Konzepte von Mutterschaft und Weiblichkeit - ein Vergleich der ...

6 Die Originalskala wurde von der Sozialpsychologin Sandra Bem in den 70er Jahren in Kalifornien entwickelt. Im Unterschied zu den
klassischen "sex-role"-Skalen werden Männlichkeit und Weiblichkeit als zwei unabhängige Dimensionen gemessen, die gleichermaßen zur
Beschreibung einer Person herangezogen werden können. Die BEM-Skala misst, korrekt gesagt, die Geschlechtstypisierung im
Persönlichkeitsselbstkonzept oder, vereinfachter, die Konstrukte instrumentelles und expressives Selbstkonzept. Bem hat in ihrer Skala die
Kategorie der "Androgynie" operationalisiert und sie in die bis dahin gebräuchlichen traditionellen "Maskulin-Feminin-Skalen" eingefügt. In
der BEM-Skala wird je eine Männlichkeitsskala, eine Weiblichkeitsskala sowie eine androgyne oder neutrale Skala separat vorgegeben. Die
zu untersuchende Person beurteilt sich beim Einsatz der BEM-Skala hinsichtlich der sechzig vorgegebenen Eigenschaften auf einer Sieben-
Punkte-Skala. Zwanzig dieser Eigenschaften sind als traditionell männlich definiert, wie bspw. ehrgeizig, analytisch, selbstsicher,
unabhängig; zwanzig der Eigenschaften sind als traditionell weiblich definiert, wie bspw. herzlich, sanft, verständnisvoll, empfindsam;
zwanzig der Eigenschaften sind neutrale Eigenschaften, wie bspw. aufrichtig, freundlich, liebenswürdig.
7 Vgl. die statistischen Ergebnisse in den Tabellen im Anhang.
8 Vgl. hierzu die Tabelle im Anhang.
Quellenangabe:
Herwartz-Emden, Leonie: Konzepte von Mutterschaft und Weiblichkeit. In: Leonie Herwartz-
Emden (Hrsg.): Einwandererfamilien: Geschlechterverhältnisse, Erziehung und
Akkulturation. Osnabrück: Rasch Verlag 2000, S. 85-98