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Vortrag - Pharmazie

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Phytopharmaka bei Kindern und<br />

Jugendlichen<br />

Schwerpunkt Atemwegserkrankungen<br />

Düsseldorf, 10.7.2012<br />

Dr. Ulrich Enzel<br />

Gemeinsame Fortbildungsveranstaltung der<br />

Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft<br />

und der Gesellschaft für Phytotherapie<br />

Ausgangspunkte<br />

• Großes Interesse an „ganzheitlicher“, „alternativer“,<br />

„naturheilkundlicher“ oder „komplementärer“ Medizin.<br />

• Atemwegserkrankungen: 2/3 der Deutschen führten<br />

bereits Selbstbehandlung mit Naturheilmitteln durch<br />

• Einschätzung: „schädliche Nebenwirkungen<br />

bei chemisch-synthetischen Medikamenten<br />

mittel/groß 84%<br />

• „Naturheilmittel harmlos“: überwiegende Mehrheit<br />

(Umfrageergebnisse: Bevölkerungsstudie Allensbach)<br />

Basales<br />

Basales<br />

• Zu fordern als Standard:<br />

Pharmazeutische Produkte auf pflanzlicher Basis:<br />

• Untersuchung, Kontrolle u. Verwendung in den<br />

selben Modi wie bei synthetische Verbindungen<br />

• Problem: mangelnde Test-Sensibilität, um sämtliche<br />

Kurz- u. Langzeiteffekte sicher zu erfassen<br />

• Contra: umfangreiche, sorgfältig empirisch erhobene<br />

klinische Datensammlungen<br />

• Aber: Isolierung der Inhaltsstoffe u. Wirknachweis<br />

zunehmend bei zahlreichen Phytopharmaka gelungen<br />

durch moderne analytische Verfahren und<br />

wissenschaftlich fundierte Arzneimittelprüfungen<br />

• Jedoch: trotz intensiver Analytik, Isolierung einzelner<br />

Wirkstoffe nicht möglich bei manchen Präparaten<br />

(Wirkung der kompletten Pflanze,<br />

Kombinationseffekte der Gesamtheit/<br />

von Teilmengen der Pflanzeninhaltsstoffe?)<br />

Problemzone „Standardisierung<br />

der Phytopharmaka“<br />

• Studiensicherung erforderlich für:<br />

• Anbau, Ernte, Lagerung usw. der Pflanzen<br />

• Extraktion der Wirkstoffe (Medium,<br />

Temperatur usw.)<br />

• Cave: Kein analoges Übertragen möglich von<br />

Studien-Ergebnissen eines Präparates auf<br />

andere mit dem „selben Wirkstoff“<br />

Atemwegsinfekte – ein wichtiges Thema<br />

• Inzidenz: 44/1000 Pers./Jahr<br />

v.a. in „kalter Jahreszeit“<br />

>5° Temperaturabsturz = IOL-Zunahme<br />

• 184 Mill. Rhinobronchitiden/ Jahr = 2,8/Einw./Jahr<br />

hiervon 0,38/Einw./Jahr Rhinosinusitiden<br />

• Rhinobronchitis: 90 % viral induziert<br />

(Rhino-/Adenoviren; Sgl.+ Klkdr. RSV-/Coronaviren)<br />

• 10% primär bakteriell (Mykoplasma pneum.,<br />

Chlamydia pneum.)<br />

• Rhinosinusitis: 61% viral, 15% bakteriell/ 24% unklar<br />

dennoch 20 Mill. AB-Verordnungen/ Jahr bei IOL<br />

1


Rhinosinusitis – studiengesicherte Therapie<br />

• 1. Lokale Dekongestiva (subjektive, kurzfristige<br />

Besserung – Empfehlungsgrad B)<br />

• Cave Rhinitis medicamentosa (nie >10 Tage)<br />

• 2. Topische Glukosteroide 2 x tgl. antientzündliche u.<br />

antiödematöse Effekte (Rhinosinusitis=<br />

