23.05.2014 Aufrufe

Übers weite Land - Sommer 2014

Frisch durch die schönsten Sonnenstunden! An glasklaren Seen, wandern durch kühle Wälder und auf luftigen Höhen in diesem Sommer in Niederösterreich

Frisch durch die schönsten Sonnenstunden! An glasklaren Seen, wandern durch kühle Wälder und auf luftigen Höhen in diesem Sommer in Niederösterreich

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Ausgabe 58<br />

www.niederoesterreich.at<br />

<strong>Übers</strong> <strong>weite</strong> <strong>Land</strong><br />

Niederösterreich – reisen und genießen <strong>Sommer</strong> <strong>2014</strong><br />

Herbert Lehmann<br />

FRISCH durch die schönsten Sonnenstunden! An<br />

glas klaren Seen, wandernd durch kühle Wälder und auf<br />

luftigen Höhen in diesem <strong>Sommer</strong> in Niederösterreich.<br />

Unterwegs am<br />

Ottensteiner Stausee


<strong>Sommer</strong>frisch in Niederösterreich<br />

Blütenpracht und Feuerzauber: Wo sich der <strong>Sommer</strong> von seinen schönsten Seiten zeigt.<br />

Raus ins Freie! Kultur in der Natur Feiern Sie mit!<br />

Istockphoto<br />

Gartensommer Niederösterreich<br />

Vom barocken Fürstengarten bis zum<br />

urigen Wirtshausgarten: Die Mitglieder des<br />

Gartensommers Niederösterreich bilden in<br />

den kommenden Monaten den reizvollen<br />

Rahmen für einen bunten Veranstaltungsreigen<br />

im Zeichen romantischer Blütenpracht,<br />

kultureller Genüsse und kulinarischer<br />

Freuden. Besonders stimmungsvoll<br />

geht’s in den Vollmondnächten zu (13. Juni,<br />

12. Juli, 10. August).<br />

www.gartensommer.info<br />

Auf den Spuren der Fischotter<br />

11. 6. | 25. 6. | 16. 7. | 6. 8. | 28. 8.<br />

Wo schläft ein Fischotter, was steht<br />

auf seiner Speisekarte und wie<br />

sind die possierlichen Nager nach<br />

Niederösterreich gekommen?<br />

Antworten darauf gibt ein spannendes<br />

tierisches Special im Naturpark Hochmoor<br />

Schrems. Nähere Infos dazu und zu vielen<br />

<strong>weite</strong>ren Veranstaltungen in den 23<br />

niederösterreichischen Naturparken unter<br />

www.naturparke-noe.at<br />

Per Rad durchs <strong>weite</strong> <strong>Land</strong><br />

Ob sportliche Mountainbike-Tour oder entspanntes<br />

Genussradeln: Ein umfangreiches<br />

Angebot an Radwegen macht Niederösterreich<br />

zum prächtigen Terrain für alle Pedalritter.<br />

Diese Vielfalt zeichnet auch zwei<br />

Top-Veranstaltungen des kommenden Radsommers<br />

aus: Bei der „In Velo Veritas“ im<br />

Weinviertel (15. Juni) stehen vier Strecken –<br />

vom 20 km kurzen Familien-Parcours bis<br />

zur 210-km-Rundfahrt – zur Wahl. Und<br />

bei den Wachauer Radtagen (12./13. Juli)<br />

kann man je nach Lust und Muskelschmalz<br />

die Genussradtour (50 km), den Power<br />

marathon (97 km) oder den Champions<br />

Marathon (167 km) in Angriff nehmen.<br />

www.niederoesterreich.at/rad<br />

www. wachauer-radtage.at<br />

www.inveloveritas.at<br />

Theaterfest Niederösterreich<br />

18. Juni bis 14. September<br />

Vorhang auf für Oper und Operette,<br />

Schauspiel und Musical! Mit einem<br />

abwechslungsreichen Programm<br />

und vielen Publikumslieblingen feiern<br />

23 Spielorte drei Monate lang das<br />

Thea terfest Niederösterreich. Gespielt<br />

wird in eleganten Theatersälen, aber auch<br />

vor der imposanten Freiluftkulisse von<br />

Schlössern, Burgen und Stiften.<br />

www.theaterfest-noe.at<br />

<strong>Sommer</strong>konzerte Grafenegg<br />

28. Juni bis 9. August<br />

Von Gluck und Mozart bis zur modernen<br />

Blechmusik-Combo: Die spektakuläre<br />

Open-Air-Bühne „Wolkenturm“ im<br />

Schlosspark von Grafenegg ist Schauplatz<br />

für ein gleichermaßen erlesenes wie<br />

facettenreiches Konzertprogramm.<br />

www.grafenegg.at<br />

Wellenklaenge | 4.–26. Juli<br />

Auf der Bühne am romantischen Lunzer<br />

See wird eine aufregende Mischung aus<br />

Kammermusik und Jazz geboten.<br />

www.wellenklaenge.at<br />

Glatt & Verkehrt | 4.–27. Juli<br />

Das renommierte Weltmusik-Festival<br />

kredenzt Preziosen der Tonkunst von<br />

Andalusien bis Zimbabwe und von<br />

Louisiana bis Syrien. Gesungen & gespielt<br />

wird in und um Krems sowie bei einer<br />

abendlichen Schifffahrt durch die Wachau.<br />

www.glattundverkehrt.at<br />

Alexander Haiden<br />

Feurige Feste<br />

Ein einzigartiger mystischer Zauber legt<br />

sich über die <strong>Land</strong>schaft, wenn im Juni die<br />

nächtlichen Sonnwendfeuer entzündet<br />

werden. Besonders eindrucksvoll inszeniert<br />

wird das uralte Brauchtum<br />

• am 14. Juni im Nibelungengau<br />

• am 21. Juni in der Wachau<br />

• am 21. Juni am Panoramahöhenweg im<br />

Mostviertel<br />

www.donau.com, www.mostviertel.info<br />

Aus Küche & Keller<br />

Frisch und fruchtig, weinselig beschwingt,<br />

bärig bierig und verführerisch süß präsentiert<br />

sich Genussreisenden der <strong>Sommer</strong><br />

im <strong>weite</strong>n <strong>Land</strong>. Wunderbare kulinarische<br />

Freuden verheißen etwa<br />

• die Weinfeste der Thermenregion, u. a. in<br />

Tattendorf (18.–29. 6.), Traiskirchen (2.–16. 7.),<br />

Guntramsdorf (16.–28. 7.), Pfaffstätten<br />

(7.–17. 8.) oder Gumpoldskirchen (20.–31. 8.).<br />

www.thermenregion-wienerwald.at<br />

• die Marillenfeste in Krems (11.–12. 7.)<br />

und Spitz (18.–20. 7.), bei denen man die<br />

legendäre Wachauer Frucht in vielerlei<br />

Zubereitungsarten verkosten kann.<br />

www.donau.com<br />

• der Bierkirtag in Weitra (19.–20. 7.) mit<br />

Musik & Tanz, Kirtagsbaumkraxeln, Kür der<br />

Hopfenprinzessin und Hopfenritter-Turnier.<br />

www.bierkirtag.weitra.biz<br />

• der Mohnstrudel-Wandertag in<br />

Armschlag (17. 8.), wo sich die kulinarischen<br />

Meriten des berühmten Waldviertler<br />

Graumohns ausgiebig erkunden lassen.<br />

www.veranstaltungen.waldviertel.at<br />

• die Kräuterfeste um Mariä Himmelfahrt,<br />

wenn im Waldviertel nach alter Tradition<br />

Kräutersträuße geweiht werden:<br />

Kräutertage in Bad Traunstein (11.–15. 8.),<br />

Sonnentor-Kräuterfest in Sprögnitz bei<br />

Zwettl (15. 8.), Kräuterfest im Kräuterpfarrer-Weidinger-Zentrum<br />

in Karlstein (15. 8.).<br />

www.waldviertel.at<br />

Istockphoto<br />

Istockphoto<br />

Kunst in der <strong>Land</strong>schaft | bis 8. Dez.<br />

Seit mehr als 20 Jahren ist Gut Gasteil im<br />

Semmeringgebiet idyllischer Präsentationsort<br />

für <strong>Land</strong>-Art-Projekte internationaler<br />

Künstler. Auf 16 ha Wald und Wiesen<br />

spazieren Besucher durch eine Open-Air-<br />

Show, die Kunstgenuss und Naturerlebnis<br />

wunderbar verbindet. Geöffnet Sa, So, Fei.<br />

www.gutgasteil.at<br />

Rita Newman<br />

Informationen und <strong>weite</strong>re Tipps unter Tel. 02742/9000-9000 oder auf veranstaltungen.niederoesterreich.at<br />

2 <strong>Sommer</strong> <strong>2014</strong>


Ausgabe 67<br />

260 Wirtshäuser auf www.wirtshauskultur.at<br />

Wirtshaus-Zeitung<br />

Niederösterreich – wie das <strong>Land</strong> schmeckt <strong>Sommer</strong> <strong>2014</strong><br />

Herbert Lehmann<br />

ERFRISCHEND im lauschigen Wirtshausgarten!<br />

Feine Weine, köstliche Schmankerln und nicht<br />

zuletzt die Begleitmusik von fröhlichen Schwalben.<br />

Eingekehrt im Gastgarten<br />

beim Hutter in Krems


Zu Gast im sommerfrischen <strong>Land</strong><br />

Bauernbrunch und flotte Waisen: Was jetzt bei den Wirtshauskulturwirten Hochsaison hat.<br />

