abgebildet. Die<br />

Abbildung bezüglich des Teilchen<strong>in</strong>dex wird durch F κκ ′ beschrieben, wobei die Def<strong>in</strong>ition<br />

⎧<br />

(<br />

F κκ ′ ( ˆP<br />

) ⎪⎨ 1, wenn durch ( ˆP |⃗r) κ auf κ ′ abgebildet wird.<br />

|⃗r) :=<br />

(A.3)<br />

⎪⎩<br />

0, sonst.<br />

verwendet wurde. Die Abbildung bezüglich der Ortskoord<strong>in</strong>aten geschieht mit den Symmetrieoperationen<br />

ˆP . Wird auf den Auslenkungsvektor ⃗u(l, κ) das Raumgruppenelement<br />

( ˆP |⃗r) angewendet, so gilt<br />

⃗u ′ (l ′ , κ ′ ) = ˆP<br />

(<br />

· ⃗u(l, κ) F κκ ′ ( ˆP<br />

)<br />

|⃗r) . (A.4)<br />

Nach dem Bloch-Theorem gilt für den Auslenkungsvektor<br />

⃗u(l, κ) = ⃗u(κ) e i⃗ k·⃗x(l) =: ⃗u(κ| ⃗ k) e i⃗ k·⃗x(l) .<br />

(A.5)<br />

61


A Die Symmetrie der Rutilstruktur<br />

Man sieht, dass der Auslenkungsvektor offensichtlich auch vom Wellenzahlvektor ⃗ k abhängt.<br />

Man kann damit (A.4) umschreiben <strong>in</strong><br />

⃗u ′ (l ′ , κ ′ ) = ˆP ⃗u ′ (κ, ⃗ k) e i⃗ k·⃗x(l) F κκ ′<br />

(<br />

( ˆP<br />

)<br />

|⃗r) . (A.6)<br />

Im folgenden Schritt wird der Zellenvektor ⃗x(l) anders ausgedrückt. Wendet man das<br />

Raumgruppenelement ( ˆP |⃗r) an, so gilt<br />

( ˆP |⃗r) ⃗x(l, κ) = ⃗x ′ (l ′ , κ ′ ) (A.7)<br />

wobei das Paar κκ ′ im E<strong>in</strong>klang mit (A.3) gewählt ist. Mit der Umkehrabbildung<br />

( ˆP |⃗r) −1 = ( ˆP −1 | − ˆP −1 ⃗r) (A.8)<br />

erhält man die Beziehung<br />

und damit<br />

⃗x(l, κ) = ( ˆP |⃗r) −1 ⃗x ′ (l ′ , κ ′ )<br />

(A.9)<br />

⃗x(l, κ) = ⃗x(l) + ⃗x(κ) = ( ˆP −1 | − ˆP⃗r) ⃗x(l ′ , κ ′ ) =<br />

= ˆP −1 ⃗x(l ′ , κ ′ ) − ˆP⃗r =<br />

= ˆP −1 ⃗x(l ′ ) + ˆP −1 ⃗x(κ ′ ) − ˆP⃗r.<br />

Der neue Ausdruck lautet<br />

⃗x(l) = ˆP −1 ⃗x(l ′ ) + ˆP −1 ⃗x(κ ′ ) − ˆP⃗r − } ˆP −1 {{<br />

ˆP } ·⃗x(κ) =<br />

= ˆP −1 ⃗x(l ′ ) + ˆP −1[ ⃗x(κ ′ ) − ⃗r − ˆP<br />

]<br />

⃗x(κ)<br />

Ê<br />

(A.10)<br />

Setzt man (A.10) <strong>in</strong> (A.4) e<strong>in</strong>, erhält man<br />

⃗u ′ (κ ′ | ⃗ k ′ ) e i⃗ k ′ ⃗x(l ′) = ˆP ⃗u(κ| ⃗ k) e i⃗ k· ˆP −1 ⃗x(l) e i⃗ k· ˆP −1 [⃗x(κ)−( ˆP |⃗r) ⃗x(κ)] .<br />

(A.11)<br />

Für beliebige Vektoren ⃗ k und ⃗x(l), sowie orthogonale Matrizen ˆP und ˆP −1 gilt<br />

Da weiterh<strong>in</strong><br />

( ) ( )<br />

⃗ k · ˆP −1 ⃗x(l) = ˆP⃗ k · ⃗x(l). (A.12)<br />

⃗ k ′ = ˆP ⃗ k<br />

(A.13)<br />

gilt und <strong>in</strong> der kle<strong>in</strong>en Raumgruppe ⃗ k und ⃗ k ′ beide <strong>in</strong> der ersten Brillo<strong>in</strong>zone liegen mit<br />

⃗ k ′ = ⃗ k + ⃗ G<br />

(A.14)<br />

62


A.1 Die Darstellungen der VO 2 Rutilstruktur.<br />

(mit ⃗ G reziproker Gittervektor), also ⃗ k und ⃗ k ′ äquivalent s<strong>in</strong>d, erhält man<br />

⃗u ′ (κ ′ | ⃗ k) = ˆP ⃗u(κ| ⃗ k) e i⃗ k·[⃗x(κ ′ )−( ˆP (<br />

|⃗r) ⃗x(κ)] Fκκ ′ ( ˆP<br />

)<br />

|⃗r)<br />

=<br />

(<br />

D κκ ′ ( ˆP<br />

)<br />

|⃗r) ⃗u(κ| ⃗ k).<br />

(A.15)<br />

Diese Operation ist die Darstellung der kle<strong>in</strong>en Raumgruppe. Als Beispiel wird die Darstellung<br />

bezüglich des Raumgruppenelementes (Ĉ2y|⃗τ) angegeben. F κκ ′ hat hier die Form<br />

( )<br />

ˆF (Ĉ2y|⃗τ) =<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

0 1<br />

1 0<br />

0<br />

0<br />

0 0 0 1<br />

0 0 1 0<br />

0 1 0 0<br />

1 0 0 0<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

wobei sich dieser auf die Basis ⃗κ t = (V 1 , V 2 , O 1 , O 2 , O 3 , O 4 ) bezieht. Offensichtlich kann<br />

das Problem <strong>in</strong> zwei Teilprobleme bezüglich der Vanadium - und der Sauerstoffatome<br />

zerlegt werden. Die Darstellung bezüglich der Vanadiumatome lautet<br />

ˆD V (Ĉ2y|⃗τ) =<br />

(<br />

0 ĉ 2y<br />

Ĉ 2y e i⃗ k·(0,−1,0)<br />

0<br />

)<br />

und bezüglich der Sauerstoffatome<br />

⎛<br />

ˆD O (Ĉ2y|⃗τ) =<br />

⎜<br />

⎝<br />

ˆ0<br />

ˆ0 Ĉ 2y e i⃗ k·(0,−1,0)<br />

Ĉ 2y e i⃗ k·(0,−1,0) ˆ0<br />

ˆ0<br />

Ĉ 2y<br />

ˆ0<br />

Ĉ 2y<br />

ˆ0<br />

⎞<br />

⎟ .<br />

⎠<br />

E<strong>in</strong>e vollständige Liste der Darstellungen der Sauerstoffatome bef<strong>in</strong>det sich im Anhang<br />