überschießende Immunreaktion, keine direkten<br />

virogenen Symptome)<br />

• 3. Bei bakterieller Überinfektion (Verschlechterung<br />

am 5.-7.Tag; meist Pneumokokken) topische<br />

Glukosteroide + Antibiotika (Amoxicillin)<br />

Rhinosinusitis studiengesicherte Therapie<br />

• 4. Synthetische Sekretolytika systemisch<br />

höchstens geringe Effekte (müßten topisch<br />

gegeben werden)<br />

• 5. Sinupret und Cineol: umfangreich<br />

studiengesicherte Wirksamkeit (verstärkte<br />

Chlorid-Ionen-Sekretion in durch<br />

Virusinfektion gestörten Sol-Gel-Aufbau des<br />

Sekrets verbessert mukoziliären Transport)<br />

Rhino-Sinusitis-Therapie<br />

• Kombinationspräparat<br />

Eisenkraut+Schlüsselblume+Enzian,<br />

Holunder und Gartenampferkraut (Sinupret)<br />

• Meta-Analyse bei Patienten mit akuter<br />

bakterieller Rhinosinusitis bestätigt<br />

sekretolytische, sekretomotorische,<br />

antiphlogistische und antimikrobielle Wirkung<br />

(auch additiv zu Antibiotika-Therapie)<br />

Rhinosinusitis Therapie-Leitlinien<br />

• 6. Echinacin: akut angewendet: geringe<br />

Wirksamkeit gegenüber Placebo, aber keine<br />

Anwendungsempfehlung wegen Gefahr der<br />

Allergisierung<br />

• 7. Bromelain: Leichte Symptomverbesserung<br />

(Nebenwirkung: häufig Allergie; nicht < 12 J)<br />

• 8. Vitamin C hochdosiert: keine Effekte<br />

• 9. Nasenspülungen: keine Wirksamkeit<br />

nachzuweisen („aber gerne gemacht“)<br />

Antibiotika bei Rhinosinusitis ?<br />

• Studie: Amoxicillin-Gabe gegen<br />

symptomatischeTherapie bei Rhino-Sinusitis<br />

(randomisierte kontrollierte US-Studie<br />

bei 166 Patienten)<br />

• Keine Symptomverbesserung am 3. ,<br />

3., 10. und 28. Tag der Erkrankung,<br />

nur am 7. Tag etwas stärker in der<br />

Antibiotika-Gruppe<br />

(JAMA 2012; doi: 10.1001/jama 2012.128)<br />

Wenn der aus der Rhinosinusitis eine<br />

Rhinobronchitis wird<br />

• Differentialdiagnostische Grundlagen<br />

• Therapeutische Optionen<br />

• Bei (fieberhaften) Infektionen der mittleren<br />

Atemwege<br />

2


Differenzierung Grippe / grippaler Infekt<br />

Unterschiede viral / bakteriell bedingte<br />

Infektionen der mittleren Atemwege*<br />

Differenzierung<br />

Grippe / grippaler Infekt<br />

Grippe<br />

Grippaler Infekt<br />

Virale/ bakterielle<br />

Atemw egserkrankungen<br />

Auslösung durch<br />

Viren<br />

Auslösung durch<br />

Bakterien<br />

Erreger Influenza-Viren Rhino-Viren<br />

Erkrankung<br />

Schwerer Krankheitsverlauf,<br />

evtl. mit tödlichem Ausgang.<br />

Leichtere Infektion mit<br />

typischen Symptomen<br />

Beginn<br />

Vorzeichen:<br />

Müdigkeit, Schlappheit,<br />

Gliederschmerz<br />

ohne Vorzeichen:<br />

schnelle Entw icklung<br />

zum Vollbild<br />

Fieber langsam steigend sofort hoch<br />

Therapiemaßnahmen<br />

Impfung, prophylaktische<br />

Schutzimpfung:<br />

Kinder, Personen >60 Jahre,<br />

Personen mit chronischen<br />

Erkrankungen<br />

Anregung des körpereigenen<br />

Immunsystems, Behandlung<br />

der Symptome, Imfpung ist<br />

