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42 astreaAPOTHEKE 10/2012 Heilpflanzenporträt Preiselbeere Knallrote Frucht gegen Harnwegsinfektionen Die Preiselbeere ist das europäische Pendant zur amerikanischen Cranberry. Als Saft eingenommen vermindert sie prophylaktisch die Anfälligkeit auf Harnwegsinfektionen. Im Akutfall reduziert sie deren Intensität und Ausmass. Christine Funke, Apothekerin Die Preiselbeere ist ein niedrig wachsender Kleinstrauch, der zwischen 10 bis 40 cm gross werden kann. Sie ist immergrün, wächst auf der nördlichen Hemisphäre und erträgt Temperaturen von bis zu –20 Grad (!). Die Preiselbeere lebt in Symbiose mit Wurzelpilzen, bevorzugt einen sauren Boden und ist deshalb im Wald, in den Mooren oder auf Bergheiden zu finden. Sie macht ein dichtes Verzweigungsnetz aus Ästen und Blattwerk, wobei alle oberirdischen Pflanzenteile flaumig behaart sind. Die einzelnen Blätter sind ledrig und an der Oberseite dunkelgrün glänzend, die Form ist verkehrt eiförmig. Die Beeren reifen im Herbst heran, sind knallrot und sauer im Geschmack. Verwandtschaft weltweit Cranberry (Vaccinium macrocarpon) ist die grossfruchtige amerikanische Schwester, die oft mit der Preiselbeere verwechselt wird. Verwechslungsgefahr besteht auch mit der So wirds gemacht Christine Funke, Apothekerin Für 1 Tasse: 2 g Blätter mit 200 ml heissem Wasser übergiessen, 10 Minuten ziehen lassen, dann absieben und mundwarm trinken. europäischen Moosbeere, die als europäische Cranberry (Vaccinium oxycoccus) bezeichnet wird. Weltweit alles im Fluss Bereits im 12. Jh. bringt Hildegard von Bingen mit der europäischen Preiselbeere stockende Regelblutungen wieder in den Fluss. Die amerikanischen Medizinmänner leiten mit Die Preiselbeere erträgt eisige Temperaturen und lebt in Symbiose mit einem Pilz, der ihr die notwendigen Nährstoffe liefert. der einheimischen Cranberry Erkältungen im Atem- und Harntrakt aus. Die Russen benutzen die Preiselbeere und die Moosbeere, um das Immunsystem zu bewegen, dadurch wird das Venensystem entlastet und das Bindegewebe gestärkt. Wissenschaftlich untersucht wurden zuerst die amerikanischen Cranberrys (1984), deren Wirkungserfolg die Finnen mit der europäischen Preiselbeere im Jahr 2001 bestätigt haben. Der Preiselbeersaft wirkt als Prophylaktikum bei Harnwegsinfektionen; die Blätter verkürzen die Dauer der Harnwegsinfektion. Foto: Christine Funke Akut zu Beginn einer Harnwegsinfektion Zu Beginn der Beschwerden 3- bis 4-mal täglich 1 Tasse plus 1 Woche über die Genesung hinaus trinken; anschliessend zur Stärkung des Nieren-Harn-Traktes 5 Wochen 3-mal 1 Tasse Goldruten-Tee trinken. Oder: 3-mal täglich 1 dl Preiselbeersaft bis Besserung eintritt, dann eine Woche darüber hinaus 1 dl abends trinken. Zur Prophylaxe von Harnwegs- und Blasenentzündung Prophylaktisch als Langzeitkur: abends 1 dl Preiselbeersaft trinken. Werden Tabletten eingenommen, muss zur Ausschwemmung der Infektionserreger zusätzlich 2–3 Liter Flüssigkeit getrunken werden. Zahlreiche wissenschaftliche Studien bestätigen, dass die Wirkstoffe «Proanthocyanidine» das Anhaften der Bakterien an die Schleimhäute der Harnwege verhindern und die Entzündung reduzieren. Da die Bakterien nur ausgeschwemmt und nicht abgetötet werden, muss der Saft mindestens vier Wochen eingenommen werden. Werden die Blätter als Tee eingenommen, gilt eine Therapiedauer von 14 Tagen. Anschliessend werden die Niere und der Harntrakt während fünf Wochen mit Nieren-Blasen-Tee durchgespült.
Stammpflanze: Namenserklärung: Deutscher Name: Synonyme: Pflanzenfamilie: Verwendete Pflanzenteile: Sammelzeit: Vorkommen: Inhaltsstoffe: Wirkung: Anwendung: Nebenwirkungen: Gegenanzeige: Vaccinium vitis-idaea Vaccinium vitis-idaea astreaAPOTHEKE 10/2012 43 Der Gattungsname «Vaccinium» leitet sich aus dem Lateinischen «baccinium», das mit «Beerenstrauch» übersetzt wird. Der Artname «vitis» wird aufgrund der hängenden Beeren mit den Weintrauben in Verbindung gesetzt. Der Art-Zusatzname «idaea» wird in Verbindung gebracht mit dem Berg Ida auf Kreta. Der ganze Artname bedeutet demzufolge sinngemäss übersetzt: «die Weinrebe auf dem Berg Ida». Preiselbeere Kronsbeere, Riffelbeere, Grestling, Granten Ericaceae Blatt, Beerensaft Blätter: Mai bis September, Beeren: August bis Oktober. Europa, Vorderasien, Amerika, Australien, Neuseeland und Afrika. Blatt: 2–5 % Arbutin, 5–8 % Gerbstoffe des Catechintyps und Proanthocyanidine, Flavonoide. Beeren: Anthocyanoside, Hauptkomponente Cyanidin-3-O-galactosid Flavonoide, Kalium, Calcium/Magnesium 2:1, Ascorbinsäure. Blatt: harndesinfizierend, entzündungshemmend. Beeren: verhindern das Anhaften von Bakterien an den Schleimhäuten der ableitenden Harnwege, zudem entzündungshemmend auf die Harnwege. Blatt: bei Infektionen der ableitenden Harnwege, als Ersatz für Bärentraubenblatt; weniger stark wirksam, jedoch besser verträglich für den Magen und angenehmer im Geschmack. Beeren: Prophylaktikum gegen bakterielle Harnwegs- und Blasenentzündung. keine keine Zubereitungsformen: Saft, Tee. Da Bakterien im Harn-Blasen-Trakt zur Verhinderung einer Infektion herausgespült werden müssen, ist (D)210x148.5+4x3mm_Schlapp 09.09.12 bei der 15:50 Einnahme Seite von 1 Tabletten zusätzlich viel zu trinken. Müde, müde, müde, müde, müde, müde... WWW.FLORADIX.CH Erhältlich in Apotheken, Drogerien und Reformhäusern
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