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Bachelorarbeit - Physikzentrum der RWTH Aachen

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Kalibrierung eines<br />

Germanium-Detektors<br />

für Anwendungen in <strong>der</strong><br />

Medizinphysik<br />

von<br />

Johannes Leidner<br />

<strong>Bachelorarbeit</strong><br />

vorgelegt <strong>der</strong><br />

Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften<br />

Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule <strong>Aachen</strong><br />

im August 2013<br />

angefertigt im<br />

III. Physikalischen Institut B<br />

bei<br />

Prof. Dr. Achim Stahl


Inhaltsverzeichnis<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1. Einleitung 1<br />

2. Theorie 3<br />

2.1. Radioaktive Zerfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

2.1.1. α-Zerfall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

2.1.2. β-Zerfall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

2.1.3. γ-Zerfall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

2.2. Wechselwirkung von Photonen mit Materie . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

2.2.1. Photoeekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

2.2.2. Paarbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

2.2.3. Compton-Eekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

2.2.4. Charakteristische Röntgenstrahlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

2.3. Funktionsweise eines Halbleiterdetektors . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

2.4. Funktionsweise eines Szintillationszählers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

3. Messaufbau 9<br />

3.1. Verwendete Elektronik und Software . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

3.2. Germanium-Detektor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

3.2.1. Germanium-Detektor: Datenauslese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

3.3. Photoelektronenvervielfacher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

3.3.1. PMTs: Datenauslese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

3.4. Compton-Veto . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

4. Energiekalibrierung 17<br />

4.1. Energiekalibrierung des Germanium-Detektors . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

4.1.1. Stabilität <strong>der</strong> Energiekalibrierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

4.1.2. Überprüfung <strong>der</strong> Energiekalibrierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

4.1.3. Energieauösung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

4.2. Energiekalibrierung <strong>der</strong> Photoelektronenvervielfacher . . . . . . . . . . . . . 26<br />

4.2.1. Energiekalibrierung einzelner PMTs . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

4.2.2. Einstellung <strong>der</strong> Vorverstärkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

4.2.3. Energiekalibrierung aller PMTs zusammen . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />

5. Kalibrierung <strong>der</strong> Nachweiswahrscheinlichkeit 30<br />

5.1. Kalibrierung <strong>der</strong> Nachweiswahrscheinlichkeit des Germanium-Detektors . . . 30<br />

5.1.1. Kalibrierung <strong>der</strong> Nachweiswahrscheinlichkeit mit 152 Eu . . . . . . . . 31<br />

I


Inhaltsverzeichnis<br />

5.1.2. Überprüfung <strong>der</strong> Kalibrierung <strong>der</strong> Nachweiswahrscheinlichkeit mit<br />

einer Thorium-Quelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

6. Compton-Veto 39<br />

7. Fazit 42<br />

A. Anhang 43<br />

A.1. Anordnung <strong>der</strong> PMTs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />

A.2. Signalform des Germanium-Detektors . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

A.3. Signalform <strong>der</strong> PMTs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45<br />

A.4. Compton-Veto . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />

A.5. Eigenschaften <strong>der</strong> verwendeten radioaktiven Elemente . . . . . . . . . . . . 47<br />

A.5.1. Energien von γ -Strahlung weiterer radioaktiver Elemente . . . . . . 51<br />

Danksagung 53<br />

Eigenständigkeitserklärung 59<br />

II


Einleitung<br />

1. Einleitung<br />

In Deutschland wird jährlich bei fast 490.000 Menschen Krebs diagnostiziert [7]. Eine mögliche<br />

Behandlungsmethode für Krebs ist die Strahlentherapie, bei <strong>der</strong> mittels ionisieren<strong>der</strong><br />

Strahlung die Tumorzellen abgetötet werden. Bisher ist es üblich, Gammastrahlung zu nutzen,<br />

die beim Durchgang durch den Körper exponentiell an Intensität verliert und somit<br />

einen Groÿteil <strong>der</strong> Energie im gesunden Gewebe deponiert.<br />

Die Bestrahlung mit Protonen o<strong>der</strong> schwereren Teilchen wie Kohlenstoonen ist eine<br />

Methode, die eine zielgerichtetere Bestrahlung verspricht: Protonen deponieren einen<br />

Groÿteil ihrer Energie erst kurz vor dem Stoppen (sog. Bragg-Peak) und belasten somit<br />

möglichst wenig gesundes Gewebe (s. Abbildung 1.1). Diese Behandlungsmethode hat sich<br />

jedoch bisher gegenüber <strong>der</strong> Bestrahlung mit Gamma-Strahlung kaum durchgesetzt.<br />

Abbildung 1.1.: Energiedeposition pro Masseneinheit (Dosis) in Abhängigkeit <strong>der</strong> Eindringtiefe<br />

[23]: Protonen deponieren erst kurz vor dem Stoppen den Groÿteil<br />

ihrer Energie (Bragg-Peak).<br />

1


Einleitung<br />

Mit einem Detektor wie dem in dieser Arbeit verwendeten Germanium-Detektor mit<br />

Compton-Veto (zur Unterdrückung des Compton-Spektrums) kann die beim Bestrahlen<br />

entstehende Sekundärstrahlung untersucht werden. Bevor Messungen mit diesem Detektor<br />

durchgeführt werden können, muss dieser kalibriert werden. Ziel dieser <strong>Bachelorarbeit</strong><br />

sind die Energiekalibrierung und die Kalibrierung <strong>der</strong> Nachweiswahrscheinlichkeit<br />

des Germanium-Detektors, die Energiekalibrierung <strong>der</strong> für das Compton-Veto verwendeten<br />

Photoelektronenvervielfacher sowie die Untersuchung <strong>der</strong> Funktionstüchtigkeit des<br />

Compton-Vetos.<br />

In Zukunft könnten sich weitere Anwendungsgebiete für diesen o<strong>der</strong> ähnliche Detektoren<br />

ergeben wie beispielsweise eine Echtzeit-Überwachung <strong>der</strong> Bestrahlung, mit <strong>der</strong> die Position<br />

des Bragg-Peaks und damit <strong>der</strong> Ort <strong>der</strong> gröÿten Energiedeposition bestimmt wird.<br />

2


Theorie<br />

2. Theorie<br />

2.1. Radioaktive Zerfälle<br />

Instabile Kerne können auf verschiedene Arten zerfallen:<br />

2.1.1. α-Zerfall<br />

Der α-Zerfall geschieht unter Aussendung eines α-Teilchens, eines Heliumkerns. Ein Kern<br />

X zerfällt unter Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Massenzahl A und <strong>der</strong> Ordnungszahl Z in einen an<strong>der</strong>en<br />

Kern Y :<br />

A<br />

ZX → A−4<br />

Z−2 Y + 4 2He (2.1)<br />

2.1.2. β-Zerfall<br />

Beim β-Zerfall eines Kerns X in einen Kern Y kommt es zur Aussendung eines Elektrons<br />

und eines Antielektronneutrinos (β − -Zerfall) bzw. eines Positrons und eines Elektroneutrinos<br />

(β + -Zerfall). Die Massenzahl A bleibt erhalten, die Ordnungszahl Z verän<strong>der</strong>t sich:<br />

A<br />

ZX → Z+1Y A + e − + ¯ν e (2.2)<br />

A<br />

ZX → Z−1Y A + e + + ν e (2.3)<br />

2.1.3. γ-Zerfall<br />

Gammastrahlung entsteht, wenn nach einem an<strong>der</strong>en Zerfall ein angeregter Kern X ∗ zurück<br />

bleibt. Fällt dieser in den Grundzustand X, so sendet er ein Photon mit einer charakteristischen<br />

Energie aus. Massenzahl A und Ordnungszahl Z bleiben erhalten:<br />

A<br />

ZX ∗ → A ZX + γ (2.4)<br />

Der verwendete Messaufbau ist für die Messung von γ-Strahlung konzipiert.<br />

3


Theorie<br />

2.2. Wechselwirkung von Photonen mit Materie<br />

Photonen wechselwirken in dem hier relevanten Energiebereich (einige keV bis ca. 3 MeV)<br />

hauptsächlich über drei Eekte mit Materie:<br />

• Photoeekt (s. Abschnitt 2.2.1)<br />

• Paarbildung (s. Abschnitt 2.2.2)<br />

• Compton-Streuung (s. Abschnitt 2.2.3)<br />

Die Wirkungsquerschnitte (bzw. die Wahrscheinlichkeit) für das Auftreten <strong>der</strong> oben genannten<br />

Eekte sind energieabhängig (s. Abbildung 2.1).<br />

Abbildung 2.1.: Wirkungsquerschnitte für Photoeekt, Compton-Streuung und Paarbildung<br />

in Germanium [17].<br />

Die Intensität des Photonenstrahls nimmt dabei beim Durchgang durch das Material folgen<strong>der</strong>maÿen<br />

ab:<br />

I = I 0 · e −µx (2.5)<br />

Hierbei ist I die Intensität, I 0 die ursprüngliche Intensität, µ <strong>der</strong> materialabhängige totale<br />

Absorptionskoezient und x die zurückgelegte Strecke.<br />

4


Theorie<br />

2.2.1. Photoeekt<br />

Beim Photoeekt (dominiert für niedrige Energien, vgl. Abbildung 2.1) gibt ein Photon<br />

seine gesamte Energie an ein gebundenes Elektron des Materials ab und löst es aus <strong>der</strong><br />

Atomhülle. Der durch das Elektron hervorgerufene Strom ist als Signal im Detektor messbar.<br />

Da die Signalhöhe proportional zur Energie des eintreenden Photons ist, kann dessen<br />

Energie bestimmt werden. Der bei <strong>der</strong> Photonenergie im Energiespektrum entstehende<br />

Peak heiÿt Photopeak (s. Abbildung 2.2).<br />

2.2.2. Paarbildung<br />

Hat ein Photon eine Energie gröÿer als 1,02 MeV (entsprechend <strong>der</strong> doppelten Elektronmasse),<br />

so kann es im Feld eines Atomkerns zur Paarbildung kommen. Dabei entstehen ein<br />

Elektron, das im Detektor absorbiert werden kann, und ein Positron, welches wie<strong>der</strong>um mit<br />

einem Elektron aus dem Detektor in zwei Photonen mit einer Energie von je 511 keV annihilieren<br />

kann. Nur wenn beide Photonen absorbiert werden, wird die vollständige Energie<br />

des ursprünglichen Photons gemessen und es gibt einen Beitrag zum Photopeak. Verlässt<br />

hingegen eines <strong>der</strong> Photonen den Detektor, wird eine um 511 keV verringerte Energie<br />

gemessen. Der entstehende Peak heiÿt single escape peak. Bleiben beide Photonen undetektiert,<br />

wird eine um 1022 keV reduzierte Energie gemessen (double escape peak, s.<br />

Abbildung 2.2).<br />

2.2.3. Compton-Eekt<br />

Die Streuung eines Photons an einem Elektron des Materials wird als Compton-Eekt<br />

bezeichnet. Dabei gibt das Photon einen Teil seiner Energie an das Elektron ab, wobei<br />

die Energie von Elektron und Photon abhängig vom Streuwinkel ist. Die Bindungsenergie<br />

des Elektrons ist klein gegenüber <strong>der</strong> Photonenergie und wird vernachlässigt. Dann gilt<br />

(vgl. [10]):<br />

E ′ γ(θ) =<br />

E ′ e(θ) = E γ − E ′ γ = E γ<br />

(1 −<br />

E γ<br />

1 + Eγ<br />

m ec 2 (1 − cos(θ))<br />

1<br />

1 + Eγ<br />

m ec 2 (1 − cos(θ))<br />

)<br />

(2.6)<br />

(2.7)<br />

Hierbei steht E für die ursprüngliche Energie, E ′ für die Energie nach <strong>der</strong> Compton-<br />

Streuung, θ für den Streuwinkel und m e für die Elektronenmasse.<br />

Ein Energiespektrum zum Beispiel einer radioaktiven Quelle weist folgende durch<br />