nicht möglich.<br />

Muskelschmerz häufig nein<br />

Husten<br />

bellend, eher trocken<br />

reichlich gelblich-grüner<br />

Auswurf<br />

* nach Dr. Hummel<br />

Typischer „Erkältungs“-Verlauf<br />

Contramutan ® : Wirkstoffe und deren<br />

Arzneimittelbilder<br />

INFEKTION<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 Tage<br />

Halsschmerzen<br />

Schnupfen<br />

Kopf - und<br />

Gliederschmerzen<br />

trockener<br />

Reizhusten<br />

Festsitzender<br />

Husten<br />

INTENSITÄT<br />

Wirkstoff<br />

Symptom<br />

Fieber<br />

Husten (Bronchitis)<br />

Halsentzündung (Angina)<br />

Gliederschmerzen<br />

Schnupfen (Rhinitis)<br />

Heiserkeit (Laryngo-<br />

Pharyngitis)<br />

Wasserdost<br />

(Eupatorium)<br />

Tollkirsche<br />

(Belladonna)<br />

Blauer Eisenhut<br />

(Aconitum)<br />

Sonnenhut<br />

(Echinacea)<br />

Contramutan ® : Produktprofil<br />

Darreichungsform:<br />

Saft, Tropfen, Tabletten<br />

Zusammensetzung: Saft: 100g Lösung enthalten:<br />

Eupatorium perfoliatum (Wasserdost)<br />

Ø 4,5mg, Aconitum D4 9,0mg,<br />

Belladonna D4 9,0mg, Echinacea<br />

angustifolia Ø 4,5g<br />

Tropfen: 10g Mischung enthalten:<br />

Eupatorium perfoliatum (Wasserdost)<br />

Ø 1mg, Aconitum nappellus Ø 1mg,<br />

Atropa belladonna Ø 1mg, Echinacea<br />

Ø 1g<br />

Tabl.: in 1 Tabl. zu 140mg sind verarbeitet:<br />

Eupatorium perfoliatum (Wasserdost)<br />

Ø 0,05mg, Aconitum Ø 0,015mg,<br />

Belladonna Ø 0,015mg, Echinacea<br />

angustifolia Ø 50mg<br />

Anwendungsgebiete:<br />

Fieberhafte und grippale Infekte,<br />

Katarrhe und Entzündungen in<br />

Nasen- u. Rachenraum<br />

Fieberhafte Infekte<br />

• Externe „Zusatz-“Therapie (immer viel trinken)<br />

• Holunderblüten (Tee)<br />

• Lindenblüten (Tee)<br />

• Thymianöl (ansteigende Fuß- und Armbäder)<br />

• Eukalyptusöl (s. o.)<br />

• Nadelholz-Öle (s. o.)<br />

3


Akute Entzündung der mittlere Atemwege<br />

• Viren gelangen über die oberen Atemwege in die<br />

Bronchien (Tröpfcheninfektion)<br />

• Angriff der Viren führt zur Entzündung und<br />

Schwellung der Bronchialschleimhaut<br />

trockener Reizhusten<br />

• Abwehrreaktion: Produktion von zähem Schleim,<br />

dadurch Blockade der Flimmerhärchen<br />

festsitzender Husten<br />

• Verflüssigung des Schleims<br />

produktiver Husten<br />

Selbstreinigungs- und<br />

Abwehrmechanismen der Lunge<br />

• Hustenreflex<br />

• Mukoziliäre Clearance<br />

• Surfactantsystem<br />

• Unspezifische und spezifische Abwehr<br />

Externa<br />

• Die Wirksamkeit einer adjuvanten Therapie<br />

mit Externa kann als gesichert gelten<br />

• Verbesserung nächtlicher Husten, behinderte<br />

Nasenatmung und Schlafqualität (nicht<br />

Rhinorrhoe) (Paul, Journ.of Pediatrics)<br />

• Cineol- extern (Soledum-Balsam)<br />

geringste Rate lokaler Nebenwirkungen<br />

Expektoranzien /<br />

Sekretlöser<br />

Hustentherapeutika<br />

Hustentherapeutika<br />

Antitussiva<br />

chemisch pflanzlich chemisch pflanzlich<br />

Hinweis:<br />

