Dezember 2013 - pharmaSuisse

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42 12 / <strong>2013</strong> Heilen mit ätherischen Ölen Lassen Sie den Stress verduften Die ätherischen Öle von Bergamotte, Grapefruit und Lavendel sind nicht nur hochbegehrte Aromen in Lebensmitteln und Parfümerie, sie haben auch eine stimmungsaufhellende Wirkung und stärken das Nervenkostüm für mehr Ruhe und Gelassenheit in hektischen Zeiten. Dr. pharm. Chantal Schlatter, Apothekerin Manch einem schlägt die dunkle Jahreszeit aufs Gemüt oder Stress und Anspannung drücken auf die Stimmung. Ätherische Öle «sprechen» mit unserem Riechzentrum, das ganz nahe bei den Emotionen liegt. Ihr Duft macht uns das Herz weit, schenkt Kraft und Zuversicht. Bergamotte Bergamottöl wird aus den Fruchtschalen der Citrus bergamia gewonnen. Durch den Zusatz von Bergamottöl erhält Kölnisch Wasser seinen unverwechselbaren Duft und Earl-Grey-Tee sein typisches Aroma. Bergamottöl ist das ätherische Öl mit der stärksten antidepressiven Wirkung. Es hebt die Stimmung, erfrischt die Seele und weckt die Lebensfreude. Es entspannt und stärkt das Selbstbewusstsein. Grapefruit Grapefruitöl wird aus den Fruchtschalen des Citrus paradisi gewonnen. Der Geruch des Öls kann im Körper die Ausschüttung von Opiaten auslösen, die stark schmerzlindernd und stimmungsaufhellend wirken. Es vertreibt Niedergeschlagenheit und schlechte Gedanken. Das «Freudeöl» weckt die Lebensgeister und fördert Kreativität und Konzentration. Lavendel Lavendelöl ist ein Multitalent. Auf der Haut desinfiziert und heilt es infektiöse Hautkrankheiten, Verletzungen und Verbrennungen, wobei nur das Öl des echten Lavendels (Lavandula angustifolia oder vera) pur aufgetragen werden kann. Innerlich wirkt es gegen Magen-Darm-Parasiten oder Erkältungserreger. Sein Duft wirkt beruhigend und ausgleichend bei Stress und Anspannung. Auf diese Weise fördert es auch einen ruhigen Schlaf. Dosierung (gilt für alle drei ätherischen Öle) Anwendung in der Luft: 3 − 5 Tropfen mit Duftstein. 6 − 10 Tropfen mit Duftlampe, Luftbefeuchter, Aromavernebler. 30 − 50 Tropfen in einen Basis-Raumspray geben und Raum besprühen. Als Duschbad: 30 − 50 Tropfen in einen Basis-Badezusatz geben. Als Aromamassage: 20 − 40 Tropfen in ein Basis-Körperöl oder eine Basis-Emulsion geben. n Nerven – Finde die Balance Die 3 ätherischen Öle Grapefruit, Bergamotte und Lavendel sind die idealen Begleiter für ein ausgeglichenes Nervenkostüm. Kreieren Sie sich Ihr individuelles und natürliches Pflegeprodukt; die BASIS Produkte sind als Duschbad, Körperöl, Emulsion oder als Raumspray erhältlich. Rezeptvorschläge finden Sie auf jeder Packung. NEU Verlangen Sie die umfassende Aromalife Kundenbroschüre für ätherische Öle oder lassen Sie sich von einer Fachperson beraten. Individuelle Aromapflege für Sie! Top aromalife.ch
Apothekerin am Apparat Hotline für Vergiftungsunfälle Apothekerin Saskia Lüde berät Anrufer bei Vergiftungsunfällen und erklärt unter anderem, wie man Kinder vor derartigen Gefahren schützen kann. Angela Brunner, <strong>pharmaSuisse</strong> 145 – unter dieser Nummer erreichen Laien und Fachpersonen rund um die Uhr das Schweizerische Toxikologische Informationszentrum, kurz Tox. Apothekerin Saskia Lüde ist eine von rund 20 Personen, die in Notfällen telefonisch Auskunft gibt. Mit gezielten Fragen versucht die Apothekerin, das Risiko abzuschätzen: Welche Menge des Weihnachtssterns hat das Kind gegessen? Wann war das? Welche Symptome zeigt das Kind? Je nach Situation rät sie den Eltern, das Kind zu Hause zu beobachten, ein Gegenmittel in der Apotheke zu besorgen oder sofort einen Arzt oder ein Spital aufzusuchen. Letzteres ist nötig, wenn schwere Symptome zu erwarten sind. Ist ein Kind z. B. bewusstlos oder hat es epileptische Krämpfe oder Atemprobleme, muss sofort via 144 die Ambulanz gerufen werden. Handtasche der Oma Vorsicht ist auch geboten, wenn ein Kind mit der Handtasche der Oma spielt, darin Medikamente entdeckt und schluckt. Handelt es