Compton-Streuung hervorgerufene Merkmale auf (s. Abbildung 2.2): Wird das Photon<br />

einmal o<strong>der</strong> mehrfach hintereinan<strong>der</strong> im Detektor Compton-gestreut und dann im Detektor<br />

absorbiert, kann die ursprüngliche Gesamtenergie des Photons gemessen werden (Beitrag<br />

zum Photopeak). Falls jedoch Photon o<strong>der</strong> Elektron den Detektor nach <strong>der</strong> Streuung<br />

5


Theorie<br />

verlassen, wird eine verringerte Energie gemessen. Die Dierenzenergie zum Photopeak<br />

entspricht <strong>der</strong> Energie des Photons o<strong>der</strong> Elektrons, das aus dem Detektor ausgetreten<br />

ist. Durch die Überlagerung vieler solcher Ereignisse mit unterschiedlicher Dierenzenergie<br />

zum Photopeak entsteht das Compton-Kontinuum. Dessen Maximalenergie ist jedoch<br />

(theoretisch scharf) begrenzt, da das Photon für einen Winkel von θ = 180 ◦ die maximale<br />

Energie auf das Elektron überträgt [10]. Diese obere Begrenzung des Compton-Spektrums<br />

ist die Compton-Kante, die eine um<br />

∆E = E P hotopeak − E Compton−Kante = E γ − E ′ γ(180 ◦ ) =<br />

niedrigere Energie als <strong>der</strong> Photopeak hat (folgend aus Formel 2.6).<br />

E γ<br />

1 + 2Eγ<br />

m ec 2 (2.8)<br />

Abbildung 2.2.: Schematische Darstellungen eines theoretischen (durchgezogene Linien)<br />

und eines gemessenen (gestrichelte Linie) Spektrums (Photopeak bei ca.<br />

2 MeV), leicht abgeän<strong>der</strong>t aus [8].<br />

2.2.4. Charakteristische Röntgenstrahlung<br />

Treen Photonen auf Material, so können sie Elektronen aus <strong>der</strong> Hülle von Atomen auf<br />

höhere Energieniveaus heben o<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Atomhülle herausschlagen, falls die Photonen<br />

die hierfür notwendige Energie haben. Das nun unbesetzte, energetisch günstige Niveau<br />

wird durch ein Elektron von einem höheren Niveau besetzt, welches bei diesem Prozess<br />

Energie in Form eines Photons aussendet. Diese Photonen zählen zur charakteristischen<br />

Röntgenstrahlung und haben typischerweise eine Energie von bis zu 100 keV.<br />

6


Theorie<br />

2.3. Funktionsweise eines Halbleiterdetektors<br />

Halbleiter (z.B. Silizium o<strong>der</strong> Germanium) können mit Fremdatomen dotiert werden, was<br />

je nach Anzahl <strong>der</strong> Valenzelektronen <strong>der</strong> Fremdatome als p- bzw. n-Dotierung bezeichnet<br />

wird. Bringt man Halbleiter unterschiedlicher Dotierung zusammen, entsteht ein sogenannter<br />

pn-Übergang (s. Abbildung 2.3): Die durch die Dotierung eingebrachten freien Elektronen<br />

bzw. freien Elektronen-Löcher rekombinieren in <strong>der</strong> Übergangszone und es bildet sich<br />

eine an freien Ladungsträgern verarmte Zone [13]. Die Verarmungszone kann durch Anlegen<br />

einer Spannung vergröÿert werden und ist die für ionisierende Strahlung empndliche<br />

Zone des Halbleiterdetektors, in <strong>der</strong> beim Teilchendurchgang Elektron-Loch-Paare erzeugt<br />

werden für Germanium beträgt die im Mittel benötigte Energie, um ein Elektron-Loch-<br />

Paar zu erzeugen, 2,8 eV [21]. Die entstandenen Ladungsträger werden durch die angelegte<br />

Spannung beschleunigt und es entsteht ein messbarer elektrischer Puls.<br />

Abbildung 2.3.: Funktionsweise eines Halbleiterdetektors: a) Verarmungszone ohne (links)<br />

und mit (rechts) angelegter Spannung; b) Erzeugung von Elektron-Loch-<br />

Paaren durch ionisierende Strahlung [14].<br />

Eine hinreichend groÿe Verarmungszone (mehrere cm) kann auch für hochreine Halbleiter<br />

ohne Dotierung durch Anlegen einer ausreichend groÿen Spannung erreicht werden [18].<br />

Der in dieser Arbeit verwendete Detektor hat einen hochreinen Germanium-Kristall (engl.<br />

high-purity germanium, kurz: HPGe), an den eine Spannung von 3000 V angelegt wird.<br />

Der Germanium-Detektor muss mit üssigem Sticksto auf 77 K gekühlt werden, um das<br />

Rauschen zu reduzieren. Bei Raumtemperatur ist die thermische Energie <strong>der</strong> Elektronen<br />

im Germanium so groÿ, dass <strong>der</strong> entstehende Leckstrom den Detektor beschädigen könnte.<br />

7


Theorie<br />

2.4. Funktionsweise eines Szintillationszählers<br />

Ein hier verwendeter Szintillationszähler besteht aus zwei Teilen (s. Abbildung 2.4): dem<br />

Szintillationsmaterial und dem Photoelektronenvervielfacher (engl. photomultiplier tube,<br />

kurz: PMT).<br />

Abbildung 2.4.: Funktionsweise eines Szintillationszählers [16].<br />

Im Szintillationsmaterial hier in den acht BGO 1 -Kristallen und im NaI(Tl) 2 -Kristall, also<br />

anorganischen Materialien erzeugt ionisierende Strahlung Photonen: Durch die Energie<br />

<strong>der</strong> ionisierenden Strahlung werden Elektronen des Szintillationsmaterials aus dem Valenzin<br />

das Leitungsband gehoben und emittieren beim Zurückfallen in das Valenzband (eventuell<br />

über dazwischen liegende Energiezustände des dotierten Elements) Photonen.<br />

Treen diese Photonen auf die Photokathode des PMTs, lösen sie per Photoeekt (s. Abschnitt<br />

2.2.1) Elektronen aus, die durch eine Kaskade von Dynoden vervielfacht werden.<br />

Jede Dynode liegt auf einem an<strong>der</strong>en Potential, so dass die Elektronen zur jeweils nächsten<br />

Dynode hin beschleunigt werden und bei jedem Auftreen auf einer Dynode mehr<br />

Elektronen auslösen. Somit wird das ursprüngliche Signal ungefähr um einen Faktor in<br />

<strong>der</strong> Gröÿenordnung 10 6 verstärkt [11] und kann mit Ausleseelektronik weiterverarbeitet<br />

werden.<br />

1 Bismutgermanat<br />

2 Natriumiodid dotiert mit Thallium<br />

8


Messaufbau<br />

3. Messaufbau<br />

In diesem Kapitel werden <strong>der</strong> Aufbau für die Messungen und die grundlegende Funktionsweise<br />

<strong>der</strong> verwendeten Detektoren beschrieben.<br />

3.1. Verwendete Elektronik und Software<br />

Verstärker Die hier verwendeten Verstärker sind Spektroskopieverstärker, die das Signal<br />

nicht nur verstärken son<strong>der</strong>n auch formen. Es können diverse Einstellungen wie Verstärkungsfaktor,<br />

Pulsformzeit (engl. shaping time) und Polarität an den Verstärkern vorgenommen<br />

werden.<br />

Diskriminator Bei dem verwendeten Diskriminator handelt es sich um einen leading<br />

edge discriminator, <strong>der</strong> ein Ausgangssignal ausgibt, sobald <strong>der</strong> eingestellte Schwellwert bei<br />

<strong>der</strong> führenden Flanke des Eingangssignals unterschritten wird (negatives Eingangssignal).<br />

Dabei wird das analoge Eingangssignal in ein digitales Ausgangssignal mit einstellbarer<br />

Dauer umgewandelt.<br />

Tor-Generator Für die Veto-Schaltung ist es wichtig, die Dauer des Vetosignals einstellen<br />

zu können. Der Tor-Generator (engl. gate generator) wandelt ein digitales Eingangssignal<br />

in ein TTL-Signal 1 um, wobei die Dauer des Ausgangssignals über einen groÿen Bereich<br />

einstellbar ist (hier von 1 µs bis 10 s).<br />

Vielkanalanalysator Ein Vielkanalanalysator (kurz: VKA, engl. multichannel analyzer,<br />

kurz: MCA) wandelt ein analoges Eingangssignal in ein digitales Signal um, wobei die<br />

Information über die Eingangsamplitude erhalten bleibt. Die Signale werden entsprechend<br />

ihrer Amplitude Kanälen zugeordnet, sodass letztlich eine Zuordnung <strong>der</strong> Kanalnummer<br />

zur Energie (proportional zur Signalamplitude) des beobachteten Teilchens möglich ist.<br />

Oszilloskop Mit einem Oszilloskop wie dem hier verwendeten digitalen Speicheroszilloskop,<br />

das einzelne Pulse speichert und anzeigt, wird beispielsweise das Signal nach den<br />

verschiedenen Elektronikmodulen kontrolliert und die Signalform betrachtet.<br />

1 TTL=Transistor-Transistor-Logik, TTL-Signalform s. Abbildung A.7<br />

9


Messaufbau<br />

Software Die Datenauslese erfolgt über einen PC 2 , <strong>der</strong> per USB 3 -Kabel mit dem VKA<br />

verbunden ist. Als Software wird Genie TM 2000 verwendet. Diese ermöglicht beispielsweise<br />

das Einstellen einer unteren und oberen Schwelle auf die Signalhöhe (engl. lower<br />

level discriminator und upper level discriminator, angegeben in Prozent <strong>der</strong> maximalen<br />

Signalhöhe), <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Kanäle und einer Messzeit (Bedienungsanleitung: [12], ausführliche<br />

Beschreibung: [6]). Auÿerdem kann das Spektrum betrachtet und als .tka-Datei 4<br />

abgespeichert werden. Zur weiteren Auswertung wird das Programmpaket ROOT, basierend<br />

auf C++, benutzt [5].<br />

Die verwendeten NIM 5 - und VME 6 -Standard-Module sind in Tabelle 3.1 aufgelistet (Foto<br />

<strong>der</strong> Module s. Abbildung 3.1).<br />

Tabelle 3.1.: Verwendete Elektronik.<br />

Typ Modell (Hersteller, Bezeichnung) Verwendung<br />

Hochspannungsversorgung<br />

Emetron, High Voltage EHV 5002 I<br />

Ge-Detektor<br />

Hochspannungsversorgung<br />

iseg 7 , High Voltage Power Supply VHQ 203M-h PMT<br />

Verstärker CAEN 8 , Model N968 Ge-Detektor<br />

Verstärker Ortec 9 , 572 PMT<br />

VKA Canberra, Multiport II PMT o<strong>der</strong> Ge-<br />

Detektor<br />

Diskriminator LeCroy, Octal Discriminator Model 623 BLZ Compton-Veto<br />

Gate Generator LeCroy, Dual Gate Generator Model 222 Compton-Veto<br />

Oszilloskop Tektronix, TDS 2002B<br />

An <strong>der</strong> Elektronik und in <strong>der</strong> Software werden die in Tabelle 3.2 gezeigten Einstellungen<br />

vorgenommen.<br />

2 Personal Computer<br />

3 Universal Serial Bus<br />

4 Textdateiformat<br />

5 Nuclear Instrumentation Modul<br />

6 Versa Module Eurocard<br />

7 iseg Spezialelektronik GmbH<br />

8 Costruzioni Apparecchiature Elettroniche Nucleari S.p.A<br />

9 Ortec Advanced Measurement Technology<br />

10


Messaufbau<br />

Abbildung 3.1.: Foto <strong>der</strong> NIM-Module (links) und des VME-Moduls (rechts), v.l.n.r.<br />