Eine Kombination aus diesen beiden<br />

Wirkprinzipien ist nicht sinnvoll !<br />

Antitussiva<br />

Phyto-Antitussiva<br />

Unterdrückung des<br />

Hustenreflexes zentral<br />

oder Dämpfung der<br />

Hustenrezeptoren<br />

peripher im Bronchialtrakt,<br />

z.B. Codein, Dihydrocodein<br />

Substanzen, die den<br />

Hustenreiz unterdrücken<br />

Als Folge ihrer krampflösenden<br />

Wirkung sind<br />

auch bronchospasmolytische<br />

Substanzen<br />

hustenreizmindernd,<br />

z.B. Thymian, Sonnentau<br />

Mucilaginosa<br />

Isländisches Moos<br />

(Cetraria islandica)<br />

Spitzwegerich<br />

(Plantago lanceolata)<br />

Phyto-Antitussiva<br />

Spasmolytika<br />

Sonnentau<br />

(Drosera rotundifolia)<br />

Thymian<br />

(Thymus vulgaris)<br />

Eibisch<br />

(Althaea officinalis)<br />

4


Hustenreiz lindernde Phytopharmaka<br />

• Eibischblätter und –Wurzeln<br />

• Huflattichblätter<br />

• Isländisch Moos<br />

• Malvenblüten und -Blätter<br />

• Spitzwegerichkraut<br />

• Wollblumen<br />

• Süßholzwurzel<br />

• Als Tee, Extrakt, Sirup, Pastillen, Press-Saft<br />

Fertigarzneimittel<br />

• 1. Spitzwegerich: Florabio Saft Spitzwegerich<br />

ab 4 Jahren; Tetesept Hustensaft-Tropfen ab<br />

1 Jahr (auch alkoholfrei)<br />

• 2. Huflattich: Florabio Saft Huflattich<br />

• 3. Eibischwurzel: Phytohustil Sirup<br />

ab 4 Monaten<br />

• Primelwurzel + Sonnentau + Thymian:<br />

Drosithym Bürger Lösung/ Saft ab NG-Alter<br />

Therapie des Reizhustens<br />

Stoffgruppe: Komplexhomöopathicum, Monapax ®<br />

Indikation: Husten jeder Art<br />

Wirkspektrum: hustenstillend / antitussiv, auch bei Krampfhusten<br />

Wirksame Bestandteile:<br />

Drosera Ø Entzündungen der Atemwege / Keuchhusten<br />

Hedera helix Ø Akute Entzündungen der Atemwege<br />

China D1 Fieberanfälle, Entzündungen der Atemwege<br />

Cocc. cacti D1 Entzündungen des Nasen-Rachenraums u. der<br />

Atemwege<br />

Cupr. sulf. D4 Nächtlicher Krampfhusten<br />

Ipecacuanha D4 Bronchitis, Bronchialasthma, Keuchhusten<br />

Hyoscyam. D4 Krampfzustände der Atemwege<br />

Aromatika/ Ätherische Öle - Wirkung<br />

• Antiphlogistisch<br />

• Antibakteriell<br />

• Antimykotisch<br />

• Bronchospasmolytisch<br />

• Expektorierend<br />

• sedativ<br />

Aromatika - Indikationen<br />

Aromatika/ Ätherische Öle<br />

• Banale Infekte<br />

• Husten<br />

• Bronchitis<br />

• Sinusitis (Kamillenblüten)<br />

• Virale Tonsillitis (Salbeiblätter)<br />

• Anisfrüchte<br />

• Eukalyptusblätter<br />

• Fenchelfrüchte<br />

• Fichtennadeln<br />

• Kamillenblüten<br />

• Kiefernnadeln<br />

• Pfefferminzblätter und –Öl<br />

• Salbeiblätter<br />

• Thymiankraut<br />

• Myrtol<br />

5


Fertigarzneimittel<br />

Saponindrogen - Wirkung<br />

• Eukalyptus z.B. Exeu, Aspecton Kps. (ab 12 Jahren)<br />

• Fichenzweigspitzen: Santasapina Sirup (ab 2. Lj.)<br />

• Myrtol: GeloMyrtol (Limonen, Cineol (Eukalyptol),<br />

alpha-Pinen (Fichtenöl))<br />

• Soldedum Kps. /forte Kps. (Cineol) – nach aktuellen Studien<br />