Auf dem Tisch Auf der Bühne Auf Genussurlaub<br />

Rita Newman<br />

Frühschoppen im Mohngarten<br />

15. Juni | Mohnwirt Armschlag<br />

Am Mohnblütensonntag wird nicht nur<br />

groß aufgekocht, sondern auch aufgespielt.<br />

Für flotte Klänge sorgen eine<br />

Blechbläserpartie und ein Trio aus<br />

Harmonika, Gitarre und Kontrabass.<br />

www.mohnwirt.at<br />

Weinfranz<br />

Brunchtime!<br />

Ausgiebig und authentisch lassen sich die<br />

kulinarischen Schätze des <strong>weite</strong>n <strong>Land</strong>es<br />

bei einem zünftigen Bauernbrunch<br />

erkunden. Bei dieser genussvollen<br />

Kombination von Frühstück und Lunch<br />

verwöhnen die wirtshauskultivierten Wirte<br />

ihre Gäste mit regionalen Spezialitäten<br />

in traditioneller Zubereitung und fein<br />

abgestimmt auf die jeweilige Jahreszeit.<br />

Gelegenheit zum sommerlichen<br />

Schwelgen gibt es am<br />

• 29. Juni beim Jazz Brunch im<br />

Drei Königshof in Stockerau<br />

• 6. Juli bei den <strong>Sommer</strong>träumen im<br />

Gasthaus Bsteh in Wulzeshofen<br />

• 13. Juli beim Gartenküchenbrunch im<br />

Bühnenwirtshaus Juster in Gutenbrunn<br />

www.dreikoenigshof.at, www.bsteh.at,<br />

www.buehnenwirtshaus.at<br />

Grillen mit dem Meister<br />

Das kleine Einmaleins wird in der einstigen<br />

Dorfschule von Göttlesbrunn nicht mehr<br />

gelehrt, wohl aber die schöne Kunst des<br />

Grillens. Lehrmeister ist kein Geringerer als<br />

Haubenkoch Adi Bittermann, der in dem<br />

charmanten Gebäude ein vielfach ausge–<br />

zeichnetes Lokal betreibt. Kurstermine auf<br />

www.bittermann-vinarium.at<br />

Swing & Jazz unterm Kastanienbaum<br />

23. Juli | Gasthaus Schmutzer<br />

Patron Peperl Schmutzer kredenzt im<br />

Wirtshaus in Winzendorf schwungvolle<br />

Weisen vom Top-Sound-Duo Hans Czettel<br />

& Manfred Spies. Beginn 20 Uhr.<br />

www.gasthaus-schmutzer.at<br />

Beim Wirt spielt die Musi<br />

27. Juli | Der Halbwax<br />

Kirtag in Lichtenwörth! Gesungen und<br />

gespielt wird am Hauptplatz, aber auch in<br />

der gemütlichen Wirtsstube vom Halbwax.<br />

www.gasthaus-halbwax.at<br />

Weitere Tipps für Ohren- & Gaumenschmaus<br />

finden Sie im Folder „Bauernbrunch<br />

& Musik im Wirtshaus“. Online<br />

blättern auf www.wirtshauskultur.at<br />

oder bestellen mit Kupon auf Seite 15.<br />

Istockphoto<br />

Jetzt ausspannen und genießen ... bei den<br />

Top-Wirten:<br />

Roter Hahn in St. Pölten<br />

Das traditionsreiche Haus punktet mit<br />

familiärer Atmosphäre, bestem Wohnkomfort<br />

und vielseitiger Kulinarik. Für<br />

Wochenendurlauber gibt es Packages mit<br />

Schwerpunkt „Kultur“ oder „Relaxen“.<br />

www.hotel-boeck.at<br />

Hönigwirt in Kirchschlag<br />

Der über 100 Jahre alte Gasthof ist ein<br />

perfekter Ausgangspunkt für Rad- und<br />

Wandertouren in die Bucklige Welt. Die<br />

Wirtsleute verwöhnen mit regionalen<br />

Gerichten und Schätzen aus dem<br />

eindrucksvoll bestückten Weinkeller.<br />

www.hotel-post-hoenig.at<br />

Gasthof Stumpfer in Schönbühel<br />

Eine Top-Destination gerade auch für Biker,<br />

Zelter und Wohnmobil-Urlauber. Denn<br />

um den kleinen-feinen Wachauer Familien –<br />

gasthof erstreckt sich ein großer, dennoch<br />

ruhiger, komfortabler Campingplatz.<br />

www.stumpfer.com<br />

Mehr Termine & Tipps für genussvolle<br />

Stunden auf www.wirtshauskultur.at<br />

Es fragt ein Fräulein Ziesel aus einem schönen Ort mit Wiesel: Sehr geehrter<br />

Herr Professer, jüngst stritten wir fast bis aufs Messer, wie genau denn welche Speise<br />

im Deutschen ganz präzise heiße, mit meinem lieben Schwiegervetter, der an sich ist<br />

ein wirklich netter, nur kommt er aus dem <strong>Land</strong>kreis Bautzen und neigt dazu uns<br />

anzuschnauzen, wenn wir das Paradeiser nennen, was die dort als Tomate kennen.<br />

Dies, behauptet unser Vetter (wie gesagt, sonst ein recht netter), mindere des Deutschen<br />

Reinheit, es müsse zwecks der Sprache Einheit gerufen werden jedes Wesen,<br />

wie es im Duden nachzulesen. Da frag’ ich Sie, Prof. Nuss, hat der Mann denn einen<br />

… nachvollziehbaren Sprachverstand?<br />

Fragen Sie Prof. G. Nuss<br />

Was Sie schon immer über<br />

Wirtshaus kultur wissen wollten.<br />

Prof. G. Nuss klärt auf.<br />

Auch zu dieser Fragensorte findet Nuss belehrend Worte: Liebe junge, nette<br />

Frau, Ihr Vetter scheint mir nicht sehr schlau, da die Einheit in der Sprache macht sie<br />

zu ’ner dumpfen Sache, malerisch wird sie letztlich mit ’nem Schuss lokalem Kolorit,<br />

der in allerlei Belangen leichterdings ist aufzufangen, so auch auf dem Feld der Nahrung,<br />

wo verschiedenste Gebarung der Ausdrucksweise Sinn ergibt, man nenne alles<br />

wie’s beliebt, zetbe die Möhre ’ne Karotte und den kleinen Hering Sprotte, <strong>weite</strong>rs geht<br />

für Essiggurkerln, dort gern Gürkchen, hier auch Murkerln.<br />

Noch Fragen? Schreiben Sie an Prof. G. Nuss: g.nuss@wirtshauskultur.at<br />

Jürgen Skarwan<br />

4 <strong>Sommer</strong> <strong>2014</strong>


Mein Niederösterreich<br />

„Ich fahre schon seit Jahren privat nach Melk, um mich dort zu besinnen und nachzudenken.<br />

Im Advent 2001 hatte ich das Glück, während der Proben für Händels<br />

,Alexanderfest‘ das Stift zu betreten. Das Konzert unter dem Dirigat von Nikolaus<br />

Harnoncourt war eine der eindrucksvollsten künstlerischen Erfahrungen in meiner<br />

Karriere. Nicht nur die opulente barocke Schönheit des Stiftes, das sofortige und<br />

unvermeidliche Streben des eigenen Herzens von Erden zum Himmel machten<br />

dieses Erlebnis zu einem Höhepunkt, sondern auch die persönliche Begegnung<br />

mit dem Benediktinerstift und dessen Gastfreundlichkeit.“<br />

Michael Schade<br />

Ein Mann von Welt im Benediktinerstift<br />

Zu Pfingsten finden die Internationalen<br />

Barocktage in Stift Melk statt. Das<br />

schon traditionelle Festival wird heuer<br />

besonders aufmerksam betrachtet, hat es<br />

doch einen neuen künstlerischen Leiter<br />

erhalten. Und der ist nicht irgendjemand,<br />

sondern ein echter Weltstar: Der Sänger<br />

Michael Schade wird sich für drei Jahre<br />

um das Programm kümmern.<br />

Der Deutsch-Kanadier wurde als Sohn<br />

eines Ingenieurs 1965 in Genf geboren<br />

und zog mit seiner Familie 1977 nach<br />

Toronto. Noch als Student gab er 1990 in<br />

Händels „Messias“ sein Debüt in der New<br />

Yorker Carnegie Hall. Heute gilt er als<br />

einer der prägendsten Tenöre unserer Zeit.<br />

Besonders in Mozart-Partien hat er immer<br />

wieder für Aufsehen gesorgt. Er ist regelmäßig<br />

auf den wichtigsten Opernbühnen<br />

der Welt zu erleben, wobei ihn mit der<br />

Wiener Staatsoper eine lange und besonders<br />

intensive Zusammenarbeit verbindet,<br />

und auch häufig bei den Salzburger Festspielen<br />

zu Gast.<br />

Nun er<strong>weite</strong>rt er seinen Wirkungsraum<br />

ins Niederösterreichische. Die Tätigkeit<br />

als Intendant der Barocktage in Melk ist<br />

für ihn wohlgemerkt keine Tätigkeit, die<br />

er nebenbei erledigt. Es handelt sich um<br />

eine Herzensangelegenheit, an genau diesem<br />

Ort seine Liebe zur Musik des Barock<br />

zu vermitteln: „Wenn ich gefragt werde,<br />

was es mir bedeutet, künstlerischer Leiter<br />

der Barocktage Melk zu sein, antworte ich<br />

darauf, dass es, neben meiner Familie,<br />

eine der wichtigsten und schönsten Aufgaben<br />

in meinem Leben ist. Den Geist der<br />

barocken Musik in Melk zu zelebrieren<br />

und zu erkunden, ihn immer wieder neu<br />

zu entdecken und sich dadurch in eine andere<br />

Welt leiten zu lassen, das ist der Sinn<br />

dieser Musik und dieses spirituellen Ortes.“<br />

Michael Schade will als künstlerischer<br />

Leiter mit den Sinnen des Publikums spielen.<br />

Die Internationalen Barocktage Stift<br />

Melk sollen „eines ganz bestimmt nicht<br />

sein – ein braves Festival“.<br />

Schöne Töne<br />

Mehr über die Internationalen Barocktage<br />

Stift Melk auf www.barocktage.at<br />

Über <strong>weite</strong>re Highlights des Musiksommers<br />

Niederösterreich – vom klassischen Kammerkonzert<br />

bis zur zeitgenössischen Experimentalmusik<br />

– informiert ein Programmheft,<br />

das Sie mit Kupon auf Seite 15 oder unter<br />

Tel. 02742/9000-9000 bestellen können.<br />

Alle Termine und Tipps auf:<br />

veranstaltungen.niederoesterreich.at<br />

Die bedeutendsten Künstler<br />

der Epoche gestalteten am<br />

Beginn des 18. Jahrhunderts<br />

die Stiftskirche Melk als<br />

Ort voll erhabener Pracht<br />

und Spiritualität. In diesem<br />

einzigartigen Ambiente will<br />

Michael Schade den Geist der<br />

barocken Musik zelebrieren<br />

und sein Publikum in eine<br />

andere Welt geleiten.<br />

www.photo-graphic-art.at<br />

Franz GleiSS<br />

<strong>Sommer</strong> <strong>2014</strong><br />

5


Im Wirtshausgartenreich<br />

Natürlich geniessen. Erholung von außen, Erfrischung von innen – genau dieses Programm wird in diesen Wochen<br />