Diskriminator, Verstärker für PMTs, VKA, Tor-Generator, Verstärker<br />

für Germanium-Detektor, Hochspannungsversorgung für Germanium-<br />

Detektor, Hochspannungsversorgung für PMTs.<br />

Tabelle 3.2.: Einstellungen an <strong>der</strong> Elektronik.<br />

Gerät<br />

Einstellungen<br />

Verstärker Ge-Detektor Verstärkungsfaktor: 25 Shaping Time : 2 µs<br />

Verstärker PMTs Verstärkungsfaktor: 100 Shaping Time: 1 µs<br />

Diskriminator<br />

Schwellwert: −30 mV<br />

Tor-Generator Torzeit: 10 µs<br />

Software Kanäle: 16384 Untere Schwelle: 0,1%<br />

Obere Schwelle: 100%<br />

3.2. Germanium-Detektor<br />

Für diese Arbeit wird ein stickstogekühlter Germanium-Detektor, also ein Halbleiterdetektor<br />

(s. Abschnitt 2.3), verwendet (Hersteller: Intertechnique, Modell: EGC 20 R,<br />

vorher am Forschungszentrum Jülich benutzt). Er besteht im Wesentlichen aus einem<br />

Germanium-Kristall, einem Vorverstärker, einem Behälter für den üssigen Sticksto und<br />

dem Gehäuse (s. Abbildung 3.2). An den Germanium-Detektor wird eine Hochspannung<br />

von +3000 V angelegt. Der Aufbau ist bei allen Messungen sowohl für Messungen nur mit<br />

11


Messaufbau<br />

dem Germanium-Detektor als auch nur mit den PMTs (s. Abschnitt 3.3) und für Messungen<br />

mit dem Compton-Veto (s. Abschnitt 3.4) gleich: Alle Detektoren (Germanium-Detektor<br />

und PMTs) sind aufgebaut (s. Abbildung 3.6), aber es werden nur die jeweils benötigten<br />

Detektoren angeschlossen und ausgelesen.<br />

Abbildung 3.2.: Foto des Germanium-Detektors ohne die PMTs [1].<br />

3.2.1. Germanium-Detektor: Datenauslese<br />

Die Signalverarbeitung geschieht wie folgt (s. Abbildung 3.3): Das im Germanium produzierte<br />

Signal wird als Erstes von einem in den Detektor eingebauten Vorverstärker verstärkt<br />

und dann vom Spektroskopieverstärker verstärkt und geformt. Vom VKA wird es digitalisiert<br />

per USB-Kabel an einen PC weitergegeben, an dem die Software Genie TM 2000 für<br />

die Datenaufnahme und -speicherung benutzt wird.<br />

Abbildung 3.3.: Signaluss bei Messungen mit dem Germanium-Detektor mit schematischer<br />

Darstellung <strong>der</strong> Signalform.<br />

12


Messaufbau<br />

Die Darstellung <strong>der</strong> Signalformen in den Abbildungen 3.3, 3.5 und 3.7 ist nur eine schematische;<br />

für am Oszilloskop aufgenommene Bil<strong>der</strong> des Signals in den jeweiligen Stufen<br />

<strong>der</strong> Signalverarbeitung siehe Abschnitt A.2 (Abbildungen A.2, A.3) und Abschnitt A.3<br />

(Abbildungen A.4, A.5, A.6, A.7).<br />

3.3. Photoelektronenvervielfacher<br />

Im Versuchsaufbau ist <strong>der</strong> Germanium-Detektor umgeben von acht BGO-Kristallen, die<br />

rings um den Germanium-Kristall angeordnet sind, und einem NaI(Tl)-Kristall, <strong>der</strong> sich<br />

unterhalb des Germanium-Kristalls bendet (s. Abbildung 3.6, Hersteller: Scionix, Modell:<br />

124X51AC146/1.5E-B-X, vorher verwendet an <strong>der</strong> Jagiellonian University in Krakow).<br />

Die Wahl <strong>der</strong> Kristalle ist in <strong>der</strong> Verwendung als Compton-Veto (s. Abschnitt 3.4) begründet:<br />

Während BGO eine höhere Dichte (aber eine kleinere Lichtausbeute) hat und<br />

sich damit zur Detektion <strong>der</strong> energiereicheren Photonen eignet, hat NaI(Tl) eine geringere<br />

Dichte (aber eine gröÿere Lichtausbeute) und eignet sich zur Detektion <strong>der</strong> energieärmeren,<br />

rückgestreuten Photonen [19]. Die insgesamt neun Kristalle sind lichtleitend mit acht<br />

PMTs (s. Abschnitt 2.4) verbunden (Foto <strong>der</strong> Anordnung s. Abbildung 3.4, technische<br />

Skizze <strong>der</strong> Anordnung s. Abbildung A.1). Die PMTs werden parallel geschaltet bei +900 V<br />

betrieben.<br />

Abbildung 3.4.: Foto des PMT-Aufbaus ohne den Ge-Detektor: Die PMTs sind auÿen rot,<br />

darunter bendet sich das Aluminiumgehäuse und darin eingebaut sind<br />

die Kristalle [1].<br />

13


Messaufbau<br />

3.3.1. PMTs: Datenauslese<br />

Die PMTs sind sowohl für die Versorgungsspannung als auch für die Signalauslese parallel<br />

geschaltet. Für Messungen mit einem einzelnen PMT wird nur dessen Signal ausgelesen, es<br />

bleiben jedoch alle PMTs mit Spannung versorgt. In jeden PMT integriert ist ein Vorverstärker,<br />

dessen Vorverstärkung einstellbar ist. Das Signal eines PMTs o<strong>der</strong> <strong>der</strong> acht parallel<br />

geschalteten PMTs wird dann von einem Spektroskopieverstärker verstärkt, geformt und<br />

invertiert und im VKA digitalisiert, bevor es per USB-Kabel mit einem PC ausgelesen und<br />

mit <strong>der</strong> Software Genie TM 2000 gespeichert wird (s. Abbildung 3.5).<br />

Abbildung 3.5.: Signaluss bei Messungen mit den PMTs mit schematischer Darstellung<br />

<strong>der</strong> Signalform.<br />

3.4. Compton-Veto<br />

Mit dem Germanium-Detektor wird zum Beispiel das Spektrum einer radioaktiven Quelle<br />

aufgenommen (s. Abschnitt 4.1). Der Compton-Eekt führt zu einer Reduktion <strong>der</strong> Beiträge<br />

zum Photopeak und zu Beiträgen an an<strong>der</strong>en Stellen im Spektrum (s. Abbildung 2.2 auf<br />

Seite 6). Um ein möglichst klares Spektrum ohne Compton-Spektrum zu erhalten, wird ein<br />

sogenanntes Compton-Veto aufgebaut. Dazu wird <strong>der</strong> Ge-Detektor in den Ring aus PMTs<br />

gesteckt, so dass er seitlich und nach unten von Kristallen umgeben ist, um die Comptongestreuten<br />

Photonen zu detektieren (für ein Foto und eine schematische Darstellung des<br />

Aufbaus s. Abbildung 3.6).<br />

Die Signale des Germanium-Detektors werden wie in Abschnitt 3.2 über den eingebauten<br />

Vorverstärker und einen Verstärker an den VKA geleitet, aber nicht jedes Signal wird vom<br />

VKA an den PC weitergegeben (s. Abbildung 3.7): Sobald die PMTs ein Signal registrieren,<br />

wird die Datenaufnahme des Germanium-Detektors gestoppt. Die acht PMTs sind nach<br />

ihren Vorverstärkern parallel geschaltet. Das Gesamtsignal wird von einem Verstärker verstärkt<br />

und geformt und über einen Diskriminator, <strong>der</strong> überprüft, ob das negative Signal<br />

eine Schwelle unterschreitet, an einen Tor-Generator geleitet. Dieser erstellt ein Tor-Signal<br />

einstellbarer Dauer, das an den VKA gegeben wird. Solange <strong>der</strong> VKA ein Tor-Signal erhält,<br />

ist die Datenaufnahme des Germanium-Detektors unterbrochen und nur, wenn kein Tor-<br />

Signal an den VKA gesendet wird, werden die Signale des Germanium-Detektors an den<br />

PC weitergegeben und mit <strong>der</strong> Software Genie TM 2000 aufgenommen. Dadurch werden<br />

alle Ereignisse, bei denen die PMTs Compton-Streuung registrieren, nicht aufgenommen<br />

und das Compton-Spektrum unterdrückt.<br />

14


Messaufbau<br />

Abbildung 3.6.: Foto (links) und schematische, nicht maÿstabsgetreue Darstellung (rechts)<br />

vom Aufbau <strong>der</strong> Detektoren, wie er für alle Messungen verwendet wird.<br />

Abbildung 3.7.: Signaluss bei Messungen mit Compton-Veto mit schematischer Darstellung<br />

<strong>der</strong> Signalform.<br />

Ein am Oszilloskop aufgenommenes Signal, das von <strong>der</strong> Veto-Schaltung verworfen werden<br />

müsste, ist in Abbildung 3.8 dargestellt.<br />

15


Messaufbau<br />

Abbildung 3.8.: Mit dem Oszilloskop aufgenommenes Signal bei Messungen mit dem<br />

Compton-Veto. In gelb ist das Signal des Germanium-Detektors und in<br />

blau das Veto-Signal <strong>der</strong> PMTs (nach dem Tor-Generator) dargestellt. Das<br />

Signal des Germanium-Detektors würde in diesem Fall verworfen werden,<br />

da gleichzeitig ein Veto-Signal <strong>der</strong> PMTs auftritt. Als radioaktives Präparat<br />

wird 60 Co verwendet.<br />

16


Energiekalibrierung<br />

4. Energiekalibrierung<br />

4.1. Energiekalibrierung des Germanium-Detektors<br />

Der Germanium-Detektor gibt die Anzahl <strong>der</strong> Ereignisse zugeordnet zu einer Kanalnummer<br />

aus. Möchte man jedoch die Anzahl <strong>der</strong> Ereignisse in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Energie<br />

betrachten, muss eine Zuordnung zwischen Energie und Kanalnummer erfolgen die Energiekalibrierung.<br />

Dazu werden die Spektren von radioaktiven Quellen (für Informationen zu<br />

den radioaktiven Elementen s. Abschnitt A.5) aufgenommen, bei denen die Position <strong>der</strong><br />

Peaks 1 im Energiespektrum bekannt ist.<br />

Die Messzeit beträgt, wenn nicht an<strong>der</strong>s angegeben, 300 s und die Quellen werden unterhalb<br />

des Detektors in einem Abstand von ca. 5 cm platziert (s. Abbildung 4.1). Die<br />

verwendeten radioaktiven Quellen bestehen aus 241 Am, 60 Co, 137 Cs, 22 Na und 90 Sr, wobei<br />

von 241 Am und 137 Cs jeweils ein Peak und von 60 Co und 22 Na jeweils zwei Peaks für die<br />

Kalibrierung verwendet werden ( 90 Sr emittiert beim Zerfall keine γ-Strahlung). Als Fehler<br />

auf die Anzahl <strong>der</strong> Ereignisse in den aufgenommenen Spektren wird ein Poissonfehler (also<br />

die Quadratwurzel <strong>der</strong> Anzahl) angenommen. Der Mittelwert einer angepassten Gauÿkurve<br />

wird als Position eines Peaks verwendet (beispielhaft gezeigt für 60 Co, s. Abbildung 4.2)<br />

und <strong>der</strong> Fehler auf die Peakposition wird ebenfalls als Fehler auf den Mittelwert aus <strong>der</strong><br />

Anpassung erhalten. Immer, wenn in dieser Arbeit Gauÿfunktionen angepasst werden, wird<br />

eigentlich eine Summe aus einer Gauÿfunktion und einer Funktion für den Untergrund <br />

in den meisten Fällen eine Gerade angepasst (s. Abbildung 4.3).<br />

Werden die aus <strong>der</strong> Literatur bekannten Peakpositionen in Energieeinheiten gegen die<br />

aus <strong>der</strong> Messung bestimmten Peakpositionen in Kanalnummern aufgetragen, kann eine<br />

Gerade angepasst werden (s. Abbildung 4.4). Dies geschieht unter <strong>der</strong> Annahme, dass<br />

die Energiekalibrierung linear ist. Die Koezienten dieser Anpassung (Konstante und<br />

