Arbeitsblatt 8
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1.2. Zeit<br />
1.2.1 Metaphysische Erörterung<br />
1. Die Zeit ist eine Vorstellung a priori.<br />
Die Erfahrung kann nicht Quelle der Zeitanschauung sein, sondern die Zeit muss als<br />
Vorstellung a priori den Wahrnehmungen von gleichzeitigen oder nacheinander folgenden<br />
Ereignissen bereits zugrunde liegen.<br />
2. Die Zeit ist eine notwendige Vorstellung a priori.<br />
Zwar kann man sich eine Zeit vorstellen, aus der alle Erscheinungen weggenommen sind,<br />
nicht aber lässt sich die Zeit selbst aufheben.<br />
3. Die Zeit ist kein diskursiver Begriff, sondern eine reine Anschauung.<br />
Die verschiedenen Zeiten, die wir uns denken können, sind nicht als selbständige Zeiten<br />
voneinander getrennt, d.h. es gibt nur das Ganze einer einzigen Zeit, die alle verschiedenen<br />
Zeiten als unselbständige Teile in sich enthält.<br />
4. Die Zeit ist eine notwendige und reine Anschauung a priori<br />
Die Zeit ist kein Begriff, sondern als intuitiv gegebene Größe in Bezug auf ein mögliches<br />
Nacheinander eine notwenige und reine Anschauung a priori.<br />
1.2.2 Transzendentalen Erörterung<br />
In der transzendentalen Erörterung zeigt Kant, dass die Anschauungsform des Raumes<br />
selbst Prinzip für Erkenntnisse a priori ist, nämlich diejenigen der reinen Mathematik und<br />
der allgemeinen Bewegungslehre oder Mechanik.<br />
1.3 Folgerungen aus den Begriffen des Raumes und der Zeit<br />
Als Formen unseres äußeren Sinns überhaupt (Raum) und als Form aller Vorstellungen<br />
überhaupt (Zeit) besitzen Raum und Zeit Gültigkeit für alle Subjekte und gelten objektiv<br />
für alle Objekte, die im Bereich einer möglichen Erfahrung dieser Subjekte sinnlich zur<br />
Erscheinung gelangen, d.h. in Hinsicht auf mögliche Erfahrung besitzen Raum und Zeit<br />
empirische Realität.<br />
Da Raum und Zeit im Hinblick auf Dinge an sich nur ideale Bedeutung haben, sie aber<br />
notwendige Bedingungen für unsere sinnliche Erkenntnis überhaupt darstellen, besitzen<br />
Raum und Zeit transzendentale Idealität.<br />
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