A.3 und der Vanadiumatome <strong>in</strong> A.4. Das Transformationsverhalten der rutilen Basis<br />

(entsprechend F κκ ′) ist <strong>in</strong> A.2 aufgelistet.<br />

63


A Die Symmetrie der Rutilstruktur<br />

A.2 Das Transformationsverhalten der rutilen Basis unter der<br />

Raumgruppe D 14<br />

4h<br />

⃗V 1<br />

⃗ O1 ⃗ O2 ⃗ V2 ⃗ O3 ⃗ O4<br />

( Ê ⃗0 ) V1 ⃗ O1 ⃗ O2 ⃗ V2 ⃗ O3 ⃗ O4 ⃗<br />

( ) ( )<br />

−1<br />

−1<br />

( Ĉ 2z<br />

⃗0 ) V1 ⃗ O2 ⃗ O1 ⃗ V2 ⃗ + −1 ⃗O 4 + −1 ⃗O 3 +<br />

0<br />

0<br />

( ) ( ) (<br />

0 0 0<br />

( Ĉ 2a<br />

⃗0 ) V1 ⃗ O1 ⃗ O2 ⃗ V2 ⃗ + 0 ⃗O 4 + 0 ⃗O 3 + 0<br />

−1<br />

−1<br />

( ) ( )<br />

−1<br />

−1<br />

( Ĉ 2b<br />

⃗0 ) V1 ⃗ O2 ⃗ O1 ⃗ V2 ⃗ + −1 ⃗O 3 + −1 ⃗O 4 +<br />

−1<br />

−1<br />

( ) ( ) (<br />

−1<br />

−1<br />

( Î ⃗0 ) V1 ⃗ O2 ⃗ O1 ⃗ V2 ⃗ + −1 ⃗O 4 + −1 ⃗O 3 +<br />

−1<br />

−1<br />

( ) ( ) (<br />

0<br />

0<br />

( ˆσ z<br />

⃗0 ) V1 ⃗ O1 ⃗ O2 ⃗ V2 ⃗ + 0 ⃗O 3 + 0 ⃗O 4 +<br />

−1<br />

−1<br />

( ) ( ) (<br />

( ˆσ da<br />

⃗0 ) V1 ⃗ O2 ⃗ O1 ⃗ V2 ⃗ + ⃗O 3 + ⃗O 4 +<br />

−1<br />

−1<br />

0<br />

−1<br />

−1<br />

0<br />

(<br />

−1<br />

−1<br />

0<br />

−1<br />

(<br />

−1<br />

−1<br />

−1<br />

( ˆσ db<br />

⃗0 ) V1 ⃗ O1 ⃗ O2 ⃗ V2 ⃗ O4 ⃗ O3 ⃗<br />

( ) ( ) (<br />

( Ĉ 4z + 0<br />

0<br />

0<br />

⃗τ ) V2 ⃗ O4 ⃗ O3 ⃗ V1 ⃗ + 1 ⃗O 1 + 1 ⃗O 2 + 1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

( ) ( ) (<br />

( Ĉ4z − 1<br />

1<br />

1<br />

⃗τ ) V2 ⃗ O3 ⃗ O4 ⃗ V1 ⃗ + 0 ⃗O 2 + 0 ⃗O 1 + 0<br />

1<br />

1<br />

1<br />

( ) ( ) (<br />

1<br />

1<br />

1<br />

( Ĉ 2x ⃗τ ) V2 ⃗ O3 ⃗ O4 ⃗ V1 ⃗ + 0 ⃗O 1 + 0 ⃗O 2 + 0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

( ) ( ) (<br />

0 0 0<br />

( Ĉ 2y ⃗τ ) V2 ⃗ O4 ⃗ O3 ⃗ V1 ⃗ + 1 ⃗O 2 + 1 ⃗O 1 + 1<br />

0<br />

0<br />

0<br />

( Ŝ − 4z ⃗τ ) ⃗ V2 ⃗ O3 ⃗ O4 ⃗ V1 +<br />

(<br />

1<br />

0<br />

0<br />

( Ŝ + 4z ⃗τ ) ⃗ V2 ⃗ O4 ⃗ O3 ⃗ V1 +<br />

(<br />

0<br />

1<br />

0<br />

( ˆσ x ⃗τ ) V2 ⃗ O4 ⃗ O3 ⃗<br />

(<br />

0<br />

V1 ⃗ + 1<br />

1<br />

( ˆσ y ⃗τ ) V2 ⃗ O3 ⃗ O4 ⃗<br />

(<br />

1<br />

V1 ⃗ + 0<br />

1<br />

mit ⃗0 =<br />

(<br />

0<br />

0<br />

0<br />

)<br />

und ⃗τ =<br />

(<br />

1/2<br />

1/2<br />

1/2<br />

)<br />

)<br />

)<br />

)<br />

)<br />

⃗O 2 +<br />

(<br />

1<br />

0<br />

0<br />

⃗O 1 +<br />

(<br />

0<br />

1<br />

0<br />

⃗O 2 +<br />

(<br />

0<br />

1<br />

1<br />

⃗O 1 +<br />

(<br />

1<br />

0<br />

1<br />

)<br />

)<br />

)<br />

)<br />

−1<br />

−1<br />

−1<br />

0<br />

0<br />

−1<br />

−1<br />

−1<br />

0<br />

⃗O 1 +<br />

(<br />

1<br />

0<br />

0<br />

⃗O 2 +<br />

(<br />

0<br />

1<br />

0<br />

⃗O 1 +<br />

(<br />

0<br />

1<br />

1<br />

⃗O 2 +<br />

(<br />

1<br />

0<br />

1<br />

)<br />

)<br />

)<br />

)<br />

)<br />

)<br />

)<br />

)<br />

)<br />

)<br />

)<br />

)<br />

)<br />

)<br />

64


A.3 Die Darstellungen der Sauerstoffatome<br />

A.3 Die Darstellungen der Sauerstoffatome<br />

⃗O 1 =<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

u<br />

u<br />

0<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠ ⃗ O2 =<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

−u<br />

−u<br />

0<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠ ⃗ O3 =<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

