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Impfberatung: Basis- und Reiseimpfungen bei ... - pharmaSuisse

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<strong>Impfberatung</strong>: <strong>Basis</strong>- <strong>und</strong> <strong>Reiseimpfungen</strong> <strong>bei</strong> Erwachsenen<br />

133<br />

Einleitung 134<br />

Neuigkeiten an der Impffront 134<br />

Rolle der Apotheke 134<br />

Gr<strong>und</strong>lagen 135<br />

Definitionen 135<br />

Was ist in einem Impfstoff? 135<br />

Verschiedene Impfstoffarten 135<br />

Praktische Informationen für die Apotheke 136<br />

Austauschbarkeit von Impfstoffen 136<br />

Zeitlicher Abstand zwischen den Impfungen 136<br />

Unerwünschte Impferscheinungen <strong>und</strong> Gegenmassnahmen 136<br />

Echte <strong>und</strong> vermeintliche Kontraindikationen 137<br />

Pro <strong>und</strong> Kontra Impfungen 137<br />

Kühlkette <strong>und</strong> Haltbarkeit 139<br />

Impfausweis 139<br />

Vom Impfbüchlein zum elektronischen Impf ausweis 139<br />

www.meineimpfungen.ch 140<br />

Viavac-Programm 141<br />

<strong>Basis</strong>impfungen 142<br />

Impfplan 2011 142<br />

Nachholimpfungen 143<br />

Impfempfehlungen für Risikogruppen <strong>und</strong> -situationen sowie für Beschäftigte im Ges<strong>und</strong>heitswesen 143<br />

Impfungen <strong>bei</strong> Senioren 143<br />

<strong>Reiseimpfungen</strong> 143<br />

Einleitung 143<br />

Notwendige Fragen 144<br />

Obligatorische <strong>und</strong> empfohlene Impfungen 144<br />

Planung der Impfungen 144<br />

Übersichtstabellen über die wichtigsten impfverhütbaren Krankheiten 145<br />

Tab. 4: <strong>Basis</strong>- <strong>und</strong> empfohlene Impfungen 145<br />

Tab. 5: <strong>Reiseimpfungen</strong> 150<br />

Weiterführende Informationen 153<br />

Quellen 154<br />

Verfasserin:<br />

Jeannette Dommer Schwaller, Dr. pharm., <strong>pharmaSuisse</strong><br />

Manuskript durchgesehen von:<br />

Claudine Leuthold, dipl. pharm., <strong>pharmaSuisse</strong><br />

pharManuel12


→ I m p f b e r a t u n g : B a s i s - u n d R e i s e i m p f u n g e n b e i E r w a c h s e n e n<br />

134<br />

Einleitung<br />

Neuigkeiten an der Impffront 1,2,3,4<br />

Seit der letzten Publikation der <strong>Impfberatung</strong> im Rahmen<br />

der Pädiatrie <strong>und</strong> der Reiseberatung in den pharManuel-<br />

Auflagen 2009 <strong>und</strong> 2010 haben sich einige Änderungen ergeben.<br />

Eine wichtige Neuerung ist der elektronische Impfausweis,<br />

der im Frühling 2011 anlässlich der Europäischen<br />

Impfwoche lanciert wurde. Der elektronische Impfausweis<br />

ist ein prioritäres Thema von «eHealth Suisse». «eImpfausweis»<br />

resp. «eImpfdossier» soll das erste nationale «eHealth»-<br />

Projekt werden (siehe www.e-health-suisse.ch).<br />

Einige Impfempfehlungen wurden in der Zwischenzeit<br />

revidiert, so wird <strong>bei</strong>spielsweise die saisonale Grippeimpfung<br />

nun zusätzlich allen schwangeren Frauen ab dem<br />

2. Trimester, Wöchnerinnen bis vier Wochen nach der Geburt<br />

sowie Personen mit morbider Adipositas (BMI ≥40)<br />

empfohlen. Der Schweizerische Impfplan wird jährlich aktualisiert.<br />

Deshalb muss jeweils unbedingt die aktuellste<br />

Version konsultiert werden (siehe www.admin.ch/bag/infekt/impfung/d/index.htm).<br />

Neue Impfstoffe mit besserer Wirksamkeit <strong>und</strong> Verträglichkeit<br />

wurden in den letzten Jahren eingeführt. Die Antigene<br />

wurden gründlicher gereinigt <strong>und</strong> die Antigenlast<br />

verringert, die Anzahl Hilfsstoffe reduziert. Folgende Impfstoffe<br />

sind seit 2010 in der Schweiz neu zugelassen worden<br />

(Auswahl):<br />

• Humane Papillomaviren (HPV): Gardasil ® , gleich<br />

wirksamer Schutz vor Neoplasien <strong>und</strong> persistierender<br />

Infektion durch HPV 16 <strong>und</strong> 18 wie Cervarix ® , schützt<br />

aber zusätzlich vor Genitalwarzen; zu beachten: Cervarix<br />

® <strong>und</strong> Gardasil ® sind nicht austauschbar!<br />

• Meningokokken: Menveo ® , tetravalenter Konjugatimpfstoff<br />

(A, C, W135, Y), wirksamer als Polysaccharidimpfstoff<br />

(bessere, längere <strong>und</strong> boosterbare Immunität),<br />

verhindert die Besiedlung von Nasen- <strong>und</strong><br />

Rachenraum durch Meningokokken, was die Übertragung<br />

verringert<br />

• Pneumokokken: Prevenar ® 13, 13-valenter Impfstoff<br />

als Ersatz für den bisherigen 7-valenten<br />

• Japanische Enzephalitis: Ixiaro ® , neuer inaktivierter<br />

Impfstoff mit besserer Wirksamkeit <strong>und</strong> Verträglichkeit<br />

• Influenza: seit Grippesaison 2010/11 pandemischer<br />

<strong>und</strong> saisonaler Impfstoff in einer Spritze vereint<br />

Neue Gelbfieberkarten 5 wurden von der Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation<br />

(WHO) erstellt. Es sind keine Risikokarten<br />

mehr, sondern Impfempfehlungen mit detaillierten<br />

geographischen Angaben (siehe «<strong>Reiseimpfungen</strong>» weiter<br />

hinten).<br />

Rolle der Apotheke<br />

Wie die <strong>Impfberatung</strong>skampagne 2009 in Schweizer Apotheken<br />

gezeigt hat, ist der Impfschutz <strong>bei</strong> Erwachsenen<br />

unbefriedigend 6 . Einer der Gründe dafür ist, dass ges<strong>und</strong>e<br />

Erwachsene viel seltener den Arzt aufsuchen, als dies <strong>bei</strong><br />

kleineren Kindern mit den Vorsorgeuntersuchungen der<br />

Fall ist. Hier können die Schweizer Apotheken mit ihren<br />

geschätzten täglichen 300 000 K<strong>und</strong>enbesuchen, ihren langen<br />

Öffnungszeiten <strong>und</strong> ihrer guten Erreichbarkeit eine<br />

Lücke schliessen. Als Ges<strong>und</strong>heitsfachleute an der breiten<br />

Front eignen sich die Apotheker perfekt als Impfverfechter<br />

<strong>und</strong> können helfen, den Impfstatus der Bevölkerung erheblich<br />

zu verbessern. Der Apotheker kann seinem K<strong>und</strong>en nur<br />

eine einfache Frage zum Impfstatus stellen, ihm eine komplexe<br />

<strong>Impfberatung</strong> anbieten, ihm einen offiziellen Impfausweis<br />

ausstellen oder ihn sogar selbst impfen a – an aktuellen<br />

Herausforderungen auf dem Gebiet der Impfungen<br />

mangelt es nicht 7,8,9 :<br />

• Unterstützung von Impfkampagnen, um die breite Bevölkerung<br />

zu sensibilisieren, Information über neue<br />

Impfungen (z. B. Papillomaviren), Abgabe von Broschüren,<br />

Anbieten von Kursen<br />

• Durchführung von Impfungen in der Apotheke, je nach<br />

gesetzlicher Regelung durch den Apotheker selbst oder<br />

durch Ges<strong>und</strong>heitsfachleute mit Bewilligung<br />

• Anbieten von Hilfestellung <strong>bei</strong> Fragen zum Impfkalender,<br />

insbesondere Verweis auf die Notwendigkeit von<br />

Auffrischimpfungen <strong>und</strong> Nachholimpfungen <strong>bei</strong> Jugendlichen<br />

<strong>und</strong> Erwachsenen<br />

• Überprüfung des individuellen Impfstatus <strong>und</strong> Empfehlung<br />

für spezifische Auffrisch- <strong>und</strong> Nachholimpfungen<br />

(ideales Hilfsmittel: Viavac-Programm)<br />

• Erinnerungsservice für ausstehende Impfungen (via<br />

Telefon oder E-Mail)<br />

• Hinweis auf empfohlene Impfungen für Risikogruppen<br />

(z. B. Influenzaimpfung <strong>bei</strong> >65-Jährigen, schwangeren<br />

Frauen ab dem 2. Trimester, Adipösen oder Diabetikern)<br />

• Beratung zu <strong>Reiseimpfungen</strong><br />

• Hinweis auf die Möglichkeit einer aktiven oder passiven<br />

Immunisierung in bestimmten Situationen (z. B.<br />

Tetanus-Immunprophylaxe nach Verletzungen)<br />

• Bereitstellung von sachlichen Argumenten für Eltern,<br />

die durch impfkritische Informationen verunsichert<br />

sind<br />

• Beschaffung von Impfstoffen <strong>und</strong> Unterstützung anderer<br />

Ges<strong>und</strong>heitsfachleute <strong>bei</strong>m korrekten Umgang mit<br />

Impfstoffen (Kühlkettenpflicht)<br />

a<br />

je nach kantonaler Gesetzgebung<br />

pharManuel12


→ I m p f b e r a t u n g : B a s i s - u n d R e i s e i m p f u n g e n b e i E r w a c h s e n e n<br />

Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Tab. 1: Lebend- <strong>und</strong> inaktivierte Impfstoffe im Vergleich<br />

135<br />

Definitionen 3,10<br />

Aktive Immunisierung: Anwendung von Antigenen oder<br />

kompletten Erregern<br />

Passive Immunisierung: Gabe von Immunglobulinen<br />

Gr<strong>und</strong>immunisierung (Primovakzination): Aufbau der<br />

Immunität, Anzahl Impfdosen, die für einen Sofortschutz<br />

<strong>und</strong> die Ausbildung eines immunologischen Gedächtnisses<br />

erforderlich sind<br />

Auffrischimpfung (Booster, Rappel): Dosen für die Verlängerung<br />

des Impfschutzes durch Reaktivierung des immunologischen<br />

Gedächtnisses<br />

Wiederholungsimpfung: zur Vervollständigung der Serokonversion<br />

(Bsp.: 2. MMR-Impfung)<br />

Nachholimpfung: Komplettierung bzw. Fortführung einer<br />

unterbrochenen Impfserie<br />

Was ist in einem Impfstoff? 11<br />

Immunogener<br />

Teil<br />

Vorteile<br />

Nachteile<br />

Lebendimpfstoffe<br />

Attenuierte (abgeschwächte<br />

Erreger)<br />

• Inj.: Masern, Mumps,<br />

Röteln, Varizellen, Gürtelrose,<br />

Gelbfieber<br />

• p.o.: Typhus, Rotaviren<br />

• Nur 1–2 Dosen nötig (ausser<br />

p.o.)<br />

• Effiziente <strong>und</strong> lang dauernde<br />

Schutzwirkung (oft<br />

lebenslang)<br />

• Kontraindiziert <strong>bei</strong> Immunsuppression<br />

<strong>und</strong> <strong>bei</strong><br />

Schwangeren<br />

• Impfkrankheit<br />

• Wärmeempfindlich →<br />

Vorsicht <strong>bei</strong> Lagerung<br />

Inaktivierte Impfstoffe<br />

(Totimpfstoffe)<br />

• Ganzerreger: denaturierte<br />

<strong>und</strong> gereinigte, tote Erreger<br />

(Bsp.: Poliomyelitis,<br />

Hepatitis A, Tollwut)<br />

• Fragmentierte (siehe<br />

unten)<br />

• Keine Impfkrankheit<br />

• Erlaubt <strong>bei</strong> Immunsuppression<br />

<strong>und</strong> <strong>bei</strong> Schwangeren<br />

• In der Regel Adjuvanzien<br />

nötig zur Verstärkung der<br />

Immunogenität<br />

• In der Regel Auffrischimpfungen<br />

nötig<br />

• Impfstoffe mit Adjuvanzien<br />

frostempfindlich →<br />

Vorsicht <strong>bei</strong> Lagerung<br />

Impfstoffe enthalten:<br />

• Antigene: Teil des Impfstoffes, welcher die Immunantwort<br />

stimuliert (abgeschwächter, lebender Erreger oder<br />

inaktiviert)<br />

• Adjuvanzien: verstärken die Stärke oder Dauer der<br />

Immunantwort <strong>und</strong> erlauben eine Reduktion der Antigendosis<br />

oder der Anzahl zu verabreichender Dosen<br />

(Bsp.: Aluminiumsalze, Öl-in-Wasser-Emulsion MF59,<br />

Virosomen)<br />

• Konservierungsmittel: nötig in Mehrdosenbehältnissen<br />

(Bsp.: Thiomersal)<br />

• Weitere Hilfsstoffe: werden zu unterschiedlichsten<br />

Zwecken eingesetzt, z. B. zur Förderung des Wachstums<br />

<strong>und</strong> der Reinigung des immunogenen Teils (Bsp.<br />

Antibiotika, Hühnereiweiss, Formaldehyd) oder um<br />

Qualität oder Stabilität des Impfstoffes zu verbessern<br />

(Bsp.: Gelatine, Laktose, Albumin)<br />

Verschiedene Impfstoffarten 10,11,12,13,14,15<br />

Lebendimpfstoffe vermitteln Schutz, indem sich die Impferreger<br />

in der geimpften Person replizieren <strong>und</strong> dadurch<br />

eine Immunantwort hervorrufen. Dies bedeutet, dass milde,<br />

die natürliche Erkrankung imitierende Impferkrankungen<br />

vorkommen <strong>und</strong> dass zirkulierende Immunglobuline<br />

(z. B. passive Immunisierung oder mütterliche IgG = Nestschutz)<br />

die Impfwirkung beeinträchtigen können.<br />

Inaktivierte Impfstoffe (Totimpfstoffe) benötigen in der<br />

Regel Adjuvanzien, welche Antigene verzögert freisetzen<br />

<strong>und</strong> dadurch die Immunogenität verstärken.<br />

Notabene: Die Dauer des Impfschutzes hängt u. a. von der<br />

Inkubationszeit des Erregers ab. Bei kurzer Inkubationszeit<br />

(z. B. Diphtherie) steht wenig Zeit für die Aktivierung des<br />

immunologischen Gedächtnisses zur Verfügung. Deshalb<br />

muss durch regelmässige Auffrischimpfungen ein genügend<br />

hoher Antikörpertiter sichergestellt werden. Bei<br />

Krankheitserregern mit langer Inkubationszeit (z. B. Hepatitis<br />

A <strong>und</strong> B) bleibt genügend Zeit zur Reaktivierung des<br />

immunologischen Gedächtnisses, weshalb sich Auffrischimpfungen<br />

im Prinzip erübrigen.<br />

Bei den fragmentierten Impfstoffen unterscheidet man:<br />

• Toxoidimpfstoffe: wenn das Toxin des Erregers die<br />

Krankheitssymptome verursacht; enthalten inaktivierte<br />

Toxine; Bsp.: Diphtherie, Tetanus<br />

• Split-Impfstoffe (Spaltimpfstoffe): enthalten nur noch<br />

inaktive Teile eines Krankheiterregers (Virenfragmente,<br />

Proteinmischung); Bsp.: gewisse Influenza-Impfstoffe<br />

(Fluarix ® , Mutagrip ® )<br />

• Subunit-Impfstoffe: enthalten nur spezifische Komponenten<br />

des Krankheitserregers (Oberflächenantigene),<br />

die aus ihm herausgelöst <strong>und</strong> gereinigt (z. B. Neuraminidase-Proteine)<br />

