November 2013 - pharmaSuisse

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12 11 / 2013 Die goldenen Regeln für eine gute Nacht Halten Sie Ihre Schlafenszeiten ein Sie können abends schlecht einschlafen? Vielleicht verpassen Sie nur einfach den richtigen Zeitpunkt zum Schlafengehen, weil Sie unbedingt noch den Film zu Ende sehen oder Ihr Buch beenden wollen. Da unser Schlaf in Zyklen von ca. eineinhalb Stunden organisiert ist, müssen Sie, wenn Sie «den richtigen Zeitpunkt» verpassen, auf den nächsten Zyklus warten. Achten Sie auf die richtige Temperatur Sie nehmen abends ein heisses Bad, um zur Ruhe zu kommen und müde zu werden? Falsch! Denn wenn sich der Organismus auf das Einschlafen vorbereitet, senkt er die Körpertemperatur ab. Achten Sie vielmehr darauf, dass im Schlafzimmer eine Temperatur von ca. 20 °C herrscht. Vermeiden Sie schwere Abendessen Schwere Verdauungsarbeit hindert am Schlafen. Vermeiden Sie daher Abendessen, die die Verdauung belasten (rotes Fleisch, gewürzte Speisen, Alkohol, Kaffee oder Tee…). Essen Sie lieber Rohkost, Nudeln, Fisch, Gemüse oder Milchprodukte. Nehmen Sie Ihr Abendessen nicht zu spät ein (2 Stunden vor dem Schlafengehen) und trinken Sie einen Kräutertee (Lindenblüte, Eisenkraut, Kamille oder Orangenblüte) oder ein Glas warme Milch. Sie wirkt leicht beruhigend. Machen Sie es sich im Bett gemütlich Schlafen Sie schlecht? Verbannen Sie Ihren Fernseher aus dem Schlafzimmer: Das ist die erste von Schlafspezialisten empfohlene Massnahme. Ein Schlafzimmer ist zum Schlafen da! Ein bisschen Lektüre oder einige Entspannungsübungen können Ihnen ebenfalls helfen, in den Schlaf zu kommen. Halten Sie Ihren Kopf frei Kopfarbeit kann bei Menschen, die in dieser Hinsicht empfindlich sind, Schlafstörungen verursachen. Vermeiden Sie es daher, vor dem Zubettgehen fernzusehen, Computerspiele zu spielen oder an einer Arbeit zu sitzen. Hindern Sie sich auch daran, im Bett über Ihre Sorgen nachzudenken. Besser ist es, wenn Sie vor dem Schlafengehen auf einem Stück Papier all die Aufgaben notieren, die Ihnen auf der Seele liegen. Damit halten Sie Ihren Kopf frei. Hilfe aus der Apotheke Bleiben die Schlafstörungen bestehen, sollten Sie mit Ihrem Arzt darüber sprechen, um die Ursache herauszufinden. Bei Bedarf wird er Ihnen stärkere Schlafmittel verschreiben, die aber aufgrund des Abhängigkeitsrisikos nur über einen kurzen Zeitraum eingenommen werden sollten. Im Falle chronischer Schlafstörungen, und vor allem bei Angstzuständen, empfehlen sich Entspannungstechniken. In der alternativen Medizin erzielen pflanzliche oder homöopathische Mittel sehr gute Ergebnisse. Lassen Sie sich in Ihrer Apotheke beraten. n Neu Seit 1921 Natürliche Hilfe bei Nervosität und Erschöpfung Neurodoron ® Tabletten Dies ist ein Arzneimittel. Bitte lesen Sie die Packungsbeilage. www.swissmedicinfo.ch Weleda AG, 4144 Arlesheim, Schweiz
Welt-Apothekertag Von Apothekern erfunden Backpulver, Ovomaltine und UHU-Kleber – diese und weitere Erfindungen verdanken wir dem Apotheker. Anlässlich des Welt-Apothekertags präsentieren wir Ihnen hier eine Auswahl davon. Angela Brunner, pharmaSuisse 13 11 / 2013 Aspirin Apotheker und Chemiker Felix Hoffmann (1868–1946) entwickelte Aspirin als Arzneimittel: Im Jahr 1897 arbeitete er bei Bayer an der Entdeckung mit, dass sich durch eine chemische Reaktion (Acetylierung) der Salicylsäure mit Essigsäure Acetylsalicylsäure (ASS) in stabiler und reiner Form gewinnen lässt. Der Wirkstoff wirkt schmerzlindernd, fiebersenkend und entzündungshemmend. Anfänglich wurde Aspirin als Pulver verkauft und entwickelte sich – wenig später in Tablettenform – zum Kassenschlager. Backpulver August Oetker (1862–1918), Sohn eines Bäckers, tüftelte im Labor seiner Apotheke an einem Pulver, welches das Backen