von der Niederösterreichischen Wirtshauskultur in unvergleichlicher Qualität geboten.<br />

Niederösterreich ist gartenreich, denn<br />

in keinem anderen Bundesland gibt<br />

es eine vergleichbare Vielfalt an Gärten.<br />

Vom prachtvollen Rosarium bis zum<br />

Garten mit selten gewordenen Obst- und<br />

Gemüsesorten reicht das Angebot liebevoll<br />

gepflegter Natur, vom <strong>Land</strong>schaftspark<br />

im englischen Stil bis zum Barockgarten,<br />

vom spirituellen Klostergarten bis<br />

zum modernen Erlebnisgarten. All diese<br />

Gärten sind erlebnisreich, aber ein spezieller<br />

Typus von Garten ist darüber hinaus<br />

besonders erfrischend und kulinarisch<br />

wertvoll: der Wirtshausgarten. Und weil<br />

Niederösterreich auch die mit Abstand<br />

umfangreichste und vielschichtigste<br />

Wirtshauskultur aller österreichischen<br />

Bundesländer aufweist, kann man es mit<br />

Fug und Recht als „wirtshausgartenreich“<br />

bezeichnen. Besser noch als das Wirtshausgartenreich.<br />

Wirtshauscastanum<br />

Fast jeder der rund 260 niederösterreichischen<br />

Wirtshauskulturwirte kann seine<br />

Gäste mit dem gewissen Gartenzauber erfreuen,<br />

der sich aus einer wunderbaren<br />

Karl und Bettina Schweighofer können entspannt<br />

lachen, denn erstens haben sie einen<br />

Garten, in dem sich die Gäste wohlfühlen<br />

(geht es dem Gast gut, geht’s auch dem Wirt<br />

gut!), und z<strong>weite</strong>ns ist es im Waldviertel auch<br />

an heißen <strong>Sommer</strong>tagen äußerst angenehm.<br />

6 <strong>Sommer</strong> <strong>2014</strong>


Herbert Lehmann (4)<br />

Kombination aus Mikroklima und Maxikulinarik<br />

ergibt. Für das Klima sorgt in<br />

den allermeisten Fällen ein Gewächs, das<br />

die altvorderen Botaniker fälschlicherweise<br />

mit Aesculus hippocastanum bezeichneten.<br />

Den Hippos mag die Rosskastanie<br />

zwar schmecken, viel besser sollte der<br />

Baum aber Aesculus wirtshauscastanum<br />

heißen, weil er mit seinen mächtigen Kronen<br />

und den großflächigen Blättern der<br />

ideale Schatten- und Feuchtigkeitsspender<br />

ist – so heiß kann es gar nicht werden,<br />

dass man es unter einem wirtshäuslichen<br />

Kastanienbaum nicht stundenlang aushalten<br />

könnte.<br />

Die Qualität der Begegnung mit sonnenreichen<br />

<strong>Sommer</strong>tagen lässt sich <strong>weite</strong>r<br />

steigern, wenn man die Kühlung und Befeuchtung<br />

nicht nur von außen, sondern<br />

auch von innen vornimmt. Womit <strong>weite</strong>re<br />

Gärten ins Spiel gebracht werden können.<br />

Wein- und hopfengartenreich<br />

Das Wirtshausgartenreich ist nämlich<br />

auch unvergleichlich reich an Weingärten<br />

und zumindest ziemlich wohlhabend an<br />

Hopfengärten. Erstere sind die Grundlage<br />

für die frischen Weine, von denen der<br />

jeweils frischeste Jahrgang im <strong>Sommer</strong><br />

seine beste Zeit hat. Die Hopfengärten<br />

wieder sind gemeinsam mit den erstklassig<br />

weichen Wassern die natürliche Ressource<br />

für das in Niederösterreich bestens<br />

etablierte Brauwesen.<br />

Wer will, kann sich bei Niederösterreichs<br />

Kulturwirten ein wenig Garten<br />

auch auf den Teller holen. Wie es auf dem<br />

<strong>Land</strong> so guter Brauch ist, betreiben viele<br />

der kultivierten Wirte eigene Kräuterund/oder<br />

Gemüsegärten oder pflegen gute<br />

Nachbarschaft mit einem, der sich aufs<br />

Grünzeug versteht (womit die Frage nach<br />

der Frische der Zutaten keine von Tagen,<br />

sondern nur von Stunden ist).<br />

Somit lassen sich in Niederösterreichs<br />

Wirtshauskultur rundum autochthone<br />

Gartentage der größten Bekömmlichkeit<br />

verbringen. Fragt sich nur, in welcher<br />

Sorte Wirtshausgarten, denn auch da gibt<br />

es Unterschiede. Das Spektrum reicht vom<br />

eleganten Rosengarten über den urigen<br />

Biergarten zum traditionsreichen Stiftsgarten<br />

und klassischen Schanigärten.<br />

Wobei Letztere von wegen guter Luft und<br />

freier Sicht in Niederösterreich noch ein<br />

wenig angenehmer sind als ihre Artgenossen<br />

in den Städten.<br />

Gastgarten in den Waldviertler Stuben<br />

Geöffnet Montag bis Sonntag 7–21.30 Uhr,<br />

Küche von 11.30–14 Uhr und 18–21.30 Uhr.<br />

3533 Friedersbach 53, Tel. 02822/775 11-0,<br />

www.faulenzerhotel.at<br />

Retzbacherhof<br />

Ein Gastgarten-Idyll wie aus dem Bilderbuch hat auch der Retzbacherhof im Weinviertel zu bieten.<br />

Neben Speis & Trank trägt vor allem die schattenspendende Kastanie sehr zum Wohlbehagen bei.<br />

Kein Garten wie der andere …<br />

und mit der Auswahl kommt der Appetit! Zwischen Niederösterreichs hohem Norden und dem<br />

alpinen Süden sind rund 260 wirtshauskulturelle Gärten vorbereitet. Eine kleine Auswahl ist hier:<br />