oder rekombinant hergestellt<br />

wurden; Bsp.: gewisse Influenza-Impfstoffe (Influvac ® ,<br />

Agrippal ® ), Humane Papillomaviren, Hepatitis B, Pertussis<br />

• Rekombinante Impfstoffe: enthalten gentechnisch<br />

hergestellte spezifische Komponenten des Krankheitserregers;<br />

Bsp.: Hepatitis B<br />

• Polysaccharid-Impfstoffe: wenn die spezifischen<br />

Komponenten des Krankheitserregers aus einem Polysaccharid<br />

bestehen; unwirksam <strong>bei</strong> Säuglingen; Bsp.:<br />

Pneumokokken 23-valent, Meningokokken ACWY<br />

Mencevax ®<br />

• Konjugat-Impfstoffe: wenn die spezifischen Komponenten<br />

des Krankheitserregers aus einem Polysaccharid<br />

bestehen, kann die Immunogenität durch Konjugation<br />

an ein Trägerprotein gesteigert werden; Vorteile gegen-<br />

pharManuel12


→ I m p f b e r a t u n g : B a s i s - u n d R e i s e i m p f u n g e n b e i E r w a c h s e n e n<br />

136<br />

über Polysaccharid-Impfstoffen: bessere <strong>und</strong> boosterbare<br />

Immunität, auch <strong>bei</strong> Säuglingen wirksam; Bsp.:<br />

Haemophilus Influenzae b, Pneumokokken 13-valent, Meningokokken<br />

C, Meningokokken ACWY Menveo ®<br />

• Adjuvantierte Impfstoffe: enthalten Adjuvanzien<br />

(z. B. Aluminiumsalze, MF59, Virosomen) zur Verstärkung<br />

der Immunogenität; Bsp. Influenza-Impfstoff<br />

Fluad ® , Diphtherie/Tetanus<br />

• Adsorbat-Impfstoffe: enthalten als Adjuvanzien Adsorptionsmittel<br />

(z. B. Aluminiumsalze) zur Verstärkung<br />

der Immunogenität; Bsp. Influenza-Impfstoff Fluad ® ,<br />

Diphtherie/Tetanus<br />

• Virosomale Impfstoffe: bestehen zur Verstärkung der<br />

Immunogenität aus Lipid-Vesikeln, in die die gereinigten<br />

Oberflächenproteine eingelagert sind; Bsp. Influenza-Impfstoff<br />

Inflexal ® V<br />

Kombinationsimpfstoffe enthalten Antigene von mindestens<br />

zwei Erregern. Sie reduzieren die Zahl der Injektionen.<br />

Im Impfplan haben Kombinationsimpfstoffe einen hohen<br />

Stellenwert, <strong>und</strong> für die Routineimpfungen sind sie die<br />

Mittel der Wahl (siehe Tabelle 4). Ihre Wirksamkeit <strong>und</strong><br />

Verträglichkeit sind im Allgemeinen mit den Monopräparaten<br />

vergleichbar.<br />

Praktische Informationen für die<br />

Apotheke<br />

Austauschbarkeit von Impfstoffen 2<br />

Alle in der Schweiz für eine vergleichbare Indikation<br />

(Krankheit, Alter) vertriebenen Impfstoffe sind austauschbar,<br />

mit Ausnahme der Humane Papillomaviren-Impfstoffe<br />

<strong>und</strong> der Konjugat- <strong>und</strong> Polysaccharid-Impfstoffe gegen<br />

Pneumokokken <strong>und</strong> Meningokokken.<br />

Zeitlicher Abstand zwischen den Impfungen 11,16<br />

Die gleichzeitige Verabreichung verschiedener Impfstoffe<br />

(Lebend- <strong>und</strong> inaktivierte Impfstoffe) ist ohne Beeinträchtigung<br />

der Schutzwirkung <strong>und</strong> ohne Erhöhung der Nebenwirkungsrate<br />

möglich. Die verschiedenen Impfstoffe, welche<br />

nicht schon als kombinierte Produkte verfügbar sind,<br />

sollen an verschiedenen Stellen appliziert <strong>und</strong> dürfen keinesfalls<br />

gemischt werden.<br />

Sofern ein Intervall zwischen verschiedenen Impfungen<br />

gewünscht wird, muss dieses <strong>bei</strong> Lebendimpfstoffen (z. B.<br />

MMR, Varizellen, Gelbfieber, Rotavirus) untereinander<br />

mindestens vier Wochen betragen. Inaktivierte Impfstoffe<br />

können hingegen gleichzeitig oder in jedem beliebigen<br />

Zeitabstand (Tage, Wochen) zu anderen Lebend- oder inaktivierten<br />

Impfstoffen verabreicht werden.<br />

Ein gegenüber den Empfehlungen verlängertes Intervall hat<br />

keine Reduktion der Impfwirkung zur Folge. Hingegen<br />

kann ein verkürztes Intervall Immunantwort <strong>und</strong> Schutzwirkung<br />

beeinträchtigen.<br />

Unerwünschte Impferscheinungen <strong>und</strong> Gegenmassnahmen<br />

Unerwünschte Impferscheinungen 3,7,10,11,16,17,18<br />

Die im Schweizerischen Impfplan empfohlenen Impfungen<br />

sind sicher <strong>und</strong> wirksam. Der Nutzen der Verhinderung von<br />

Krankheiten <strong>und</strong> deren Komplikationen übertrifft die mit<br />

den Impfungen verb<strong>und</strong>enen Risiken in jedem Fall um ein<br />

Vielfaches.<br />

Unerwünschte Impferscheinungen (UIE) werden definiert<br />

als Symptome, klinische Zeichen, abnorme Laborergebnisse<br />

oder andere Manifestationen, die in einem zeitlichen<br />

Zusammenhang mit einer Impfung aufgetreten sind, unabhängig<br />

davon, ob ein kausaler Zusammenhang besteht oder<br />

nicht.<br />

Man unterscheidet:<br />

• Impfreaktionen: häufige, bekannte, harmlose Beschwerden<br />

im Rahmen der Immunantwort:<br />

• Lokalreaktion mit Schmerzen (spontan oder auf<br />

Druck), Rötung, Schwellung <strong>und</strong>/oder Knoten,<br />

Häufigkeit 5–95%, Beginn oft innert St<strong>und</strong>en, spätestens<br />

innert 48 St<strong>und</strong>en, Dauer 1 bis 3 Tage (subkutane<br />

Knoten einige Wochen)<br />

• Allgemeinreaktion mit allgemeinem Krankheitsgefühl,<br />

Fieber, Gelenkschmerzen etc., Häufigkeit<br />

5–30%, Beginn innerhalb 12–24 Std. <strong>bei</strong> Totimpfstoffen<br />

resp. zwischen dem 5. <strong>und</strong> 12. Tag <strong>bei</strong> Lebendimpfstoffen,<br />

Dauer 1 Tag bis ca. 2 Wochen<br />

• Impfkrankheit: leichte Form der Infektionskrankheit,<br />

Häufigkeit im Prozentbereich (Bsp.: Impfmasern), Beginn<br />

nach 1 bis 3 Wochen<br />

• Impfkomplikation: vorübergehende therapiebedürftige<br />

Erkrankung, Häufigkeit im Promillebereich (z. B.<br />

Thrombozytopenie nach Rötelnimpfung)<br />

• Impfschäden: bleibende Schäden, welche eine Behandlung<br />

<strong>und</strong> ggf. Entschädigung erfordern (z. B.<br />

Ischiasnervlähmung nach Injektion ins Gesäss, Anaphylaxie),<br />

Häufigkeit im Bereich von ca. 1:1 Mio.<br />

UIE für individuelle Impfstoffe sind <strong>bei</strong> InfoVac (www.infovac.ch)<br />

aufgeführt.<br />

Impfstoffe werden auf nationalem <strong>und</strong> internationalem Niveau<br />

sehr genau überwacht (siehe 19 <strong>und</strong> 20 ). Schwerwiegende<br />

UIE, <strong>bei</strong> denen überzeugende Evidenz für eine ursächliche<br />

Beziehung zu Impfstoffen besteht, sind selten (siehe<br />

Übersicht <strong>bei</strong> 21 ).<br />

pharManuel12


→ I m p f b e r a t u n g : B a s i s - u n d R e i s e i m p f u n g e n b e i E r w a c h s e n e n<br />

Ratschläge in der Apotheke 22,23<br />

Das GROSSE Problem <strong>bei</strong> Impfungen ist, dass eine ges<strong>und</strong>e<br />

Person unerwünschte Wirkungen nur schlecht toleriert.<br />

Der Apotheker muss die K<strong>und</strong>en darüber aufklären, dass<br />

Lokal- <strong>und</strong> auch Allgemeinreaktionen nach einer Impfung<br />

normal sind. Sie sind ein Zeichen dafür, dass die<br />

Impfung wirkt <strong>und</strong> der Organismus Antikörper herstellt.<br />

Lokalreaktionen wie Rötung, Schwellung <strong>und</strong> Schmerzen<br />

an der Einstichstelle sind insgesamt sehr häufig, häufiger<br />

<strong>bei</strong> inaktivierten Impfstoffen als <strong>bei</strong> Lebendimpfstoffen.<br />

Spätestens nach zwei bis drei Tagen sollten sie abklingen.<br />

Zur Linderung kann der Apotheker kühlende Umschläge<br />

empfehlen.<br />

Auch Allgemeinreaktionen wie Fieber, Kopf- <strong>und</strong> Gliederschmerzen,<br />

Reizbarkeit <strong>und</strong> Unwohlsein treten häufig<br />

auf, <strong>bei</strong> Totimpfstoffen rascher als <strong>bei</strong> Lebendimpfstoffen.<br />

Bei Bedarf kann das Fieber mit physikalischen Massnahmen<br />

(z. B. Körperbenetzung, kühle Umschläge) oder Paracetamol<br />

gelindert werden. Falls es innert ein bis zwei Tagen<br />

nicht abklingt, sollte der Patient den Arzt aufsuchen. Mit<br />

jeder Impfdosis werden diese Impfreaktionen im Allgemeinen<br />

etwas stärker.<br />

Nach der Verabreichung von Lebendimpfstoffen kommt es<br />

selten zu Impfkrankheiten wie Impfmasern oder Impfvarizellen.<br />

Die Symptome ähneln der natürlichen Erkrankung,<br />

der Verlauf ist jedoch milder. Diese manifestieren<br />

sich erst nach etwa einer Woche, da sich die verabreichten<br />

abgeschwächten Erreger zuvor im Körper vermehren müssen.<br />

In der Regel sind diese Impfkrankheiten nicht behandlungsbedürftig.<br />

Alle potenziell schwerwiegenden oder bisher unbekannten<br />

UIE, lebensbedrohliche UIE <strong>und</strong> Todesfälle sowie allfällige<br />

Produktionsfehler müssen Swissmedic gemeldet<br />

werden (Meldeformular unter www.swissmedic.ch). Nicht<br />

zu melden sind leichtere Reaktionen (Fieber 38,5 °C) ist die Impfung zu verschieben.<br />

Schwangerschaft<br />

Während der Schwangerschaft stellen inaktivierte Impfstoffe<br />

kein besonderes Risiko dar; eine Impfung sollte aber<br />

nur <strong>bei</strong> klarer Indikation erfolgen. Die Grippeimpfung wird<br />

für schwangere Frauen ab dem 2. Trimester seit 2010 sogar<br />

ausdrücklich empfohlen. Lebendimpfstoffe sind im Prinzip<br />

kontraindiziert (Kontrazeption bis 1 Monat nach jeder<br />

Impfdosis). Bei spezieller Indikation kann eine Anwendung<br />

aber möglich sein (Rücksprache mit dem Arzt). Eine unabsichtlich<br />

erfolgte Impfung stellt kein besonderes Risiko dar.<br />

Eine gute Übersicht über Kontraindikationen <strong>und</strong> Vorsichtsmassnahmen<br />

ist in den «Allgemeinen Empfehlungen<br />

zu Impfungen» 11 <strong>bei</strong>m BAG abrufbar. Kontraindikationen<br />

für individuelle Impfstoffe sind im Schweizerischen Impfplan<br />

(oder im Arzneimittel-Kompendium) aufgeführt.<br />

137<br />

Pro <strong>und</strong> Kontra Impfungen<br />

In der Schweiz besteht keine Impfpflicht. Eltern entscheiden<br />

selber, ob <strong>und</strong> wie sie ihre Kinder vor Infektionskrankheiten<br />

schützen wollen. Nur einzelne Kantone verlangen<br />

die Impfung gegen Diphtherie oder Starrkrampf. Die SUVA<br />

fordert für bestimmte Berufe mit erhöhtem Risiko eines<br />

Blutkontakts als Schutzmassnahme die Hepatitis-B-Impfung.<br />

pharManuel12


→ I m p f b e r a t u n g : B a s i s - u n d R e i s e i m p f u n g e n b e i E r w a c h s e n e n<br />

