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Wohnen und Wirtschaften in Stralsund um 1700. Ein Historisches ...

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<strong>Wohnen</strong> <strong>und</strong> <strong>Wirtschaften</strong> <strong>in</strong> Strals<strong>und</strong> <strong>um</strong> 1700<br />

105<br />

ten Marktes. Dennoch ist das e<strong>in</strong>stmalige Problem des s<strong>um</strong>pfigen<br />

baulichen Untergr<strong>und</strong>es im Südteil der Stadt nicht vollständig beseitigt<br />

worden. Dies zeigen die Hausbeschreibungen der schwedischen<br />

Stadtaufnahme von 1706/07: Die Karte „Gebäudezustand” verzeichnet<br />

ausschließlich <strong>in</strong> dem Bereich der Stadt, der im 13. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

aufgeschüttet wurde, s<strong>um</strong>pfige oder überflutete (Haus-) Keller. 35<br />

Die sich bis heute im Straßennetz wiederspiegelnde Gesamttopographie<br />

der Strals<strong>und</strong>er Altstadt<strong>in</strong>sel ist also bereits im 13. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

angelegt worden. Das Strals<strong>und</strong>er Siedlungsmuster ist typisch<br />

für Fernhandelsstädte, die <strong>in</strong> dieser Zeit gegründet wurden,<br />

auch wenn die Existenz e<strong>in</strong>er mittelalterlichen Hafenvorstadt eher<br />

e<strong>in</strong>e Ausnahme darstellt. Die Märkte f<strong>in</strong>den sich von Beg<strong>in</strong>n an im<br />

Stadt<strong>in</strong>neren. Die Verb<strong>in</strong>dung z<strong>um</strong> Hafen bzw. zu den Schiffsanlegeplätzen<br />

stellen große, von West nach Ost verlaufende Straßen her.<br />

Für die Altstadt s<strong>in</strong>d es die heutige Fähr-, die Semlower-, die Baden<strong>und</strong><br />

die Heilgeiststraße, für die Neustadt die Franken- <strong>und</strong> die Langenstraße.<br />

Demgegenüber besaßen die <strong>in</strong> Nord-Süd-Richtung verlaufenden<br />

Straßen überwiegend untergeordnete Bedeutung. Dies ist<br />

nicht zuletzt an der Bebauung ablesbar. Der nach vielfältigen Abgleichungen<br />

mit archäologischen <strong>und</strong> schriftlichen Quellen als außergewöhnlich<br />

wirklichkeitsnah e<strong>in</strong>zustufende Stadtplan von Johannes<br />

Staude aus dem Jahre 1647 ist die früheste bildliche Darstellung Strals<strong>und</strong>s,<br />

die differenziert <strong>und</strong> <strong>um</strong>fassend Aufschluss über die städtische<br />

Topographie <strong>und</strong> die Gebäudeansichten geben kann. 36<br />

35<br />

E<strong>in</strong>zige Ausnahme: STADTAUFNAHME, Marien-Quartier, Nr. 377 (am Neuen<br />

Markt).<br />

36 Das Orig<strong>in</strong>al dieses großformatigen Planes (104 x 126 cm), mit dem sich der<br />

Zeichner als Stadtmesser bei der schwedischen König<strong>in</strong> Christ<strong>in</strong>a beworben<br />

hat, bef<strong>in</strong>det sich im Stockholmer Kriegsarchiv (jetzt Bestandteil des Reichsarchivs):<br />

SFP Tyskland, Strals<strong>und</strong> 249. Kle<strong>in</strong>formatigere Nachdrucke f<strong>in</strong>den<br />

sich <strong>in</strong> der Literatur verschiedentlich, so unter anderem <strong>in</strong>: 1000 Jahre Mecklenburg:<br />

Geschichte <strong>und</strong> Kultur e<strong>in</strong>er europäischen Region. Rostock 1995,<br />

S. 207, bei H. EWE: Das alte Bild der vorpommerschen Städte. Weimar 1996,

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