Waldschenke Schreiber Dieses Wirtshaus<br />

samt Garten befindet sich mitten im Wald.<br />

Ein <strong>weite</strong>res Argument für den Besuch der<br />

Waldschenke ist gutbürgerliche Hausmannskost<br />

mit allerlei Erdäpfel- oder Knödelspezialitäten.<br />

Geöffnet Fr und Sa ab 11 Uhr, Sonnund<br />

Feiertag ab 9 Uhr. In den <strong>Sommer</strong>ferien<br />

zusätzlich Do ab 16 Uhr. 3944 Pürbach, Tel.<br />

02853/784 85, www.waldschenke-schreiber.at<br />

Kräuterlandgasthaus „anno 1920“ Das<br />

<strong>Land</strong>gasthaus mit seinem Erlebnis-Kräutergarten<br />

liegt idyllisch an der Kampbrücke<br />

in Etsdorf am Hauptradweg zum Schloss<br />

Grafenegg. Geöffnet Montag bis Dienstag<br />

9–14 Uhr und 17–24 Uhr, Freitag, Samstag<br />

und Feiertag 9–24 Uhr, Sonntag 9–17 Uhr.<br />

3492 Etsdorf/Grafenegg, Tel. 02735/30 03,<br />

www.anno1920.at<br />

<strong>Land</strong>gasthof Bachlerhof Inmitten der<br />

reizvollen Mostviertler <strong>Land</strong>schaft befindet<br />

sich der Bachlerhof. Im schattigen Garten<br />

oder auf der Terrasse werden die Gäste mit<br />

traditioneller Wirtshausküche verwöhnt.<br />

Geöffnet Mittwoch bis Montag 9–24 Uhr.<br />

3331 Kematen/Ybbs, Tel. 07448/23 74-0,<br />

www.bachlerhof.at<br />

Gasthaus Langthaler <strong>Land</strong>wirtschaft und<br />

Gastwirtschaft finden sich hier idealtypisch<br />

zusammen, stammen doch die allermeisten<br />

Zutaten in der Langthaler-Küche aus dem<br />

eigenen Betrieb oder von Bauern aus der<br />

unmittelbaren Umgebung. Geöffnet Mittwoch<br />

bis Freitag ab 15 Uhr, Samstag, Sonn- und<br />

Feiertag ganztägig. 3644 Emmersdorf, Tel.<br />

02752/714 27, www.gasthaus-langthaler.at<br />

Retzbacherhof Der alte Gasthof wurde von<br />

Sonja und Harald Pollak modern renoviert. Im<br />

wunderschönen Gastgarten sitzt man unter<br />

Kastanienbäumen, fürs Glas empfiehlt sich<br />

der Wein aus den betriebseigenen Weingärten!<br />

Geöffnet Mittwoch 17–24 Uhr, Donnerstag bis<br />

Samstag 10–24 Uhr, Sonn- und Feiertag 10–17<br />

Uhr. 2074 Unterretzbach, Tel. 02942/201 71,<br />

www.retzbacherhof.at<br />

Schwillinsky Ein Wirtshaus mit vielfältiger<br />

Tradition! Traditionell ist der Gastgarten mit<br />

seinen uralten Rebstöcken, und wenn das<br />

Wetter einmal nicht so passt, sitzt man in<br />

holzgetäfelten Stuben unter Gewölbedecken.<br />

Geöffnet Montag, Dienstag und Freitag 18–23<br />

Uhr, Samstag 11–14.30 Uhr und 18–23 Uhr,<br />

Sonn- und Feiertag 11–15 Uhr.<br />

3550 Langenlois, Tel. 02734/323 02,<br />

www.schwillinsky.com<br />

Und in vielen anderen Wirtshauskultur-<br />

Wirtshäusern in ganz Niederösterreich.<br />

Den neuen Lokalführer „Ihr Weg<br />

zur Wirtshauskultur“ bitte mit Kupon auf<br />

Seite 15 oder unter Tel. 02742/9000-9000<br />

bestellen. Infos zu allen Mitgliedsbetrieben<br />

finden Sie auch auf www.wirtshauskultur.at<br />

<strong>Sommer</strong> <strong>2014</strong><br />

7


Genius der Berge<br />

Alpin. Erlesene Erlebnisse an ganz besonderen Orten: Die Bergsommer Selektion sorgt für Natur- und<br />

Kulturgenuss in Niederösterreichs alpinen Regionen.<br />

Niederösterreich ist nicht nur das<br />

<strong>Land</strong> am Strome (und das <strong>Land</strong> der<br />

Äcker, Dome und Hämmer sowieso), sondern<br />

auch das <strong>Land</strong> der Berge. Nämlich,<br />

wenn man von den Ebenen des Ostens,<br />

also zum Beispiel von Wien aus anreist,<br />

das <strong>Land</strong> der ersten Hochebene (der<br />

Hohen Wand) und des ersten 2000ers (des<br />

Schneebergs). In Niederösterreich wurden<br />

aber auch die erste Gebirgsbahn Europas<br />

(die Semmeringbahn) und die erste Personenseilbahn<br />

Österreichs (auf die Rax)<br />

errichtet, und der erste alpine Torlauf der<br />

Skigeschichte fand hier ebenfalls statt (am<br />

Muckenkogel bei Lilienfeld).<br />

Das bunte Panoptikum alpiner <strong>Land</strong>schaften,<br />

das in einem sanften Bogen von<br />

den Wiener Alpen bis ins südliche Mostviertel<br />

reicht, blieb schon vor mehr als 100<br />

Jahren den Bewohnern der nahen Hauptstadt<br />

nicht verborgen. Vor allem nach dem<br />

Bau der Semmeringbahn<br />

und der Mariazellerbahn genossen zahlreiche<br />

Wiener die wohltuende Melange von<br />

reiner Bergluft und gemäßigtem Klima.<br />

Wer Geld, Adel und/oder Kultur hatte,<br />

traf sich um 1900 am Semmering oder in<br />

Reichenau zur Kur, kletterte auf die Rax<br />

oder den Schneeberg, erkundete die wilden<br />

Schluchten am Ötscher oder ließ sich auf<br />

den sanften Matten des Hochkars den Duft<br />

von Föhren und Kräutern um die Nase<br />

wehen.<br />

Magisches Mostviertel<br />

Heute lassen sich die geselligsten und<br />

festlichsten, die abenteuerlichsten und<br />

inspirierendsten Momente in Niederösterreichs<br />

Bergen beim Bergsommer Niederösterreich<br />

erleben, einem Veranstaltungsund<br />

Angebotsreigen, der so vielfältig ist<br />

wie die alpine <strong>Land</strong>schaft. Für einen<br />

Hauch von Exklusivität, den früher ein<br />

Ausflug in die Berge schon deshalb hatte,<br />

weil ihn sich die wenigsten leisten konnten,<br />

sorgen dabei die Angebote der Bergsommer<br />

Selektion – 15 einzigartige und<br />

limitierte Packages, die man sonst nirgendwo<br />

findet. Weil es sich nämlich hier<br />

weniger um Urlaubsangebote als vielmehr<br />

um Einladungen handelt, sich auf den Genius<br />

Loci – also die Atmosphäre, die Aura,<br />

die Besonderheit – des jeweiligen Ortes<br />

einzulassen. Wie zum Beispiel auf jene<br />

Eibe im Wildnisgebiet Dürrenstein, deren<br />

Alter auf über 1000 Jahre geschätzt wird.<br />

Der Urwald dort hat seit der letzten Eiszeit<br />

keine Axt mehr gesehen und ist das<br />

größte zusammenhängende Wildnisgebiet<br />

Mitteleuropas. Für Individualbesucher<br />

ist das Gebiet nicht zugänglich, im Rahmen<br />

der Bergsommer Selektion führt aber<br />

ein Ranger an zwei Terminen (7. Juni und<br />

28. September) eine Gruppe von Urlaubern<br />

ins Herz des überhaupt nicht finsteren<br />

Dschungels.<br />

8 <strong>Sommer</strong> <strong>2014</strong>


Ein <strong>weite</strong>rer besonderer Ort im<br />

Mostviertel liegt zwischen Hochbärneck<br />

und Dürrenstein – der<br />

dunkelste Fleck Mitteleuropas. Hier in<br />

Puchenstuben gibt es die geringste Lichtverschmutzung,<br />

nirgendwo anders kann<br />

man die Sterne so klar beobachten. Für<br />

drei Packages der Bergsommer Selektion<br />

(28. Juni, 20. September und 25. Oktober)<br />

gibt ein erfahrener Sternkundler faszinierende<br />

Einblicke in den dunklen Nachthimmel<br />

über Puchenstuben.<br />

Kultivierte Wiener Alpen<br />

Genius Loci ist übrigens ein Begriff, den<br />

Heimito von Doderer gerne verwendete.<br />

Der mit feinem Gespür für magische Orte<br />

ausgestattete Schriftsteller gehörte zu jenen<br />

Künstlern, die im <strong>Sommer</strong> das Semmeringgebiet<br />

als wohltemperiertes Refugium<br />

schätzten. Auch Arthur Schnitzler<br />

und Peter Altenberg genossen das gesellschaftliche<br />

Treiben in den noblen Kurorten,<br />

vor allem aber den landschaftlichen<br />

Reiz der Bergwelt. „Herz und Lunge sind<br />

beglückt, die Seele wird mitgerissen“,<br />

schrieb Peter Altenberg nach einem<br />

Ausflug auf die „Zauberberge“ Rax und<br />

Schneeberg. Ähnliche Hochgefühle verheißt<br />

am 6./7. August eine geführte<br />

Wanderung zum Rax-Hochplateau. Der<br />

Aufstieg wird nicht nur mit einem<br />

prächtigen Panoramablick belohnt, sondern<br />

auch mit kulinarischen und cineastischen<br />

Kostbarkeiten im Garten von<br />

Schloss Wartholz.<br />

Bis heute bewahrt haben sich die Wiener<br />

Alpen auch ihren Charakter als Ort<br />

literarischen Lebens. So ist die Bucklige<br />

Welt ein fixer Schauplatz des Internationalen<br />

Festivals der Erzählenden Künste,<br />

das als „Story Dinner – was uns das Essen<br />

erzählt“ am 6. und 7. Juni auch im Rahmen<br />

der Bergsommer Selektion genossen<br />

werden kann. Die große Literatur im kleinen<br />

Rahmen findet dagegen im Bergbaumuseum<br />

Grünbach am Schneeberg statt:<br />

Hier führt Marika Reichhold alias Putzfrau<br />

Frau Franzi mit Charme und Mopp am<br />

19. September ihre Version von „Schäggsbias<br />

Hamlet“ auf. Sozusagen ein Gipfel der<br />

Kleinkunst, wie es sich für einen Bergsommer<br />

halt gehört.<br />

Alle Informationen<br />

zum Bergsommer<br />

in Niederösterreich auf<br />

www.bergsommer.at<br />

Günter Kargl<br />

Aus dem Blickwinkel<br />

von Petra Bohuslav,<br />

der Tourismuslandesrätin<br />

in<br />

Niederösterreich:<br />

„Niederösterreichs<br />

Berge<br />

sind Erholung pur und<br />

speziell in diesem <strong>Sommer</strong><br />

besonders erlebnisreich:<br />

Mit den Angeboten der<br />

‚Bergsommer Selektion‘<br />

lassen sich magische Orte<br />

erkunden und faszinierende<br />

Ein- und Ausblicke<br />

gewinnen.“<br />

Illustration: Gina Müller<br />

<strong>Sommer</strong> <strong>2014</strong><br />

9


Gesundheit aus allen Richtungen<br />

Bewegung. Schließlich bleibt man dort am besten in Schwung, wo die Gesundheit der Gäste aus vielen Richtungen<br />

unterstützt wird. Und was Bewegung bewirken kann, ist immer wieder erstaunlich.<br />

Bewegung ist outdoor & indoor möglich, in jedem Fall wird therapeutische Begleitung geboten.<br />