138<br />

In den Medien herrscht viel Verwirrung um Wirksamkeit<br />

<strong>und</strong> unerwünschte Wirkungen von Impfungen. Entsprechend<br />

verunsichert sind die Eltern, die vor der Entscheidung<br />

stehen, ob <strong>und</strong> gegen welche Krankheiten sie ihr Kind<br />

impfen wollen. Koinzidenz <strong>und</strong> Kausalität werden oft verwechselt.<br />

Symptome, die im Säuglingsalter kurz nach Impfungen<br />

auftreten (z. B. Erkältung, Neurodermitis), müssen<br />

nichts mit der Impfung zu tun haben. Das unten stehende<br />

Argumentarium soll den Apothekern helfen, unwahre<br />

Behauptungen zu widerlegen.<br />

Autismus-Vorwürfe im Zusammenhang mit dem MMR-<br />

Impfstoff<br />

Die 1998 im «Lancet» publizierte Studie, in der diese Verbindung<br />

nachgewiesen wurde, wurde Anfang 2010 wegen<br />

Fehlern <strong>und</strong> unethischer Methoden zurückgezogen 25 . Keine<br />

der inzwischen etwa 20 Untersuchungen, die an insgesamt<br />

mehreren zehntausend Personen durchgeführt<br />

wurden, konnte einen Kausalzusammenhang zwischen<br />

Autismus <strong>und</strong> MMR-Impfung bestätigen 26 .<br />

Vorwurf des Guillain-Barré-Syndroms durch die pandemische<br />

Grippeimpfung<br />

Argumente gegen<br />

die Impfung<br />

Kinderkrankheiten<br />

natürlich <strong>und</strong> harmlos<br />

Kinderkrankheiten<br />

mit Medikamenten<br />

behandelbar<br />

Aktivierung des Immunsystems<br />

durch<br />

Krankheit<br />

Erleben der Krankheit<br />

wichtig für Persönlichkeitsbildung<br />

Homöopathische Behandlung<br />

interferiert<br />

mit Impfung<br />

Argumente dafür 2,10,32,33,34,35,36<br />

Nicht alles Natürliche ist harmlos; Kinderkrankheiten<br />

<strong>bei</strong> Kindern <strong>und</strong> insbesondere <strong>bei</strong> Erwachsenen<br />

nicht ungefährlich: z. B. <strong>bei</strong> Masern<br />

1‰ Enzephalitis, 1‰ Todesfälle; <strong>bei</strong> Keuchhusten<br />

im Säuglingsalter 0,5–1% Todesfälle; Nutzen-Risiko-Verhältnis<br />

von Impfung immer<br />

besser als dasjenige der Krankheit<br />

Gegen virale Kinderkrankheiten kaum wirksame<br />

Medikamente verfügbar<br />

Immunsystem wird auch durch Impfungen aktiviert,<br />

jedoch mit viel geringerem Risiko von<br />

Komplikationen<br />

Genügend andere Krankheiten (z. B. Erkältungen)<br />

Hahnemann war ein klarer Befürworter von<br />

Impfungen, <strong>und</strong> die britische homöopathische<br />

Fakultät empfiehlt ebenfalls die regulären Impfungen,<br />

denn homöopathische Impfungen gibt<br />

es nicht<br />

Auch dieser Vorwurf konnte in einer gross angelegten Fall-<br />

Kontroll-Studie an 50 Millionen Menschen in 5 europäischen<br />

Ländern nicht bestätigt werden 27 . Das BAG schätzt<br />

die Häufigkeit auf einen Fall pro 1 Million Geimpfte, 1000-<br />

mal seltener als nach einer Grippe 28 .<br />

Schwächung des<br />

Immunsystems durch<br />

Impfungen<br />

Immunsystem wird mit jeder Stimulation, sei es<br />

durch eine Infektion oder durch eine Impfung,<br />

gestärkt; mit ersten Impfungen ab dem Alter<br />

von 4–6 Monaten auftretende Atemwegsinfektionen<br />

sind auf abnehmende mütterliche Antikörper<br />

<strong>und</strong> nicht auf Impfungen zurückzuführen<br />

Unwirksamkeit des 23-valenten Pneumokokken-Polysaccharidimpfstoffes<br />

Effektiv ist der Schutz vor Pneumonien bescheiden. Hingegen<br />

bietet der Impfstoff einen teilweisen Schutz während<br />

ca. 3–5 Jahren <strong>bei</strong> invasiven Pneumokokkenerkrankungen.<br />

Da noch nicht bewiesen ist, dass der neue 13-valente Konjugatimpfstoff<br />

<strong>bei</strong> Senioren überlegen ist, ist man während<br />

der nächsten Jahre auf den 23-valenten Impfstoff angewiesen.<br />

Bei Erwachsenen (aber nicht Senioren) mit hohem Risiko<br />

kann der Off-label-Einsatz des neuen Konjugatimpfstoffes<br />

in Erwägung gezogen werden 29,30,31 .<br />

Argumente gegen<br />

die Impfung<br />

Impfung unnötig, da<br />

Krankheit selten oder<br />

verschw<strong>und</strong>en<br />

Argumente dafür 2,10,32,33,34,35,36<br />

Erkrankungen wie Tetanus, Diphtherie, Polio<br />

<strong>und</strong> HiB-Infektionen wegen guter Impfquoten<br />

verschw<strong>und</strong>en oder zumindest selten, jederzeit<br />

neue Einschleppung möglich; Erkrankungen<br />

wie Pertussis, Hepatitis B <strong>und</strong> Varizellen immer<br />

noch häufig<br />

Überforderung des<br />

Immunsystems durch<br />

Mehrfachimpfungen<br />

Impfungen zu früh<br />

Impfungen machen<br />

krank<br />

Bei einfacher W<strong>und</strong>e (z. B. aufgeschlagenem<br />

Knie) Vielfaches an Erregern, ohne dass dies<br />

dem Immunsystem Probleme bereitet; Impferreger<br />

weisen im Vergleich zu Wilderregern<br />

deutlich weniger Antigene auf; trotz höherer<br />

Anzahl Routineimpfungen beträchtlich geringere<br />

Zahl an Antigenen durch die Entwicklung<br />

reinerer Impfstoffe<br />

Schutz der mütterlichen Antikörper nur in ersten<br />

Lebenswochen bis -monaten; Krankheiten<br />

bereits im Säuglingsalter möglich, Bildung der<br />

notwendigen Antikörper braucht in diesem Alter<br />

aber Zeit<br />

Moderne Impfstoffe in aller Regel gut verträglich,<br />

nur jeder 10. entwickelte Impfstoff kommt<br />

nach strengen Kontrollen auf den Markt; v. a. lokale<br />

Rötungen, Schwellungen <strong>und</strong> Schmerzen<br />

an der Einstichstelle, Risiko schwerwiegender<br />

unerwünschter Wirkungen äusserst klein<br />

(


311.230d BAG OeG 4.05 60’000d 30’000f 10’000i 20EXT05001 129 255<br />

.<br />

.<br />

.<br />

.<br />

..<br />

→ I m p f b e r a t u n g : B a s i s - u n d R e i s e i m p f u n g e n b e i E r w a c h s e n e n<br />

Weitere Argumente siehe:<br />

• www.bag.admin.ch/shop/00047/00139/index.<br />

html?lang=de (Kinder impfen? Ja! Wieso?)<br />

• www.inpes.sante.fr/CFESBases/catalogue/pdf/1105.pdf<br />

(Institut national de prévention et d’éducation à la santé,<br />

France)<br />

• www.infovac.ch (Rubrik Impfungen > Rubrik FAQ;<br />

Impfstoffe > Evidenz oder Behauptungen)<br />

• www.rki.de (Rubrik Infektionsschutz > Impfen > Bedeutung<br />

«Schutzimpfungen – 20 Einwände <strong>und</strong> Antworten<br />

des Robert-Koch-Instituts <strong>und</strong> des Paul-Ehrlich-Instituts»)<br />

• www.saez.ch/pdf/2005/2005-09/2005-09-154.PDF<br />

(Impfratgeber: Evidenz anstelle von Behauptungen)<br />

rasche Übersicht über die durchgeführten Impfungen. Pro<br />

Impfstoff steht nur noch eine Zeile zur Verfügung, alle betroffenen<br />

Krankheiten werden angekreuzt. Der Impfausweis<br />

dient in erster Linie der Eintragung von Routineimpfungen<br />

<strong>bei</strong> Säuglingen, Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen. Für die<br />

Einreise in bestimmte Länder ist ein internationaler Impfausweis<br />

nötig (siehe Abb. 3). Für Erwachsene kann ein<br />

zweiter Ausweis verwendet werden (insbesondere für die<br />

Grippeimpfungen). Bestehende alte Impfausweise sollen in<br />

der Regel weitergeführt <strong>und</strong> nicht auf einen neuen Ausweis<br />

übertragen werden. Der Impfausweis inklusive Plastikhülle<br />

kann <strong>bei</strong> den Kantonsärzten bestellt werden.<br />

Eine Alternative zum Ausweis in Papierform ist der elektronische<br />

Impfausweis, der im Frühling 2011 eingeführt<br />

wurde (siehe nächsten Abschnitt).<br />

139<br />

Kühlkette <strong>und</strong> Haltbarkeit<br />

Impfstoffe sind immunbiologische Produkte. Unsachgemässe<br />

Lagerung <strong>und</strong> Handhabung beschleunigen die Degradierung<br />

<strong>und</strong> führen zu Aktivitätsverlusten. Zu den abträglichen<br />

Umwelteinflüssen zählen Frost, Wärme <strong>und</strong><br />

Licht. Alle Produkte sind nach den Angaben der Hersteller<br />

zu transportieren, zu lagern <strong>und</strong> zu verwenden. Impfstoffe<br />

müssen in der Regel zwischen +2 °C bis +8 °C <strong>und</strong> vor Licht<br />

geschützt transportiert <strong>und</strong> gelagert werden, am besten in<br />

der Originalverpackung. Neu eingetroffene Sendungen<br />

sind umgehend kühl zu lagern 37 .<br />

Impfstoffe reagieren je nach Art unterschiedlich empfindlich<br />

auf Temperaturabweichungen. Lebendimpfstoffe vertragen<br />

keine höheren Temperaturen, Adsorbatimpfstoffe<br />

dürfen nach dem versehentlichen Einfrieren nicht mehr<br />

verwendet werden. Details siehe WHO-Handbuch 38 , CDC-<br />

Empfehlungen 39 <strong>und</strong> www.pharmavista.net > Archiv ><br />

5/2006.<br />

Datum der Impfung<br />

Impfstoff<br />

Abb 1: Alte Impfbüchlein<br />

Pro Impfstoff eine Zeile, alle Komponenten mit X markieren<br />

Ergänzende Impfungen<br />

Datum der Impfung<br />

Impfstoff<br />

Handelsname<br />

Hersteller<br />

Lot-Nr. Datum Stempel/Unterschrift<br />

Windpocken – Varizellen<br />

Pneumokokken<br />

Meningokokken<br />

Zeckenenzephalitis (FSME,TBE*)<br />

Tuberkulose (BCG)<br />

*tick-borne encephalitis<br />

Impfstoff<br />

International Certificate of<br />

Vaccination or Prophylaxis<br />

International Health Regulations (2005)<br />

Certificat international de<br />

vaccination ou de prophylaxie<br />

Règlement sanitaire international (2005)<br />

Impfausweis<br />

Issued to / Délivré à<br />

Vom Impfbüchlein zum elektronischen<br />

Impf ausweis 40<br />

Passport number or travel document number<br />

Numéro du passeport ou du document de voyage<br />

Jeder Schweizer ist im Besitz eines Impfbüchleins, je nach<br />

Alter in anderer Farbe <strong>und</strong> Aufmachung (siehe Abb. 1).<br />

Doch im Verlauf der Jahre wird der Impfausweis unübersichtlich.<br />

Vor allem mit den Kombinationsimpfstoffen ist<br />

schwierig erkennbar, wann man sich wogegen <strong>und</strong> womit<br />

hat impfen lassen.<br />

Seit 2005 ist ein neuer Impfausweis des BAG in drei getrennten<br />

Sprachversionen (d/f/i) verfügbar, wo<strong>bei</strong> die<br />

Krankheiten <strong>und</strong> der Titel zusätzlich auch auf Englisch aufgeführt<br />

sind (siehe Abb. 2). Er ist aufgeteilt in <strong>Basis</strong>impfungen<br />

<strong>und</strong> ergänzende Impfungen. Die tabellarische Darstellung<br />

erlaubt auch <strong>bei</strong> Kombinationsimpfstoffen eine<br />

Impfausweis/Vaccination certificate<br />

Impfausweis gut aufbewahren <strong>und</strong> vor jeder Impfung der Ärztin/dem Arzt vorweisen<br />

Schweiz Suisse Svizzera Switzerland<br />

Name:<br />

Vorname:<br />

Geburtsdatum: M W<br />

Adresse:<br />

Abb. 2: Aktueller Impfausweis von 2005<br />

Abb. 3: Internationaler Impfausweis<br />

(WHO)<br />

pharManuel12


→ I m p f b e r a t u n g : B a s i s - u n d R e i s e i m p f u n g e n b e i E r w a c h s e n e n<br />

140<br />

www.meineimpfungen.ch 41,42<br />

Für interessierte Laien<br />

Auf der Gratis-Internetseite www.meineimpfungen.ch b<br />

können interessierte Laien sich registrieren <strong>und</strong> in einem<br />

passwortgeschützten Benutzerkonto am Computer oder am<br />

Mobiltelefon (App Store myViavac) die eigenen Impfungen<br />

nachführen. Der Benutzer kann dem Arzt, dem Apotheker<br />

oder einer Ges<strong>und</strong>heitsfachperson der Wahl einen unlimitierten<br />

oder vorübergehenden Zugang (für einen Monat) zu<br />

seinem Konto erteilen. Hauptsächlicher Nutzen: Der Impfausweis<br />

muss nie mehr gesucht werden <strong>und</strong> kann nicht<br />

mehr verloren gehen; die Daten sind ständig abrufbar, auch<br />

aus dem Ausland. Das Programm hilft, unvollständige<br />

Impfungen zu identifizieren, einschliesslich auf Gr<strong>und</strong><br />

von Risikofaktoren oder persönlicher Wahl empfohlener<br />

oder kontraindizierter Impfungen. Eine Ampel zeigt an, ob<br />

die Impfungen noch auf dem neuesten Stand sind («grüner<br />

Code») oder nicht («roter Code»). www.meineimpfungen.ch<br />

kann auch (fakultativ!) eine kostenlose Mitteilung versenden<br />

(z. B. per SMS oder E-Mail), wenn eine Nachimpfung<br />

fällig wird. Diese Rückrufe werden einmal pro Monat versandt,<br />

bis die Immunität wieder vollständig <strong>und</strong> der elektronische<br />