sich um starke Schmerzmittel, ein Arzneimittel gegen Diabetes oder Bluthochdruck bzw. einen Mix davon, kann es je nach Medikament und Menge zu schweren Nebenwirkungen wie Herzrhythmusstörungen kommen. Saskia Lüde empfiehlt daher, beim leisesten Verdacht auf eine Vergiftung unverzüglich die Notfallnummer des Tox zu wählen, statt abzuwarten, wie sich die Symptome entwickeln. Medikamente ausser Reichweite von Kindern aufzubewahren (siehe Kasten). Kohle aus der Apotheke Stellt sich bei einem Telefongespräch heraus, dass ein Kind grössere Mengen von bestimmten Medikamenten, giftigen Pflanzen, Pilzen oder Insektiziden eingenommen hat, weiss die Apothekerin, unter welchen Umständen eine trinkbare Aktivkohlelösung weiterhilft. Diese schwarze Lösung ist in Apotheken erhältlich und muss innert einer Stunde nach dem Giftunfall eingenommen werden. Sie bindet giftige Stoffe im Magen und Darm und verhindert deren Aufnahme in den Körper. Ein anderes Gegenmittel aus der Apotheke empfiehlt sie nach der Einnahme von schäumenden Produkten (z. B. Putzmittel, Waschmittel). «Wasser sollte man in dieser Situation höchstens schluckweise trinken, um die Situation nicht zu verschlimmern.» Der Umgang mit Medikamenten ist kein Kinderspiel. Selbst ältere Menschen sind nicht vor Vergiftungsunfällen gefeit, z. B. Betagte, die ein Medikament verwechseln oder aus Vergesslichkeit eine Pille doppelt einnehmen. Auch in diesen Fällen beurteilt Saskia Lüde, wie gefährlich die eingenommene Menge für diese Person ist. Arbeit im Hintergrund Bis zu 140 Anfragen gehen täglich beim Tox ein. Rund 37 000 Anfragen waren es allein 2012, zu einem grossen Teil von besorgten Eltern. Hektisch kann es z. B. während der Pilz- oder Beerensaison werden. Für die telefonische Beratung kann Lüde unter anderem auf Datenbanken mit Informationen zu giftigen Substanzen zurückgreifen oder den diensthabenden Arzt im Tox konsultieren. An ruhigeren Tagen speist die Apothekerin Informationen zu Kosmetika, Lebensmitteln und neuen Medikamenten in die Tox-eigene Datenbank ein oder verfasst wissenschaftliche Arbeiten. Ausserdem tauscht sie Erfahrungen mit ausländischen Tox-Zentren aus und wirkt unter anderem an einem EU-Projekt mit, das den Nutzen von Nahrungsergänzungsmitteln gegen deren Risiken abwägen soll. Saskia Lüde schätzt ihren abwechslungsreichen Job und nimmt dafür auch Wochenendeinsätze in Kauf. Ausflüge in die Natur helfen ihr dabei, abzuschalten. Vor rund 50 Jahren gegründet Das Tox-Zentrum wurde 1966 von Apothekern gegründet. In den vergangenen Jahren haben sich die Arbeitsbedingungen laut Lüde geändert: «Heute können viele Anrufer per Mail oder Natel ein Bild von der eingenommenen Pflanze übermitteln, was die Identifikation erleichtert.» Sobald Lüde ihre Schicht beendet, wird sie von einer Pflegefachperson, einem Arzt oder Apotheker des Tox abgelöst, sodass die Hotline 24 Stunden am Tag besetzt bleibt. n Aus Neugier In den meisten Fällen vermag die Apothekerin die besorgten Anrufer zu beruhigen. «Man hört, wie den Eltern ein Stein vom Herzen fällt, wenn ich Entwarnung gebe», weiss Saskia Lüde nach acht Jahren Erfahrung. Etwa wenn ein Kind unbeaufsichtigt einen Zigarettenstummel, homöopathische Kügelchen (Globuli) oder Antibabypillen eingenommen hat. «Glücklicherweise schlucken Kleinkinder meist nur wenig davon. Bei Jugendlichen hingegen, die Medikamente der Eltern einnehmen, können Selbstmordgedanken mitspielen.» Die Apothekerin empfiehlt deshalb, sämtliche Tipps gegen Unfälle mit Medikamenten – Medikamente kindersicher wegschliessen, d. h. rund 1,6 Meter über dem Boden in einem verschliessbaren Schrank. – Medikamente nicht vor den Augen der Kinder einnehmen (Nachahmungseffekt). – Medikamente in der Originalverpackung aufbewahren und fachgerecht entsorgen. – Für Notfälle eine Flasche mit Aktivkohle-Sirup im Haus aufbewahren. Weitere Tipps und Informationen sowie ein Merkblatt über Vergiftungsunfälle finden Sie unter: www.toxi.ch
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