1<br />

2 + u<br />

1<br />

2 − u<br />

1<br />

2<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

⃗O 4 =<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

1<br />

2 − u<br />

1<br />

2 + u<br />

1<br />

2<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

<br />

<br />

<br />

©<br />

£¥¤<br />

<br />

¢¡<br />

¨ <br />

¦¨§<br />

D(Ê| ⃗0) =<br />

D(Ĉ2z|⃗0) =<br />

D(Ĉ2a|⃗0) =<br />

D(Ĉ2b|⃗0) =<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

⎞<br />

Ê ˆ0<br />

ˆ0<br />

ˆ0 Ê<br />

Ê ˆ0<br />

⎟<br />

⎠<br />

ˆ0<br />

ˆ0 Ê<br />

ˆ0<br />

Ĉ 2z<br />

Ĉ 2a<br />

ˆ0<br />

Ĉ 2z<br />

ˆ0<br />

ˆ0<br />

ˆ0 Ĉ 2z e i⃗ k·(1,1,0)<br />

Ĉ 2z e i⃗ k·(1,1,0) ˆ0<br />

ˆ0<br />

ˆ0<br />

ˆ0 Ĉ 2a<br />

ˆ0<br />

Ĉ 2b<br />

ˆ0 Ĉ<br />

ˆ0<br />

2a e i⃗ k·(0,0,1)<br />

Ĉ 2a e i⃗ k·(0,0,1) ˆ0<br />

ˆ0<br />

Ĉ 2b<br />

ˆ0<br />

ˆ0<br />

Ĉ 2b e i⃗ k·(1,1,1) ˆ0<br />

ˆ0 Ĉ 2b e i⃗ k·(1,1,1)<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

65


A Die Symmetrie der Rutilstruktur<br />

D(Î| ⃗0) =<br />

D(ˆσ z |⃗0) =<br />

D(ˆσ da |⃗0) =<br />

D(ˆσ db |⃗0) =<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

D(Ĉ+ 4z |⃗τ) = ⎜<br />

⎝<br />

⎛<br />

D(Ĉ− 4z |⃗τ) = ⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

⎛<br />

D(Ĉ2x|⃗τ) =<br />

⎜<br />

⎝<br />

⎛<br />

D(Ĉ2y|⃗τ) =<br />

⎜<br />

⎝<br />

⎞<br />

ˆ0 Î<br />

ˆ0<br />

Î ˆ0<br />

ˆ0 Îe<br />

ˆ0<br />

i⃗ k·(1,1,1) ⎟<br />

⎠<br />

Îe i⃗ k·(1,1,1) ˆ0<br />

⎞<br />

ˆσ z<br />

ˆ0<br />

ˆ0<br />

ˆ0 σ z ˆσ<br />

ˆ0 z e i⃗ k·(0,0,1) ˆ0 ⎟<br />

⎠<br />

ˆ0 ˆσ z e i⃗ k·(0,0,1)<br />

ˆ0 ˆσ da<br />

ˆ0<br />

ˆσ da<br />

ˆ0<br />

ˆσ<br />

ˆ0<br />

da e i⃗ k·(1,1,0) ˆ0<br />

ˆ0 ˆσ da e i⃗ k·(1,1,0)<br />

⎞<br />

ˆσ db<br />

ˆ0<br />

ˆ0<br />

ˆ0 ˆσ db ⎟<br />

ˆ0 ˆσ<br />

ˆ0<br />

db ⎠<br />

ˆ0<br />

ˆσ db<br />

Ĉ + 4z ei⃗ k·(0,−1,−1)<br />

ˆ0<br />

ˆ0<br />

ˆ0<br />

ˆ0<br />

ˆ0<br />

Ĉ4z − ei⃗ k·(−1,0,−1) ˆ0<br />

ˆ0<br />

Ĉ 2x e i⃗ k·(−1,0,0) ˆ0<br />

ˆ0 Ĉ 2x e i⃗ k·(−1,0,0)<br />

Ĉ + 4z ei⃗ k·(0,−1,−1)<br />

Ĉ − 4z ei⃗ k·(−1,0,−1)<br />

ˆ0<br />

ˆ0 Ĉ 2y e i⃗ k·(0,−1,0)<br />

Ĉ 2y e i⃗ k·(0,−1,0) ˆ0<br />

Ĉ 2x<br />

ˆ0<br />

ˆ0<br />

Ĉ 2y<br />

ˆ0<br />

Ĉ + 4z<br />

Ĉ − 4z<br />

ˆ0<br />

ˆ0<br />

ˆ0<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

Ĉ + 4z<br />

ˆ0<br />

ˆ0<br />

ˆ0<br />

ˆ0<br />

ˆ0<br />

Ĉ 2x<br />

Ĉ 2y<br />

ˆ0<br />

Ĉ − 4z<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

66


A.4 Die Darstellungen der Vanadiumatome<br />

D(Ĉ− 4z |⃗τ) = ⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

D(Ŝ+ 4z |⃗τ) = ⎜<br />

⎝<br />

⎛<br />

⎛<br />

D(ˆσ x |⃗τ) =<br />

⎜<br />

⎝<br />

⎛<br />

D(ˆσ y |⃗τ) =<br />

⎜<br />

⎝<br />

ˆ0<br />

Ŝ4z − ei⃗ k·(−1,0,0)<br />

Ŝ 4z + ei⃗ k·(0,−1,0)<br />

ˆ0<br />

ˆ0<br />

Ŝ − 4z ei⃗ k·(−1,0,0)<br />

Ĉ − 4z<br />

ˆ0<br />

ˆ0<br />

ˆ0<br />

Ŝ + 4z<br />

ˆ0<br />

ˆ0<br />

Ŝ − 4z<br />

Ŝ + 4z<br />

ˆ0<br />

ˆ0<br />

ˆ0 Ŝ 4z + ei⃗ k·(0,−1,0)<br />

⎞<br />

ˆ0 ˆσ<br />

ˆ0<br />

x<br />

ˆσ x<br />

ˆ0<br />

ˆ0 ˆσ x e i⃗ k·(0,1,1)<br />

⎟<br />

ˆ0<br />

⎠<br />

ˆσ x e i⃗ k·(0,1,1) ˆ0<br />

ˆσ<br />

ˆ0<br />

y<br />

ˆ0<br />

ˆ0 ˆσ y<br />

ˆσ y e i⃗ k·(−1,0,−1) ˆ0<br />

ˆ0<br />

ˆ0 ˆσ y e i⃗ k·(−1,0,−1)<br />

ˆ0<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

A.4 Die Darstellungen der Vanadiumatome<br />

⃗V 1 =<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

0<br />

0<br />

0<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠ ⃗ V2 =<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