Das wirkungsvollste Sportgerät des<br />

Menschen sind die eigenen Beine, wie<br />

man im Lebens.Resort Ottenschlag schon<br />

lange weiß, und man muss dabei keinesfalls<br />

an Hochleistungssport denken: Schon<br />

langsames Gehen steigert den Sauerstoffgehalt<br />

im Organismus um 25 Prozent,<br />

gleichzeitig werden Endorphine und der<br />

Glücksbotenstoff Serotonin ausgeschüttet.<br />

Wer zumindest hie und da Sport betreibt,<br />

kennt diese Wirkung auf Lebensfreude,<br />

Kreativität und Leistungsfähigkeit.<br />

Seit mehr als fünf Jahren werden<br />

im Lebens.Resort Ottenschlag Gäste umfassend<br />

betreut, die Adresse (Xundheitsstraße<br />

1) will als Programm verstanden<br />

werden, und Bewegung steht im Zentrum<br />

vieler Therapien. Denn so bleibt nicht nur<br />

der Körper fit, sondern auch die Psyche,<br />

wie Prim. Dr. Christiane Handl, ärztliche<br />

Leiterin des Fachbereichs für psychische<br />

Erkrankungen, weiß: „Sport- und Bewegungstherapien<br />

haben einen nachgewiesenen<br />

Effekt auf die psychische Befindlichkeit:<br />

Sie verringern Angst und depressive<br />

Symptome über eine Einflussnahme<br />

auf den Gehirnstoffwechsel. Durch körperliche<br />

Bewegung können also Stresshormone<br />

vom Körper schnell und nachhaltig<br />

abgebaut werden.“<br />

An der Gesundheit wird aber nicht nur<br />

im Lebens.Resort selbst gearbeitet, sondern<br />

auch außerhalb. Die Anzahl der Kilometer<br />

an Rad-, Wander- und Nordic-Walking-Wegen<br />

hier im Kernland des Waldviertels<br />

ist tief dreistellig, da lernt man<br />

auch während mehrwöchiger Aufenthalte<br />

stets neue Wege kennen. Und man nimmt<br />

im Idealfall wichtige Erkenntnisse mit<br />

heim: Nicht nur Ausdauersportarten tun<br />

dem Körper gut, sondern auch Bewegung<br />

im Alltag – mit dem Rad fahren statt mit<br />

dem Auto, Stiegen steigen statt Lift fahren,<br />

körperliche Aktivitäten in die Mittagspause<br />

integrieren, sich mit bewegungsaffinen<br />

Hobbys wie Gartenarbeit anfreunden. Die<br />

perfekte Ergänzung liefern Entspannungsmethoden<br />

wie Autogenes Training oder<br />

Progressive Muskelentspannung.<br />

Xundheitswelt (2)<br />

Der ganze Mensch im Fokus<br />

Das Angebot des Lebens.Resorts Ottenschlag<br />

ist aber noch wesentlich umfangreicher:<br />

Hier werden die Gäste bei der<br />

Burnout-Prävention betreut – sind die<br />

psychischen Probleme schon manifest,<br />

wird therapeutische Hilfe bei Depression,<br />

Angsterkrankungen, Burnout geboten.<br />

Patienten mit Stoffwechselerkrankungen<br />

wie Diabetes, Übergewicht und Bluthochdruck<br />

werden hier ebenso fachkundig behandelt,<br />

wobei die Dauer des Aufenthaltes<br />

die perfekten Voraussetzungen bietet.<br />

Prim. Dr. Johannes Püspök, ärztlicher<br />

Leiter des Lebens.Resorts Ottenschlag:<br />

„Diabetes mellitus nimmt zu, gleichzeitig<br />

wissen wir immer mehr, wie schädlich ein<br />

schlecht eingestellter Diabetes für Patienten<br />

ist. In drei Wochen können wir viel<br />

<strong>weite</strong>rbringen, einen guten Überblick gewinnen,<br />

beobachten, wie die therapeutischen<br />

Maßnahmen wirken, und Korrekturen<br />

anbringen, falls nötig.“<br />

Natürlich ist man in Ottenschlag auch<br />

gut aufgehoben, wenn man seinen Lebensstil<br />

ändern möchte. Da hilft die umfassende<br />

Betrachtungsweise im Lebens.Resort:<br />

An der Diagnose sind unter anderem Ärzte,<br />

Psychologen, Bewegungstherapeuten und<br />

Diätologen beteiligt, die folgende Auszeit<br />

möge dazu dienen, sanft, aber wissenschaftlich<br />

fundiert und medizinisch begleitet<br />

gesundheitsschädigende Facetten<br />

des Alltags zurückzulassen.<br />

Dass Frauen und Männer oft anders behandelt<br />

werden müssen, weiß das Team<br />

des Lebens.Resorts längst, die neuesten<br />

Erkenntnisse der Gender-Medizin fließen<br />

in Beratung und Therapie ein. Und natürlich<br />

ist die Ernährung wichtig. Biozertifiziert<br />

ist das Lebens.Resort Ottenschlag<br />

fast seit Anfang an, und die Grüne Haube<br />

schmeckt man. Verliehen wird die Grüne<br />

Haube Betrieben, die höchste Ansprüche<br />

an eine vollwertige, naturbelassene, vorwiegend<br />

vegetarische und leichte Kost erfüllen,<br />

schließlich ist die Ernährung auch<br />

aus medizinischen Gründen äußerst wichtig.<br />

Prim. Dr. Johannes Püspök: „Zu Recht<br />

steigt der Stellenwert gesunder, köstlicher<br />

Ernährung ständig. Wir reagieren da nicht<br />

einfach nur auf neue Erkenntnisse, wir<br />

waren immer schon Vorreiter.“<br />

Gesundheit für Körper & Psyche<br />

Das Schnupperangebot mit 3 (Do–So) oder<br />

4 Nächtigungen (So–Do) im Wohlfühlzimmer<br />

bietet Xund-Genießer-Vollpension, Nutzung<br />

des Wohlfühlbereichs, Ernährungsberatung<br />

sowie je 1 Einheit Entspannungstraining und<br />

Heilgymnastik oder Sensomotoriktraining.<br />

Preis p. P. ab € 319,– im DZ. Angebot gültig bis<br />

31. 12. <strong>2014</strong>. Info & Buchung: Tel. 02872/200<br />

20 oder im Internet auf www.lebensresort.at<br />

Weitere Gesundheitsangebote aus<br />

Niederösterreich im Katalog, unter<br />

02742/9000-9000 und auf<br />

www.gesund-bleiben.at<br />

10 <strong>Sommer</strong> <strong>2014</strong>


Noch mehr Schau-Plätze<br />

Niederösterreichs Top-Destinationen für Zeit-,<br />

Kultur- und Naturreisende<br />

atelier olschinsky<br />

Menschenkind trifft Höhlenlöwe: Ein Besuch im MAMUZ ist nicht zuletzt für junge Besucher ein<br />