Impfausweis aktualisiert ist oder das Meldesystem<br />

desaktiviert wird. Nach Angaben aller Daten wird der Benutzer<br />

aufgefordert, mit einer Ges<strong>und</strong>heitsfachperson Kontakt<br />

aufzunehmen, um seine Eingaben bestätigen zu lassen.<br />

Um Erfassungsfehler zu vermeiden <strong>und</strong> das Erstellen<br />

von gefälschten Impfausweisen zu verhindern, können private<br />

Nutzer nur eine alphabetische Liste der verabreichten<br />

Impfungen, nicht aber einen offiziellen Impfausweis ausdrucken.<br />

legalen Wert wie der «blau <strong>und</strong> weisse» Impfausweis, der<br />

momentan durch das B<strong>und</strong>esamt für Ges<strong>und</strong>heit verteilt<br />

wird. Der gelbe internationale Impfausweis ist hingegen<br />

nur in seiner Papierform gültig.<br />

Impfdaten (Stand: 16.10.2011)<br />

Name:<br />

Geburtstag:<br />

Impfstoff<br />

Erhaltene Impfungen<br />

Anderer Impfstoff<br />

Anderer Impfstoff<br />

BCG<br />

Anatoxal DiTe Kinder<br />

Anatoxal DiTe Kinder<br />

Polio Sabin<br />

Anderer Impfstoff<br />

Anderer Impfstoff<br />

Poloral<br />

Anderer Impfstoff<br />

Anderer Impfstoff<br />

Anderer Impfstoff<br />

Anderer Impfstoff<br />

Havrix 720<br />

Anatoxal DiTe Erwachsene<br />

Poloral<br />

Havrix 720<br />

Havrix 720<br />

Revaxis<br />

Muster<br />

Vorname: Andrea<br />

13.11.1961 (49 Jahre, 11 Monate)<br />

Datum<br />

01.02.1967<br />

19.02.1969<br />

13.11.1969<br />

04.07.1974<br />

15.08.1974<br />

29.01.1975<br />

06.03.1976<br />

01.05.1980<br />

01.05.1985<br />

08.10.1986<br />

07.04.1987<br />

15.05.1987<br />

22.10.1987<br />

28.02.1992<br />

28.02.1992<br />

28.02.1992<br />

02.04.1992<br />

24.09.1992<br />

14.05.2009<br />

Diphtherie<br />

Tetanus<br />

Pertussis<br />

Poliomyelitis<br />

Hib<br />

Hepatitis B<br />

Hepatitis A<br />

Masern<br />

Mumps<br />

Röteln<br />

Windpocken<br />

Meningokokken MCV<br />

Pneumokokken<br />

FSME<br />

HPV<br />

Influenza<br />

Gelbfieber<br />

Typhus<br />

X<br />

X<br />

Tuberkulose<br />

X X<br />

X X<br />

X<br />

X<br />

X X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X X X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

© viavac 2011 V5.10<br />

Für Apotheker<br />

Apotheker können auf www.meineimpfungen.ch die Eingaben<br />

ihrer K<strong>und</strong>en bestätigen <strong>und</strong> einen offiziellen Impfausweis<br />

ausdrucken, einen Impfcheck durchführen oder<br />

selbst elektronische Impfausweise für ihre K<strong>und</strong>en erstellen.<br />

Validierung der Daten – Ausdrucken eines offiziellen<br />

Impfausweises:<br />

Um einen Impfausweis im offiziellen Format zu erstellen,<br />

müssen die vom Laien erfassten Impfungen durch eine medizinische<br />

Fachperson bestätigt werden. Der Apotheker<br />

benötigt dazu eine Zugangserlaubnis des K<strong>und</strong>en. Mittels<br />

Eingabe der GLN-Nummer c kann er sich als Fachperson<br />

identifizieren <strong>und</strong> die Eingaben des K<strong>und</strong>en anhand dessen<br />

Impfbüchlein wenn nötig vervollständigen <strong>und</strong> korrigieren<br />

<strong>und</strong> anschliessend bestätigen. Danach kann er einen offiziellen<br />

Impfausweis – auch in mehreren Exemplaren – ausdrucken<br />

(siehe Abb. 4). Dieser Impfausweis hat denselben<br />

b<br />

www.mesvaccins.ch, www.lemievaccinazioni.ch, www.myvaccines.ch<br />

c<br />

GLN = Global Location Number, eindeutige Identifizierungsnummer von Medizinalpersonen<br />

(früher EAN). Besitzer eines eidgenössischen oder eines anerkannten<br />

ausländischen Diploms sind im Medizinalberuferegister MedReg unter einer<br />

persönlichen GLN erfasst. Die persönliche GLN kann unter www.medregom.<br />

admin.ch ausfindig gemacht werden.<br />

Abb. 4: Elektronischer Impfausweis (www.meineimpfungen.ch)<br />

Erstellen eines elektronischen Impfausweises durch die<br />

Apotheke:<br />

www.meineimpfungen.ch ermöglicht es Fachpersonen,<br />

auch selbst Impfausweise für ihre K<strong>und</strong>en resp. Patienten<br />

zu erstellen. Apotheker benötigen je nach Anzahl Impfungen<br />

dazu ca. eine Viertelst<strong>und</strong>e. Nach Eingabe der Identitäts-<br />

<strong>und</strong> Kontaktdaten weist ein elektronischer Assistent<br />

auf Gr<strong>und</strong> weniger Fragen auf persönliche Faktoren hin, die<br />

gewisse Impfungen unnötig werden lassen (z. B. durchgemachte<br />

Windpocken), oder auf persönliche Risikofaktoren<br />

(z. B. Schwangerschaft, Adipositas, chronische Krankheiten<br />

etc.), expositions- (Reise, Familienumfeld) oder beruflich<br />

bedingte Risikofaktoren, die zur Empfehlung oder aber<br />

Kontraindikation bestimmter Impfungen führen können.<br />

Anschliessend müssen die im Impfbüchlein ausgewiesenen<br />

Impfungen mit ihrem Datum eingegeben werden. Dazu<br />

genügt es, den Impfstoff in einem Pulldown-Menü zu identifizieren,<br />

welches alle aktuell <strong>und</strong> früher in der Schweiz zu<br />

Verfügung stehenden Impfungen <strong>bei</strong>nhaltet (siehe Abb. 5).<br />

Für Personen, die keinen lesbaren Impfausweis haben, stellt<br />

der elektronische Assistent einige einfache Fragen (Impfungen<br />

während der Kindheit? Tetanus-Impfung in den<br />

pharManuel12


→ I m p f b e r a t u n g : B a s i s - u n d R e i s e i m p f u n g e n b e i E r w a c h s e n e n<br />

letzten 5 Jahren?), um die Impfvorgeschichte so gut wie<br />

möglich zu rekonstruieren.<br />

Wenn der Impfausweis durch eine Fachperson erstellt wird,<br />

ist er automatisch bestätigt <strong>und</strong> kann sofort ausgedruckt<br />

<strong>und</strong> dem K<strong>und</strong>en am Ende der Beratung ausgehändigt werden.<br />

Falls es der K<strong>und</strong>e wünscht, kann er anschliessend<br />

dank einem Zugangscode selbst Zugang zu seinem elektronischen<br />

Impfausweis haben.<br />

Nachholimpfplan mit den zu verabreichenden Impfstoffen,<br />

der Anzahl Dosen, den einzuhaltenden Intervallen <strong>und</strong><br />

dem Datum der nächsten Auffrischimpfung vor (Abb. 6).<br />

Diese Angaben sind altersgerecht <strong>und</strong> berücksichtigen medizinische<br />

(Diabetes, Splenektomie, immunsuppressive<br />

Therapie, Schwangerschaft usw.), berufliche <strong>und</strong> umgebungsbedingte<br />

Risikofaktoren <strong>und</strong> Expositionsrisiken (z. B.<br />

FSME auf Gr<strong>und</strong> Postleitzahl). Zusätzlich sind Erklärungen<br />

zu den einzelnen Impfungen erhältlich. Ist die Impfanamnese<br />

teilweise oder vollständig unbekannt, macht Viavac<br />

einen altersentsprechenden Impfvorschlag.<br />

Dieser individualisierte Impfplan hat ebenfalls offiziellen<br />

Charakter <strong>und</strong> kann ausgedruckt <strong>und</strong> dem Patienten abgegeben<br />

werden<br />

Viavac ist voll kompatibel mit www.meineimpfungen.ch.<br />

Apotheker mit einer Viavac-Lizenz können die vom K<strong>und</strong>en<br />

unter www.meineimpfungen.ch erfassten Daten in ihre<br />

Viavac-Datenbank importieren (oder umgekehrt die im<br />

Viavac-Programm erfassten Daten in ihre Datei von www.<br />

meineimpfungen.ch exportieren), was die zur Datenerfassung<br />

in der Apotheke benötigte Zeit deutlich reduziert. Die<br />

Daten können ergänzt, validiert <strong>und</strong> zurück in www.meineimpfungen.ch<br />

exportiert werden.<br />

141<br />

Abb. 5: www.meineimpfungen.ch: elektronische Hilfe zur Eingabe der Impfstoffe<br />

nach Namen oder Krankheit<br />

Identifizierung von unvollständigen Impfungen:<br />

Jede medizinische Fachperson, die Zugang zum Impfausweis<br />

eines Patienten hat, kann auf www.meineimpfungen.<br />

ch einen «Impfcheck» durchführen, der augenblicklich die<br />

vollständigen (grüner Farbencode) <strong>und</strong> unvollständigen<br />

Impfungen (roter Farbencode) anzeigt. Die nötigen Nachholimpfungen<br />

können mittels Schweizerischem Impfplan<br />

oder einfacher mittels Viavac-Programm bestimmt werden,<br />

indem die Impfdaten in das Viavac-Programm importiert<br />

werden.<br />

Krankheit<br />

Datum der Impfung<br />

Impfstoff<br />

Nachholimpfungen <strong>und</strong><br />

zukünftige Auffrischimpfungen<br />

mit den zu<br />

verabreichenden Impfstoffen,<br />

der Anzahl Dosen<br />

<strong>und</strong> den einzuhaltenden<br />

Intervallen<br />

Viavac-Programm 43<br />

Viavac ist viel mehr als ein elektronischer Impfausweis.<br />

Diese Impfsoftware erlaubt im Vergleich zu www.meineimpfungen.ch<br />

eine rationellere Datenerfassung, schlägt einen<br />

detaillierten <strong>und</strong> individualisierten Nachholimpfplan<br />

vor <strong>und</strong> ermöglicht, eine Liste von unvollständig geimpften<br />

Patienten auszudrucken, um diese an fehlende Impfungen<br />

zu erinnern.<br />

Ausgehend von wenigen Gr<strong>und</strong>daten (Name, Geschlecht,<br />

Geburtsdatum, Daten <strong>und</strong> Bezeichnungen der erhaltenen<br />

Impfungen, medizinische Risikofaktoren, Expositionsrisiken)<br />

zeigt das Programm sofort mit Farbcodes (rot, grün,<br />

gelb, grau) an, ob der K<strong>und</strong>e mit seinen Impfungen à jour<br />

ist. Für fehlende Impfungen schlägt es einen detaillierten<br />

Abb. 6: Viavac: elektronischer Impfausweis mit detailliertem Nachholimpfplan (zu<br />

verabreichende Impfstoffe, Anzahl Dosen, einzuhaltende Intervalle) <strong>und</strong> zukünftige<br />

Auffrischimpfungen<br />

pharManuel12


→ I m p f b e r a t u n g : B a s i s - u n d R e i s e i m p f u n g e n b e i E r w a c h s e n e n<br />

142<br />

<strong>Basis</strong>impfungen<br />

Impfplan 2011 3<br />

Der Schweizerische Impfplan erscheint jeweils neu zu Beginn<br />

jedes Jahrs (siehe www.admin.ch/bag/infekt/<br />

impfung/d/index.htm <strong>und</strong> Abb. 7). Erstellt wird er von der<br />

Eidgenössischen Kommission für Impffragen (EKIF) – bestehend<br />

aus Pädiatern, Allgemeinmedizinern, Internisten,<br />

Infektiologen, Epidemiologen <strong>und</strong> Präventivmedizinern –<br />

in Zusammenar<strong>bei</strong>t mit dem B<strong>und</strong>esamt für Ges<strong>und</strong>heit<br />

(BAG) <strong>und</strong> Swissmedic. Die in diesem Plan formulierten<br />

Impfempfehlungen zielen auf einen optimalen Impfschutz<br />

der Bevölkerung (Herdenimmunität) <strong>und</strong> jedes Einzelnen<br />

(Individualschutz) ab. Eine Impfung wird nur empfohlen,<br />

wenn der Nutzen durch Verhinderung von Krankheiten<br />

<strong>und</strong> deren Komplikationen die mit den Impfungen verb<strong>und</strong>enen<br />

Risiken in jedem Fall um ein Vielfaches übertrifft.<br />

Die EKIF unterscheidet vier Empfehlungskategorien, wo<strong>bei</strong><br />

einzelne Impfungen je nach Altersgruppe <strong>und</strong> Risikofaktoren<br />

in verschiedene Kategorien fallen können:<br />

1. Empfohlene <strong>Basis</strong>impfungen<br />

• Unerlässlich für die individuelle <strong>und</strong> öffentliche Ges<strong>und</strong>heit,<br />

unerlässlicher Schutz für das Wohlbefinden<br />

der Bevölkerung<br />

• 11 <strong>Basis</strong>impfungen (2011): Diphtherie, Tetanus, Pertussis,<br />

Poliomyelitis, Haemophilus influenzae Typ b, Masern,<br />

Mumps, Röteln, Varizellen, Hepatitis B <strong>und</strong> humane<br />

Papillomaviren (HPV)<br />

• Ab dem 16. Geburtstag regelmässige Auffrischimpfungen<br />

gegen Diphtherie <strong>und</strong> Tetanus<br />

• Ab dem 65. Geburtstag Impfungen gegen Influenza<br />

<strong>und</strong> Pneumokokken<br />

2. Empfohlene ergänzende Impfungen<br />

• Optimaler individueller Schutz für Personen, die sich<br />

gegen klar definierte Risiken schützen wollen<br />

• 3 ergänzende Impfungen (2011): Pneumokokken, Meningokokken<br />

der Gruppe C, HPV (Frauen >20 Jahre)<br />

3. Empfohlene Impfungen für Risikogruppen/Risikosituationen<br />

• Nutzbringend für bestimmte Risikogruppen<br />

• Auslandreisende: internationale Impfvorschriften <strong>und</strong><br />

Empfehlungen des Expertenkomitees für Reisemedizin<br />

(siehe weiter hinten)<br />

• 9 Impfungen für Personen mit einem erhöhten Risiko<br />

von Komplikationen oder einem erhöhten Expositions<strong>und</strong>/oder<br />