auch Verhinderung der Keim -Adhärenz an die Atemwegs-<br />

Schleimhäute<br />

• Senken die Oberflächenspannung des<br />

Sputums<br />

• Stimulieren die Flimmerzellen<br />

• Stimulieren Sekretolyse, Sekretomotorik<br />

• Wirken antiphlogistisch, antibakteriell,<br />

antimykotisch<br />

Saponindrogen<br />

• Efeublätter<br />

• Primelwurzel<br />

• Schlüsselblumenblüten<br />

• Süßholzwurzeln<br />

Phyto-Expektorantien<br />

• Bronchipret: Saft,Tr.: Thymian + Efeublätter<br />

• Filmtbl.: Thymian + Primelwurzel<br />

• Expectysat Bürger :Thymian + Primelwurzel<br />

• Phytobronchin Saft :Thymian + Primelwurzel<br />

• Sinuforton-Saft :Thymian + Primelwurzel<br />

• Bronchicum Elixier, Kps: s.o.<br />

(Zulassung ab 7. Lebensmonat)<br />

• Bronchicum Tr. : s.o. + Eukalyptusöl,<br />

Menthol<br />

Bronchicum ® versus Ambroxol oder ACC<br />

Leitliniengesicherte Therapie (Evidenzgrad B)<br />

Therapieziel<br />

Wiederherstellung<br />

der muskoziliären<br />

Clearance<br />

Erregerbekämpfung<br />

Beeinflussung der<br />

Bronchokonstriktion<br />

Pharmakologischer<br />

Mechanismus<br />

Ambroxol ACC Bronchicum ®<br />

Förderung der<br />

Expektoration ◦ ◦ <br />

Antibakterieller<br />

Effekt<br />

Bronchospasmolyse<br />

• Bronchicum ® wirkt dreifach, nicht nur expektorierend<br />

• Bronchicum ® hat weniger Nebenwirkungen<br />

<br />

<br />

• Thymian+Efeu / Thymian+Primel (Bronchipret<br />

u. Bronchicum)/ Cineol (Soledum)/<br />

Umckaloabo gegen Placebo<br />

• Im Bronchitis-Score: wirken häufiger,<br />

rascher, anhaltender<br />

• Ambroxol keine studiengesicherte Wirkung<br />

• NAC geringe Wirkung auf mittlere Atemwege<br />

(wenige, vor Jahren durchgeführte Studien)<br />

6


Neue Studienergebnisse zu Cineol<br />

• In vitro-Studien (2011) belegen<br />

• * antivirale Wirkung über eine Hemmung des<br />

für die Virus-Vermehrung wichtigen Enzyms<br />

Neuraminidase<br />

• * effektive bakterizide Wirkung auf<br />

S. pneumoniae, Staph. aureus,<br />

M. catarrhalis, Haemophilus infl.<br />

Fertigarzneimittel Efeu<br />

• (i.d.R. auch im 1. Lj. einsetzbar) z.B.:<br />

• Bronchoforton Lösung<br />

• Bronchostad Histenlöser-Sirup/-Tropfen<br />

• Hedelix-Hustensaft (auch s.a.)<br />

• Pospan Hustensaft/-Tropfen<br />

• Sinuc Saft, Tropfen, Tbl. Akut-Brausetbl.<br />

• Tuma Hustenlöser<br />

Fertigarzneimittel Thymian<br />

Alkoholische Extrakte bei Kindern ?<br />

• (Ab 2. Lj. einsetzbar) z.B.:<br />

• Aspecton Hustensaft/-Tropfen<br />

• Biotuss Hustensaft<br />

• Hustagil Thymian Hustensaft/-Tropfen<br />

• Melrosum Hustensirup<br />

• Soledum Hustensaft/-Tropfen<br />

• Thymian-ratiopharm Hustensaft<br />

• Thymipin Hustensaft/-Tropfen<br />

• Tussamag Hustensaft/-Lösung<br />

• Zur Wirkstoffextraktion aus Pflanzen Ethanol<br />

verwendet<br />

• Daher in flüssigen Phytopharmaka<br />

7- 45 Vol.% Ethanol enthalten<br />

• Blutalkoholgehalt im therapeutischen Bereich immer<br />

weit unter möglicher Toxizität (außer Sgl.< 10 Mon.)<br />

