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Wohnen und Wirtschaften in Stralsund um 1700. Ein Historisches ...

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<strong>Wohnen</strong> <strong>und</strong> <strong>Wirtschaften</strong> <strong>in</strong> Strals<strong>und</strong> <strong>um</strong> 1700<br />

107<br />

Besonders kle<strong>in</strong>teilig ist die Bebauung an der Innenseite der östlichen<br />

Stadtmauer z<strong>um</strong> Hafen h<strong>in</strong>. Die aus mehreren eigenständigen Baublöcken<br />

bestehende Hafenvorstadt selbst weist nach dem Staude-<br />

Plan e<strong>in</strong>e gemischte Bebauung aus kle<strong>in</strong>eren <strong>und</strong> größeren, giebelwie<br />

traufständigen Gebäuden auf, wobei die zahlreicheren Giebelhäuser<br />

z<strong>um</strong>eist längs auf das Wasser ausgerichtet s<strong>in</strong>d. Eher ärmlich<br />

wirkt der gesamte Bereich westlich von Neuem Markt <strong>und</strong> St.<br />

Marien-Kirche. So dom<strong>in</strong>ieren <strong>in</strong> der Marien-, der Blei- <strong>und</strong> der Kiebenhieberstraße<br />

sowie am Kathar<strong>in</strong>enberg kle<strong>in</strong>e, fast durchweg<br />

traufständige Wohngebäude. Nur hier, im Südwesten der Stadt, gibt<br />

es auch e<strong>in</strong>ige größere unbebaute Flächen, die ebenso wie die Innenbereiche<br />

der dortigen Baublöcke offensichtlich vorrangig als Obst<strong>und</strong><br />

Gemüsegärten Verwendung f<strong>in</strong>den. E<strong>in</strong>e derartige Gr<strong>und</strong>stücksnutzung<br />

ist ansonsten <strong>in</strong> größerem Umfang nur noch <strong>in</strong> den rückwärtigen<br />

Höfen der südlichen Frankenstraße <strong>und</strong> der westlichen<br />

Schillstraße <strong>in</strong> Richtung Stadtmauer erkennbar.<br />

Die Folgen der brandenburgischen Beschießung von 1678 <strong>und</strong><br />

des Stadtbrandes von 1680 müssen als gravierende E<strong>in</strong>schnitte der<br />

städtebaulichen Entwicklung Strals<strong>und</strong>s gewertet werden. Nach e<strong>in</strong>er<br />

Aufstellung im Strals<strong>und</strong>er Stadtarchiv wurden durch die Beschießung<br />

vom 10. <strong>und</strong> 11. Oktober 1678 285 Häuser, 476 Buden <strong>und</strong><br />

194 Keller vernichtet bzw. unbewohnbar, <strong>und</strong> am 12. Juni 1680 brannten<br />

nochmals 48 Häuser, 89 Buden <strong>und</strong> 82 Keller ab. 39 Inwieweit es sich<br />

dabei <strong>um</strong> Totalschäden handelte bzw. <strong>in</strong> welchem Umfang die Gebäudeschäden<br />

repariert werden konnten, geht aus der Quelle nicht<br />

hervor. Der unversehrte Bestand wird jedenfalls für 1680/81 mit 205<br />

Häusern, 408 Buden <strong>und</strong> 158 Kellern angegeben.<br />

E<strong>in</strong>e zeitgenössische Aufstellung gibt e<strong>in</strong>en Überblick über die<br />

von den Schäden betroffenen Straßen <strong>und</strong> Plätze. 40 Danach war vor<br />

39<br />

Stadtarchiv Strals<strong>und</strong>, Rep. 33, Nr. 335.<br />

40<br />

H.-J. HACKER: Strals<strong>und</strong> von 1630 bis 1720, <strong>in</strong>: H. EWE (Hrsg.): Geschichte<br />

der Stadt Strals<strong>und</strong>. Strals<strong>und</strong> 1985, S. 168-201, hier S. 188.

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