Übertragungsrisiko (2011): Hepatitis A <strong>und</strong> B,<br />

Varizellen, Influenza, Pneumokokken, Meningokokken,<br />

FSME, Tollwut, Tuberkulose<br />

4. Impfungen ohne Empfehlungen<br />

• Nutzen noch nicht formell evaluiert oder nicht ausreichend<br />

für eine Empfehlung<br />

• 2 Impfungen (2011): Rotaviren (schlechtere Kosteneffektivität,<br />

mangelnde Akzeptanz), Herpes zoster (beschränkter<br />

Nutzen, widersprüchliche Kosteneffektivität,<br />

mangelnde Akzeptanz)<br />

dT<br />

DTPa<br />

Hib<br />

IPV<br />

DTPa<br />

Hib<br />

IPV<br />

DTPa<br />

Hib<br />

IPV<br />

MMR<br />

DTPa<br />

Hib<br />

IPV<br />

MMR<br />

DTPa<br />

IPV<br />

HB (2-3 Dosen)<br />

VZV (2 Dosen)*<br />

HPV (w;<br />

3 Dosen)<br />

dT (alle 10 J.)<br />

MMR (2 Dosen,<br />

ab 1964)<br />

dT (alle 10 J.)<br />

VZV (2 Dosen,<br />

Grippe (jährlich)<br />

< 40 J.)* Pneumokokken<br />

Geburt 2 Mo.<br />

4 Mo.<br />

6 Mo.<br />

12 Mo.<br />

15–24<br />

Mo.<br />

4–7 J.<br />

11–14/15 J.<br />

Erwachsene<br />

>65 J.<br />

Alter<br />

Abb. 7: Empfohlene Gr<strong>und</strong>impfungen (Impfplan 2011)<br />

Bemerkungen:<br />

Vorsicht: Für den Impfplan 2012 sind Änderungen vorgesehen (siehe www.<br />

admin.ch/bag/infekt/impfung/d/index.htm). Dargestellt ist der Normalfall; für<br />

Nachholimpfungen oder Risikogruppen gelten andere Empfehlungen (siehe<br />

online). Alle <strong>Basis</strong>impfungen werden durch die obligatorische Krankenpflegeversicherung<br />

übernommen.<br />

Abkürzungen:<br />

* <strong>bei</strong> negativer Anamnese oder fehlenden IgG-Antikörpern<br />

DTPa:<br />

Diphtherie/Tetanus/Pertussis azellulär<br />

dT:<br />

Diphtherie/Tetanus mit geringerer Diphtherie-Antitoxin-Dosis<br />

HB:<br />

Hepatitis B<br />

Hib:<br />

Haemophilus influenzae Serotyp b<br />

HPV:<br />

humane Papillomaviren<br />

IPV:<br />

inaktivierte Poliomyelitis-Vakzine<br />

J.:<br />

Jahre<br />

MMR:<br />

Masern/Mumps/Röteln<br />

Mo.:<br />

Monate<br />

Pneumokokken: 23-valenter Pneumokokken-Impfstoff<br />

VZV:<br />

Varizellen<br />

pharManuel12


→ I m p f b e r a t u n g : B a s i s - u n d R e i s e i m p f u n g e n b e i E r w a c h s e n e n<br />

Nachholimpfungen 3<br />

Nachholimpfungen sind (je nach Umständen) <strong>bei</strong> allen<br />

empfohlenen <strong>Basis</strong>impfungen angezeigt: Diphtherie <strong>und</strong><br />

Tetanus (in jedem Alter), Pertussis (bis zum 16. Geburtstag),<br />

Poliomyelitis (bis total 3–5 Dosen), Haemophilus influenzae<br />

Typ b (bis zum 5. Geburtstag), Masern, Mumps <strong>und</strong><br />

Röteln (<strong>bei</strong> nach 1963 geborenen Personen), Varizellen (<strong>bei</strong><br />

nicht immunen Personen


→ I m p f b e r a t u n g : B a s i s - u n d R e i s e i m p f u n g e n b e i E r w a c h s e n e n<br />

144<br />

für die Einreise in gewisse Länder obligatorisch sein (z. B.<br />

Gelbfieber). Andere werden für gewisse Situationen empfohlen.<br />

Auf Gr<strong>und</strong> der neuen Impfempfehlungen der WHO<br />

verlangt die Gelbfieberimpfung besonderes Augenmerk<br />

(Empfehlungen mit detaillierten geographischen Angaben<br />

siehe www.who.int/ith, www.tropimed.ch oder www.safetravel.ch).<br />

Auch muss man wissen, dass zahlreiche gelbfieberfreie,<br />

aber gelbfiebergefährdete Länder ein Impfobligatorium<br />

kennen. Sie verlangen von Personen, die aus<br />

Endemiegebieten einreisen – auch <strong>bei</strong> nur kurzfristigen<br />

Zwischenaufenthalten z. B. auf Flughäfen –, einen gültigen<br />

Nachweis der Gelbfieberschutzimpfung. Fehlt ein solches<br />

Dokument, können die Einreisenden unter Quarantäne<br />

gestellt oder zur Rückreise gezwungen werden. Es lohnt<br />

sich also, sich vor der Reise sorgfältig <strong>und</strong> rechtzeitig – die<br />

Einreisebestimmungen können jederzeit ändern – zu informieren,<br />

um nicht wegen einer fehlenden Gelbfieberimpfung<br />

an der Grenze blockiert zu werden. Wichtig: Gemäss<br />

internationalen Vereinbarungen darf der Gelbfieberimpfstoff<br />

nur in Zentren oder Arztpraxen mit spezieller Bewilligung<br />

durchgeführt werden (Adressen siehe www.bag.admin.ch/impfinformation<br />

> <strong>Reiseimpfungen</strong> oder www.<br />

safetravel.ch > Impforte) <strong>und</strong> muss in einen internationalen<br />

Impfpass (gelb) eingetragen werden 1,48 .<br />

Zu beachten: Der Influenza-Impfstoff ist für die Nord<strong>und</strong><br />

Südhalbkugel im Prinzip unterschiedlich 49 . Ausserdem<br />

ist eine in der Schweiz durchgeführte Grippeimpfung möglicherweise<br />

nicht mehr gültig, wenn sie mehr als vier bis<br />

sechs Monate vor der Reise durchgeführt worden ist.<br />

Notwendige Fragen<br />

Folgende Fragen helfen, abzuklären, ob <strong>und</strong> welche Impfungen<br />

vor einer Reise nötig sind:<br />

Tab. 3: Fragen zur Abklärung der nötigen Impfungen<br />

Reisepläne<br />

Medizinische Vorgeschichte<br />

Impfstatus?<br />

Ges<strong>und</strong>heitszustand<br />

des Reisenden?<br />

<strong>Basis</strong>impfungen komplett oder noch zu ergänzen,<br />

frühere reisespezifische Impfungen<br />

Allergien, vorbestehende Erkrankungen,<br />

Schwangerschaft, Immunschwäche, früher<br />

durchgemachte Masern, Hepatitis usw.<br />

Die vom BAG herausgegebenen Empfehlungen 50 basieren<br />

auf einer Abwägung zwischen dem bestmöglichen Schutz,<br />

den unerwünschten Wirkungen <strong>und</strong> den Kosten.<br />

Obligatorische <strong>und</strong> empfohlene Impfungen 50<br />

Vor jeder Reise sollten die <strong>Basis</strong>impfungen (DTP, MMR,<br />

Hepatitis B, Poliomyelitis, Varizellen; siehe weiter vorne)<br />

kontrolliert <strong>und</strong> bedarfsgerecht auf den neuesten Stand<br />

gebracht werden.<br />

Die reisespezifischen Impfungen lassen sich in zwei Kategorien<br />

einteilen:<br />

1. Obligatorische Impfungen für die Einreise in ein Land:<br />

• Gelbfieber (siehe unter «Einleitung» weiter vorne)<br />

• Meningokokken-Meningitis (quadrivalente Impfung<br />

für Pilgerreisen nach Mekka)<br />

2. Empfohlene Impfungen (je nach Destination, Art der<br />

Reise, persönlichem Risiko):<br />

• Abdominaltyphus<br />

• Cholera (Achtung: in der Südsudanesischen Republik<br />

obligatorisch für Reisende aus Endemiezonen)<br />

• FSME<br />

• Grippe<br />

• Hepatitis A<br />

• Japanische Enzephalitis<br />

• Meningokokken-Meningitis<br />

• Tollwut<br />

Wohin?<br />

Wann?<br />

Wie lange?<br />

Art der Reise?<br />

Reisender?<br />

Wer?<br />

Spezielle Aktivitäten?<br />

Besuchtes Land oder besuchte Länder inkl.<br />

Transitländer, Reiseroute<br />

→ obligatorische <strong>und</strong> empfohlene Impfungen<br />

gemäss www.safetravel.ch oder aktuellem<br />

BAG-Bulletin 50<br />

Datum, Zeit bis zur Abreise, Reisezeit (Jahreszeit)<br />

<strong>und</strong> Dauer<br />

Tourismusreise, Geschäftsreise, Abenteuerreise,<br />

Langzeitaufenthalt, benutzte Transportmittel,<br />

abgelegene Routen, kleines<br />

Budget<br />

Alter, Art des Reisenden<br />

Ar<strong>bei</strong>t mit Tieren, Zweiradfahrer, schlechter<br />

Zugang zu medizinischer Versorgung<br />

Planung der Impfungen 51,52<br />

Idealerweise werden die Impfungen ungefähr 4 bis 6 Wochen<br />

vor der Abreise durchgeführt. Diese Mindestfrist bezweckt<br />

einerseits, dass allfällige unerwünschte Wirkungen<br />

bis zur Abreise wieder abgeklungen sind, <strong>und</strong> andererseits,<br />

dass genügend Zeit zur Verabreichung aller nötigen Impfdosen<br />

für einen ausreichenden Schutz zur Verfügung steht.<br />

Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Impfung überflüssig<br />

oder <strong>und</strong>urchführbar ist, wenn die Abreise kurz bevorsteht<br />

(Last-Minute-Reise). In diesem Fall soll man dem K<strong>und</strong>en<br />

empfehlen, sich mit einem Spezialarzt für Tropenmedizin<br />

<strong>und</strong>/oder Reisemedizin in Verbindung zu setzen.<br />

pharManuel12


→ I m p f b e r a t u n g : B a s i s - u n d R e i s e i m p f u n g e n b e i E r w a c h s e n e n<br />

Unerwünschte<br />

Wirkungen<br />

145<br />

Übersichtstabellen über die wichtigsten impfverhütbaren Krankheiten<br />

Tab. 4: <strong>Basis</strong>- <strong>und</strong> empfohlene Impfungen<br />

Wichtiger Hinweis: Eine aktuelle Übersicht über die zurzeit im Handel erhältlichen Impfstoffe ist <strong>bei</strong> Infovac (www.infovac.ch > Impfstoffe) abrufbar.<br />

Kombinationsimpfstoffe (≥ 3 Erreger)<br />

Gr<strong>und</strong>immunisierung:<br />

D, T, Pa, IPV: Infranrix® DTPa-IPV, Tetravac®<br />

D, T, Pa, IPV, Hib: Infranrix® DTPa-IPV+Hib, Pentavac®<br />

D, T, Pa, IPV, Hib, HB: Infanrix® hexa<br />

MMR, VZV: Priorix-Tetra®<br />

Nachhol- <strong>und</strong> Auffrischimpfungen:<br />

d, T, IPV: Revaxis®<br />

d, T, pa: Boostrix®<br />

d, T, pa, IPV: BoostrixPolio®<br />

Legende :<br />

D: Diphtherie<br />

d: geringere Diphtherie-Antitoxin-Dosis (ab 8 J.)<br />

HB: Hepatitis B<br />

Hib: Haemophilus influenzae Serotyp b<br />

IPV: inaktivierte Poliomyelitis-Vakzine<br />

MMR: Masern/Mumps/Röteln<br />

pa: geringere Pertussis azellulär-Dosis (ab 8 J.)<br />

Pa: Pertussis azellulär<br />

T: Tetanus<br />

VZV: Varizellen<br />

Krankheit Epidemiologie<br />

(CH)<br />

Erreger, Reservoir,<br />

Übertragung<br />

Inkubationszeit<br />

Klinisches Bild Komplikationen Impfung Dosierung Alter –<br />

Minimum<br />

Schutz<br />

von bis<br />

Wirksamkeit<br />

90% Häufig lokale<br />

Reaktionen <strong>und</strong><br />

Allgemeinreaktionen<br />

wie grippeähnliche<br />

oder gastrointestinale<br />

Symptome,<br />

sehr selten<br />

unstillbares Weinen,<br />

Fieberkrämpfe,<br />

Hypotonie-<br />

Hyporeaktivität<br />

Empfohlene <strong>Basis</strong>impfungen für Kinder <strong>und</strong> Erwachsene<br />