• Rascher Abbau durch Alkoholdehydrogenase<br />

Neue Studienergebnisse zu Cineol<br />

• In vitro-Studien (2011) belegen<br />

• * antivirale Wirkung über eine Hemmung des<br />

für die Virus-Vermehrung wichtigen Enzyms<br />

Neuraminidase<br />

• * effektive bakterizide Wirkung auf<br />

S. pneumoniae, Staph. aureus,<br />

M. catarrhalis, Haemophilus infl.<br />

Symptom: Kältegefühl / Frösteln<br />

• Echinacea oral zur Immunstimulation<br />

• Heidelbeeren / Cranberrys oral<br />

• Campher, Eukalyptus, Fichtennadeln, Kiefernnadeln<br />

oder Thymian als Badezusatz<br />

(Diese und die folgenden „Empfehlungen der<br />

Erfahrungsmedizin“ sind größtenteils nicht<br />

studiengesichert<br />

(modif. nach B. Uehleke, Z. f. Phytotherapie 2011; 32)<br />

7


Symptom: trockene Nase<br />

• Anis oder Fenchel als Nasensalbe<br />

• Lindenblüten zur Inhalation<br />

Symptom: Schnupfen<br />

• Laufende Nase:<br />

Calendula oral<br />

Kamille oral od. Inhalation<br />

- Verstopfte Nase/ NNH-Beschwerden<br />

Anis Pfefferminze od. Fenchel als Tee<br />

Eukalyptus, Minze od. Pfeferminze als<br />

Inhaltion<br />

Allgemeinsymptome<br />

• Ohren- Kopf- Gliederschmerzen<br />

Minze od. Pfefferminze lokal<br />

Weidenrinde oral<br />

- Müdigkeit, Mattigkeit<br />

Campher od. Kiefernnadeln als Brustsalbe<br />

- Fieber<br />

Holunderblüten-, Lindenblütentee (Schwitzkur)<br />

Mädesüß als Tee<br />

Weidenrinde oral<br />

Quintessenz zur Therapie von Infektionen der<br />

Atemwege<br />

• Schlechteste Verläufe, wenn keinerlei Behandlung<br />

erfolgt,<br />

eine solche gar verweigert wird („da hilft doch nichts“)<br />

• Placebo helfen demgegenüber deutlich besser<br />

• Phytopharmaka wirken studiengesichert<br />

• Synthetische Atemwegstherapeutika mit fehlendem/<br />

deutlich schlechterem Studien-gesichertem<br />

Wirknachweis<br />

Phytotherapie abdomineller Erkrankungen<br />

• Studiengesicherte Wirksamkeit gegen<br />

funktionelle und motilitätsbedingte Magen-<br />

Darm-Erkrankungen<br />

• Iberogast-Tr. (Iberis amara + Angelikawurzel<br />

+ Kümmelfrüchte + Mariendistelfrüchte +<br />

Melissenblätter + Pfefferminzblätter +<br />

Schöllkraut + Süßholzwurzel)<br />

Phytotherapie bei Neurodermitis<br />

• Nachtkerzenöl (oral: Epogam, Neobonson)<br />

• Borretschsamenöl (oral diverse Präparate)<br />

• Cardiospermum (extern Dermaplant, Halicar)<br />

• Dulcamarae stipidis (Cefabene extern<br />

u.intern)<br />

8


Externe Antiphlogistika<br />

• Arnica montana (z.B. Arnika-Salbe/Gelee<br />

Weleda, Kneipp-Arnika-Kühl & Schmerzgel,<br />

Arnikatinktur Hofmanns)<br />

• Beinwell-Wurzel-Fluid-Extrakt (z.B. Kytta-<br />

Plasma I) – (Aktuell in Zeitschrift für<br />

Phytotherapie 2012;33;114-117))<br />

• Symphytum-Kraut (z.B. Traumaplant)<br />

• Kamille (z.B. Kamillin-Extern-Robugen,<br />

Kamillosan)<br />

„Das wir noch<br />

spannend mit der<br />

Phytotherapie“<br />

Vielen Dank für Ihre<br />

Aufmerksamkeit<br />

Ihr Ulrich Enzel<br />

9

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