1<br />

2<br />

1<br />

2<br />

1<br />

2<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

D(Ê| ⃗0) =<br />

D(Ĉ2z|⃗0) =<br />

D(Ĉ2a|⃗0) =<br />

D(Ĉ2b|⃗0) =<br />

D(Î| ⃗0) =<br />

(<br />

Ê 0<br />

)<br />

0 Ê<br />

(<br />

Ĉ2z 0<br />

)<br />

0 Ĉ 2z e i⃗ k·(1,1,0)<br />

(<br />

Ĉ2a 0<br />

)<br />

0 Ĉ 2a e i⃗ k·(0,0,1)<br />

( )<br />

Ĉ2b 0<br />

0 Ĉ 2b e i⃗ k·(1,1,1)<br />

( )<br />

Î 0<br />

0 Î e i⃗ k·(1,1,1)<br />

67


A Die Symmetrie der Rutilstruktur<br />

( )<br />

ˆσz 0<br />

D(ˆσ z |⃗0) =<br />

0 ˆσ z e i⃗ k·(0,0,1)<br />

( )<br />

ˆσda 0<br />

D(ˆσ da |⃗0) =<br />

0 ˆσ da e i⃗ k·(1,1,0)<br />

( )<br />

ˆσdb 0<br />

D(ˆσ db |⃗0) =<br />

0 ˆσ db<br />

(<br />

D(Ĉ+ 4z |⃗τ) = 0 Ĉ 4z<br />

+ )<br />

Ĉ 4z + ei⃗ k·(0,−1,−1)<br />

0<br />

(<br />

D(Ĉ− 4z |⃗τ) = 0 Ĉ4z<br />

− )<br />

Ĉ4z − ei⃗ k·(−1,0,−1)<br />

0<br />

(<br />

)<br />

0 Ĉ 2x<br />

D(Ĉ2x|⃗τ) =<br />

Ĉ 2x e i⃗ k·(−1,0,0)<br />

0<br />

(<br />

)<br />

0 Ĉ 2y<br />

D(Ĉ2y|⃗τ) =<br />

Ĉ 2y e i⃗ k·(0,−1,0)<br />

0<br />

(<br />

D(Ŝ− 4z |⃗τ) = 0 Ŝ4z<br />

− )<br />

Ŝ4z − ei⃗ k·(−1,0,0)<br />

0<br />

(<br />

D(Ŝ+ 4z |⃗τ) = 0 Ŝ 4z<br />

+ )<br />

Ŝ 4z + ei⃗ k·(0,−1,0)<br />

0<br />

(<br />

)<br />

0 ˆσ x<br />

D(ˆσ x |⃗τ) =<br />

ˆσ x e i⃗ k·(0,−1,−1)<br />

0<br />

(<br />

)<br />

0 ˆσ y<br />

D(ˆσ y |⃗τ) =<br />

ˆσ y e i⃗ k·(−1,0,−1)<br />

0<br />

68


A.5 Die Matrizen der Punktgruppe D 4h<br />

A.5 Die Matrizen der Punktgruppe D 4h<br />

Ê =<br />

Ĉ 2z =<br />

Ĉ 2a =<br />

Ĉ 2b =<br />

Î =<br />

ˆσ z =<br />

ˆσ da =<br />

ˆσ db =<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

1 0 0<br />

0 1 0<br />

0 0 1<br />

⎞<br />

−1 0 0<br />

0 −1 0<br />

0 0 1<br />

0 1 0<br />

1 0 0<br />

0 0 −1<br />

⎟<br />

⎠ Ĉ + 4z =<br />

⎞<br />

⎞<br />

0 −1 0<br />

−1 0 0<br />

0 0 −1<br />

−1 0 0<br />

0 −1 0<br />

0 0 −1<br />

1 0 0<br />

0 1 0<br />

0 0 −1<br />

⎟<br />

⎠ Ĉ − 4z =<br />

⎟<br />

⎠ Ĉ 2x =<br />

⎞<br />

0 −1 0<br />

−1 0 0<br />

0 0 1<br />

0 1 0<br />

1 0 0<br />

0 0 1<br />

⎞<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠ Ĉ 2y =<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠ Ŝ − 4z =<br />

⎟<br />

⎠ Ŝ + 4z =<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠ ˆσ x =<br />

⎟<br />

⎠ ˆσ y =<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

0 −1 0<br />

1 0 0<br />

0 0 1<br />

0 1 0<br />

−1 0 0<br />

0 0 1<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

1 0 0<br />

0 −1 0<br />

0 0 −1<br />

−1 0 0<br />

0 1 0<br />

0 0 −1<br />

0 1 0<br />

−1 0 0<br />

0 0 −1<br />

0 −1 0<br />

1 0 0<br />

0 0 −1<br />

−1 0 0<br />

0 1 0<br />

0 0 1<br />

1 0 0<br />

0 −1 0<br />

0 0 1<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

} {{ }<br />

D 2h<br />

69


A Die Symmetrie der Rutilstruktur<br />

A.6 Die Charaktere der Darstellungen an den<br />

Hochsymmetriepunkten der Brillo<strong>in</strong>zone<br />

In der folgenden Tabelle s<strong>in</strong>d die Koord<strong>in</strong>aten der Hochsymmetriepunkte der rutilen<br />

Brilloiun-Zone dargestellt<br />

⃗ k<br />

⎛<br />

Γ<br />

⎞ ⎛ ⎞<br />

X<br />

⎛ ⎞ ⎛<br />

M<br />

⎞ ⎛<br />

Z<br />

⎞ ⎛ ⎞<br />

R<br />

⎛ ⎞ ⎛<br />

A<br />

⎞<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

0<br />

2<br />

0<br />

2<br />

0<br />

2<br />

0<br />

2<br />

⎜ ⎟ ⎜ ⎟ ⎜ 1 ⎟ ⎜ 1 ⎟ ⎜ ⎟ ⎜ ⎟ ⎜ 1 ⎟ ⎜ 1 ⎟<br />

⎝ 0 ⎠ ⎝ 0 ⎠ , ⎝ 2 ⎠ ⎝ 2 ⎠ ⎝ 0 ⎠ ⎝ 0 ⎠ , ⎝ 2 ⎠ ⎝ 2 ⎠<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

0 0 0 0<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

Tabelle A.1: Die Koord<strong>in</strong>aten der Hochsymmetriepunkte der rutilen Brillou<strong>in</strong>zone. Die Punkte X und<br />

R besitzen zwei äquivalente Punkte, die e<strong>in</strong>en Stern bilden.<br />

Bezüglich dieser Hochsymmetriepunkte werden die Charaktere der Darstellungen an den<br />