Diphtherie Letzter Fall<br />

1983<br />

Erreger: Corynebacterium<br />

diphtheriae;<br />

Reservoir: Mensch;<br />

Übertragung: direkter<br />

Kontakt oder durch kontaminiertes<br />

Material<br />

2–5 T. Rachendiphtherie (<strong>bei</strong>dseitige<br />

Entzündung der Mandeln mit Präsenz<br />

weisslicher adhärenter Membranen;<br />

Halsschmerzen, Fieber);<br />

Kehlkopfdiphtherie (nekrotisierende<br />

Entzündung mit Membranbildung;<br />

Husten, in schweren Fällen<br />

Kehlkopfödem);<br />

Nasendiphtherie (v. a. <strong>bei</strong> Säuglingen<br />

<strong>und</strong> Kleinkindern);<br />

Kutane Diphtherie (selten)<br />

Toxische Komplikationen<br />

(Freisetzung<br />

eines Endotoxins),<br />

Endokarditis oder<br />

periphere Neuropathie<br />

2–6 Wo. nach der<br />

Infektion, Tod<br />

(5–10%)<br />

Inaktiviert,<br />

Toxoid<br />

(+ Tetanus:<br />

< 8 J.: DT<br />

pediatric<br />

Adsorbatimpfstoff,<br />

> 8 J.: Tdpur®)<br />

5–6 Dosen i. m.: 2,<br />

4, 6, 15–24 Mo.,<br />

4–7 J., 11–14/15 J.<br />

(6. Dosis nur dT, ab<br />

8 J. geringere Diph­<br />

therie-Antitoxin-<br />

Dosis, Auffrischimpfung<br />

dT alle 10 J.)<br />

2 Mo. Ab 4 Wo.<br />

bis ca.<br />

10 J.<br />

99%<br />

Tetanus 1–2 Fälle/J. Erreger: Clostridium<br />

tetani;<br />

Reservoir: Pferde <strong>und</strong><br />

andere Tiere;<br />

Übertragung: Kontaminierung<br />

einer W<strong>und</strong>e mit<br />

Bazillen<br />

3–21 T. Muskelspasmen, ausgelöst durch<br />

Toxin, das das Nervensystem<br />

angreift<br />

Generalisierung,<br />

Tod (10%)<br />

Inaktiviert,<br />

Toxoid<br />

(Tetanol®pur;<br />

+ Diphtherie:<br />

siehe<br />

oben)<br />

2 Mo. Ab 4 Wo.<br />

bis >10 J.<br />

70–90%<br />

Pertussis 48/10 5 /J.<br />

(2008)<br />

Erreger: Bordetella pertussis;<br />

Reservoir: Mensch;<br />

Übertragung: Tröpfcheninfektion<br />

oder direkter<br />

Kontakt<br />

7–10 T.<br />

(max. 21 T.)<br />

Charakteristische, oft minutenlange<br />

Hustenstösse (Stakkatohusten),<br />

die mit einem juchzenden<br />

Geräusch <strong>bei</strong>m Einatmen enden,<br />

oft begleitet von schleimigem<br />

Auswurf, manchmal Erbrechen;<br />

5–50 Attacken/24 Std., häufiger<br />

nachts, über 6–10 Wo.<br />

Atemstillstand (v. a.<br />

<strong>bei</strong> Säuglingen),<br />

Pneumonien, Otitis<br />

media, zerebrale<br />

Krampfanfälle, Enzephalopathien,<br />

Tod (<strong>bei</strong> 0,4% der<br />

Säuglinge)<br />

Inaktiviert,<br />

Toxoid, azellulär<br />

2 Mo. Ab 4 Wo.<br />

bis >2 J.<br />

pharManuel12


→ I m p f b e r a t u n g : B a s i s - u n d R e i s e i m p f u n g e n b e i E r w a c h s e n e n<br />

146<br />

Krankheit Epidemiologie<br />

(CH)<br />

Poliomyelitis Letzter Fall<br />

1983<br />

Haemophilus<br />

influenzae<br />

Typ-b-Infektionen<br />

Erreger, Reservoir,<br />

Übertragung<br />

Inkubationszeit<br />

Klinisches Bild Komplikationen Impfung Dosierung Alter –<br />

Minimum<br />

Schutz<br />

von bis<br />

Unerwünschte<br />

Wirkungen<br />

Wirksamkeit<br />

Wenige Fälle<br />

pro Jahr<br />

Erreger: Poliovirus;<br />

Reservoir: Mensch;<br />

Übertragung: direkter<br />

Kontakt (fäkooraler oder<br />

oropharyngealer Weg)<br />

7–14<br />

(3–35) T.<br />

Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit<br />

<strong>und</strong> Erbrechen, schwere Lähmungen<br />

(1%)<br />

Atembeschwerden,<br />

permanente Lähmung<br />

(<strong>bei</strong> fast 50%<br />

der hospitalisierten<br />

Fälle), Tod (<strong>bei</strong> 5% der<br />

hospitalisierten Fälle)<br />

Inaktiviert,<br />

Ganzerreger<br />

(Poliorix®)<br />

5 Dosen i. m.: 2, 4,<br />

6, 15–24 Mo., 4–7 J.<br />

Auffrischimpfung<br />

nur <strong>bei</strong> erhöhtem<br />

Risiko<br />

2 Mo. Ab 4 Wo.<br />

bis<br />

lebenslang?<br />

95–99% Leichte lokale<br />

Reaktionen, Allgemeinreaktionen<br />

wie Fieber, Ruhelosigkeit,<br />

ungewöhnliches<br />

Weinen,<br />

gastrointestinale<br />

Symptome<br />

Masern Ca. 50 Fälle/J.,<br />

<strong>bei</strong> Epidemien<br />

bis 2000<br />

Fälle/J.<br />

Mumps R<strong>und</strong> 1000<br />

Fälle pro Jahr<br />

Erreger: Haemophilus<br />

influenzae Typ b;<br />

Reservoir: Mensch;<br />

Übertragung: Tröpfcheninfektion<br />

2–4 T. Meningitis: meist plötzlicher<br />

Beginn mit Fieber, Erbrechen,<br />

Lethargie <strong>und</strong> meningitischen<br />

Zeichen (gespannte Fontanelle<br />

<strong>bei</strong> Kleinkindern, Nackensteifigkeit<br />

<strong>bei</strong> älteren Patienten) sowie<br />

Bewusstseinsveränderungen; oft<br />

vorher oder gleichzeitig Otitis<br />

media, Mastoiditis oder Sinusitis;<br />

Epiglottitis: meist plötzlicher<br />

Beginn <strong>bei</strong> fiebrigem Kind mit<br />

Heiserkeit, dumpfem Rasselgeräusch<br />

<strong>bei</strong>m Einatmen, klossiger<br />

Sprache <strong>und</strong> starken Halsschmerzen<br />

(Speichel läuft aus dem<br />

M<strong>und</strong>);<br />

seltener Pneumonien, Sepsis,<br />

Arthritis, Cellulitis, Osteomyelitis<br />

<strong>und</strong> Pericarditis<br />

Meningitis: unbehandelt<br />

60–90% Todesfälle,<br />

geistige Behinderung,<br />

Hör- <strong>und</strong> Sehstörungen;<br />

Epiglottitis: akute,<br />

lebensbedrohliche<br />

Atemnot; Sepsis<br />

Inaktiviert,<br />

Konjugatimpfstoff<br />

mit<br />

Polysaccharid-Antigenen<br />

(Hiberix®)<br />

4 Dosen i. m.: 2, 4,<br />

6, 15–18 Mo.<br />

2 Mo. (nur<br />

bis < 5 J.<br />

indiziert)<br />

Ab 4 Wo.<br />

bis<br />

lebenslang?<br />

95% Leichte lokale<br />

Reaktionen<br />

(5–30%), Fieber<br />

(5%)<br />

Röteln Kongenitale<br />

Röteln:<br />

1 Fall alle<br />

2–3 J.<br />

Rötelnfälle:<br />

6/10 5 /J.<br />

Erreger: Paramyxovirus;<br />

Reservoir: Mensch;<br />

Übertragung: Tröpfcheninfektion<br />

oder direkter<br />

Kontakt<br />

ca. 10<br />

(7–18) T.<br />

Fieber, Enanthem, Husten,<br />

Schnupfen, Konjunktivitis, konfluierendes<br />

makulopapuläres Exanthem<br />

Otitis media (5–9%),<br />

Bronchopneumonie<br />

(1–5%), transiente<br />

Immunsuppression,<br />

permanente Hirnschäden<br />

(1‰),<br />

Tod (1 Fall pro 3000)<br />

Lebend,<br />

attenuiert<br />

(Measles<br />

Vaccine)<br />

2 Dosen s. c./i. m.:<br />

12, 15–24 Mo.<br />

(M-M-RVaxPro®,<br />

Priorix®)<br />

1 J.<br />

(6–9 Mo.)<br />

Ab 4 Wo.<br />

bis<br />

lebenslang?<br />

Gelegentlich lokale<br />

Reaktionen, Fieber<br />

(10%), Röteln-<br />

Arthropathie<br />

(5–10% der<br />

geimpften Frauen,<br />

nicht Kinder), rote<br />

Hautflecken oder<br />

Schwellung der<br />

Speicheldrüsen<br />

(2–4%), Fieberkrämpfe<br />

(1 Kind/3000),<br />

reversible Thrombozytopenie<br />

(1 Kind/30 000),<br />

Enzephalitis (1/1<br />

Mio.)<br />

>95%<br />

gegen<br />

Masern<br />

<strong>und</strong><br />

Röteln, ca.<br />

75–90%<br />

gegen<br />

Mumps<br />

Erreger: Mumpsvirus<br />

(Paramyxovirus);<br />

Reservoir: Mensch;<br />

Übertragung:<br />

Tröpfcheninfek tion oder<br />

direkter Kontakt mit<br />

dem Speichel<br />

Erreger: Rötelnvirus<br />

(Rubivirus);<br />

Reservoir: Mensch;<br />

Übertragung: Tröpfcheninfektion,<br />

direkter Kontakt<br />

oder plazentar<br />

2–3 Wo.,<br />

meist<br />

ca. 18 T.<br />

Fieber <strong>und</strong> Schwellung einer oder<br />

mehrerer Speicheldrüsen, meist<br />

der Parotis<br />

Pankreatitis, Orchitis<br />

(10–30% postpubertär),<br />

Oophoritis, aseptische<br />

Meningitis,<br />

Schwerhörigkeit oder<br />

Taubheit (sehr selten)<br />

Lebend,<br />

attenuiert<br />

16–18<br />

(12–23) T.<br />

Charakteristisches, kleinfleckiges<br />

Exanthem, <strong>bei</strong> Kindern meist<br />

keine Allgemeinsymptome, <strong>bei</strong><br />

Erwachsenen Erkältungssymptome,<br />

Lymphknotenvergrösserung<br />

an Hals, Nacken <strong>und</strong> retroaurikulär<br />

Arthralgien (häufig,<br />

v. a. <strong>bei</strong> Frauen), Enzephalitis<br />

(selten), Taubheit<br />

(selten), Embryopathie<br />

mit Fruchttod<br />

oder Fehlbildungen<br />

Lebend,<br />

attenuiert<br />

pharManuel12


→ I m p f b e r a t u n g : B a s i s - u n d R e i s e i m p f u n g e n b e i E r w a c h s e n e n<br />

Unerwünschte<br />

Wirkungen<br />

147<br />

Krankheit Epidemiologie<br />

(CH)<br />

Erreger, Reservoir,<br />

Übertragung<br />

Inkubationszeit<br />

Klinisches Bild Komplikationen Impfung Dosierung Alter –<br />

Minimum<br />

Schutz<br />

von bis<br />

Wirksamkeit<br />

Leichte lokale<br />

Reaktionen (10%),<br />

gelegentlich leichte<br />

Allgemeinreaktion<br />

mit Fieber,<br />

Kopfschmerzen,<br />

Übelkeit, sehr selten<br />

schwere allergische<br />

Reaktionen<br />

(1–2 Fälle/1 Mio.<br />

Impfdosen)<br />

Hepatitis B Ca. 100 akute<br />

Fälle pro Jahr<br />

Erreger: Hepatitis-B-<br />

Virus;<br />

Reservoir: Mensch;<br />

Übertragung: parenteral,<br />

sexuell, vertikal von der<br />

Mutter zum Kind, horizontal<br />

innerhalb Familie<br />

oder beschränkter<br />

Gemeinschaft<br />

45–180 T. Allmählicher Krankheitsbeginn<br />

mit Appetitverlust, vagen Bauchschmerzen,<br />

Übelkeit, Erbrechen,<br />

manchmal Gelenkschmerzen<br />

oder Hautausschlag; häufig Gelbsucht<br />

mit dunklem Urin <strong>und</strong> hellem<br />

Stuhl<br />

Chronizität (<strong>bei</strong><br />

5–10% der Erwachsenen<br />

<strong>und</strong> <strong>bei</strong> bis zu<br />

90% der Säuglinge),<br />

Leberzirrhose oder<br />

Leberkarzinom, Tod<br />

( 16 J. pro<br />

Jahr<br />

Erreger: Varicella zoster-<br />

Virus (Herpesgruppe);<br />

Reservoir: Mensch;<br />

Übertragung: Tröpfcheninfektion<br />

oder direkter<br />

Kontakt<br />

2–3 Wo.,<br />

meist<br />

13–17 T.<br />

Plötzlich einsetzendes, mildes<br />

Fieber <strong>und</strong> juckendes Exanthem<br />

mit typischen, schubweise auftretenden<br />

Effloreszenzen, v. a. am<br />

Stamm (Makula → Papula → Vesikula<br />

→ Kruste), Schleimhäute<br />

(M<strong>und</strong>, Konjunktiven) können<br />

mitbetroffen sein<br />

Bakterielle Superinfektionen,<br />

Pneumonie,<br />

sehr selten Cerebellitis,<br />

Enzephalitis,<br />

Apoplexie, Thrombozytopenie;<br />

selten<br />

kongenitale Fehlbildungen;<br />

<strong>bei</strong> Immunsupprimierten<br />

Gefahr<br />

eines fulminanten, oft<br />

tödlichen Verlaufs;<br />

Herpes zoster <strong>bei</strong><br />

späterer Reaktivierung;<br />

Tod (2 auf<br />

100 000 <strong>bei</strong> Kindern,<br />

30 auf 100 000 <strong>bei</strong><br />

Erwachsenen)<br />

Lebend,<br />

attenuiert<br />

(Varilrix®,<br />

Varivax®)<br />

2 Dosen s. c.:<br />

11–15 J.<br />

(Intervall: ≥ 1 Mo.)<br />

9 Mo. Ab 4 Wo.,<br />

vermutlich<br />

langdauernd<br />

Lokale Reaktionen<br />

(25%); Fieber,<br />

Myalgien, Krankheitsgefühl<br />

(5%);<br />

allergische Reaktionen<br />

selten<br />

Saisonale<br />

Grippe<br />

Ca. 100 000–<br />

250 000 Fälle/J.<br />

Erreger: Influenza-Virus,<br />

Typen A, B <strong>und</strong> C;<br />

Reservoir: Mensch, Tiere<br />

(Wasservögel, Schwein);<br />

Übertragung: Tröpfcheninfektion<br />

<strong>und</strong> direkter<br />

Kontakt<br />

48–72 Std.<br />

(1–7 T.)<br />

Plötzlicher Beginn mit Fieber,<br />

Schüttelfrost, Abgeschlagenheit,<br />

Kopf- <strong>und</strong> Gliederschmerzen, später<br />

trockener Husten, schmerzende<br />

Brust<br />

Bakterielle Superinfektionen<br />

der Atemwege,<br />

v. a. <strong>bei</strong> Personen<br />

> 65. J., Chronischkranken<br />

<strong>und</strong><br />

Säuglingen: Sinusitis,<br />

Otitis media, Bronchitis,<br />

Pneumonie;<br />

durchschnittlich<br />

1000–5000 Hospitalisierungen<br />

<strong>und</strong><br />

420 Todesfälle (<strong>bei</strong><br />

hoher Virulenz bis<br />

1500) jährlich<br />

Inaktiviert<br />

(Split [Fluarix®,<br />

Mutagrip®],<br />

Subunit<br />

[Agrippal®,<br />

Influvac®],<br />

virosomal<br />

[Inflexal®<br />

V] oder<br />

aduviert<br />

[Fluad®]);<br />

Zusammensetzung<br />

jährlich neu<br />

nach WHO-<br />

Vorgaben<br />

1 Dosis s. c./i. m.<br />

jährlich<br />

(<strong>Basis</strong>impfung für<br />

Erwachsene > 65 J.)<br />

6 Mo. Ab<br />

2 Wo.;<br />

ca. 6 Mo.,<br />

nach<br />

4 Mo.<br />

abnehmend<br />

Ca.<br />

70–90%<br />

<strong>bei</strong> Personen<br />

< 50 J. <strong>und</strong><br />

ca. 30–50%<br />

<strong>bei</strong> Personen<br />

> 50 J.<br />

pharManuel12


→ I m p f b e r a t u n g : B a s i s - u n d R e i s e i m p f u n g e n b e i E r w a c h s e n e n<br />

