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Wohnen und Wirtschaften in Stralsund um 1700. Ein Historisches ...

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<strong>Wohnen</strong> <strong>und</strong> <strong>Wirtschaften</strong> <strong>in</strong> Strals<strong>und</strong> <strong>um</strong> 1700<br />

103<br />

Langen- <strong>und</strong> Frankenstraße. Bis z<strong>um</strong> Ende des 13. Jahrh<strong>und</strong>erts wurde<br />

die Gesamtstadt mit e<strong>in</strong>er Backste<strong>in</strong>mauer <strong>um</strong>geben.<br />

Das vor dem östlichen Teil der Stadtmauer gelegene Gelände<br />

wurde nach den neuesten Erkenntnissen archäologischer Forschung<br />

bereits <strong>in</strong> der Frühzeit der Stadtentwicklung durch Auffüllung als<br />

neues Bauland gewonnen. 30 Vermutlich <strong>in</strong> der Absicht, auch der<br />

Neustadt e<strong>in</strong>en unmittelbaren Zugang z<strong>um</strong> Wasser zu ermöglichen,<br />

entstand hier bereits <strong>in</strong> der zweiten Hälfte des 13. Jahrh<strong>und</strong>erts e<strong>in</strong>e<br />

Hafenvorstadt. 31 Anfangs weitgehend aus Holzhäusern bestehend,<br />

wurden hier schon bald auch massive Ste<strong>in</strong>gebäude errichtet. Zur<br />

Seeseite war die Bebauung durch e<strong>in</strong>e massive Mauer geschützt. Diese<br />

mittelalterliche Hafenmauer wurde später – möglicherweise im 17.<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert – aufgegeben <strong>und</strong> die Uferl<strong>in</strong>ie durch Gelände-Auffüllung<br />

weiter <strong>in</strong> Richtung Osten verschoben. Z<strong>um</strong><strong>in</strong>dest teilweise fand<br />

<strong>in</strong> diesem Bereich auch e<strong>in</strong>e Neubebauung statt. Von Beg<strong>in</strong>n an besaß<br />

der günstig gelegene Hafen e<strong>in</strong>e große Bedeutung für die Entwicklung<br />

der Stadt.<br />

Im Zusammenhang mit der Anlage der (südlichen) Hafenvorstadt<br />

fand bereits im 13. Jahrh<strong>und</strong>ert e<strong>in</strong>e systematische Verfüllung<br />

der großflächigen s<strong>um</strong>pfigen Niederung statt, die die Besiedlung der<br />

Neustadt beh<strong>in</strong>derte. Nach Baugr<strong>und</strong>untersuchungen von 1989 erstreckte<br />

sie sich vom Frankenteich aus nordwärts. In ihrer weitesten<br />

30<br />

Vgl. hierzu die Veröffentlichungen von B. KULESSA: Die archäologischen<br />

Ausgrabungen <strong>in</strong> der Strals<strong>und</strong>er Hafenvorstadt, <strong>in</strong>: Archäologische Informationen:<br />

Mitteilungen zur Ur- <strong>und</strong> Frühgeschichte, Bd. 21 (1998), H. 2, S. 315-<br />

325; zuletzt DIES.: E<strong>in</strong>e mittelalterliche Schmiedewerkstatt am Strals<strong>und</strong>er<br />

Hafen, <strong>in</strong>: ARBEITSKREIS FÜR HAUSFORSCHUNG (Hrsg.): Historischer Hausbau<br />

zwischen Elbe <strong>und</strong> Oder. Marburg 2002 (Jahrbuch für Hausforschung, Bd. 49),<br />

S. 193-204, sowie auch SCHNEIDER, Erkenntnisse (wie Anm. 29), S. 359-364.<br />

31<br />

EWE, Baugeschichte (wie Anm. 29), S. 40, g<strong>in</strong>g noch davon aus, dass die so<br />

genannte „Wasserstadt” erst <strong>in</strong> der Mitte des 17. Jahrh<strong>und</strong>erts „<strong>in</strong> den städtischen<br />

Wohnbereich e<strong>in</strong>bezogen” worden sei.

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