Hochsymmetriepunkten angegeben.<br />

Γ X M Z R A Γ X M Z R A<br />

(Ê| ⃗0) 12 12 12 12 12 12 6 6 6 6 6 6<br />

(Ĉ2z|⃗0) 0 0 0 0 0 0 -2 0 -2 -2 0 -2<br />

(Ĉ2a|⃗0) -2 -2 -2 -2 -2 -2 -2 -2 -2 0 0 0<br />

(Ĉ2b|⃗0) -2 2 -2 -2 2 2 -2 0 -2 0 -2 0<br />

(Î| ⃗0) 0 0 0 0 0 0 -6 0 -6 0 -6 0<br />

(ˆσ z |⃗0) 4 4 4 0 0 0 2 2 2 0 0 0<br />

(ˆσ da |⃗0) 2 -2 2 2 -2 2 2 0 0 2 0 2<br />

(ˆσ db |⃗0) 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2<br />

4z |⃗τ) χ(D 0 )<br />

χ(D<br />

0 0 0 0 0 0<br />

V )<br />

0 0 0 0 0 0<br />

4z |⃗τ) 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

(Ĉ2x|⃗τ) 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

(Ĉ2y|⃗τ) 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

(Ŝ− 4z |⃗τ) 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

(Ŝ+ 4z |⃗τ) 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

(ˆσ x |⃗τ) 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

(ˆσ y |⃗τ) 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

Tabelle A.2: Die Charaktere der Darstellungen der rutilen Basis nach A.3 und A.4.<br />

70


A.7 Charaktertafeln für die Hochsymmetriepunkte der Brillou<strong>in</strong>zone<br />

A.7 Charaktertafeln für die Hochsymmetriepunkte der<br />

Brillou<strong>in</strong>zone<br />

Charaktere am Γ-Punkt<br />

(Ê| ⃗0)<br />

(Ĉ+ 4z |⃗τ)<br />

(Ĉ− 4z |⃗τ)<br />

(Ĉ2z|⃗0)<br />

( ˆσy|⃗τ)<br />

(σda|⃗0)<br />

(σdb|⃗0)<br />

(ˆσx|⃗τ)<br />

(σz|⃗0)<br />

(Ŝ− 4z |⃗τ)<br />

(Ŝ+ 4z |⃗τ)<br />

(Î| ⃗0)<br />

(Ĉ2x|⃗0)<br />

(Ĉ2b|⃗0)<br />

(Ĉ2a|⃗0)<br />

(C2y|⃗τ)<br />

Γ + 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

Γ − 1 1 1 1 1 1 1 1 1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1<br />

Γ + 2 1 1 1 1 -1 -1 -1 -1 1 1 1 1 -1 -1 -1 -1<br />

Γ − 2 1 1 1 1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 1 1 1 1<br />

Γ + 3 1 -1 -1 1 1 -1 -1 1 1 -1 -1 1 1 -1 -1 1<br />

Γ − 3 1 -1 -1 1 1 -1 -1 1 -1 1 1 -1 -1 1 1 -1<br />

Γ + 4 1 -1 -1 1 -1 1 1 -1 1 -1 -1 1 -1 1 1 -1<br />

Γ − 4 1 -1 -1 1 -1 1 1 -1 -1 1 1 -1 1 -1 -1 1<br />

Γ + 5 2 0 0 -2 0 0 0 0 2 0 0 -2 0 0 0 0<br />

Γ − 5 2 0 0 -2 0 0 0 0 -2 0 0 2 0 0 0 0<br />

χ(D O ) 12 0 0 0 0 2 2 0 4 0 0 0 0 -2 -2 0<br />

Γ = Γ + 1 ⊕ Γ− 1 ⊕ Γ+ 2 ⊕ Γ+ 3 ⊕ Γ+ 4 ⊕ Γ− 4 ⊕ 2 · Γ+ 5 ⊕ Γ− 5<br />

Charaktere am Z-Punkt<br />

(Ê| ⃗0)<br />

(Ĉ+ 4z |⃗τ)<br />

(Ĉ− 4z |⃗τ)<br />

(Ĉ2z|⃗0)<br />

( ˆσy|⃗τ)<br />

(σda|⃗0)<br />

(σdb|⃗0)<br />

(ˆσx|⃗τ)<br />

(σz|⃗0)<br />

(Ŝ− 4z |⃗τ)<br />

(Ŝ+ 4z |⃗τ)<br />

(Î| ⃗0)<br />

(Ĉ2x|⃗0)<br />

(Ĉ2b|⃗0)<br />

(Ĉ2a|⃗0)<br />

(C2y|⃗τ)<br />

Z 1 2 0 0 2 0 2 2 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

Z 2 2 0 0 -2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 -2 2 0<br />

Z 3 2 0 0 2 0 -2 -2 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

Z 4 2 0 0 -2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 -2 0<br />

χ(D O ) 12 0 0 0 0 2 2 0 0 0 0 0 0 2 -2 0<br />

Z = 2 · Z 1 ⊕ Z 2 ⊕ Z 3 ⊕ 2 · Z 4<br />

71


A Die Symmetrie der Rutilstruktur<br />

Charaktere am X-Punkt<br />

(Ê| ⃗0) (Ĉ2z|⃗0) ( ˆσ y |⃗τ) (ˆσ x |⃗τ) (σ z |⃗0) (Î| ⃗0) (Ĉ2x|⃗0) (C 2y |⃗τ)<br />

X 1 2 0 0 0 2 0 0 0<br />

X 2 2 0 0 0 -2 0 0 0<br />

χ(D O ) 12 0 0 0 4 0 0 0<br />

X = 4 · X 1 ⊕ 2 · X 2<br />

Charaktere am M-Punkt<br />

(Ê| ⃗0)<br />

(Ĉ+ 4z |⃗τ)<br />

(Ĉ− 4z |⃗τ)<br />

(Ĉ2z|⃗0)<br />

( ˆσy|⃗τ)<br />

(σda|⃗0)<br />

(σdb|⃗0)<br />

(ˆσx|⃗τ)<br />

(σz|⃗0)<br />

(Ŝ− 4z |⃗τ)<br />

(Ŝ+ 4z |⃗τ)<br />

(Î| ⃗0)<br />

(Ĉ2x|⃗0)<br />

(Ĉ2b|⃗0)<br />

(Ĉ2a|⃗0)<br />

(C2y|⃗τ)<br />

M 1 1 0 0 1 0 1 1 0 1 0 0 1 0 1 1 0<br />

M 2 1 0 0 1 0 1 1 0 1 0 0 1 0 1 1 0<br />

M 3 1 0 0 1 0 -1 -1 0 1 0 0 1 0 -1 -1 0<br />

M 4 1 0 0 1 0 -1 -1 0 1 0 0 1 0 -1 -1 0<br />

M 5 1 0 0 1 0 1 1 0 -1 0 0 -1 0 -1 -1 0<br />

M 6 1 0 0 1 0 1 1 0 -1 0 0 -1 0 -1 -1 0<br />

M 7 1 0 0 1 0 -1 -1 0 -1 0 0 -1 0 1 1 0<br />

M 8 1 0 0 1 0 -1 -1 0 -1 0 0 -1 0 1 1 0<br />

M 9 + 2 0 0 -2 0 0 0 0 2 0 0 -2 0 0 0 0<br />

M9 − 2 0 0 -2 0 0 0 0 -2 0 0 2 0 0 0 0<br />

χ(D O ) 12 0 0 0 0 2 2 2 4 0 0 0 0 -2 -2 0<br />

M = M 1 ⊕ M 2 ⊕ M 3 ⊕ M 4 ⊕ M 5 ⊕ M 6 ⊕ 2 · M + 9 ⊕ M − 9<br />

72


A.7 Charaktertafeln für die Hochsymmetriepunkte der Brillou<strong>in</strong>zone<br />