148<br />

Unerwünschte<br />

Wirkungen<br />

Schutz<br />

von bis<br />

Klinisches Bild Komplikationen Impfung Dosierung Alter –<br />

Minimum<br />

Erreger, Reservoir,<br />

Übertragung<br />

Krankheit Epidemiologie<br />

(CH)<br />

ca. 95% Lokale Reaktionen<br />

(25–50%); Allgemeinreaktion<br />

mit<br />

Fieber, Kopfschmerzen,<br />

Müdigkeit (10%);<br />

schwere allergische<br />

Reaktionen<br />

sehr selten<br />

9 J. Ab<br />

4 Wo. bis<br />

> 5 J.<br />

(wahrscheinlich<br />

länger)<br />

3 Dosen i. m.: Mädchen<br />

11–14 J.<br />

(Intervall: 1–2,<br />

6 Mo.)<br />

Inaktiviert,<br />

rekombinant,<br />

bivalent<br />

(Cervarix®)<br />

resp.<br />

tetravalent<br />

(Gardasil®)<br />

Zervixdysplasien<br />

(Cervical Intraepithelial<br />

Neoplasia; 5000<br />

neue Fälle/J.) <strong>und</strong><br />

Zervixkarzinome (250<br />

neue Fälle/J.) durch<br />

Hochrisiko-Viren<br />

Klinisches Bild je nach Virustyp:<br />

≥30 Typen lösen genitale<br />

Schleimhautveränderungen (z. B.<br />

Condyloma acuminata, flache<br />

Papillome) aus; Typ 6 <strong>und</strong> 11<br />

zusammen für 90% der Genitalwarzen<br />

verantwortlich; ca.<br />

17 Typen wirken onkogen (Typ 16<br />

<strong>und</strong> 18 zusammen für ca. 70% der<br />

Zervixkarzinome verantwortlich;<br />

seltener Penis- <strong>und</strong> andere genitale<br />

Karzinome)<br />

Für Warzen:<br />

2 bis 3 Mo.,<br />

max. bis 20<br />

Mo.<br />

Erreger: Human Papillomavirus<br />

(DNS-Viren);<br />

Reservoir: Mensch;<br />

Übertragung: direkter<br />

Kontakt (genitale Warzen<br />

meist durch<br />

Geschlechtsverkehr), <strong>bei</strong><br />

der Geburt<br />

70–80 % der<br />

sexuell aktiven<br />

Frauen <strong>und</strong><br />

Männer im<br />

Verlauf des<br />

Lebens<br />

Inkubationszeit<br />

Wirksamkeit<br />

Papillomaviren-Infektionen<br />

2 J. ? Lokale Reaktionen,<br />

leichtes Fieber<br />

(häufig)<br />

1 Dosis s. c/i. m.<br />

(<strong>Basis</strong>impfung für<br />

Erwachsene > 65 J.)<br />

Inaktiviert,<br />

23-valenter<br />

Polysaccharid<br />

impfstoff<br />

(Pneumovax®<br />

23)<br />

Hirnschäden (Taubheit,<br />

geistige Behinderung),<br />

Sepsis, Tod<br />

(ca. 100 Fälle/J.)<br />

Pneumonie, Otitis media, Sinusitis,<br />

Meningitis<br />

2–5 T. oder<br />

länger<br />

Erreger: Streptococcus<br />

pneumoniae;<br />

Reservoir: Mensch;<br />

Übertragung: Tröpfcheninfektion,<br />

endogen<br />

(Besiedlung des Nasen-<br />

Rachen-Raums)<br />

Ca. 1000 invasive<br />

Er krankun<br />

gen/J.<br />

(Menin gitis,<br />

Sepsis)<br />

Pneumokokken-Infektionen<br />

Empfohlene ergänzende Impfungen<br />

2 Mo. 83–98%<br />

(1–4 J.);<br />

93–96%<br />

(11–18 J.)<br />

2 Dosen i. m.: 12–15<br />

Mo. <strong>und</strong> 11–15 J.<br />

Inaktiviert,<br />

Konjugat<br />

(Meningitec®,<br />

Menjugate®,<br />

Neis-Vac C®)<br />

2–10 T. Meningitis Hirnschäden (Taubheit,<br />

Lähmungen,<br />

geistige Behinderung),<br />

Sepsis, Tod<br />

(20%)<br />

Erreger: Neisseria meningitidis<br />

C;<br />

Reservoir: Mensch (ca.<br />

10–15% asymptomatische<br />

Träger);<br />

Übertragung: Tröpfcheninfektion<br />

Ca. 65 invasive<br />

Erkrankungen/J.<br />

Meningo­<br />

kokken-<br />

Meningitis<br />

(C) a<br />

6 Wo. > 90% Lokale Reaktionen<br />

(20–50%), Fieber<br />

(25–40%), Fieberkrampf<br />

(0,1%)<br />

3 Dosen i. m.: 2, 4<br />

<strong>und</strong> 12 Mo. (ergänzende<br />

Impfung für<br />

Kinder < 5 J.)<br />

Siehe unter «Empfohlene <strong>Basis</strong>impfungen» Inaktiviert,<br />

13-valenter<br />

Konjugatimpfstoff<br />

(Prevenar®<br />

13)<br />

Lokale Reaktionen<br />

(4–88%), Fieber<br />

(3–41%), Fieberkrampf<br />

Pneumokokken-Infektionen<br />

Für Risikogruppen/-situationen empfohlene Impfungen (Auswahl)<br />

≥ 95% Lokale Reaktionen<br />

(30%); gelegentlich<br />

Allgemeinreaktion<br />

mit<br />

Kopfschmerzen,<br />

Müdigkeit, Muskelschmerzen,<br />

Übelkeit<br />

<strong>und</strong> Gelenkschmerzen,<br />

sehr<br />

selten schwere allergische<br />

Reaktionen<br />

<strong>und</strong> neurologische<br />

Erscheinungen<br />

6 J. (1 J.) Ab<br />

4 Wo. bis<br />

ca. 10 J.<br />

3 Dosen i. m. (Intervall:<br />

1, 5–12 Mo., je<br />

nach Impfstoff )<br />

Auffrischimpfung<br />

alle 10 J.<br />

Inaktiviert,<br />

Ganzerreger<br />

(Encepur® N,<br />

FSME-<br />

Immun®<br />

0.25/CC)<br />

Häufig Restbeschwerden<br />

(Müdigkeit, Kopfschmerzen,<br />

Schwindel<br />

etc.) <strong>und</strong> -schäden<br />

(z. B. Lähmungen),<br />

in 1% tödlicher<br />

Ausgang (v. a. <strong>bei</strong><br />

älteren Personen)<br />

Phase 1: grippale Symptome (Fieber,<br />

Kopf- <strong>und</strong> Gliederschmerzen);<br />

Phase 2: Meningitis oder Meningoenzephalitis<br />

(Kopfschmerzen,<br />

Nackensteifigkeit, Fieber bis 40 °C,<br />

Übelkeit, Erbrechen, Sprachstörungen,<br />

Schwindel, Krämpfe,<br />

Bewusstseinstrübung <strong>und</strong> Lähmungen)<br />

1–2 Wo.<br />

(2–28 T.)<br />

Erreger: FSME-Virus (Flavivirus);<br />

Reservoir: Zecken <strong>und</strong><br />

Wirbeltiere;<br />

Übertragung: Stich einer<br />

infizierten Zecke (meist<br />

Ixodes ricinus)<br />

FSME 100–120<br />

Fälle/J.<br />

a<br />

Siehe auch Meningokokken-Meningitis (A, B, C, Y, W135) in Tabelle 5<br />

pharManuel12


→ I m p f b e r a t u n g : B a s i s - u n d R e i s e i m p f u n g e n b e i E r w a c h s e n e n<br />

Unerwünschte<br />

Wirkungen<br />

Inkubationszeit<br />

Wirksamkeit<br />

Schutz<br />

von bis<br />

Klinisches Bild Komplikationen Impfung Dosierung Alter –<br />

Minimum<br />

Erreger, Reservoir,<br />

Übertragung<br />

Krankheit Epidemiologie<br />

(CH)<br />

Kontraindikationen:<br />

Inaktivierte Impfstoffe: akute Krankheiten, Allergie auf Impfstoffbestandteile, Komplikationen nach vorangegangener Impfung, ungenügende Immunkompetenz, schwere Gerinnungsstörungen<br />

Lebendimpfstoffe: akute, fieberhafte Erkrankungen; Immunsuppression (z. B. Chemotherapie, Kortikoide, HIV-Patienten); Gammaglobulin-Verabreichung <strong>und</strong> Bluttransfusion bis 3 Monate nach Impfung; andere Lebendimpfstoffe (1–28 T.<br />

davor oder danach); Schwangerschaft<br />

Pertussisimpfung: Enzephalopathie innert 7 T. nach früherer DTP(a)-Impfung<br />

Quellen<br />

B<strong>und</strong>esamt für Ges<strong>und</strong>heit: www.bag.admin.ch (Stand: September 2011)<br />

Guide des vaccinations 2008: www.inpes.sante.fr<br />

Pharmactuel: Reisemedizin, Nr. 6 (2006)<br />

PharmaDigest, Schweizerischer Apothekerverband (2011)<br />

Santé et Services sociaux Québec: www.msss.gouv.qc.ca/sujes/santepub/vaccination/index.php?<br />

id=151,171,0,0,1,0 (2011)<br />

Tropimed: www.tropimed.com (Stand: September 2011)<br />

Abkürzungen<br />

J.: Jahre<br />

Mo.: Monate<br />

Std.: St<strong>und</strong>en<br />

T.: Tage<br />

Wo.: Wochen<br />

149<br />

pharManuel12


→ I m p f b e r a t u n g : B a s i s - u n d R e i s e i m p f u n g e n b e i E r w a c h s e n e n<br />

150<br />

Unerwünschte<br />

Wirkungen<br />

Tab. 5: <strong>Reiseimpfungen</strong><br />

Wichtiger Hinweis: Eine aktuelle Übersicht über die zurzeit im Handel erhältlichen Impfstoffe ist <strong>bei</strong> Infovac (www.infovac.ch > Impfstoffe) abrufbar.<br />

Krankheit Verbreitung Erreger, Reservoir,<br />

Übertragung<br />

Inkubationszeit<br />

Klinisches Bild Komplikationen Impfung Dosierung Alter –<br />

Minimum<br />

Schutz<br />

von bis<br />

<strong>Basis</strong>impfungen: Vor jeder Reise sollten die <strong>Basis</strong>impfungen (Tab. 4) kontrolliert <strong>und</strong> wenn nötig ergänzt <strong>und</strong> aufgefrischt werden.<br />