spannendes, unvergessliches Erlebnis.<br />

Zurück in die Urzeit<br />

geschichte. Im Weinviertler Urgeschichtemuseum MAMUZ reisen Besucher<br />

zehntausende Jahre zurück bis zu den Anfängen der Menschheitsgeschichte.<br />

Es waren wahrhaft stattliche Tiere, die<br />

in der letzten Eiszeit Europa bevölkerten.<br />

Ein Mammutbulle etwa konnte es auf<br />

stolze 8000 Kilo bringen, annähernd doppelt<br />

so viel wie die größten heute lebenden<br />

Elefanten. Eine 15 Zentimeter dicke Fettschicht<br />

bot zuverlässig Schutz gegen die<br />

klirrende Kälte, und die gut zwei Meter<br />

langen Stoßzähne dienten als wirksame<br />

Waffe gegen tierische und menschliche<br />

Feinde. Auch dem Säbelzahntiger kam<br />

man besser nicht zu nahe. Mit seinen wie<br />

Enterhaken wirkenden Krallen und den<br />

riesigen Eckzähnen brachte er selbst ausgewachsene<br />

Bisons zur Strecke. Gegenüber<br />

Wollnashörnern, Höhlenlöwen oder<br />

Riesenhirschen, deren Geweih bis fünf<br />

Meter Spann<strong>weite</strong> erreichte, war Vorsicht<br />

ebenfalls sehr am Platz.<br />

Auferstehung der Eiszeit-Giganten<br />

Vor etwa 10.000 Jahren verschwanden all<br />

diese Giganten binnen kurzer Zeit von<br />

der Erde. Ob sie der einsetzenden Klimaerwärmung<br />

zum Opfer fielen oder den<br />

immer effektiveren Jagdmethoden der Urzeitmenschen,<br />

darüber gehen die Meinungen<br />

der Wissenschaftler auseinander.<br />

In Form originalgetreuer Rekonstruktionen<br />

sind einige Urzeitriesen seit kurzem<br />

im neuen MAMUZ Museum Mistelbach<br />

heimisch. Das jüngst eröffnete Ausstellungshaus<br />

bildet gemeinsam mit dem<br />

z<strong>weite</strong>n Museumsstandort, dem MAMUZ<br />

Schloss Asparn/Zaya, eine prächtige Bühne<br />

für spannende Entdeckungsreisen in<br />

die Frühzeit der Menschheitsgeschichte.<br />

Erforschen und erproben<br />

In Asparn erhalten Besucher auf einem<br />

weitläufigen archäologischen Freiluftgelände<br />

und bei einer neu konzipierten, farbenprächtigen<br />

Ausstellung in den Schlossräumen<br />

faszinierenden Einblick in die<br />

Lebenswelt unserer prähistorischen Vorfahren.<br />

Sie erkunden das mühevolle Dasein<br />

der nomadischen Jäger und Sammler oder<br />

erforschen, was bei den ersten sesshaft<br />

gewordenen Menschen auf dem Speisezettel<br />

stand, und erfahren, welche Tiere der<br />

Mensch als erste zu zähmen vermochten.<br />

Schnitzereien aus Tierknochen und rekonstruierte<br />

Höhlenmalereien illustrieren zudem,<br />

welch kreativer Ehrgeiz schon manchen<br />

Urzeitmenschen beseelte.<br />

Viele interaktive Stationen geben Gelegenheit<br />

zum Selber-Ausprobieren, was einen<br />

Besuch im MAMUZ auch für ganz junge<br />

Gäste zum attraktiven Erlebnis macht.<br />

Als temporäre Steinzeitmenschen dürfen<br />

sie unter anderem den Umgang mit Feuerstein,<br />

Faustkeil oder Jagdspeer üben.<br />

Bei Mammuts und Höhlenmenschen<br />

Das MAMUZ in Mistelbach und Asparn/Zaya<br />

ist bis 16. November täglich außer Mo<br />

geöffnet. Ergänzend zum Schwerpunktthema<br />

Urgeschichte werden auch Einblicke in die<br />

Antike und das Frühmittelalter geboten.<br />

Zwischen den Standorten verkehrt Sa, So<br />

und Fei ein Schienentaxi. www.mamuz.at<br />

Pepo Schuster<br />

A.GieSSwein<br />

Rita Newman<br />

Brot und Spiele<br />

Seit Archäologen 2011<br />

in Carnuntum die<br />

Reste der einzigen<br />

bislang bekannten<br />

antiken Gladiatorenschule<br />

entdeckten,<br />

ist die Erforschung<br />

der blutrünstigen Spektakel verstärkt in den<br />

Fokus der welt<strong>weite</strong>n Forschung gerückt.<br />

In Carnuntum selbst werden nun das Leben<br />

der Kämpfer und die Hintergründe dieses<br />

Massenphänomens der Antike anschaulich<br />

in Szene gesetzt.<br />

Bis 16. 11., www.carnuntum.co.at<br />

Dialog der Meisterwerke<br />

Vor allem provokante Skulpturen wie ein mit<br />

86.000 Diamanten besetzter Totenschädel<br />

haben Damien Hirst zu einer Top-Größe der<br />

internationalen Kunstszene gemacht. Mit<br />

einem rund 40 Werke umfassenden Zyklus<br />

von Stillleben und Ölmalereien zeigt das<br />

Arnulf Rainer Museum in Baden nun eine<br />

weniger bekannte Facette seines Œuvres.<br />

Ergänzt wird die Ausstellung durch Arbeiten<br />

von Arnulf Rainer, die mit jenen von Hirst in<br />

vielfältige schöpferische Dialoge treten.<br />

„Durcheinander/Commotion“. Bis 5. 10.,<br />

www.arnulf-rainer-museum.at<br />

Himmlisch gut und<br />

höllisch giftig<br />

Wissenswertes und Erstaunliches<br />

aus der Welt<br />

der Pilze gibt es jetzt im<br />

<strong>Land</strong>esmuseum Niederösterreich<br />

zu entdecken.<br />

Das Themenspektrum<br />

der Ausstellung „Pilze – Mehr als<br />

nur Schwammerl“ reicht von Natur bis Kunstgeschichte<br />

und von der Kulinarik bis zum Giftmord.<br />

Bis 8. 2. 2015, www.landesmuseum.net<br />

Ab-Artig<br />

Ein ehemaliges Kloster<br />

in Hadersdorf beherbergt<br />

Daniel Spoerris<br />

„Ab Art Ausstellungshaus“.<br />

Der Name ist<br />

abgeleitet von ab origine<br />

(vom Ursprung), wobei<br />

die Assoziation mit ab-artig indes durchaus<br />

erwünscht ist. Die nächste Ausstellung<br />

(ab 6. Juli) zeigt unter anderem Spoerris<br />

2013 entstandene Serie von Waschrumpeln.<br />

6. 7.–2. 11., www.spoerri.at<br />

Sturm über Europa<br />

Die Schüsse von Sarajewo und ihre Folgen<br />

sind Thema zahlreicher Ausstellungen in ganz<br />

Europa. Eine der größten und facettenreichsten<br />

wird noch bis 9. 11. auf der Schallaburg<br />

gezeigt. Ebenfalls sehenswert: eine Sonderausstellung<br />

auf Schloss Artstetten zur Rolle<br />

Kaiser Karls I. Bis 1. 11., www.schallaburg.at,<br />

www.schloss-artstetten.at<br />

<strong>Sommer</strong> <strong>2014</strong><br />

11


Neues aus dem Neuwald<br />

WirtshauskulturGenuss. Ein paar Auszeichnungen hatten die Hollerer-Schwestern vom <strong>Land</strong>gasthof<br />

Zum Blumentritt schon, jetzt kam für die „Küchenschwester“ eine <strong>weite</strong>re hinzu: Beste Köchin Österreichs!<br />

