Oktober 2012 - pharmaSuisse
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astreaAPOTHEKE 10/<strong>2012</strong> 9<br />
Zellen bereits mit dem Krankheitserreger infiziert<br />
sind. Viren beispielsweise tarnen sich<br />
gerne mit Anhängseln, die auch Körperzellen<br />
auf ihrer Oberfläche tragen und gelangen auf<br />
diese Weise erst einmal unbemerkt in die Zelle<br />
hinein. Dort richten sie beträchtlichen Schaden<br />
an und bleiben deshalb nicht unentdeckt.<br />
Die infizierte Zelle zeigt sich selber an, indem<br />
sie Bruchstücke des Virus an ihrer Oberfläche<br />
zur Schau stellt. Wenn die Zelle selbst infiziert<br />
ist, geschieht das mithilfe des MHC-I-Proteins,<br />
dem Pass für körpereigene Zellen. Befindet<br />
sich darauf nun ein Antigen, verwandelt sich<br />
das Identifikationsmittel in ein Auslieferungsurteil.<br />
Das Antigen wird von T-Killerzellen erkannt<br />
und die infizierte Körperzelle mitsamt<br />
der darin enthaltenen Viren gefressen und<br />
zugunsten der Allgemeinheit geopfert. (Zur<br />
Erinnerung: Die Makrophagen und andere<br />
Fresszellen verwenden für die Antigenpräsentation<br />
MHC-II und nicht MHC-I, damit sie nicht<br />
selbst von Killerzellen eliminiert werden.)<br />
Genkombination<br />
Damit im Bedarfsfall Antikörper gegen jegliche<br />
nur denkbare Form von Antigenen gebildet<br />
werden können, braucht es unzählige<br />
unterschiedliche Lymphozyten als Vorlagen.<br />
Sie werden im heranwachsenden Baby zunächst<br />
nach dem Zufallsprinzip gebildet. In<br />
einer Art Gen-Lotterie werden alle Gene, welche<br />
die Eigenschaften der Antikörper bestimmen,<br />
frei miteinander kombiniert. Je grösser<br />
die Genvielfalt, desto besser. Deshalb suchen<br />
sich Menschen zur Zeugung ihres Nachwuchses<br />
intuitiv Partner, die einen möglichst andersartigen<br />
Datensatz haben. Es heisst sogar,<br />
dass man das Immunsystem des anderen im<br />
Unterbewusstsein erschnuppern kann. Wenn<br />
man jemanden «gut riechen» kann, kommt<br />
das also nicht von ungefähr!<br />
Selbsttoleranz<br />
Durch die zig Kombinationsmöglichkeiten von<br />
kleinen Genabschnitten entstehen Millionen<br />
unterschiedlicher Abwehrzellen, von denen<br />
eine jede ein anderes Antigen erkennen kann.<br />
Dabei ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch,<br />
dass sie nicht nur mit Erregern, sondern auch<br />
mit körpereigenen Zellen reagieren werden.<br />
Deshalb werden die Lymphozyten anschliessend<br />
mit körpereigenen Strukturen konfrontiert<br />
und sofort ausgemustert, falls ihr Antikörper<br />
auf Körperzellen passt. Man nennt diesen<br />
Selektionsprozess auch Selbsttoleranz. Wenn<br />
dieser Schutzmechanismus fehlerhaft ist, und<br />
das Immunsystem sich gegen den eigenen<br />
Körper richtet, entstehen sogenannte Autoimmunkrankheiten<br />
wie Diabetes Typ I, rheumatoide<br />
Arthritis und Multiple Sklerose. Allergien<br />
wie Heuschnupfen hingegen entstehen, wenn<br />
sich das Immunsystem zwar korrekterweise<br />
nur gegen körperfremde Strukturen richtet,<br />
dabei aber übertrieben reagiert.<br />
Optimale Bedingungen<br />
Das Immunsystem kann auf unterschiedliche<br />
Weise positiv oder negativ beeinflusst werden.<br />
Eine gesunde, ausgewogene Ernährung reich<br />
an Vitaminen und Mineralstoffen, insbesondere<br />
Eisen, Zink und Selen, können zu einem<br />
starken Immunsystem beitragen. Wenn die<br />
Abwehrkräfte das Werkzeug haben, das sie für<br />
Ihre Arbeit benötigen, können sie Krankheiten<br />
abwehren oder verkürzen. Stress schwächt<br />
das Immunsystem, gesunder Schlaf und<br />
Phasen der Erholung halten die Abwehrtruppen<br />
bei Laune.<br />
Selbst Lymphozyten setzen sich nach getaner<br />
Arbeit zur Ruhe, um sich noch Jahre, ja Jahrzehnte<br />
später an vergangenen Heldentaten zu<br />
erinnern und einen erneuten Angriff gleich im<br />
Keim zu ersticken.<br />
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