Charaktere am R-Punkt<br />

(Ê| ⃗0) (Ĉ2z|⃗0) ( ˆσ y |⃗τ) (ˆσ x |⃗τ) (σ z |⃗0) (Î| ⃗0) (Ĉ2x|⃗τ) (C 2y |⃗τ)<br />

R 1 + 2 0 0 0 0 2 0 0<br />

R1 − 2 0 0 0 0 -2 0 0<br />

χ(D O ) 12 0 0 0 0 0 0 0<br />

Charaktere am A-Punkt<br />

R = 3 · R + 1 ⊕ 3 · R− 1<br />

(Ê| ⃗0)<br />

(Ĉ+ 4z |⃗τ)<br />

(Ĉ− 4z |⃗τ)<br />

(Ĉ2z|⃗0)<br />

( ˆσy|⃗τ)<br />

(σda|⃗0)<br />

(σdb|⃗0)<br />

(ˆσx|⃗τ)<br />

(σz|⃗0)<br />

(Ŝ− 4z |⃗τ)<br />

(Ŝ+ 4z |⃗τ)<br />

(Î| ⃗0)<br />

(Ĉ2x|⃗τ)<br />

(Ĉ2b|⃗0)<br />

(Ĉ2a|⃗0)<br />

(Ĉ2y|⃗τ)<br />

A 1 2 0 0 2 0 2 2 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

A 2 2 0 0 -2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 -2 2 0<br />

A 3 2 0 0 2 0 -2 -2 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

A 4 2 0 0 -2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 -2 0<br />

χ(D O ) 12 0 0 0 0 2 2 0 0 0 0 0 0 2 -2 0<br />

A = 2 · A 1 ⊕ A 2 ⊕ A 3 ⊕ 2 · A 4<br />

73


A Die Symmetrie der Rutilstruktur<br />

74


©<br />

B Die verwendete Transformation des<br />

Koord<strong>in</strong>atensystems<br />

¤<br />

¨<br />

¥§¦<br />

¡£¢<br />

Abbildung B.1: Transformation des Koord<strong>in</strong>atensystems.<br />

Um zu e<strong>in</strong>er möglichst e<strong>in</strong>fachen Beschreibung der Oktaeder <strong>in</strong> der Rutilstruktur zu gelangen,<br />

ist e<strong>in</strong>e Transformation des Koord<strong>in</strong>atensystems notwendig. E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache Transformation<br />

besteht dar<strong>in</strong>, das Koord<strong>in</strong>atensystem um π 4 um die rutile ⃗c r-Achse zu drehen.<br />

Diese Transformation wird durch die Abbildung<br />

(⃗x, ⃗y, ⃗z):=<br />

⎛<br />

(⃗a r , ⃗ )<br />

⎜<br />

b r ,⃗c r ⎝<br />

√1<br />

2<br />

- √ 1<br />

2<br />

0<br />

√1<br />

2<br />

√2 1<br />

0<br />

0 0 1<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

(B.1)<br />

beschrieben. Die funktionale Abhängigkeit des w<strong>in</strong>kelabhängigen Teils der gewählten<br />

Basis der 3d-Orbitale <strong>in</strong> Abb. 4.3 ist dann wie folgt gegeben.<br />

Symmetrie<br />

Wellenfunktion<br />

V 1 -Atom<br />

V 2 -Atom<br />

ϕ u 2x 2 − y 2 − z 2 2y 2 − x 2 − z 2<br />

e g<br />

ϕ v xy −xz<br />

π1 ∗ zx −yz<br />

t 2g d ‖ y 2 − z 2 x 2 − z 2<br />

π2 ∗ xy −xy<br />

Tabelle B.1: Funktionale Abhängigkeit des w<strong>in</strong>kelabhängigen Teils der gewählten Basis der Vanadium<br />

3d-Wellenfunktionen.<br />

75


B Die verwendete Transformation des Koord<strong>in</strong>atensystems<br />

76


C Strukturdaten<br />

Im folgenden Kapietel werden die Strukturdaten der verwendeten Strukturen nochmals<br />

aufgelistet.<br />

C.1 Die Rutilstruktur<br />

Die primitiven Translationsvektoren s<strong>in</strong>d wie folgt gegeben.<br />

⃗a r = a r<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

1<br />

0<br />

0<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

⃗ br = a r<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

0<br />

1<br />

0<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

⃗c r = a r<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

0<br />

0<br />

c r<br />

a r<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

(C.1)<br />

Der gesamte Basissatz, sowie alle wichtigen Konstanten und Parameter der Rutilstruktur<br />

<br />

<br />

©<br />

<br />

£¥¤<br />

<br />

¢¡<br />

¨ <br />

¦¨§<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der folgenden Tabelle zusammengefasst. Diese s<strong>in</strong>d den Messwerten von McWhan<br />

[12] entnommen.<br />

Raumgruppe D 14<br />

4h<br />

Positionen V: (0, 0, 0) r<br />

, ( 1 2 , 1 2 , 1 2 ) r<br />

O: ( ± u, ±u, 0) r<br />

, ( 1 2 ± u, 1 2 ∓ u, 1 2 ) r<br />

Parameter u = 0.3001<br />

Gitterkonstanten<br />

a r = 0.45546 nm<br />

c r = 0.28514 nm<br />

c r<br />

a r<br />

= 0.62605<br />

77


C Strukturdaten<br />

C.2 Die Rutilstruktur <strong>in</strong> pseudomonokl<strong>in</strong>er Darstellung<br />

