November 2013 - pharmaSuisse

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11 / 2013
Warum ist die Sonne so problematisch?
Die UV-Strahlen, denen wir durch Sonne
und Solarium ausgesetzt sind, sorgen dafür,
dass die Stabilisatoren der Haut zerstört
werden. Die Kollagenfibrillen der unteren
Hautschicht sind spiralförmig aufgebaut.
Werden sie nach und nach – zum Beispiel
durch Sonnenbestrahlung – beschädigt,
leiern sie aus. Die Haut verliert an Spannkraft
und Elastizität, sie bekommt Flecken,
wirkt uneben, und das lässt uns dann buchstäblich
alt aussehen. Einen Sonnenschutz
empfehle ich zu jeder Jahreszeit und bei
jeder Witterung, da uns die schädlichen
UV-Strahlen auch durch eine geschlossene
Wolkendecke erreichen.
Was belastet die Haut stärker: Massive
Sonnenexposition während der Kindheit
oder ausgiebiges Sonnenbaden im
Erwachsenenalter?
Unsere Haut muss man sich wie ein Bankkonto
vorstellen: Je früher man anfängt zu
sammeln, desto grösser wird das Guthaben
auf dem Konto. Allerdings mit dem gravierenden
Unterschied, dass es sich hierbei
um kein Gut-, sondern um ein «Schlechthaben»
handelt: Jede Exposition gegenüber
UV-Strahlung beschleunigt die Hautalterung
und steigert ausserdem das Risiko, an
Hautkrebs zu erkranken.
Abgesehen vom Sonnenschutz: Was ist
sonst noch wichtig?
Auf das Rauchen und auf übermässigen
Alkoholkonsum zu verzichten. Schönheit
kommt tatsächlich auch von innen!
Wobei wir bei den im Moment sehr
trendigen Beautypillen angelangt
wären. Was ist in ihnen enthalten, was
bewirken sie?
Dr. med. Liv Kraemer,
Fachärztin für Dermatologie und
Anti-Aging-Expertin
Darin stecken Mikronährstoffe, sogenannte
Antioxidantien. Sie schützen die Zellen und
damit auch die Haut vor schädlichen Umwelteinflüssen.
Auf natürlichem Wege zuführen
können wir sie uns, indem wir viele
Früchte und Gemüse essen. Tomaten enthalten
grössere Mengen an Lycopin. Dieses
Antioxidans hat einen positiven Einfluss
auf die Hautzellen. Antioxidantien bieten,
egal ob wir sie über die Nahrung oder in
Form von einer Pille zu uns nehmen, einen
geringfügigen, zusätzlichen Sonnenschutz.
Neben den Beautypillen gibt es eine
noch viel grössere Auswahl an Cremen.
Welche Pflege empfehlen Sie für reife
Haut?
Die Basispflege sollte besonders reichhaltig
sein, also neben Stoffen, die für Feuchtigkeit
sorgen, auch Fett enthalten. Je reifer
die Haut, umso mehr Fett braucht sie, damit
die natürliche Schutzschicht, der Hydrolipidfilm,
erhalten bleibt. Besonders jetzt
im Winter, wenn die Haut zusätzlich durch
trockene Heizungsluft und Kälte belastet ist,
braucht sie eine sehr fettige Pflege.
Wer sich die Zutatenliste einiger Anti-
Aging-Produkte genauer anschaut, der
stösst auf weitere Ingredienzien.
Neben den erwähnten Basics gibt es natürlich
zahlreiche weitere Inhaltsstoffe,
die in rezeptfreien, in höherer Konzentration
in rezeptpflichtigen Cremen enthalten
sind. Einige davon sind durchaus
nützlich, dazu gehören beispielsweise die
glättend wirkende Hyaluronsäure oder die
α-Hydroxysäuren, kurz AHA. Letztere stammen
ursprünglich aus der Aknetherapie
und bewirken die Abschilferung der oberen
Hautschichten und führen damit indirekt
zur Neuproduktion. Ähnliches bewirkt
Retinol, auch als Vitamin-A-Säure bekannt.
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