Steigung ) ermöglichen dann die Umrechnung von Kanälen in Energie und man erhält<br />

ein Energiespektrum (s. Abbildung 4.5):<br />

Energie = Steigung · Kanalnummer + Konstante (4.1)<br />

Die relativen Fehler auf die Mittelwerte sind so klein (Gröÿenordnung 10 −5 bis 10 −6 ), dass<br />

unbekannte Systematiken dominieren. Daher ist <strong>der</strong> χ 2 /ndf-Wert groÿ in <strong>der</strong> Anpassung<br />

<strong>der</strong> Geraden (s. Abbildung 4.4 ).<br />

1 Peak: Maximum im Spektrum, das hier als gauÿförmig verbreitert angenommen wird<br />

17


Energiekalibrierung<br />

Abbildung 4.1.: Positionierung <strong>der</strong> Quelle (z.B. 60 Co) bei Messungen für die Energiekalibrierung.<br />

18


Energiekalibrierung<br />

Abbildung 4.2.: Spektrum von 60 Co mit angepassten Gauÿfunktionen (schwarz und blau,<br />

Messung vom 4.07.2013).<br />

Abbildung 4.3.: An das Spektrum von 60 Co angepasste Gauÿfunktion (Messung vom<br />

4.07.2013).<br />

19


Energiekalibrierung<br />

Abbildung 4.4.: Anpassung für die Energiekalibrierung des Germanium-Detektors: Es wird<br />

eine Gerade angepasst (Messung vom 4.07.2013).<br />

Abbildung 4.5.: Energiekalibriertes Spektrum des Germanium-Detektors, zum Vergleich als<br />

zweite Achse die Kanalnummern. Die Anzahl <strong>der</strong> Ereignisse <strong>der</strong> Spektren<br />

von 60 Co und 22 Na wurden mit dem Faktor 10 multipliziert (Messung vom<br />

4.07.2013).<br />

20


Energiekalibrierung<br />

4.1.1. Stabilität <strong>der</strong> Energiekalibrierung<br />

Zur Überprüfung <strong>der</strong> Stabilität <strong>der</strong> Energiekalibrierung wird diese mehrfach an unterschiedlichen<br />

Tagen durchgeführt. Die verschiedenen Ausgleichsgeraden sind in Abbildung 4.6<br />

gezeigt. Über den gesamten Energiebereich von wenigen keV bis ca. 3 MeV beträgt <strong>der</strong><br />

maximale Unterschied zwischen zwei Geraden bei einer festen Kanalnummer weniger als<br />

1,5 keV.<br />

Abbildung 4.6.: Vergleich <strong>der</strong> Energiekalibrierungsgeraden für den Germanium-Detektor<br />

bei 1000 keV.<br />

Die Schwankungen <strong>der</strong> Energiekalibrierung sind eventuell auf Temperaturschwankungen<br />

des Ge-Detektors zurückzuführen. Da <strong>der</strong> Detektor jedoch über keinen Temperatursensor<br />

verfügt, kann die Temperaturabhängigkeit im Rahmen dieser Arbeit nicht untersucht werden.<br />

Die Abweichungen in <strong>der</strong> Energiekalibrierung sind nur bei einer Messung aufgefallen:<br />

Bei einer Langzeitmessung mit <strong>der</strong> 228 Th-Quelle ist bei Abzug des Untergrunds eine leichte<br />

Verschiebung bei einem Peak des Untergrunds festzustellen, wodurch die Anzahl <strong>der</strong> Ereignisse<br />

an dieser Stelle ca. 1460 keV nicht sinnvoll erscheint (s. Abbildung 4.7). Dennoch<br />

ist die Abweichung auch hier in dem angegebenen Rahmen von maximal 1,5 keV.<br />

Für die weitere Auswertung wird mit den Mittelwerten <strong>der</strong> Steigung und <strong>der</strong> Konstanten<br />

sowie den jeweiligen Fehlern auf die Mittelwerte gerechnet. Es ergibt sich:<br />

Mittlere Steigung: (0,235854 ± 0,000007) keV<br />

Kanal<br />

Mittlere Konstante: (2,37801 ± 0,03078) keV<br />

Die angegebenen Fehler entsprechen zum Beispiel für eine Energie von 1 MeV einem Fehler<br />

von ca. 0,1 keV.<br />

21


Energiekalibrierung<br />

Abbildung 4.7.: Ausschnitt des Spektrums von 228 Th (Abbildung 5.7 auf Seite 37): Die<br />

Abweichung in <strong>der</strong> Energiekalibrierung für die Messung mit 228 Th und die<br />

Untergrundmessung führt bei Abzug des Untergrunds zu <strong>der</strong> vorliegenden<br />

Struktur (insbeson<strong>der</strong>e zur negativen Anzahl an Ereignissen).<br />

4.1.2. Überprüfung <strong>der</strong> Energiekalibrierung<br />

Die Energiekalibrierung kann mit verschiedenen Methoden überprüft werden:<br />

Thorium-Quelle Die 228 Th-Quelle hat ein bekanntes Spektrum (s. Abschnitt A.5) so<br />

wie die zur Kalibrierung verwendeten Quellen. Die aus <strong>der</strong> Messung (s. Abbildung 5.7<br />

auf Seite 37) bestimmten Positionen <strong>der</strong> Peaks im Energiespektrum sollten also mit den<br />

Literaturwerten übereinstimmen (s. Tabelle 4.1). Es werden nur die Positionen <strong>der</strong> Peaks<br />

von 208 Tl aus <strong>der</strong> 228 Th-Zerfallsreihe bestimmt, wie sie auch in Abschnitt 5.1.2 verwendet<br />

werden.<br />

Die Fehler sind zu klein (vgl. Abschnitt 4.1), um eine Übereinstimmung zwischen gemessenen<br />

Werten und Literaturwerten innerhalb <strong>der</strong> Fehler zu erhalten. Die Abweichung zwischen<br />

Mess- und Literaturwerten ist jedoch kleiner als 1 keV für den Bereich bis ca. 1100 keV<br />

und damit kleiner als ein Prozent. Die gröÿere Abweichung bei dem Peak <strong>der</strong> höchsten<br />

Energie 2612,3 keV könnte darin begründet sein, dass zur Kalibrierung nur Peaks kleiner<br />

als 1350 keV verwendet werden und somit eine Aussage über sehr groÿe Energien ungenauer<br />

ist.<br />

22


Energiekalibrierung<br />

Tabelle 4.1.: Vergleich <strong>der</strong> gemessenen Peakpositionen von 228 Th mit den Literaturwerten.<br />

Fehler sind nur angegeben, wenn sie gröÿer als 0,05 keV sind.<br />

Peakposition [keV]<br />

Messung Literaturwert [4]<br />

252,9 252,7<br />

277,7 277,4<br />

510,7 510,7<br />

583,1 583,2<br />

763,0 763,5<br />

860,1 860,5<br />

1093,2 ± 0,1 1093,9<br />

2612,3 2614,5<br />

Untergrundmessung Ein qualitativer Hinweis für eine gelungene Energiekalibrierung ist<br />

das zuverlässige Zuordnen von Peaks aus unbekannten Quellen. Bei einer Messung des Untergrunds<br />

ergibt sich nicht wie eigentlich erwartet ein aches Spektrum son<strong>der</strong>n es sind<br />

eindeutige Peaks zu identizieren (s. Abbildung 4.8). Die Bestimmung <strong>der</strong> Peakpositionen<br />

erfolgt mit einer standardmäÿig in ROOT implementierten Methode (TSpectrum) . Diese<br />

Peaks können sinnvoll Materialien zugeordnet werden: 208 Tl, 214 Bi, 137 Cs, 228 Ac und 40 K<br />

sind Zerfallsprodukte von Spurenelementen im Detektor selbst o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Umgebung.<br />

Abbildung 4.8.: Messung des Untergrunds über 16 Stunden, Nachweiswahrscheinlichkeit<br />

ist kalibriert (s. Abschnitt 5.1), Literaturwerte vgl. Abschnitt A.5.<br />

23


Energiekalibrierung<br />

Charakteristische Röntgenstrahlung Bei einer Messung mit einer radioaktiven Quelle<br />

entsteht charakteristische Röntgenstrahlung, aus <strong>der</strong> einige im Detektor vorhandene Materialien<br />

bestimmt werden können (s. Abbildung 4.9). Gelingt die sinnvolle Zuordnung <strong>der</strong><br />

Peaks zu Materialien, die im Detektor vorhanden sein können, so ist dies wie<strong>der</strong> ein qualitativer<br />

Hinweis auf eine gelungene Energiekalibrierung. Die Bestimmung <strong>der</strong> Peakpositionen<br />

erfolgt wie in Abschnitt 4.1.2 mit ROOT, zusätzlich wird an einen weiteren Peak (bei<br />

30,1 keV) eine Gauÿfunktion angepasst, da dieser von <strong>der</strong> ROOT-Methode nicht erkannt<br />

wird.<br />

Abbildung 4.9.: Spektrum <strong>der</strong> charakteristischen Röntgenstrahlung bei Messung mit 152 Eu,<br />

Messzeit 16 Stunden, Literaturwerte aus [3].<br />

Die bestimmten Materialien Iod, Cäsium, Europium, Blei und Actinium erscheinen sinnvoll,<br />

da Iod im NaI(Tl)-Kristall des Detektors vorhanden ist, 152 Eu als radioaktive Quelle<br />

verwendet wird, Blei Endprodukt natürlicher Zerfallsreihen ist und auch als Abschirmung<br />

Verwendung ndet und 137 Cs und 228 Ac bei <strong>der</strong> Untergrundmessung festgestellt werden<br />

(s. Abbildung 4.8).<br />

Insgesamt ist die Energiekalibrierung erfolgreich, da sie von allen drei in diesem Abschnitt<br />

aufgeführten Methoden für den gefor<strong>der</strong>ten Energiebereich (von einigen keV bis ca. 3 MeV)<br />

mit einer Abweichung von maximal 1 keV bestätigt wird. Zwar werden die Abweichungen<br />

gröÿer als 1 keV für Energien gröÿer als ca. 1 MeV, doch die relativen Abweichungen sind<br />

für diese Energien (also MeV-Bereich) dennoch kleiner als 0,2% .<br />

24


Energiekalibrierung<br />

4.1.3. Energieauösung<br />

Die Energieauösung des Germanium-Detektors, also das Verhältnis aus Standardabweichung<br />

σ und Mittelwert µ <strong>der</strong> an die Peaks im Energiespektrum angepassten Gauÿkurven,<br />

ist energieabhängig. Für die Energieabhängigkeit wird folgende Annahme getroen [9]:<br />

√<br />

σ<br />

E = p0 + p1<br />

E + p2<br />

(4.2)<br />

E 2<br />

Werden die Beiträge zur Energieabhängigkeit physikalisch interpretiert, so resultiert <strong>der</strong><br />

erste Term aus einer Begrenzung <strong>der</strong> Auösung durch die Elektronik, <strong>der</strong> zweite Term<br />

aus statistischen Schwankungen und <strong>der</strong> dritte Term aus einer begrenzten Ezienz des<br />

Ladungsträgertransports im Germanium-Kristall [9], [20].<br />

Die Anpassung an die Messwerte (Werte aus Messung mit 152 Eu aus Abschnitt 5.1.1) ist in<br />

Abbildung 4.10 gezeigt, wobei sich die Fehler auf die Energieauösung mit Gauÿ'scher Fehlerfortpanzung<br />

aus den aus <strong>der</strong> Anpassung erhaltenen Fehlern auf Standardabweichung<br />

und Mittelwert ergeben. Die Anpassung ergibt wegen zu kleiner Fehler auf Mittelwert und<br />

Standardabweichung einen groÿen χ 2 /ndf-Wert (vgl. Abschnitt 4.1).<br />

Abbildung 4.10.: Energieauösung des Germanium-Detektors bei Messung mit einer 152 Eu-<br />

Quelle, Messzeit: 16 Stunden.<br />

Die gute Energieauösung des Germanium-Detektors ermöglicht es beispielsweise, die beiden<br />