Die Translationsvektoren haben hier folgende Form.<br />

⃗a pm = a r<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

0<br />

0<br />

−2 cr<br />

a r<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

⃗ b pm = a r<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

−1<br />

0<br />

0<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

⃗c pm = a r<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

0<br />

1<br />

c r<br />

a r<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

(C.2)<br />

In der folgenden Tabelle s<strong>in</strong>d alle Gitterlängen und Basisatome entsprechend der Strukturdaten<br />

von McWhan [12] aufgeführt. Die Rutilstruktur stellt die metallische Hochtem-<br />

Raumgruppe D 14<br />

4h<br />

Positionen<br />

(x, y, z) pm<br />

,( − x, −y, −z) pm<br />

(x, −y − 1 2 , z + 1 2 ) pm , ( − x, y − 1 2 , −z + 1 2 ) pm<br />

Parameter V: x = 0.25000, y = 0.00000, z = 0.00000<br />

O: x = 0.09995, y = 0.30010, z =-0.30010<br />

O: x = 0.40005, y =-0.30010, z = 0.30010<br />

Gitterkonstanten<br />

a r = 0.45546 nm<br />

c r = 0.28514 nm<br />

2c r<br />

a r<br />

= 1.2521<br />

c r<br />

a r<br />

= 0.62605<br />

peraturphase von VO 2 dar und wird <strong>in</strong> dieser Arbeit als ”<br />

McWhan R“ bezeichnet.<br />

78


C.3 Die Monokl<strong>in</strong>struktur<br />

C.3 Die Monokl<strong>in</strong>struktur<br />

Die primitiven Translationvektoren der Monokl<strong>in</strong>struktur s<strong>in</strong>d folgende.<br />

⎛ ⎞<br />

⎛ ⎞<br />

⎛<br />

⎞<br />

0<br />

−1<br />

0<br />

⎜ ⎟<br />

⃗a m = b m ⎝ 0 ⎠ ⃗ ⎜ ⎟<br />

⎜<br />

b<br />

c<br />

m = b m ⎝ 0 ⎠ ⃗c m = b m ⎝ m ⎟<br />

bm<br />

s<strong>in</strong>(β) ⎠<br />

− am<br />

b m<br />

0<br />

− cm<br />

b m<br />

cos(β)<br />

(C.3)<br />

Der Basissatz und die Strukturdaten s<strong>in</strong>d den Meßwerten von Longo [13], Andersson<br />

[4] und Wentzcovitch [30] entnommen. In Abb. C.1 ist die Bezeichnung der Basisatome<br />

festgelegt.<br />

Abbildung C.1: Bezeichnung der Basisatome <strong>in</strong> der Monokl<strong>in</strong>struktur. Diese Abbildung bezieht sich auf<br />

Abb. 5.3 auf S. 23.<br />

In Tabelle C.1 auf der nächsten Seite s<strong>in</strong>d schließlich die Monokl<strong>in</strong>strukturen dokumentiert.<br />

79


C Strukturdaten<br />

Raumgr.<br />

C 5 2h<br />

Positionen (x, y, z) m<br />

, ( − x, −y, −z) m<br />

(x, −y − 1 2 , z + 1 2 ) , ( − x, y − 1 m 2 , −z + 1 2 ) m<br />

Struktur Longo [13] Andersson [4] Wentzcovitch [30]<br />

x 0.23947 0.242 0.233<br />

V: y -0.02106 -0.025 -0.024<br />

z 0.02646 0.025 0.021<br />

x 0.10616 0.100 0.188<br />

Parameter O1: y 0.28815 0.290 0.288<br />

z -0.29141 -0.30 -0.272<br />

x 0.40051 0.390 0.399<br />

O2: y -0.29742 -0.210 -0.315<br />

z 0.29884 0.290 0.293<br />

Gitterkon- a m 0.57517 nm 0.5743 nm 0.5629 nm<br />

stanten b m 0.45378 nm 0.4517 nm 0.4657 nm<br />

c m 0.53825 nm 0.5375 nm 0.5375 nm<br />

β 122.646 ◦ 122.61 ◦ 121.56 ◦<br />

a m<br />

bm<br />

1.2675 1.271 1.209<br />

c m<br />

bm<br />

s<strong>in</strong>(β) 0.99876 1.002 0.9825<br />

c m<br />

bm<br />

cos(β) -0.63986 -0.6413 -0.6041<br />

Oktaeder- V 3 O 13 0.20149 nm 0.201 nm 0.200 nm<br />

abstände d a V 3 O 23 〉<br />

0.17628 nm 0.176 nm 0.186 nm<br />

〈d a 0.18889 nm 0.1885 nm 0.193 nm<br />

V 3 O 21 0.20241 nm 0.203 nm 0.202 nm<br />

V 3 O 21 ′ 0.20637 nm 0.205 nm 0.204 nm<br />

d e V 3 O 12 0.18633 nm 0.186 nm 0.191 nm<br />

V 3 O<br />

〉 12 ′ 0.18935 nm 0.187 nm 0.193 nm<br />

〈d e 0.19612 nm 0.195 nm 0.198 nm<br />

V-V-Paar- V 1 V 2 0.261914 nm 0.265 nm 0.252 nm<br />

abstände V 5 V 6 0.316 nm 0.312 nm 0.314 nm<br />

Tabelle C.1: Vergleich der Monokl<strong>in</strong>strukturen von Longo, Andersson und Wentzcovitch.<br />

80


D Die verwendeten numerischen Parameter<br />

Die folgenden numerischen Parameter wurden für die Rechnungen mit dem FP-LMTO-<br />

Programm von S. Yu. und D. Yu. Savrasov [28] verwendet, die unter UNIX als Fortran77-<br />

Programm durchgeführt wurden, welches mit XLF compiliert wurde. Alle Rechnungen<br />

wurden mit e<strong>in</strong>em Basissatz aus drei κ Werten mit -0.1Ry, -1.0Ry und −2.5Ry<br />

durchgeführt. Dabei wurde die Austauschwechselwirkung von Janak-Williams-Moruzzi<br />

verwendet. Bei den Valenzzuständen wurden bei den Vanadiumatomen 4p, 4s und 3d-<br />

Zustände mit e<strong>in</strong>bezogen und als Semicorezustände die 3s- und 3p-Niveuas. Bei den<br />

Sauerstoffatomen wurden die 2s- und 2p-Niveaus als Valenzzustände berücksichtigt.<br />

In allen Rechnungen der Hochtemperaturphase mit diesem Programm wurden folgende<br />

Grunde<strong>in</strong>stellungen benutzt.<br />

v/v0 mix mag eps lbr ibr mixb<br />

1.0 0.2 0.2 1D-7 +2 1 0.3<br />

mixh nff nef pole n 1 ,n 2 ,n 3 ,n c m 1 ,m 2 ,m 3 ndiv 1<br />

0.3 32 8 0.0 8,8,8,2 40,40,26 2<br />

ndiv 2 nvec max alpha epsR epsG kbz rbz<br />

10 300 1.0 0.02 0.04 1 7<br />

sowie folgende Daten für die Muff<strong>in</strong>-T<strong>in</strong>-Kugeln:<br />