vereinfachen sollte. Seine Erfindung «Backin» proportionierte er in ein Tütchen, das jeweils für einen Kuchen reichte. Insbesondere Hausfrauen erkannten schnell, wie nützlich dies war. Bald verkaufte sich das Produkt millionenfach. Coca-Cola Das Rezept von Coca-Cola ist ein wohlgehütetes Geheimnis. Erfunden wurde es 1886 vom Apotheker John Pemberton. Der Legende zufolge wollte er sich und andere damit von der Morphium-Abhängigkeit befreien. Pemberton mischte seinen auf Kokablättern basierenden Sirup mit Soda. Das Getränk sollte gegen Kopfschmerzen und Müdigkeit helfen. Pemberton verkaufte es unter dem Namen Coca-Cola in seiner Apotheke für 5 Cent pro Glas. Das eigentliche Geschäft machte ein Drogist, der die Rechte kaufte und Coca-Cola als amerikanisches Nationalgetränk erfolgreich unter die Leute brachte. Heftpflaster 1882 liess der deutsche Apotheker Paul C. Beiersdorf die Herstellung seines gestrichenen Pflasters patentieren. Dieses bestand aus einem Stoffstreifen (Mull), den er mit dem klebenden Saft eines Baumes bestrich sowie einer Paste, welche Vaseline, Schmalz, Talg und Arzneistoff enthielt. Das Pflaster war hautverträglicher und klebte besser als die damals verfügbaren Wundversorgungsmittel. Beiersdorfs Nachfolger Oscar Troplowitz, ebenfalls Pharmazeut, entwickelte das Pflaster weiter, indem er ein zinkoxidhaltiges Pulver beimischte, das antiseptisch wirkte. Dies ermöglichte es, Wunden rasch und unkompliziert zu behandeln. Das Wort «Pflaster» leitet sich sinngemäss aus dem griechischen Wort für das «Aufgeschmierte» ab. Ovomaltine Georg Wander wollte die Mangelernährung bekämpfen. 1865 gelang es dem Chemiker in einem Berner Labor, aus gekeimten Gerstenkörnern Malz zu extrahieren und länger haltbar zu machen. Dazu verwendete er ein spezielles Vakuumverfahren, wie in der Firmengeschichte der Ovomaltine nachzulesen ist. Sein Sohn Albert, Chemiker und Apotheker, entwickelte das Produkt nach dessen Tod weiter. So optimierte er den Geschmack und fügte Eier, Milch und Kakao hinzu. 1904 lancierte er Ovomaltine als Kraftnahrungsmittel auf dem Markt, wo es erst von den Sportlern und später von der breiten Masse entdeckt wurde. Streichholz «I han es Zündhölzli azündt…», sang der Mundartmusiker Mani Matter. Ohne die Vorarbeit von Apothekern wäre dieses Lied allerdings nicht entstanden. Der französische Apotheker Jean-Louis Chancel ersann 1805 das wohl erste moderne Streichholz. Seine Stäbchen, die er u. a. mit Kaliumchlorat, Schwefel und Zucker bestrich, entzündeten sich, wenn man sie in eine Schwefelsäurelösung tauchte. Der englische Apotheker und Chemiker John Walker erfand 1827 ein Streichholz, das durch Reibung zu brennen begann. Es gilt als Vorläufer des heutigen «Zündhölzli», das sich aus Sicherheitsgründen nur durch Reiben auf einer bestimmten Fläche entzünden kann. UHU-Kleber 1932 kreierte der Apotheker August Fischer (1868–1940) einen durchsichtigen, geruchsarmen Kunstharz-Klebstoff. Wie damals üblich benannte er seine Erfindung nach einem Tier. Der UHU-Kleber setzte sich rasch gegen den Naturleim durch, der damals aus Knochen gewonnen wurde, und etablierte sich als Alleskönner. Selbst der damals grösste Zeppelin sowie das Schiff «Titanic» wurden u. a. durch Fischers Kleber zusammengehalten. Zahnpasta aus der Tube Gesunde, strahlend weisse Zähne – davon träumte wohl Ottomar Heinsius von Mayenburg. Der Apotheker experimentierte in einer Dresdner Apotheke mit einer Paste, die regelmässig angewendet die Zähne vor dem «Zahnwurm» schützen sollte. 1907 vermengte er u. a. Kalksteinpulver, Mundwasser, ätherische Öle sowie Pfefferminzöl und füllte die Masse in Tuben ab. Mit einer entsprechenden Werbekampagne machte er das Produkt und auch das Zähneputzen populär. n
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