Peaks von 60 Co die eine Energiedierenz von 159 keV haben klar aufzulösen und<br />

zu trennen (s. Abbildung 4.2).<br />

25


Energiekalibrierung<br />

4.2. Energiekalibrierung <strong>der</strong> Photoelektronenvervielfacher<br />

4.2.1. Energiekalibrierung einzelner PMTs<br />

Die PMTs können nacheinan<strong>der</strong> einzeln über den VKA ausgelesen werden und somit einzeln<br />

energiekalibriert werden (Verfahren <strong>der</strong> Energiekalibrierung s. Abschnitt 4.1). Es werden<br />

die 60 Co- und die 22 Na-Quelle verwendet, die auch für die Energiekalibrierung des Ge-<br />

Detektors benutzt werden. Die Messzeit beträgt stets 200 s und die radioaktiven Präparate<br />

werden an <strong>der</strong> Stelle waagerecht direkt gegen das Aluminiumgehäuse gehalten, an <strong>der</strong><br />

sich <strong>der</strong> Kristall bendet, <strong>der</strong> mit dem vermessenen PMT lichtleitend verbunden ist. Der<br />

Untergrund wird ebenfalls 200 s lang gemessen und ist in allen Messungen abgezogen. Als<br />

Fehler auf die Anzahl <strong>der</strong> Ereignisse in den aufgenommenen Spektren wird ein Poissonfehler<br />

(also die Quadratwurzel <strong>der</strong> Anzahl) angenommen, so dass die Fehler aus <strong>der</strong> Messung mit<br />

Quelle und aus <strong>der</strong> Messung ohne Quelle quadratisch addiert den Fehler auf die Anzahl im<br />

vom Untergrund bereinigten Spektrum ergeben. Die Fehler auf die Peakpositionen werden<br />

aus <strong>der</strong> Anpassung <strong>der</strong> Gauÿfunktionen mit ROOT erhalten. Für die Anpassung an das<br />

60<br />

Co-Spektrum wird eine Summe aus zwei Gauÿfunktionen, <strong>der</strong>en Mittelwerte in einem fest<br />

vorgegebenen Verhältnis zueinan<strong>der</strong> stehen, angepasst. Bei <strong>der</strong> Anpassung <strong>der</strong> Geraden<br />

sind die beiden Messpunkte aus <strong>der</strong> 60 Co-Messung also korreliert.<br />

Die Ergebnisse unterscheiden sich je nach PMT in <strong>der</strong> Energiekalibrierung und im Aussehen<br />

des Spektrums, daher werden die Ergebnisse von zwei verschiedenen PMTs gezeigt,<br />

bei denen die Unterschiede im Aussehen des Spektrums klar zu erkennen sind (s. Abbildungen<br />

4.11 und 4.12). Während für PMT Nummer 1 <strong>der</strong> Doppelpeak im 60 Co-Spektrum<br />

aufgelöst werden kann, ist im 60 Co-Spektrum von PMT Nummer 2 nur ein verbreiteter<br />

Peak zu erkennen und die Anzahl <strong>der</strong> Ereignisse ist bei gleicher Messzeit geringer.<br />

4.2.2. Einstellung <strong>der</strong> Vorverstärkung<br />

Die Unterschiede in <strong>der</strong> Energiekalibrierung <strong>der</strong> einzelnen PMTs dürfen nicht zu groÿ sein,<br />

da ansonsten bei einer Parallelschaltung aller acht PMTs das Signal zu sehr verschmiert und<br />

kein klares Spektrum mehr zu erkennen ist. An jedem PMT wird daher über eine kleine<br />

Schraube die Vorverstärkung eingestellt, wodurch die Spektren aneinan<strong>der</strong> angeglichen<br />

werden, bis sich ein klares Spektrum aller PMTs ergibt. Trotz bestmöglicher Justierung<br />

<strong>der</strong> Vorverstärkung bleibt ein Unterschied in den Kalibrierungen, <strong>der</strong> bei 1 MeV maximal<br />

ca. 70 keV beträgt (s. Abbildung 4.13).<br />

26


Energiekalibrierung<br />

Abbildung 4.11.: Energiespektrum von 60 Co und 22 Na von PMT1.<br />

Abbildung 4.12.: Energiespektrum von 60 Co und 22 Na von PMT2.<br />

27


Energiekalibrierung<br />

Abbildung 4.13.: Vergleich <strong>der</strong> Kalibrierungsgeraden <strong>der</strong> einzelnen PMTs und aller PMTs<br />

zusammen.<br />

28


Energiekalibrierung<br />

4.2.3. Energiekalibrierung aller PMTs zusammen<br />

Die Energiekalibrierung aller PMTs zusammen erfolgt analog zur Kalibrierung einzelner<br />

PMTs (s. Abschnitt 4.2.1), nur dass die radioaktiven Präparate ca. 5 cm unterhalb des<br />

Detektors (wie in Abbildung 4.1 gezeigt) positioniert werden und dass die PMTs parallel<br />

geschaltet sind, so dass nur ein Gesamtsignal ausgelesen wird. Das kalibrierte Spektrum<br />

aller PMTs ist in Abbildung 4.14 gezeigt.<br />

Abbildung 4.14.: Energiespektrum von 60 Co und 22 Na, gemessen mit allen PMTs.<br />

29


Kalibrierung <strong>der</strong> Nachweiswahrscheinlichkeit<br />

5. Kalibrierung <strong>der</strong><br />

Nachweiswahrscheinlichkeit<br />

5.1. Kalibrierung <strong>der</strong> Nachweiswahrscheinlichkeit des<br />

Germanium-Detektors<br />

Die Nachweiswahrscheinlichkeit des Germanium-Detektors für Photonen ist energieabhängig,<br />

da <strong>der</strong> Ge-Kristall nur eine endliche Ausdehnung hat und höherenergetische Photonen<br />

seltener ihre gesamte Energie im Kristall deponieren. Dieser Eekt kann mit Messwerten<br />

aus Messungen mit radioaktiven Quellen, bei denen das Verzweigungsverhältnis <strong>der</strong> Zerfälle<br />

bekannt ist, korrigiert werden (für Informationen zu den verwendeten radioaktiven<br />

Elementen s. Abschnitt A.5). Dazu wird das Spektrum einer solchen Quelle aufgenommen:<br />

Die radioaktive Quelle wird in einem Abstand von ca. 5 cm unterhalb des Detektors positioniert<br />

und die Messzeit beträgt stets 16 Stunden. Es wird auÿerdem eine Messung ohne<br />

Quelle durchgeführt (Messung des Untergrunds, vgl. Abbildung 4.8 auf Seite 23) und die<br />

Anzahl <strong>der</strong> Ereignisse eines Kanals <strong>der</strong> Messung ohne Quelle jeweils von <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong><br />

Ereignisse im selben Kanal <strong>der</strong> Messungen mit Quelle abgezogen. Die Fehler auf die einzelnen<br />

Messungen (Poissonfehler) ergeben quadratisch addiert den Fehler auf die Anzahl<br />

<strong>der</strong> Ereignisse im vom Untergrund bereinigten Spektrum. Die Peakpositionen, die Peakhöhen,<br />

die Standardabweichungen und die jeweiligen Fehler erhält man aus den angepassten<br />

Gauÿfunktionen.<br />

Die Kalibrierung wird hier nur relativ zu einem (willkürlich gewählten) Referenzpeak, dem<br />

Peak bei 121,8 keV, vorgenommen. Da die Energieauösung mit steigen<strong>der</strong> Energie abnimmt<br />

(s. Abbildung 4.10), nimmt die Peakhöhe auch aufgrund einer Verbreiterung des<br />

Peaks ab. Um diesen Eekt zu kompensieren, werden für die Kalibrierung die Flächen unter<br />

den Peaks unter <strong>der</strong> Annahme, dass die Peaks gauÿförmig verbreitert sind, berechnet.<br />

Die Fläche A unter einer Gauÿkurve beträgt A = √ 2π · σ mit <strong>der</strong> Standardabweichung<br />

σ. Die Peakächen werden durch den Quotienten <strong>der</strong> jeweiligen Wahrscheinlichkeit für ein<br />

Photon dieser Energie und <strong>der</strong> Wahrscheinlichkeit für ein Photon mit 121,8 keV geteilt.<br />

Auÿerdem werden die Peakächen durch die Peakäche des Peaks bei 121,8 keV geteilt,<br />

so dass die Fläche des Peaks bei 121,8 keV auf den Wert 1 gesetzt ist und die restlichen<br />

Werte die Nachweiswahrscheinlichkeit in Abhängigkeit <strong>der</strong> Energie relativ zu 121,8 keV<br />

angeben. Die Fehler auf die relativen Peakächen ergeben sich mittels Gauÿ'scher Fehlerfortpanzung<br />

aus den Fehlern auf die Peakhöhen, die Standardabweichungen und die<br />

Wahrscheinlichkeiten.<br />

30


Kalibrierung <strong>der</strong> Nachweiswahrscheinlichkeit<br />

A relativ =<br />

h · σ · W (121,8 keV)<br />

h(121,8 keV) · σ(121,8 keV) · W<br />

(5.1)<br />

Dabei ist A relativ die relative Peakäche, h die Peakhöhe, σ die Standardabweichung und W<br />

die aus <strong>der</strong> Literatur entnommene Wahrscheinlichkeit für ein Photon <strong>der</strong> entsprechenden<br />

Energie, für die die relative Peakäche berechnet wird.<br />

Es wird eine Funktion an die relativen Peakächen angepasst (Art <strong>der</strong> Funktion aus [22]):<br />

ɛ(E) = e (p0+p1·ln(E)+p2·ln(E)2 +p3·ln(E) 3 )<br />

(5.2)<br />

Die Anzahl <strong>der</strong> Ereignisse eines Energiespektrums in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Energie N(E)<br />

wird durch diese Funktion ɛ(E) geteilt, so dass man eine korrigierte Anzahl <strong>der</strong> Ereignisse<br />

N ′ (E) erhält und die Energieabhängigkeit <strong>der</strong> Nachweiswahrscheinlichkeit ausgeglichen ist.<br />

N ′ (E) = N(E)<br />

ɛ(E)<br />

(5.3)<br />

Der Fehler aus <strong>der</strong> Kalibrierung <strong>der</strong> Nachweiswahrscheinlichkeit σ Kalibrierung wird über die<br />

Ableitungen <strong>der</strong> angepassten Funktion nach den Parametern p i,j und die Einträge <strong>der</strong><br />

Kovarianzmatrix aus <strong>der</strong> Anpassung σ ij berechnet:<br />

σ Kalibrierung = √ ∑ i,j<br />

∂ɛ(E)<br />

∂p i<br />

· ∂ɛ(E)<br />

∂p j<br />

· σ ij (5.4)<br />

Aus diesem Fehler und dem Fehler auf die Anzahl <strong>der</strong> Ereignisse wird dann mittels<br />

Gauÿ'scher Fehlerfortpanzung <strong>der</strong> Fehler auf die kalibrierte Anzahl <strong>der</strong> Ereignisse berechnet.<br />

5.1.1. Kalibrierung <strong>der</strong> Nachweiswahrscheinlichkeit mit 152 Eu<br />

Das Europium-Isotop 152 Eu weist viele verschiedene γ-Linien auf (vgl. Tabelle A.4), so<br />

dass insgesamt 38 Peaks für die Kalibrierung verwendet werden können (s. Abbildung 5.1).<br />

Die Kalibrierung <strong>der</strong> Nachweiswahrscheinlichkeit hat vor allem bei hohen Energien einen<br />

groÿen Einuss (s. Abbildung 5.2), da hier die relative Nachweiswahrscheinlichkeit unter<br />

20% sinkt. Der groÿe χ 2 /ndf -Wert deutet auf eine Unterschätzung <strong>der</strong> Fehler hin, da<br />

die Residuen 1 und <strong>der</strong>en Verteilung zufällig sind und somit für eine gelungene Anpassung<br />

sprechen (s. Abbilung 5.3). Ein Vergleich des 152 Eu-Spektrums mit und ohne kalibrierte<br />

Nachweiswahrscheinlichkeit ist in Abbildung 5.4 und ein Ausschnitt für einen Peak in<br />