Atom MT-Radius SC-Radius Gewicht<br />

V 1.664 3.398877 1.0<br />

O 1.664 3.441033 1.0<br />

81


D Die verwendeten numerischen Parameter<br />

Für die Tieftemperaturphase wurde <strong>in</strong> Abschnitt 7.1 folgende E<strong>in</strong>stellung gewählt:<br />

v/v0 mix mag eps lbr ibr mixb<br />

1.0 0.2 0.2 1D-7 +2 1 0.3<br />

mixh nff nef pole n 1 ,n 2 ,n 3 ,n c m 1 ,m 2 ,m 3 ndiv 1<br />

0.3 32 8 0.0 8,8,8,2 48,40,46 2<br />

ndiv 2 nvec max alpha epsR epsG kbz rbz<br />

10 300 1.0 0.02 0.04 1 7<br />

sowie folgende Daten für die Muff<strong>in</strong>-T<strong>in</strong>-Kugeln:<br />

Atom MT-Radius SC-Radius Gewicht<br />

V 1.664 3.398877 1.0<br />

O 1 1.664 3.441033 1.0<br />

O 2 1.664 3.441033 1.0<br />

Bei den Rechnungen von 6.4 und 7.4 kamen schließlich folgende Parameter zum E<strong>in</strong>satz.<br />

v/v0 mix mag eps lbr ibr mixb<br />

1.0 0.2 0.2 1D-7 +2 1 0.3<br />

mixh nff nef pole n 1 ,n 2 ,n 3 ,n c m 1 ,m 2 ,m 3 ndiv 1<br />

0.3 32 8 0.0 8,8,8,2 48,40,46 1<br />

ndiv 2 nvec max alpha epsR epsG kbz rbz<br />

20 500 1.0 0.02 0.04 1 7<br />

sowie folgende Daten für die Muff<strong>in</strong>-T<strong>in</strong>-Kugeln:<br />

Atom MT-Radius SC-Radius Gewicht<br />

V 1.881 3.611 1.3<br />

O 1 1.447 3.432 1.0<br />

O 1 1.447 3.432 1.0<br />

82


Die Bandstrukturen und Zustandsdichten von Abb. 6.8 und 6.9 wurden mit e<strong>in</strong>er Weiterentwicklung<br />

des FP-LMTO Programms Namens LMTART durchgeführt, die über die<br />

graphische Benutzeroberfläche Bandlab 2.0 auf W<strong>in</strong>dows NT bedient wird. Dabei wurden<br />

die Default-E<strong>in</strong>stellungen verwendet, sowie folgende e<strong>in</strong>heitliche Muff<strong>in</strong>-T<strong>in</strong>-Radien.<br />

Atom<br />

MT-Radius<br />

V 1.900<br />

O 1.499<br />

83


D Die verwendeten numerischen Parameter<br />

84


Literaturverzeichnis<br />

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C.2<br />

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5.1, 1, 8, C.3, C.3<br />

85


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Insulator-Metal Transition <strong>in</strong> the Rutile-based VO 2 , cond-mat/0305081 v l (2003)<br />

8 8<br />

87


Literaturverzeichnis<br />

88


Danksagung<br />

Ich möchte allen danken, die zum Gel<strong>in</strong>gen dieser Arbeit beigetragen haben. An erster<br />

Stelle möchte ich Herrn Priv.-Doz. Dr. Karl-He<strong>in</strong>z Höck, für die Stellung des <strong>in</strong>teressanten<br />

Themas und die hervorragende Betreuung, sowie die vielen Diskussionen und<br />

Anregungen danken, mit denen er mich an das Thema herangeführt hat.<br />

Ebenfalls danken möchte ich Herrn Prof. Dr. Sigfried Horn für die Erstellung des Zweitgutachtens.<br />

Bei ihm b<strong>in</strong> ich mir se<strong>in</strong>es Interesses an dieser Arbeit sicher, da er als ausgesprochener<br />

VO 2 -Experte gilt.<br />

Dank gilt auch allen, die mir bei coputerbezogenen Fragen geholfen haben. Insbesondere<br />

danke ich Herrn Dipl.-Phys. Andreas Hoffmann, der immer e<strong>in</strong> offenes Ohr für mich<br />

hatte und mich am Anfang sehr unterstützt hat. Weiterh<strong>in</strong> b<strong>in</strong> ich auch Herrn Douglas<br />

von Roy sehr dankbar für die Möglichkeit, die schnellen PS´s des CIP-Pools für tagelange<br />

Rechnungen nutzen zu können. Herrn Dipl.-Phys. Robert Horny danke ich ganz<br />

besonders für se<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> POV-Ray, womit die Strukturbilder dieser Arbeit gemacht<br />

worden s<strong>in</strong>d, sowie für se<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>gabefiles, die er mir überlassen hat. Herrn Dr.<br />

Wei-Dong Yang danke ich sehr herzlich für die Unterstützung beim Umgang mit dem<br />

FP-Bandstrukturprogramm.<br />

Dank schulde ich auch Herrn Dr. Maurits Haverkort von der <strong>Universität</strong> zu Köln, der<br />

mich auf der DPG-Frühjahrstagung <strong>in</strong> Dresden an me<strong>in</strong>em Poster besucht hat. Aus der<br />

Diskussion mit ihm s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Menge neuer Anregungen und Impulse entsprungen.<br />

Außerdem möchte ich mich bei Herrn Prof. Dr. Ulrich Eckern und allen Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

und Mitarbeitern des Lehrstuhls für Theoretische Physik II für das stets sehr nette und<br />

freundliche Klima bedanken, <strong>in</strong> dem ich mich sehr wohl gefühlt habe.<br />

Weiterh<strong>in</strong> möchte ich me<strong>in</strong>en Mitdiplomanden, Christopher Moseley, Cenap Ates und<br />

Daniela Schneider ganz herzlich für die gute Atmosphäre und die vielen geme<strong>in</strong>samen<br />

Unternehmungen danken.<br />

Für das Korrekturlesen bedanke ich mich ganz herzlich bei Herrn Dipl.-Phys. Andreas<br />

Engelmayer, Herrn Dipl.-Phys. Frank Hörmann, Herrn Dipl.-Phys. Markus Herz, Herrn<br />

Lennart Albert und bei me<strong>in</strong>er Mutter.<br />

Ganz besonderer Dank gilt me<strong>in</strong>er Familie und me<strong>in</strong>er Verlobten, Boqi Li, für ihre Unterstützung.<br />

89

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