Herbert Lehmann (3)<br />

12 <strong>Sommer</strong> <strong>2014</strong>


Hinter den sieben Bergen erwarten den<br />

Reisenden keine sieben Zwerge, sondern<br />

zwei Riesinnen. Gastronomisch gemeint.<br />

Die Hollerer-Schwestern nämlich.<br />

Christa schupft den Service inklusive Gästezimmer,<br />

Ulli (mit komplettem Nachnamen<br />

Hollerer-Reichl) regiert die Küche.<br />

Dass dieses Duo zum Besten zählt, das die<br />

österreichische Wirtshauskultur zu bieten<br />

hat, wissen die kulinarisch interessierten<br />

Menschen dieses <strong>Land</strong>es seit Jahren.<br />

Spätestens jetzt weiß es auch der Rest<br />

der Welt. Und das hat mit einem italienischen<br />

Mineralwasser zu tun.<br />

Frauen an den Herd<br />

Mit schöner Regelmäßigkeit lässt San<br />

Pellegrino von einer Truppe ausgesuchter<br />

Ess- und Trinkexperten Restaurant-Ranglisten<br />

erstellen, die größte Aufmerksamkeit<br />

bis hin zur Verlautbarung über<br />

hochseriöse Nachrichtenkanäle erwecken.<br />

Kernstück dieser schmackhaften Evaluierungstätigkeit<br />

ist die Hitparade der „San-<br />

Pellegrino-Top-100“. Wer dort an der Spitze<br />

angekommen ist, braucht sich eine Zeit<br />

lang um neue Gäste nicht zu sorgen. Flankierend<br />

dazu gibt es Spezialwertungen. In<br />

einer solchen wurde in diesem Jahr Ulli<br />

Hollerer-Reichl vom <strong>Land</strong>gasthof Zum<br />

Blumentritt in St. Aegyd am Neu walde<br />

ausgezeichnet. Nämlich als beste Köchin<br />

Österreichs.<br />

Damit ist Frau Ulli in eine Riege wirklich<br />

starker Frauen aufgenommen worden.<br />

Immerhin gehen derartige Titel üblicherweise<br />

an Küchenchefinnen von Sterneund<br />

Hauben-Restaurants, und grad in<br />

Niederösterreich hat Ulli Hollerer-Reichl<br />

mit der großen Lisl Wagner-Bacher ein<br />

strahlendes Vorbild weiblicher Schaffenskraft<br />

am Herd.<br />

Die Wahl des Blumentritt zum Hort<br />

höchst femininer Kochkunst kann auch<br />

als Würdigung der kulinarischen Bodenständigkeit<br />

verstanden werden. Beim Blumentritt<br />

wird nämlich ganz und gar nicht<br />

kompliziert gekocht, und „Gourmet-Zutaten“,<br />

die um die halbe Welt reisen müssen,<br />

bevor sie einen Kochtopf von innen<br />

sehen dürfen, gibt’s in Hollerers <strong>Land</strong>gasthof<br />

auch nicht. Dafür und fast ausschließlich<br />

das, was in der unmittelbaren<br />

Umgebung der Küche wächst und gedeiht.<br />

Regionalste Küche<br />

Das ist gar nicht wenig und schon gar<br />

nicht uninteressant. Denn St. Aegyd liegt<br />

in einem überaus fruchtbringenden Eck<br />

des <strong>Land</strong>es. Der Wald bringt Wild und<br />

Schwammerln, in den Gebirgsflüssen und<br />

den angeschlossenen Teichwirtschaften<br />

tummeln sich Forellen und Saiblinge und<br />

die hoch gelegenen Weiden sind der<br />

Ursprung naturbelassener Fleisch- und<br />

Milchspezialitäten.<br />

Für die, die nicht grad in St. Aegyd zu<br />

Hause sind, hat das Schlaraffia der Hollerer-Schwestern<br />

nur einen Nachteil: Es ist<br />

von überall ziemlich weit weg; möglicherweise<br />

liegt es nicht genau hinter sieben<br />

Bergen, aber der eine oder andere muss<br />

schon überwunden werden. Man kann<br />

das auch als Vorteil sehen, wenn man den<br />

Weg als Teil des Ziels begreift. Was sich<br />

im Fall einer Blumentritt-Exkursion geradezu<br />

aufdrängt, denn aus dem Südwesten<br />

geht es wildromantisch via Mariazell nach<br />

Jürgen Skarwan<br />

Rita Newman<br />

Noch mehr Top-Wirtskultur<br />

Die Heimat großer Küchentöchter hat auch<br />

tatkräftige Kochkunstsöhne, zum Beispiel …<br />

… den Floh, eigentlich<br />

Josef Floh, der trotz<br />

seines jugendlichen<br />

Alters bereits seit 20<br />

Jahren wirtshauskulturell<br />

bestens unterwegs<br />

ist und sich – besonders<br />

interessant in dieser<br />

Jahreszeit – bestens auf kühn komponierte<br />

fleischlose Gerichte und zeitgemäß interpretierte<br />

Wirtshausklassiker versteht. Geöffnet<br />

Do bis Mo 9–23 Uhr. 3425 Langenlebarn,<br />

Tel. 02272/628 09, www.derfloh.at<br />

… und das Triad, in<br />

dem der Mann am Herd<br />

(Uwe Machreich) zeigt,<br />

wie mit Zutaten aus<br />

dem hauseigenen<br />

Kräuter- und Gemüsegarten<br />

regionale Küche<br />

ideenreich umgesetzt<br />

werden kann. Geöffnet Mi bis So ab 10 Uhr.<br />

Küchenzeiten Mi bis Sa 11.30–13 Uhr und<br />

18–20.15 Uhr, So 11.30–17 Uhr. 2853 Krumbach,<br />

Tel. 02646/83 17, www.triad-machreich.at<br />

Und in vielen anderen Wirtshauskultur-<br />

Wirtshäusern in ganz Niederösterreich.<br />

Infos auf www.wirtshauskultur.at<br />

Kostproben aus der „Beste-Köchin-Österreichs-Küche“:<br />

Schafmischkäsenockerl auf<br />

Stangensellerie-Paradeisgemüse und Sauerampfer<br />

sowie gebratener Zander mit Chilicreme<br />

und höchst regionalem Löwenzahn.<br />

St. Aegyd, aus dem Nordquadranten schlängelt<br />

man sich durchs hübsche Traisental in<br />

den Neuwald, und über eine südöst liche<br />

Route kann man sich durch das Höllental<br />

an die Stätte der kulinarischen Erbauung<br />

heranarbeiten. Wer da nicht stehen bleibt<br />

und sich zum Aperitif ein bisserl was vom<br />

geschmackvoll komponierten Natur- und<br />

Kultur-Cocktail gönnt, ist selber schuld<br />

(oder wirklich hungrig).<br />

<strong>Land</strong>gasthof zum Blumentritt<br />

Geöffnet Mo, Do, Fr, Sa und So ab 9 Uhr.<br />

Küchenzeiten Mo, Do, Fr und Sa 11.30–14 Uhr<br />

und 18–20.30 Uhr, So 11.30–16 Uhr.<br />

Markt 20, 3193 St. Aegyd am Neuwalde<br />

Tel. 02768/22 77, www.zumblumentritt.at<br />

Genussvoll gewinnen!<br />

Nämlich einen von drei „Wirtshauskultur-<br />

Gutscheinen“ im Wert von je 100 Euro.<br />

Nr. 1 dafür: Mitmachen<br />

Nr. 2: Belegexemplar senden<br />

Nr. 3: ein bisserl Glück bei der Ziehung<br />

Wir suchen:<br />

Die erste Ausgabe der Wirtshaus-Zeitung<br />

vom Frühjahr 1997!<br />

Bitte senden Sie das<br />

Originalexemplar bis 15. Juli<br />

an die Niederösterreich-<br />

Information, 3100 St. Pölten,<br />

Nieder österreich-Ring 2,<br />

Haus C.<br />

(Der Rechtsweg ist ausgeschlossen,<br />

Barablöse<br />

ist nicht möglich, Daten<br />

werden nicht an Dritte<br />

<strong>weite</strong>rgegeben. Die<br />

Gewinner werden aus<br />

den Einsendungen<br />

ermittelt.)<br />

Beim letzten Gewinnspiel hat<br />

gewonnen: Dietmar Ebner, Grimmenstein<br />

Herzliche Gratulation!<br />

<strong>Sommer</strong> <strong>2014</strong><br />

13


Jetzt: Urlaub in Niederösterreich!<br />

Genießerzimmer. Die besten<br />

Adressen, um sich von der Schönheit und<br />

den Gaumenfreuden Niederösterreichs<br />

verführen und inspirieren zu lassen.<br />

Sie sind auch ideale Ausgangspunkte,<br />

um Niederösterreichs Kulturangebot<br />

kennenzulernen. Als Genießerzimmer-<br />

Gast erhalten Sie das „Kulturticket<br />

Niederösterreich“ mit Ermäßigungen<br />

zu über 80 Ausflugszielen und<br />

Veranstaltungen.<br />

Genießerzimmer-Angebote finden Sie<br />

hier und im Katalog (Bestellkupon auf<br />

der rechten Seite) sowie auf<br />

www.geniesserzimmer.at<br />

Wiener Alpen in Niederösterreich<br />

Wohlfühltage im Hotel Molzbachhof *** S<br />

3 bzw. 4 Nächtigungen (Do–So oder So–Do),<br />

Genießer-Halbpension, Elemente-Massage<br />

mit Speik-Öl (50 min), 1 Kräuterbad im<br />

Whirlpool, 1 Bad im Schwebebett, geführter<br />

Rundgang durch unser Paradiesgart’l<br />

pro Person im DZ € 319,–<br />

Wiener Alpen in Niederösterreich Tourismus<br />

Tel. 02622/789 60<br />

www.wieneralpen.at<br />

Molzbachhof<br />

Wiener Alpen in Niederösterreich<br />

Himmlische Genießertage im Wellness-<br />

Gesundheitshotel Wanzenböck ****<br />

3 Nächtigungen mit Vollpension (4 Menüs<br />

zur Wahl), 1 Körperpeeling, 1 Rosenpackung,<br />

1 Sissibad, 1 Pediküre, 1 Kosmetik<br />

mit Ampulle, 1 Entspannungsmassage<br />

pro Person im DZ ab € 485,–<br />

Verlängerungsnacht pro Person € 107,–<br />

Wiener Alpen in Niederösterreich Tourismus<br />

Tel. 02622/789 60<br />

www.wieneralpen.at<br />

Wellness-Gesundheitshotel Wanzenböck<br />

Mostviertel<br />

Hotel Fahrnberger/weinfranz.at<br />

Mostviertel<br />

Stadlerhof<br />

Mostviertel<br />

Ferienhaus Hinterbreiteneben<br />

Wasser, Wald und Holz<br />

Ruhig gelegen am Fuße des Hochkars liegt<br />

der 700 Jahre alte Gasthof. Das Hüttn SPA<br />

mit finnischer Zirbensauna, Dampfbad und<br />

Infrarotkabine mit Farblichttherapie bietet<br />

Erholung pur.<br />

pro Person und Tag im DZ ab € 73,–<br />

Hotel Fahrnberger ****<br />

3345 Göstling/Ybbs<br />

Tel. 07484/72 34<br />

www.hotel-fahrnberger.at<br />

Alpiner Hochgenuss<br />

Die Stadleralm ist Niederösterreichs erste<br />

zertifizierte Genießeralmhütte! Sie liegt<br />

auf 1200 m Seehöhe mitten in der bewirtschafteten<br />

Alm und bietet ein herrliches<br />

Panorama auf den Ötscher.<br />

p. P. und Tag in der Almhütte ab € 86,–<br />

Mindestbelegung 4 Personen<br />

Stadlerhof<br />

3222 Annaberg, Tel. 02728/82 26<br />

www.urlaubambauernhof.at/stadlerhof<br />

Rückzug ins Naturidyll<br />

In einer traumhaften Lage, inmitten einer<br />

10 ha großen Blumenwiese bietet das<br />

Feriendomizil seinen Gästen das Ambiente<br />

und die Ruhe, um die Schönheit der Natur<br />

zu erleben und es sich gut gehen zu lassen.<br />

p. P. und Tag im Ferienhaus ab € 190,–<br />

Ferienhaus Hinterbreiteneben<br />

3293 Lunz am See<br />

Tel. 0699/12 58 15 19<br />

www.breiteneben.at<br />

Waldviertel<br />

Pension Kibitzhof/Petra Fraissl<br />