Abbildung 5.5 gezeigt.<br />

1 Dierenz zwischen Anpassung und Messung bei einem festen x-Wert<br />

31


Kalibrierung <strong>der</strong> Nachweiswahrscheinlichkeit<br />

Abbildung 5.1.: Energiespektrum von 152 Eu.<br />

Abbildung 5.2.: Relative Peakächen von 152 Eu.<br />

32


Kalibrierung <strong>der</strong> Nachweiswahrscheinlichkeit<br />

Abbildung 5.3.: Residuen zur Anpassung an die relativen Peakächen von 152 Eu.<br />

33


Kalibrierung <strong>der</strong> Nachweiswahrscheinlichkeit<br />

Abbildung 5.4.: Vergleich des Spektrums von 152 Eu mit dem Spektrum von 152 Eu, bei dem<br />

die Nachweiswahrscheinlichkeit kalibriert ist.<br />

Abbildung 5.5.: Ausschnitt vom Vergleich des Spektrums von 152 Eu mit dem Spektrum<br />

von 152 Eu, bei dem die Nachweiswahrscheinlichkeit kalibriert ist.<br />

34


Kalibrierung <strong>der</strong> Nachweiswahrscheinlichkeit<br />

Der erwähnte Eekt <strong>der</strong> Verringerung <strong>der</strong> Peakhöhen aufgrund <strong>der</strong> Verbreiterung <strong>der</strong> Peaks<br />

bei steigen<strong>der</strong> Energie hat bei groÿen Energien einen nicht zu vernachlässigenden Einuss:<br />

Die relative Peakhöhe berechnet über Formel 5.1, nur ohne Berücksichtigung <strong>der</strong> Standardabweichungen<br />

ist bei einer Energie von 1500 keV in etwa halb so groÿ wie die relative<br />

Peakäche. In <strong>der</strong> folgenden Auswertung werden daher für die Kalibrierung <strong>der</strong> Nachweiswahrscheinlichkeit<br />

die relativen Peakächen verwendet. In Abbildung 5.6 ist ein Vergleich<br />

zwischen einer Anpassung an die relativen Peakächen (identisch zu Abbildung 5.2) und<br />

an die relativen Peakhöhen gezeigt. Die Messwerte, aus denen die Peakhöhen und die<br />

Peakächen berechnet werden, und die Art <strong>der</strong> Anpassungsfunktion sind dieselben wie<br />

in Abbildung 5.2. Die Fehler auf die relativen Peakhöhen ergeben sich über Gauÿ'sche<br />

Fehlerfortpanzung aus den Fehlern auf die Peakhöhen und die Wahrscheinlichkeiten.<br />

Abbildung 5.6.: Vergleich <strong>der</strong> Anpassung an die relativen Peakhöhen bzw. Peakächen.<br />

35


Kalibrierung <strong>der</strong> Nachweiswahrscheinlichkeit<br />

5.1.2. Überprüfung <strong>der</strong> Kalibrierung <strong>der</strong> Nachweiswahrscheinlichkeit mit<br />

einer Thorium-Quelle<br />

Zur Überprüfung <strong>der</strong> Kalibrierung <strong>der</strong> Nachweiswahrscheinlichkeit wird eine radioaktive<br />

Quelle benötigt, die analog zur 152 Eu-Quelle mehrere Peaks mit bekannten Verzweigungsverhältnissen<br />

im Energiebereich von ca. 100 keV bis 1500 keV hat. 228 Th erfüllt diese Bedingungen,<br />

selbst wenn nur die γ-Strahlung von 208 Tl (s. Abschnitt A.5) betrachtet wird,<br />

um die Verzweigungsverhältnisse von nur einem Zerfall zu vergleichen ( 228 Th-Spektrum<br />

s. Abbildung 5.7). Die Methode <strong>der</strong> Kalibrierung ist dieselbe wie bei <strong>der</strong> 152 Eu-Quelle,<br />

nur dass <strong>der</strong> Referenzpeak für die relative Peakäche ein an<strong>der</strong>er ist (relative Peakächen<br />

und angepasste Funktion s. Abbildung 5.8). Die Residuen zu dieser Anpassung sind in<br />

Abbildung 5.9 gezeigt und weisen auf keine Systematik hin. Es wird <strong>der</strong> Peak von 208 Tl<br />

bei 583,2 keV gewählt und auf den Wert <strong>der</strong> Anpassungsfunktion von 152 Eu bei dieser<br />

Energie gesetzt, um beide Anpassungsfunktionen miteinan<strong>der</strong> vergleichen zu können (s.<br />

Abbildung 5.10). Somit berechnen sich die relativen Peakächen über<br />

A relativ =<br />

h · σ · W (583,2 keV)<br />

h(583,2 keV) · σ(583,2 keV) · W · ɛ Eu(583,2 keV) (5.5)<br />

mit <strong>der</strong> relativen Peakäche A relativ , <strong>der</strong> Peakhöhe h, <strong>der</strong> Standardabweichung σ, <strong>der</strong> für die<br />

152<br />

Eu-Quelle angepassten Funktion ɛ Eu und <strong>der</strong> Wahrscheinlichkeit W für ein Photon <strong>der</strong><br />

Peakenergie. Der Vergleich <strong>der</strong> Kalibrierungen <strong>der</strong> Nachweiswahrscheinlichkeit von 152 Eu<br />

und 228 Th (s. Abbildung 5.10) zeigt, dass beide Anpassungen nahezu identisch sind für<br />

den Energiebereich von 300 keV bis 1600 keV. Bei Energien kleiner als 300 keV ist eine<br />

beträchtliche Abweichung festzustellen, die sich aber dadurch erklären lässt, dass hier nur<br />

zwei Messpunkte mit relativ groÿen Fehlern von 228 Th vorhanden sind und die angepasste<br />

Funktion in diesem Energiebereich nicht unbedingt sinnvoll ist. Analog hierzu ist die an die<br />

Messwerte von 152 Eu angepasste Funktion für Energien gröÿer als 1600 keV nicht unbedingt<br />

sinnvoll, da es hier keine Messwerte von 152 Eu gibt.<br />

36


Kalibrierung <strong>der</strong> Nachweiswahrscheinlichkeit<br />

Abbildung 5.7.: Spektrum von 228 Th mit angepassten Gauÿfunktionen, zur Erklärung <strong>der</strong><br />

Auälligkeit bei ca. 1460 keV s. Abschnitt 4.1.1.<br />

Abbildung 5.8.: Relative Peakächen von 228 Th.<br />

37


Kalibrierung <strong>der</strong> Nachweiswahrscheinlichkeit<br />

Abbildung 5.9.: Residuen zur Anpassung an die relativen Peakächen von 228 Th.<br />

Abbildung 5.10.: Vergleich <strong>der</strong> Anpassungen für die Kalibrierung <strong>der</strong> Nachweiswahrscheinlichkeit<br />

für 152 Eu und 228 Th.<br />

38


Compton-Veto<br />

6. Compton-Veto<br />

Der Eekt des Compton-Vetos lässt sich bei Messungen mit radioaktiven Quellen wie 60 Co<br />

demonstrieren (s. Abbildung 6.1). Die Messzeit beträgt für die Messung mit 60 Co 900 s und<br />

für die Messung mit einer Mischquelle aus 241 Am, 137 Cs und 90 Sr 200 s. In beiden Fällen<br />

werden die Quellen unterhalb des Detektors in einem Abstand von ca. 25 cm platziert. Als<br />

Fehler auf die Anzahl <strong>der</strong> Ereignisse wird ein Poissonfehler (also die Quadratwurzel <strong>der</strong><br />

Anzahl) angenommen.<br />

Abbildung 6.1.: Vergleich <strong>der</strong> Spektren von 60 Co mit und ohne Compton-Veto. Im oberen<br />

Graphen wird ein sog. rebin vorgenommen, das heiÿt, dass die Einträge<br />

von jeweils vier benachbarten Kanälen aufaddiert dargestellt werden.<br />

Die Unterdrückung des Compton-Spektrums ist in Abbildung 6.1 gut zu erkennen: Von<br />

0 keV bis 1116 keV (Compton-Kante des 1332 keV-Peaks; für die Berechnung s. Abschnitt<br />

2.2.3) ist das Spektrum mit Compton-Veto deutlich unterhalb des Spektrums ohne<br />

Compton-Veto. Obwohl in diesem Energiebereich auch theoretisch nicht alle Ereignisse vom<br />

Compton-Veto verworfen werden (z.B. nicht diejenigen von <strong>der</strong> charakteristischen Röntgenstrahlung),<br />

funktioniert das Veto in <strong>der</strong> Praxis nicht perfekt. Als Maÿ für die Wirkung<br />

des Vetos werden alle Einträge mit und ohne Compton-Veto in diesem Energiebereich mit<br />

<strong>der</strong> in ROOT standardmäÿig implementierten Methode integral gezählt. Beim Vergleich<br />

ergibt sich eine Unterdrückung des Spektrums um ca. 79%. Um sicherzustellen, dass nur<br />

39


Compton-Veto<br />

das Compton-Spektrum unterdrückt wird, wird auch die Unterdrückung im Bereich <strong>der</strong><br />

Peaks angegeben: Der 1173 keV-Peak wird um 8% und <strong>der</strong> 1332 keV-Peak um 2% unterdrückt.<br />

Auch wenn in diesem Bereich theoretisch keine Compton-Ereignisse vorhanden<br />

sind, wird das Spektrum durch das Compton-Veto durch Eekte wie zufällige Ereignisse<br />

in den PMTs, die zu einer Unterbrechung <strong>der</strong> Datenaufnahme führen, reduziert. Da jedoch<br />

die Unterdrückung im Bereich des Compton-Spektrums um eine Gröÿenordnung gröÿer ist<br />

als die Unterdrückung im Bereich <strong>der</strong> Peaks, ist das Compton-Veto so funktionstüchtig. In<br />

<strong>der</strong> Anwendung ergibt sich bei einer gewünschten Mindestanzahl an Ereignissen eine leicht<br />

gröÿere Messzeit.<br />

Für eine Messung mit einer Quelle bestehend aus 241 Am, 137 Cs und 90 Sr ergibt sich eine<br />

Unterdrückung des Compton-Spektrums (0 keV bis 478 keV) um 76% und eine Reduktion<br />

des 137 Cs-Peaks bei 662 keV um 4% (Bild des Spektrums: s. Abbildung A.8 auf Seite 47).<br />

Anstatt immer, wenn ein Ereignis von den PMTs registriert wird, die Datenaufnahme des<br />

Germanium-Detektors zu unterbrechen, kann mittels einer Schaltung über weitere NIM-<br />

Module die Datenaufnahme auch nur dann unterbrochen werden, wenn nahezu gleichzeitig<br />

sowohl die PMTs als auch <strong>der</strong> Germanium-Detektor ein Ereignis registrieren (Koinzidenz).<br />

Mit einem solchen Aufbau wird jedoch nur eine Unterdrückung des Compton-Spektrums<br />

um 30% erreicht, was eventuell an nicht richtig eingestellter Elektronik liegt (z.B. eine zu<br />

kurze Überlappung zwischen den Signalen des Germanium-Detektors und <strong>der</strong> PMTs).<br />

Der Eekt des Compton-Vetos ist auch bei <strong>der</strong> Kalibrierung <strong>der</strong> Nachweiswahrscheinlichkeit<br />

(s. Abschnitt 5.1) sichtbar (vgl. Abbildung 6.2).<br />

Die Nachweiswahrscheinlichkeit fällt bei <strong>der</strong> Messung ohne Compton-Veto für höhere Energien<br />

stärker ab als bei <strong>der</strong> Messung mit Compton-Veto. Der Grund hierfür könnte sein,<br />

dass das Compton-Veto vor allem Ereignisse niedriger Energie herausltert. Dadurch wird<br />

<strong>der</strong> Referenzpeak niedriger und somit werden relativ dazu die Peakhöhen höherer Energie<br />

gröÿer.<br />

40


Compton-Veto<br />

Abbildung 6.2.: Vergleich <strong>der</strong> relativen Peakhöhen und <strong>der</strong> daran angepassten Funktionen<br />

für Messungen mit und ohne Compton-Veto. Der Referenzpeak für die relative<br />

Peakhöhe ist wie in Abschnitt 5.1 jeweils <strong>der</strong> Peak bei 121,8 keV.<br />

