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Wohnen und Wirtschaften in Stralsund um 1700. Ein Historisches ...

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<strong>Wohnen</strong> <strong>und</strong> <strong>Wirtschaften</strong> <strong>in</strong> Strals<strong>und</strong> <strong>um</strong> 1700<br />

117<br />

die e<strong>in</strong>zelnen Wohnungstypen nur ungefähre Werte nennen lassen. 63<br />

Die höchsten Mieten wurden für große Kaufmannshäuser verlangt.<br />

Je nach Qualität <strong>und</strong> Lage mussten zwischen 40 <strong>und</strong> 100 Rtlr. entrichtet<br />

werden. Besonders stark schwankte die Miethöhe bei den Buden.<br />

In den meisten Fällen bewegte sie sich zwischen acht <strong>und</strong> 16<br />

Rtlr. pro Jahr, es gibt jedoch auch Beispiele, wo bis zu 40 Rtlr. gezahlt<br />

wurden. 64 Oberirdische Keller <strong>und</strong> Anlehnungen mit dem üblichen,<br />

ger<strong>in</strong>gen Komfort brachten ihren Vermietern jährlich zwischen vier<br />

<strong>und</strong> zehn Rtlr. e<strong>in</strong>.<br />

E<strong>in</strong>e weitere Karte zeigt die Lage von Gr<strong>und</strong>stücken mit so genannten<br />

Wohnkellern. 65 Für das Jahr 1706 konnten 73 bewohnte <strong>und</strong><br />

drei unbewohnte Wohnkeller ermittelt werden. Sie kamen <strong>in</strong> Strals<strong>und</strong><br />

sowohl unter- wie oberirdisch vor <strong>und</strong> besaßen <strong>in</strong> der Regel<br />

lediglich e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Wohnra<strong>um</strong> mit Kachelofen. Z<strong>um</strong>eist handelte<br />

es sich <strong>um</strong> dunkle, sehr kle<strong>in</strong>e <strong>und</strong> niedrige Behausungen. Die Bedeutung<br />

der Wohnkeller für den Strals<strong>und</strong>er Wohnungsmarkt war –<br />

wir übrigens auch <strong>in</strong> Lübeck – seit dem späten Mittelalter deutlich<br />

zurückgegangen. In den Strals<strong>und</strong>er Haussteuerregistern ist von<br />

zahlreichen ehemaligen, nunmehr <strong>um</strong>gewidmeten oder verfallenen<br />

Wohnkellern die Rede. Der Gesamtanteil an allen Strals<strong>und</strong>er Wohnungen<br />

betrug 1706 (ohne die Vorstädte) nur r<strong>und</strong> 4,5 %. Topographisch<br />

betrachtet, konzentrierten sie sich r<strong>und</strong> <strong>um</strong> den Alten Markt,<br />

63<br />

Alle folgenden Angaben beziehen sich auf die Vermietung des gesamten<br />

Wohngebäudes an e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zelne Partei.<br />

64<br />

STADTAUFNAHME, Jacobi-Quartier, Nr. 355.<br />

65<br />

KROLL, Stadtgesellschaft (wie Anm. 3), S. 242 ff. Zu den vielfältigen Strals<strong>und</strong>er<br />

Kellerformen vgl. jetzt ausführlich S. BRÜGGEMANN: Der Strals<strong>und</strong>er<br />

Kellerplan. Erste Ergebnisse e<strong>in</strong>er systematischen Erfassung, <strong>in</strong>: ARBEITSKREIS<br />

FÜR HAUSFORSCHUNG (Hrsg.): Historischer Hausbau zwischen Elbe <strong>und</strong> Oder.<br />

Marburg 2002, S. 261-285.

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