Weinviertel<br />

Therme Laa<br />

Donau Niederösterreich<br />

Familie Prankl<br />

Kiebitz im Abendrot<br />

2 Nächtigungen mit Frühstück, Entspannen<br />

im Garten mit idyllischem Schwimmteich,<br />

Elektroboot fahren am Herrensee,<br />

Eintritt ins Freibad Litschau, Leihfahrräder<br />

plus Radfahrkarte, Halbtageskarte Fischen.<br />

pro Person im DZ € 105,–<br />

Laa genießen<br />

Vergessen Sie den Alltag und tauchen Sie<br />

in eine Welt der Entspannung und Ruhe ein.<br />

3 Nächte in der Junior Suite inkl. Halbpension,<br />

Thermeneintritt und „Laaer Weintraum“<br />

(Kombination aus Peeling und Massage).<br />

pro Person in der Suite ab € 528,–<br />

Wachauer Verführungen<br />

Das alte Schiffsmeisterhaus gehört zu<br />

den traditionsreichsten Gastbetrieben der<br />

Wachau. Der Donaustrand und ein erfrischendes<br />

Bad an heißen Tagen warten<br />

nur wenige Schritte entfernt.<br />

pro Person und Tag im DZ ab € 70,–<br />

Kibitzhof<br />

3874 Loimanns<br />

Tel. 02865/208 50<br />

www.kibitzhof.at<br />

Therme Laa – Hotel & Spa **** S<br />

2136 Laa an der Thaya<br />

Tel. 02522/84 700-733<br />

www.therme-laa.at<br />

Gasthaus Prankl ***<br />

3620 Spitz an der Donau<br />

Tel. 02713/23 23<br />

www.gasthaus-prankl.at<br />

14 <strong>Sommer</strong> <strong>2014</strong>


Wirtshaus-tipp<br />

Die Donaurast<br />

Nach dem Hochwasser 2013 wurde das Fischwirtshaus<br />

und das gesamte Hotel in Persenbeug renoviert.<br />

Seit vier Generationen ist es im Familienbesitz und<br />

wird heute von der<br />

Familie Nimführ geleitet.<br />

Das Panoramazimmer,<br />

das Stüberl mit seinem<br />

traumhaften Ausblick<br />

nach Maria Taferl und<br />

der Gastgarten direkt<br />

am Ufer der Donau laden<br />

zum Verweilen ein. Das<br />

Hotel bietet seinen Gästen<br />

acht Doppelzimmer<br />

mit allem Komfort.<br />

Werbung<br />

Nimführ<br />

NOCH MEHR<br />

KULINARISCHE<br />

HIGHLIGHTS.<br />

WIR<br />

SCHAFFEN<br />

DAS.<br />

Werbung<br />

Fischwirtshaus<br />

<strong>Land</strong>motel „Die Donaurast“, Fam. Nimführ<br />

Wachauer Straße 28, 3680 Persenbeug-Metzling<br />

Tel. 07412/524 38, www.donaurast.com<br />

www.noevers.at<br />

Wir schaffen das.<br />

Edition<br />

„Kellergasse Niederösterreich“<br />

von Karl Korab<br />

Presshaus XII, 2013<br />

(ca. 70 x 45 x 65 mm)<br />

Exklusiv für die Niederösterreich-Werbung schuf der<br />

Künstler Karl Korab diese limitierte Edition; jedes Jahr<br />

wird sie um ein Presshaus er<strong>weite</strong>rt – hergestellt<br />

werden die Häuser aus feinstem Porzellan und in<br />

kunstvoller Handarbeit! Farbabweichungen<br />

sind deshalb nicht auszuschließen.<br />

Ab sofort erhältlich und solange<br />

der Vorrat reicht!<br />

Preis pro Stück<br />

€ 14,50 zuzüglich<br />

Versandkosten.<br />

Bitte bestellen Sie mit<br />

der Anforderungskarte<br />

unten.<br />

NV_Anzeige_Wein_88,5x85_I.indd 1 17.04.14 08:44<br />

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(bitte dem Adressaufdruck<br />

auf der letzten Seite dieser<br />

Zeitschrift entnehmen)<br />

. .<br />

Geburtsdatum<br />

Niederösterreich-Information | Niederösterreich-Ring 2, Haus C | 3100 St. Pölten<br />

Tel. 02742/9000-9000 (täglich 9–17 Uhr) | info@noe.co.at | www.niederoesterreich.at<br />

■ Ja, ich möchte in Ihre Datei aufgenommen werden, die kostenlose Zeitschrift<br />

„<strong>Übers</strong> <strong>weite</strong> <strong>Land</strong>“ und „Wirtshaus-Zeitung“ sowie den kostenlosen<br />

Newsletter mit den aktuellsten News und Tipps aus den niederösterreichischen<br />

Destinationen erhalten. Weiters möchte ich:<br />

■ Katalog Genießerzimmer für Ihren<br />

Wunschurlaub in Niederösterreich<br />

■ Wirtshauskulturführer Ihr Weg<br />

zur Wirtshauskultur mit allen<br />

Wirtshäusern<br />

■ Folder Bauernbrunch und<br />

Musik im Wirtshaus<br />

■ Folder Gartensommer<br />

Niederösterreich<br />

■ Broschüre Musiksommer<br />

Niederösterreich<br />

■ <strong>Sommer</strong>programm der<br />

Naturparke Niederösterreichs<br />

■ Weinreise an der Donau mit<br />

Reisetipps für alle Weinstraßen<br />

Niederösterreichs<br />

■ Karte Wiener Alpen – Wandern<br />

im Paradies der Blicke<br />

■ Mostviertel <strong>Sommer</strong>-Magazin<br />

■ Rad- und Wanderkarte<br />

Wienerwald<br />

■ <strong>Sommer</strong>- und Herbstprogramm<br />

Auszeit im Waldviertel<br />

■ Broschüre Kulinarischer Genuss im<br />

Weinviertel<br />

■ ... Stück Presshaus XII, 2013:<br />

ca. 70 x 45 x 65 mm, Preis je<br />

Presshaus: € 14,50 zuzüglich<br />

€ 4,90 Versandkosten<br />

<strong>Sommer</strong> <strong>2014</strong><br />

15


Ein Ort<br />

neben der Zeit<br />

Armin Thurnher über das Waldviertel als beschaulichen Rückzugsort<br />

und verlässliches Bollwerk wider die Herrschaft des Zeitgeists.<br />

Warum sollte man einen Ort preisen,<br />

der sich immer mehr entvölkert<br />

und deshalb auch für politische Zuwendungen<br />

aller Art immer weniger interessant<br />

erscheint? Warum sollte man einen<br />

Ort preisen, an dem die Einheimischen<br />

den Fortschritt anstreben und oft genug<br />

nur den Fortgang erreichen? Warum sollte<br />

man einen Ort preisen, an dem man allein<br />

ist, kaum dass man ein paar Schritte vom<br />

Haus weg macht? Warum sollte man<br />

einen Ort preisen, für den die meistgebrauchten<br />

Adjektiva „karg“ und „spröde“<br />

lauten?<br />

Genau deshalb sollte man diesen Ort<br />

preisen. Solche Orte sind zwar nicht selten<br />

auf der Welt. Rückzugs- und Zufluchtsorte<br />

liebt man aber im Allgemeinen warm und<br />

weich, luxuriös und exotisch, nicht hart,<br />

kalt, trocken und spröde. An Rückzugsorten<br />

kann man mit einem besonderen<br />

Schlag von Menschen rechnen, die sich<br />

hierher flüchten oder hier ansiedeln, während<br />

andere wegziehen und Dörfer sich<br />

entvölkern. Es sind Künstler und Käuze,<br />

alternativ angehauchte Esoteriker und<br />

preisgekrönte Spitzenwissenschaftler.<br />

Man geht im Waldviertel allein in der<br />

Weite, aber der Weg ist noch ein Weg.<br />

Man geht am Fluss entlang und das Wasser<br />

wird keine Eventlandschaft mit bunten<br />

Attraktionen bieten, es wird kühl sein,<br />

mit Bädern aus Holz. Es werden einem so<br />

gut wie jedes Mal Tiere begegnen, Rehe<br />

sowieso, Hasen, Füchse, manchmal ein<br />

Dachs oder ein Wildschwein.<br />

Der Himmel wird immer groß sein und<br />

die Sterne so hell wie in einem Gedicht<br />

von Rilke. In der Raubvogelallee ist jeder<br />

z<strong>weite</strong> Baum besetzt, von unerbittlichen<br />

Gesellen mit der Sonne im Rücken, Habichten,<br />

Bussarden, Falken. Der gewaltige<br />

Flügelschlag des Uhus erklingt in der<br />

Dämmerung. Und das Auge des Karpfens<br />

im Klosterteich spiegelt den Mond.<br />

Hören wir auf, romantisch zu glotzen,<br />

und führen wir einen handfesten Vorteil<br />

an. Das Außer-, das Neben-, das Knapphinter-der-Zeit-Sein<br />

hat einen schlichten<br />

Vorteil. Wer über den Manhartsberg hinauffährt,<br />

über die Steilküste des Urzeitmeers,<br />

für den gilt eine andere Art <strong>Sommer</strong>zeit.<br />

Der fährt nicht eine Stunde zurück<br />

in der Uhr, der fährt gleich einen<br />

Monat zurück im Kalender.<br />

Der Löwenzahn, die Japankirsche, der<br />

Schwarzdorn, der Holler – ihrer aller Blüte<br />

kann man hier verspätet erleben. Wenn<br />

man in einer Stadt oder in einem <strong>Land</strong>esteil<br />

der Frühblüte lebt und eine spezielle<br />

Blüte zweimal erleben möchte, fahre man<br />

hierher. Nicht, um sie zum z<strong>weite</strong>n Mal,<br />

sondern um sie ein wenig anders zu erleben.<br />

Intensiver. Dem Flieder wird seine<br />

Blüte überall geschenkt, hier muss er sie<br />

erringen. Er blüht dann umso triumphaler.<br />

Das macht den <strong>Sommer</strong> im Waldviertel<br />

so eindringlich. Man bangt mit den<br />

Schlangen der mit Korn beladenen Traktoren<br />

vor den Silos. Jetzt kein Gewitter.<br />

Die Hitze lässt es befürchten, aber es geht<br />

gut. Der Winter wird hart werden, jetzt<br />

hat man ihn sich verdient. Man wird wieder<br />

wissen, was Kälte ist, und eine Jahreszeit.<br />

Man lernt das Leben hier kennen, bis<br />

zum Überdruss, sagen manche und gehen<br />

weg. Man lernt das Leben hier kennen, bis<br />

zur Neige, sagen andere und ziehen her.<br />

Eine Gegend, die sich leert, kann sich mit<br />

Neuem füllen. Denn sie ist voll mit anderer<br />

Zeit. Die Zukunft des Waldviertels liegt<br />

bei denen, die noch nicht hier sind.<br />

Armin Thurnher<br />

ist Herausgeber der Wiener<br />

Wochenzeitung „Falter“, er lebt<br />

in Wien und im Waldviertel.<br />

Illustration: bianca tschaikner<br />

Impressum | Medieninhaber: Niederösterreich-Werbung, 3100 St. Pölten, Niederöster reich-Ring 2, Haus C, Tel. 02742/9000-19800. Herausgeber: Amt der<br />

Nieder öster reichischen <strong>Land</strong>esregierung, Tourismus abteilung, 3109 St. Pölten, <strong>Land</strong>haus platz 1, Haus 14. Die Verant wortung für Programme und Angebote liegt<br />

bei den Leistungs trägern. Trotz sorgfältiger Bear bei tung ohne Gewähr. Preis- und Termin änderungen vorbehalten, Stand: Mai <strong>2014</strong>. Gestaltung: Büro Meisinger,<br />

1060 Wien. Druck: Berger, Horn. Offenlegung gem. § 25 MedienG: abrufbar auf www.niederoesterreich.at/kundenzeitung-offenlegung<br />

Mit freundlicher<br />

Unterstützung:

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