Beide Messungen werden mit <strong>der</strong> 152 Eu-Quelle über 16 Stunden aufgenommen.<br />

41


Fazit<br />

7. Fazit<br />

Die angestrebte Energiekalibrierung des Germanium-Detektors wird mit Hilfe von bekannten<br />

radioaktiven Quellen ( 241 Am, 137 Cs, 60 Co, 22 Na) erreicht. Die Überprüfung dieser Kalibrierung<br />

zeigt, dass Peaks von bekannten radioaktiven Quellen ( 228 Th, 152 Eu) die erwartete<br />

Energie haben und dass Peaks im charakteristischen Röntgenspektrum und in <strong>der</strong> Untergrundmessung<br />

sinnvoll Elementen wie zum Beispiel dem im Detektor verbauten Iod <br />

zugeordnet werden können. Auÿerdem wird die Stabilität <strong>der</strong> Energiekalibrierung untersucht,<br />

indem sie mehrfach durchgeführt wird. Die Abweichung beträgt maximal 1,5 keV<br />

bei einer festen Kanalnummer, so dass insgesamt von einer gelungenen, stabilen Energiekalibrierung<br />

ausgegangen wird. Bei einer Messung mit 228 Th ist dennoch ein Eekt dieser<br />

Abweichung zu sehen, denn die Position eines Peaks zwischen Messung und Untergrundmessung<br />

ist leicht unterschiedlich.<br />

Die Energiekalibrierung <strong>der</strong> acht PMTs wird zunächst erfolgreich für jeden PMT einzeln<br />

durchgeführt, wobei sich Unterschiede zwischen den PMTs zum Beispiel in <strong>der</strong> Energieauflösung<br />

zeigen. Für die Energiekalibrierung aller PMTs zusammen wobei nur ein Gesamtsignal<br />

ausgelesen wird muss zunächst die Vorverstärkung <strong>der</strong> PMTs angepasst werden,<br />

damit ein klares, möglichst wenig verschmiertes Spektrum entsteht.<br />

Die Kalibrierung <strong>der</strong> energieabhängigen Nachweiswahrscheinlichkeit des Germanium-<br />

Detektors gelingt mit einer 152 Eu-Quelle, in <strong>der</strong>en Spektrum über einen Bereich von 120 keV<br />

bis 1500 keV 38 Peaks identiziert und ausgewertet werden können. Die Kalibrierung wird<br />

relativ zu einem gewählten Peak durchgeführt und mit einer 228 Th-Quelle bestätigt.<br />

Messungen mit dem Germanium-Detektor, bei denen die PMTs die Compton-gestreuten<br />

Photonen registrieren und bei solchen Ereignissen die Datenaufnahme des Germanium-<br />

Detektors unterbrechen (Compton-Veto), ergeben eine Unterdrückung des Compton-<br />

Spektrum um ca. 80%. Es werden auch einige Ereignisse verworfen, bei denen eigentlich<br />

keine Compton-Streuung stattgefunden hat. Diese ungewollte Reduktion <strong>der</strong> gewünschten<br />

Ereignisse ist jedoch kleiner als 10% und kann daher durch eine geringe Erhöhung<br />

<strong>der</strong> Messzeit ausgeglichen werden, so dass insgesamt mit dem Compton-Veto ein klareres<br />

Spektrum erreicht werden kann.<br />

Im Rahmen dieser <strong>Bachelorarbeit</strong> werden die Energiekalibrierung und die Kalibrierung<br />

<strong>der</strong> Nachweiswahrscheinlichkeit des Germanium-Detektors sowie die Energiekalibrierung<br />

<strong>der</strong> PMTs erfolgreich durchgeführt. Auÿerdem werden die Möglichkeiten bei <strong>der</strong> Unterdrückung<br />

des Compton-Spektrums gezeigt, so dass <strong>der</strong> verwendete Detektor nach eventuellen<br />

Umbauten und weiteren Untersuchungen in <strong>der</strong> Medizinphysik eingesetzt werden<br />

kann.<br />

42


Anhang<br />

A. Anhang<br />

A.1. Anordnung <strong>der</strong> PMTs<br />

Abbildung A.1.: Technische Zeichnung zur Anordnung <strong>der</strong> PMTs [2].<br />

43


Anhang<br />

A.2. Signalform des Germanium-Detektors<br />

Abbildung A.2.: Unverstärktes Signal des Ge-Detektors (typisches Signal beim Messen mit<br />

60<br />

Co-Quelle).<br />

Abbildung A.3.: Verstärktes Signal des Ge-Detektors (typisches Signal beim Messen mit<br />

60<br />

Co-Quelle).<br />

44


Anhang<br />

A.3. Signalform <strong>der</strong> PMTs<br />

Abbildung A.4.: Unverstärktes Signal <strong>der</strong> PMTs (typisches Signal beim Messen mit 60 Co-<br />

Quelle).<br />

Abbildung A.5.: Verstärktes Signal <strong>der</strong> PMTs (typisches Signal beim Messen mit 60 Co-<br />

Quelle).<br />

45


Anhang<br />

Abbildung A.6.: Signal <strong>der</strong> PMTs nach dem Diskriminator (typisches Signal beim Messen<br />

mit 60 Co-Quelle).<br />

Abbildung A.7.: Signal <strong>der</strong> PMTs nach dem Tor-Generator (typisches Signal beim Messen<br />

mit 60 Co-Quelle).<br />

46


Anhang<br />

A.4. Compton-Veto<br />

Abbildung A.8.: Vergleich <strong>der</strong> Spektren von einer Mischquelle bestehend aus 241 Am, 137 Cs<br />

und 90 Sr mit und ohne Compton-Veto. Im oberen Graphen wird ein sog.<br />

rebin vorgenommen, das heiÿt, dass die Einträge von in diesem Fall<br />

jeweils zwei benachbarten Kanälen aufaddiert dargestellt werden.<br />

A.5. Eigenschaften <strong>der</strong> verwendeten radioaktiven Elemente<br />

Sämtliche hier aufgeführten Informationen über die radioaktiven Elemente sind von <strong>der</strong><br />

Internetseite des LNHB 1 [4].<br />

241 Am zerfällt per α-Zerfall in angeregte Zustände von 237 Np, welche unter Aussendung<br />

von γ-Strahlung in den Normalzustand fallen (s. Tabelle A.1).<br />

241 Am α −→ 237 Np ∗ γ −→ 237 Np (A.1)<br />

Tabelle A.1.: γ-Strahlung von 241 Am.<br />

Energie [keV] Photonen<br />

je 100 Zerfälle<br />

59.5 35,92<br />

1 Laboratoire National Henri Becquerel<br />

47


Anhang<br />

60 Co zerfällt per β − -Zerfall in angeregte Zustände von 60 Ni, welche unter Aussendung<br />

von γ-Strahlung in den Normalzustand fallen (s. Tabelle A.2).<br />

60 Co β−<br />

−−→ 60 Ni ∗ γ −→ 60 Ni (A.2)<br />

Tabelle A.2.: γ-Strahlung von 60 Co.<br />

Energie [keV] Photonen<br />

je 100 Zerfälle<br />

1173,2 99,85<br />

1332,5 99,98<br />

137 Cs zerfällt per β − -Zerfall in angeregte Zustände von 137 Ba, welche unter Aussendung<br />

von γ-Strahlung in den Normalzustand fallen (s. Tabelle A.3).<br />

137 Cs β−<br />

−−→ 137 Ba ∗ γ −→ 137 Ba (A.3)<br />

Tabelle A.3.: γ-Strahlung von 137 Cs.<br />

Energie [keV] Photonen<br />

je 100 Zerfälle<br />

661,7 84,99<br />

152 Eu zerfällt per Elektroneneinfang in angeregte Zustände von 152 Sm und per β − -Zerfall<br />

in angeregte Zustände von 152 Gd, welche unter Aussendung von γ-Strahlung in den Normalzustand<br />

fallen (s. Tabelle A.4).<br />

152 Eu Elektroneneinfang<br />

−−−−−−−−−−−−→ 152 Sm ∗ γ −→ 152 Sm (A.4)<br />

152 Eu β−<br />

−−→ 152 Gd ∗ γ −→ 152 Gd (A.5)<br />

22 Na zerfällt per β + -Zerfall in angeregte Zustände von 22 Ne, welche unter Aussendung<br />

von γ-Strahlung in den Normalzustand fallen. Auÿerdem kann es zur Annihilation des<br />

Positrons kommen (s. Tabelle A.5).<br />

22 Na β+<br />

−−→ 22 Ne ∗ γ −→ 22 Ne (A.6)<br />

90 Sr ist ein reiner β − -Strahler, <strong>der</strong> keinerlei γ-Strahlung aussendet.<br />

48


Anhang<br />

228 Th zerfällt in einer Zerfallsreihe über diverse Zerfälle zu 208 Pb [15].<br />

228 Th α −→ 224 Ra α −→ 220 Rn α −→ 216 Po α −→ 212 Pb β−<br />

−−→ 212 Bi α −→ 208 Tl β−<br />

−−→ 208 Pb<br />

(A.7)<br />

o<strong>der</strong>:<br />

228 Th α −→ 224 Ra → · · · → 212 Bi β−<br />

−−→ 212 Po α −→ 208 Pb<br />

(A.8)<br />

γ-Strahlung entsteht dabei bei einigen Zerfällen in <strong>der</strong> Zerfallsreihe, aber in dieser Arbeit<br />

wird nur die von 208 Tl ausgewertet (s. Tabelle A.6).<br />

49


Anhang<br />

Tabelle A.4.: γ-Strahlung von 152 Eu. In Klammern geschriebene Werte geben die Unsicherheit<br />

auf die letzten Stellen des davor stehenden Wertes an.<br />

Energie [keV] Photonen<br />

je 100 Zerfälle<br />

121,8 28,41 (13)<br />

244,7 7,55 (4)<br />

295,9 0,442 (3)<br />

329,4 0,129 (6)<br />

344,3 26,59 (12)<br />

367,8 0,862 (5)<br />

411,1 2,238 (10)<br />

416,0 0,1090 (17)<br />

444,0 3,12 (3)<br />

488,7 0,4139 (24)<br />

503,4 0,1533 (18)<br />

564,0 0,457 (13)<br />

566,4 0,131 (4)<br />

586,3 0,462 (4)<br />

656,5 0,1437 (18)<br />

674,7 0,170 (4))<br />

678,6 0,470 (4)<br />

688,7 0,841 (6)<br />

719,3 0,327 (15)<br />

764,9 0,190 (4)<br />

778,9 12,97 (6)<br />

810,4 0,317 (3)<br />

841,6 0,163 (2)<br />

867,4 4,243 (23)<br />

919,3 0,429 (5)<br />

926,3 0,273 (4)<br />

964,1 14,50 (6)<br />

1005 0,665 (23)<br />

1086 10,13 (6)<br />

1090 1,73 (1)<br />

1112 13,41 (6)<br />

1213 1,416 (9)<br />

1250 0,186 (3)<br />

1293 1,104 (3)<br />

1299 1,633 (9)<br />

1408 20,85 (8)<br />

1458 0,498 (4)<br />

1528 0,281 (5)<br />

50


Anhang<br />

Tabelle A.5.: γ-Strahlung von 22 Na.<br />

Energie [keV] Photonen<br />

je 100 Zerfälle<br />

511,0 180,7 (Annihilation)<br />

1274,5 99,94<br />

Tabelle A.6.: γ-Strahlung von 208 Tl. Die in Klammern geschriebenen Werte geben die Unsicherheit<br />

auf die letzte Stelle des davor stehenden Wertes an.<br />

Energie [keV] Photonen<br />

je 100 Zerfälle<br />

252,7 0,78 (2)<br />

277,4 6,6 (3)<br />

510,7 22,5 (2)<br />

583,2 85,0 (3)<br />

763,5 1,80 (2)<br />

860,5 12,4 (1)<br />

1093,9 0,44 (1)<br />

2614,5 99,755 (4)<br />

A.5.1. Energien von γ -Strahlung weiterer radioaktiver Elemente<br />

Tabelle A.7.: In dieser Arbeit verwendete Energien von γ-Strahlung weiterer radioaktiver<br />

Elemente.<br />

Element Energie [keV]<br />

228<br />

Ac 911<br />

228<br />

Ac 969<br />

214<br />

Bi 609<br />

214<br />

Bi 1120<br />

214<br />

Bi 1238<br />

214<br />

Bi 1764<br />

214<br />

Bi 2204<br />

214<br />

Bi 1764<br />

40<br />

K 1461<br />

51


Danksagung<br />

Danksagung<br />

Abschlieÿend möchte ich den Personen danken, die mich in <strong>der</strong> Anfertigung dieser <strong>Bachelorarbeit</strong><br />

unterstützt haben.<br />

Zunächst danke ich Prof. Dr. Achim Stahl für die Ermöglichung dieser Arbeit.<br />

Meinem Betreuer Dr. Karim Laihem bin ich für viele Ratschläge und fachliche Diskussionen<br />

dankbar. Er hatte bei Fragen und Problemen immer Zeit für mich.<br />

Ronja Lewke und Max Emde danke ich für ihre Unterstützung während <strong>der</strong> gesamten Zeit.<br />

Für das Beheben von technischen Problemen danke ich Eric Bock und Wolfgang Feldhäuser<br />

aus <strong>der</strong> Elektronikwerkstatt.<br />

Insgesamt möchte ich <strong>der</strong> gesamten Arbeitsgruppe Medizinphysik im III. Physikalischen<br />

Institut für konstruktive Kritik, Tipps und eine gute Arbeitsatmosphäre danken.<br />

53


Literaturverzeichnis<br />

Literaturverzeichnis<br />

[1] Karim Laihem. Private Kommunikation, 2013.<br />

[2] Scionix: BGO/NaI(Tl) anti-Compton shield. URL:<br />

http://www.scionix.nl/standard4.htm<br />

[3] Oak Ridge Associated University: Charasteristic X-Ray Energies. USA, . URL:<br />

http://www.orau.org/ptp/PTP%20Library/library/ptp/x.pdf<br />

[4] Laboratoire National Henri Becquerel: Recommended Data. Frankreich, . URL:<br />

http://www.nucleide.org/DDEP_WG/DDEPdata.htm<br />

[5] CERN: ROOT. URL: http://root.cern.ch<br />

[6] Genie 2000 TM Basic Spectroscopy Software Operations. 2006. Handbuch<br />

von Canberra, bereitgestellt von University of Notre Dame, URL:<br />

http://www3.nd.edu/ wzech/Genie%202000%20Operations%20Manual.pdf<br />

[7] Robert Koch-Institut: Krebs in Deutschland. Pressemitteilung, Februar 2012. <br />

URL: http://www.rki.de/DE/Content/Service/Presse/Pressemitteilungen/2012/_01<br />

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[8] Versuch T1, Teilchendetektoren und Strahlenschutz. <strong>RWTH</strong> <strong>Aachen</strong> :<br />

Versuchsanleitung Bachelorpraktikum, 2013. http://www.physik.rwthaachen.de/leadmin/user_upload/www_physik/Institute/Inst_3A/Bachelor<br />

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[9] Bissaldi, E. ; Kienlin, A. von ; Lichti, G. ; Steinle, H. ; Bhat, P. N. ; Briggs,<br />

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M. ; Connaughton, V. ; Diehl, R. ; Greiner, J. ; Horst, A.J. ; Kouveliotou, C.<br />

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09226435. URL: http://dx.doi.org/10.1007/s10686-008-9135-4<br />

[10] In: Büker, Harald: Theorie und Praxis <strong>der</strong> Halbleiterdetektoren für Kernstrahlung.<br />

Springer-Verlag, 1971, S. 15<br />

[11] In: Büker, Harald: Theorie und Praxis <strong>der</strong> Halbleiterdetektoren für Kernstrahlung.<br />

Springer-Verlag, 1971, S. 3031<br />

54


Literaturverzeichnis<br />

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Software. USA: Canberra Industries Inc., 2011. URL:<br />

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[13] In: Demtrö<strong>der</strong>, Wolfgang: Experimentalphysik 3 Atome, Moleküle und Festkörper.<br />

1. Au. Springer Berlin Heidelberg, 1996, S. 437442<br />

[14] In: Demtrö<strong>der</strong>, Wolfgang: Experimentalphysik 4 Kern-, Teilchen- und Astrophysik.<br />

2. Au. Springer Berlin Heidelberg, 2005, S. 96103<br />

[15] In: Demtrö<strong>der</strong>, Wolfgang: Experimentalphysik 4 Kern-, Teilchen- und Astrophysik.<br />

2. Au. Springer Berlin Heidelberg, 2005, S. 44<br />

[16] In: Grupen, Claus: Grundkurs Strahlenschutz. Springer Berlin Heidelberg, 2008. <br />

ISBN 9783540758488, S. 65. URL: http://dx.doi.org/10.1007/978-3-540-75849-<br />

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[17] Khandaker, Mayeen U.: High purity germanium detector in gamma ray spectrometry.<br />

In: International Journal of Fundamental Physical Sciences 1 (2011), Juni,<br />

S. 4246. URL: http://fundamentaljournals.org/ijfps/downloads/11-Maeen%20N2-<br />

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[18] In: Knoll, Glenn F.: Radiation Detection and Measurement. 3. Au. John Wiley &<br />

Sons, Inc., 2000, S. 405<br />

[19] In: Knoll, Glenn F.: Radiation Detection and Measurement. 3. Au. John Wiley &<br />

Sons, Inc., 2000, S. 235<br />

[20] In: Knoll, Glenn F.: Radiation Detection and Measurement. 3. Au. John Wiley &<br />

Sons, Inc., 2000, S. 416419<br />

[21] In: Schrüfer, Elmar: Elektrische Messtechnik. 9., aktualisierte Au. Carl Hanser<br />

Verlag München, 2007, S. 206<br />

[22] Thürauf, Michael: Bestimmung <strong>der</strong> Lebensdauer des ersten 2 + -Zustandes in 126 Cd<br />

unter Verwendung <strong>der</strong> DSA Methode, Technische Universität Darmstadt, Masterarbeit,<br />

2012. URL: http://cds.cern.ch/record/1527106/les/CERN-THESIS-2012-<br />

277.pdf<br />

[23] In: W.Hiddeman (Hrsg.) ; C.Bartram (Hrsg.): Die Onkologie. Bd. 1. 2. Au.<br />

Heidelberg : Springer Medizin Verlag, 2010, S. 439<br />

55


Abbildungsverzeichnis<br />

Abbildungsverzeichnis<br />

1.1. Energiedeposition pro Masseneinheit (Dosis) in Abhängigkeit <strong>der</strong> Eindringtiefe.<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1<br />

2.1. Wirkungsquerschnitte für Photoeekt, Compton-Streuung und Paarbildung<br />

in Germanium. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

2.2. Schematische Darstellungen eines theoretischen und eines gemessenen Spektrums.<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

2.3. Funktionsweise eines Halbleiterdetektors. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

2.4. Funktionsweise eines Szintillationszähler. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

3.1. Foto <strong>der</strong> NIM-Module und des VME-Moduls. . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

3.2. Foto des Germanium-Detektors. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

3.3. Signaluss bei Messungen mit dem Germanium-Detektor. . . . . . . . . . . 12<br />

3.4. Foto des PMT-Aufbaus. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

3.5. Signaluss bei Messungen mit den PMTs. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

3.6. Foto und schematische Darstellung vom Aufbau <strong>der</strong> Detektoren. . . . . . . . 15<br />

3.7. Signaluss bei Messungen mit Compton-Veto. . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

3.8. Signal bei Messungen mit Compton-Veto. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

4.1. Positionierung <strong>der</strong> Quelle bei Messungen für die Energiekalibrierung. . . . . 18<br />

4.2. Spektrum von 60 Co. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

4.3. An das Spektrum von 60 Co angepasste Gauÿfunktion. . . . . . . . . . . . . 19<br />

4.4. Anpassung für die Energiekalibrierung des Germanium-Detektors. . . . . . . 20<br />

4.5. Energiekalibriertes Spektrum des Germanium-Detektors. . . . . . . . . . . . 20<br />

4.6. Vergleich <strong>der</strong> Energiekalibrierungsgeraden für den Germanium-Detektor bei<br />

1000 keV. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

4.7. Ausschnitt des Spektrums von 228 Th. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

4.8. Messung des Untergrunds über 16 Stunden. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

4.9. Spektrum <strong>der</strong> charakteristischen Röntgenstrahlung bei Messung mit 152 Eu. . 24<br />

4.10. Energieauösung des Germanium-Detektors. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

4.11. Energiespektrum von 60 Co und 22 Na von PMT1. . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

4.12. Energiespektrum von 60 Co und 22 Na von PMT2. . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

4.13. Vergleich <strong>der</strong> Kalibrierungsgeraden <strong>der</strong> einzelnen PMTs und aller PMTs<br />

zusammen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

4.14. Energiespektrum aller PMTs von 60 Co und 22 Na. . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />

56


Abbildungsverzeichnis<br />

5.1. Energiespektrum von 152 Eu. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

5.2. Relative Peakächen von 152 Eu. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

5.3. Residuen zur Anpassung an die relativen Peakächen von 152 Eu. . . . . . . 33<br />

5.4. Vergleich <strong>der</strong> Spektren von 152 Eu. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

5.5. Vergleich <strong>der</strong> Spektren von 152 Eu (Ausschnitt). . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

5.6. Vergleich <strong>der</strong> Anpassung an die relativen Peakhöhen bzw. Peakächen. . . . 35<br />

5.7. Spektrum von 228 Th. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />

5.8. Relative Peakächen von 228 Th. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />

5.9. Residuen zur Anpassung an die relativen Peakächen von 228 Th. . . . . . . 38<br />

5.10. Vergleich <strong>der</strong> Anpassungen für die Kalibrierung <strong>der</strong> Nachweiswahrscheinlichkeit<br />

für 152 Eu und 228 Th. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

6.1. Vergleich <strong>der</strong> Spektren von 60 Co mit und ohne Compton-Veto. . . . . . . . . 39<br />

6.2. Vergleich <strong>der</strong> relativen Peakhöhen und <strong>der</strong> daran angepassten Funktionen<br />

für Messungen mit und ohne Compton-Veto. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />

A.1. Technische Zeichnung zur Anordnung <strong>der</strong> PMTs [2]. . . . . . . . . . . . . . 43<br />

A.2. Unverstärktes Signal des Ge-Detektors. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

A.3. Verstärktes Signal des Ge-Detektors. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

A.4. Unverstärktes Signal <strong>der</strong> PMTs. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45<br />

A.5. Verstärktes Signal <strong>der</strong> PMTs. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45<br />

A.6. Signal <strong>der</strong> PMTs nach dem Diskriminator. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />

A.7. Signal <strong>der</strong> PMTs nach dem Tor-Generator. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />

A.8. Vergleich <strong>der</strong> Spektren von einer Mischquelle bestehend aus 241 Am, 137 Cs<br />

und 90 Sr mit und ohne Compton-Veto. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />

57


Tabellenverzeichnis<br />

Tabellenverzeichnis<br />

3.1. Verwendete Elektronik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

3.2. Einstellungen an <strong>der</strong> Elektronik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

4.1. Vergleich <strong>der</strong> gemessenen Peakpositionen von 228 Th mit den Literaturwerten. 23<br />

A.1. γ-Strahlung von 241 Am. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />

A.2. γ-Strahlung von 60 Co. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />

A.3. γ-Strahlung von 137 Cs. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />

A.4. γ-Strahlung von 152 Eu. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />

A.5. γ-Strahlung von 22 Na. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />

A.6. γ-Strahlung von 208 Tl. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />

A.7. Energien von γ-Strahlung weiterer radioaktiver Elemente. . . . . . . . . . . 51<br />

58


Eigenständigkeitserklärung<br />

Ich versichere, dass ich die Arbeit selbstständig verfasst und keine an<strong>der</strong>en als die angegebenen<br />

Quellen und Hilfsmittel benutzt sowie Zitate kenntlich gemacht habe.<br />

<strong>Aachen</strong>, den 6. August 2013<br />

Johannes Leidner

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