Wirksamkeit<br />

> 99% Allgemeinreaktionen<br />

(Fieber,<br />

Müdigkeit), neurotrope<br />

(4–6/Mio.<br />

Dosen) <strong>und</strong> viszerotrope<br />

(3–5/Mio.)<br />

Reaktionen, multiples<br />

Organversagen,<br />

allergische<br />

Reaktionen gegen<br />

Hühner eiweiss¸<br />

häufiger <strong>bei</strong> Personen<br />

> 60 J.<br />

Obligatorische <strong>Reiseimpfungen</strong><br />

Gelbfieber<br />

(muss in<br />

internationalem<br />

Impfausweis<br />

eingetragen<br />

werden)<br />

Afrika, Zentral<strong>und</strong><br />

Südamerika<br />

Erreger: Gelbfiebervirus<br />

(Amaril-Virus);<br />

Vektor: tagaktive Mücke<br />

des Typs Aedes (Stegomia)<br />

Reservoir: Affen,<br />

Vektoren;<br />

Übertragung: Mückenstich<br />

3–6 T. 1. Grippephase: abrupt auftretendes,<br />

hohes Fieber mit Kopf-, Gliederschmerzen,<br />

Schüttelfrost <strong>und</strong><br />

Übelkeit<br />

2. Phase <strong>bei</strong> 15% der Patienten<br />

(siehe Komplikationen)<br />

Gelbsucht, Hämorrhagien,<br />

Koma, Schock,<br />

Tod (20–50%)<br />

Lebend,<br />

attenuiert<br />

(Stamaril®)<br />

1 Inj. s. c. Kinder > 9<br />

Mo. (> 6 Mo.<br />

<strong>bei</strong> hohem<br />

Risiko)<br />

Erwachsene<br />

> 60 J.:<br />

Impfung nur<br />

<strong>bei</strong> hohem<br />

Erkrankungsrisiko<br />

10 T. ,<br />

Auffrischimpfung<br />

alle 10 J.<br />

Meningo­<br />

kokken-<br />

Meningitis<br />

(A, B, C, Y,<br />

W135)<br />

41–84% Mittelschwere<br />

Reaktionen, hauptsächlich<br />

lokales<br />

Erythem während<br />

1–2 T., Schmerz<br />

<strong>und</strong> eingeschränkte<br />

Beweglichkeit<br />

an Injektionsstelle,<br />

selten mässiges<br />

Fieber<br />

Weltweit, Afrika<br />

südlich der<br />

Sahara (Meningitisgürtel)<br />

Erreger: Neisseria menigitidis<br />

A, B, C, Y <strong>und</strong> W135;<br />

Reservoir: Mensch;<br />

Übertragung: Tröpfcheninfektion<br />

(enger Kontakt)<br />

2–10 T.<br />

(meist<br />

3–4 T.)<br />

Meningitis: hohes Fieber, Kopfschmerzen,<br />

Nackensteife, Übelkeit,<br />

Erbrechen, Lichtscheu, Exanthem<br />

Hirnschäden (Taubheit,<br />

Lernstörungen),<br />

Sepsis<br />

Polysacch a­<br />

rid impfstoff<br />

Serogruppen<br />

A, C, W135, Y<br />

(Mencevax®)<br />

> 2–5 J.: 2 Dosen<br />

s. c., Intervall: 1 J.;<br />

> 5 J.: 1 Dosis s. c.<br />

> 2 J. Dauer:<br />

3–5 J.<br />

Konjugatimpfstoff<br />

Serogruppen<br />

A, C, W135, Y<br />

(Menveo®)<br />

81–95% Lokalreaktionen,<br />

Fieber, Kopfschmerzen,<br />

Myalgien<br />

> 11 J.: 1 Dosis i. m. > 11 J. (offlabel<br />

> 1 J.)<br />

(ab 56 J.<br />

ungenügende<br />

Datenlage)<br />

1–2 Wo.<br />

bis ≥ 3 J.<br />

Empfohlene Impfungen (Auswahl)<br />

ca. 50% Selten leichte<br />

Übelkeit, Bauchschmerzen,<br />

Diarrhö,<br />

Exanthem,<br />

Fieber<br />

Abdominaltyphus<br />

Südasien,<br />

West- <strong>und</strong><br />

Zentralafrika<br />

Erreger: Salmonella<br />

typhi, Salmonella paratyphi<br />

A, B, C;<br />

Reservoir: Mensch;<br />

Übertragung: fäkal-oral,<br />

kontaminierte Nahrungsmittel<br />

oder verseuchtes<br />

Wasser<br />

1–3 Wo. Fieber (lang dauernd, hoch),<br />

Unwohlsein, Kopfschmerzen, Verdauungsbeschwerden<br />

(Obstipation,<br />

Diarrhö, Bauchschmerzen),<br />

Hautausschlag, Spleno- <strong>und</strong><br />

Hepatomegalie<br />

Schädigung des Nerven-<br />

oder Herz-Kreislauf-Systems,<br />

Kollaps,<br />

Herzrhythmusstörungen<br />

Lebend,<br />

attenuiert<br />

(Vivotif®)<br />

1 Kaps. p. o. nüchtern<br />

an T. 1, 3, 5<br />

(nicht gleichzeitig<br />

mit Antibiotika<br />

oder Malariamedikamenten<br />

wie<br />

Mefloquin <strong>und</strong><br />

Doxycyclin)<br />

Kinder > 5 J.<br />

(off-label ><br />

2 J.)<br />

2 Wo.<br />

nach letzter<br />

Dosis,<br />

ca. 1 J.,<br />

<strong>bei</strong> Dauerexposition<br />

3–7 J.<br />

Inaktiviert 1 Dosis s. c. oder<br />

(Typhim-Vi®) a i. m.<br />

Lokalreaktionen,<br />

leichte Kopfschmerzen,<br />

moderater<br />

Fieberschub<br />

> 2 J. 7 T.<br />

(Auffrischung<br />

nach<br />

2–3 J.)<br />

a<br />

In der Schweiz nicht registriert, in Impfzentren erhältlich<br />

pharManuel12


→ I m p f b e r a t u n g : B a s i s - u n d R e i s e i m p f u n g e n b e i E r w a c h s e n e n<br />

Unerwünschte<br />

Wirkungen<br />

151<br />

Krankheit Verbreitung Erreger, Reservoir,<br />

Übertragung<br />

Inkubationszeit<br />

Klinisches Bild Komplikationen Impfung Dosierung Alter –<br />

Minimum<br />

Schutz<br />

von bis<br />

Wirksamkeit<br />

61–86% < 1%, gastrointestinal<br />

(Bauchschmerzen,<br />

Diarrhö,<br />

Übelkeit,<br />

Erbrechen), andere<br />

sehr selten<br />

Cholera Weite Teile<br />

Asiens <strong>und</strong><br />

Afrikas, Süd<strong>und</strong><br />

Zentralamerika<br />

Erreger: Vibrio cholerae;<br />

Reservoir: Mensch;<br />

Übertragung: kontaminiertes<br />

Wasser <strong>und</strong><br />

Lebensmittel, seltener<br />

direkter Kontakt<br />

Einige Std.<br />

bis 5 T.<br />

(meist<br />

2–3 T.)<br />

Wässrige Diarrhö, Bauchkrämpfe,<br />

z. T. Erbrechen, Dauer: 2–6 T.<br />

Dehydratation, Azidose,<br />

Schock, Tod<br />

(unbehandelt 50%,<br />

mit Therapie < 2%)<br />

Oral, inaktiviert<br />

(Dukoral®)<br />

2 Dosen p. o.,<br />

Intervall: 1 Wo.<br />

Kinder > 6 J.<br />

Kinder von 2<br />

bis 6 J.: ½<br />

des Brausegranulats<br />

+<br />

gesamte<br />

Impfstoffsuspension<br />

Ab 1 Wo.<br />

nach<br />

2. Dosis<br />

bis 4–6<br />

Mo.<br />

> 99% Lokalreaktionen,<br />

unspezifische Allgemeinreaktionen<br />

(Kopfschmerzen,<br />

Unwohlsein, Fieber,<br />

Übelkeit,<br />

Erbrechen, Appetitlosigkeit)<br />

von<br />

kurzer Dauer<br />

Hepatitis A Weltweit, v. a.<br />

Länder mit<br />

ungünstigen<br />

hygienischen<br />

Verhältnissen<br />

Erreger: Hepatitis A-Virus;<br />

Reservoir: Mensch;<br />

Übertragung: fäkal-oral,<br />

direkt, durch kontaminierte<br />

Nahrungsmittel<br />

oder verseuchtes Wasser<br />

15–50 T.<br />

(durchschnittlich<br />

30 T.)<br />

Fieber, Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit,<br />

Übelkeit, Bauchschmerzen,<br />

nach einigen Tagen<br />

Gelbsucht; Krankheitsdauer<br />

1–12 W. (Rekonvaleszenz bis 6<br />

Mo.)<br />

Fulminante Hepatitis<br />

(< 0,1%), Tod (2% <strong>bei</strong><br />

Personen ≥ 40 J.)<br />

Inaktiviert<br />

(Epaxal®,<br />

Havrix®)<br />

Kombination<br />

mit Hepatitis<br />

B: Twinrix®<br />

2 Dosen i. m.,<br />

Intervall: 6–12 Mo.<br />

Erwachsene<br />

> 18 J.:<br />

Epaxal®,<br />

Havrix® 1440<br />

Kinder <strong>und</strong><br />

Jugendliche<br />

< 18 J.: Havrix®<br />

720<br />

(Twinrix® ><br />

1 J.)<br />

2 Wo.<br />

(wahrsch.<br />

früher)<br />

lebenslang<br />

96% Lokalreaktionen,<br />

Kopf- <strong>und</strong> Gliederschmerzen<br />

(20<br />

resp. 13%)<br />

Hepatitis B Siehe Tab. 4 unter «Empfohlene <strong>Basis</strong>impfungen»<br />

Japanische<br />

Enzephalitis<br />

Asien, Ozeanien,<br />

Pazifik<br />

Erreger: Japanische<br />

Enzephalitis-Virus;<br />

Vektor: abend- <strong>und</strong><br />

nachtaktive Mücken der<br />

Gruppe Culex <strong>und</strong> Aedes;<br />

Reservoir: Schweine,<br />

Wildvögel, selten<br />

Mensch <strong>und</strong> Vieh;<br />

Übertragung: Mückenstich<br />

5–15 T.<br />

(durchschnittl.<br />

7 T.)<br />

> 95% asymptomatisch; leichte<br />

Verläufe mit Fieber <strong>und</strong> Kopfschmerzen;<br />

schwere Verläufe<br />

(0,5%) mit Meningitis mit hohem<br />

Fieber, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen,<br />

Bewusstseinsstörungen<br />

Neuropsychiatrische<br />

Spätfolgen: Morbus<br />

Parkinson, konvulsive<br />

Störungen, Paralyse,<br />

mentaler Rückstand,<br />

Tod (0,3–30%)<br />

Inaktiviert,<br />

Adsorbat<br />

(Ixiaro®)<br />

2 Dosen i. m. (Intervall:<br />

28 T.)<br />

Erwachsene<br />

> 18 J. (off<br />

label > 3 J.)<br />

1 Wo.<br />

nach<br />

2. Dosis,<br />

ca. 2 J.<br />

Lokalreaktionen<br />

(25%); Fieber,<br />

Myalgien, Krankheitsgefühl<br />

(5%);<br />

allergische Reaktionen<br />

selten<br />

Saisonale<br />

Grippe<br />

Weltweit<br />

(nördl. Hemisphäre:<br />

November bis<br />

März; südl.<br />

Hemisphäre:<br />

April bis September;<br />

Tropen:<br />

ganzjährig)<br />

Siehe unter <strong>Basis</strong>impfungen Spezifischer<br />

Impfstoff für<br />

südl. Hemisphäre<br />

(in<br />

spezialisierten<br />

Impfzentren<br />

verfügbar)<br />

1 Dosis i. m. (s. c.) 6 Mo. Ab<br />

2 Wo.;<br />

ca. 6 Mo.,<br />

nach<br />

4 Mo.<br />

abnehmend<br />

Ca.<br />

70–90%<br />

<strong>bei</strong> Personen<br />

< 50 J. <strong>und</strong><br />

ca.<br />

30–50%<br />

<strong>bei</strong> Personen<br />

> 50 J.<br />

pharManuel12


→ I m p f b e r a t u n g : B a s i s - u n d R e i s e i m p f u n g e n b e i E r w a c h s e n e n<br />

152<br />

Unerwünschte<br />

Wirkungen<br />

Inkubationszeit<br />

Wirksamkeit<br />

Schutz<br />

von bis<br />

Klinisches Bild Komplikationen Impfung Dosierung Alter –<br />

Minimum<br />

Krankheit Verbreitung Erreger, Reservoir,<br />

Übertragung<br />

> 99% Gelegentlich<br />

Lokalreaktionen,<br />

selten Allgemeinreaktionen,<br />

gelegentlich<br />

Überempfindlichkeitsreaktionen<br />

3–13 T. nach<br />

Auffrischimpfung.<br />

Berichte über sehr<br />

seltene Fälle<br />

(< 1/1 Mio.) eines<br />

postvakzinalen<br />

Guillain-Barré-Syndroms<br />

Antikörper<br />

vorhanden<br />

nach<br />

7–10 T.,<br />

während<br />

2–10 J.<br />

Kinder: keine<br />

Einschränkung,<br />

Impfung<br />

wie<br />

Erwachsene<br />

Präexpos. Impfung:<br />

3 Inj. s. c. an T. 0, 7,<br />

21 (oder 28);<br />

1 Auffrischimpfung<br />

n. 1 J.<br />

Postexpos. Impfung<br />

für nicht/ungenügend<br />

geimpfte<br />

Pers.: IG <strong>und</strong> Impfung<br />

mit 5 Dosen:<br />

1. Dosis innerh. 24<br />

Std., dann an T. 3, 7,<br />

14 <strong>und</strong> 28;<br />

Postexpos. Impfung<br />

für vorgeimpfte<br />

Pers.: keine IG, Impfung<br />

mit 2 Dosen<br />

an T. 0 <strong>und</strong> 3; AK-<br />

Kontrolle an T. 14<br />

Inaktiviert,<br />

gezüchtet<br />

auf embryonalen<br />

Hühnerzellen<br />

(Rabipur®)<br />

oder auf<br />

humanen<br />

Fibroblasten<br />

(Tollwut-<br />

Impfstoff<br />

Mérieux®)<br />

Prodromalphase mit Parästhesien<br />

oder Pruritus <strong>bei</strong> Bissw<strong>und</strong>e;<br />

spastische Tollwut mit Agitation;<br />

stumme Tollwut mit aufsteigender<br />

Lähmung; immer tödlich<br />

20–60 T.<br />

(wenige<br />

Tage bis<br />

mehrere<br />

Jahre)<br />

Erreger: Lyssavirus;<br />

Infektionsquelle <strong>und</strong><br />

Reservoir: H<strong>und</strong>e, Katzen,<br />

Füchse, Wölfe,<br />

Affen, Fledermäuse, selten<br />

Vieh;<br />

Übertragung: Direktkontakt<br />

von verletzter Haut<br />

mit Speichel eines infizierten<br />

Tieres<br />

Tollwut Weltweit<br />

(Asien, Afrika,<br />

Osteuropa,<br />

Amerika)<br />

Schutz 2<br />

Wo. nach<br />

der 3. Inj.,<br />

während<br />

2–5 J.<br />

Kontraindikationen:<br />

Inaktivierte Impfstoffe: akute Krankheiten, Allergie auf Impfstoffbestandteile, Komplikationen nach vorangegangener Impfung, ungenügende Immunkompetenz, schwere Gerinnungsstörungen<br />

Lebendimpfstoffe: akute, fieberhafte Erkrankungen; Immunsuppression (z. B. Chemotherapie, Kortikoide, HIV-Patienten); Gammaglobulin-Verabreichung <strong>und</strong> Bluttransfusion bis 3 Monate nach Impfung; andere Lebendimpfstoffe (1–28 T.<br />

davor oder danach); Schwangerschaft<br />

Quellen<br />

B<strong>und</strong>esamt für Ges<strong>und</strong>heit: www.bag.admin.ch (Stand: September 2011)<br />

Guide des vaccinations 2008: www.inpes.sante.fr<br />

Pharmactuel: Reisemedizin, Nr. 6 (2006)<br />

PharmaDigest, Schweizerischer Apothekerverband (2011)<br />

Santé et Services sociaux Québec: www.msss.gouv.qc.ca/sujes/santepub/vaccination/index.php?id=151,171,0,0,1,0<br />

(2011)<br />

Tropimed: www.tropimed.com (Stand: September 2011)<br />

Abkürzungen<br />

IG : Immunglobuline<br />

J.: Jahre<br />

Mo.: Monate<br />

Std.: St<strong>und</strong>en<br />

T.: Tage<br />

Wo.: Wochen<br />

pharManuel12


→ I m p f b e r a t u n g : B a s i s - u n d R e i s e i m p f u n g e n b e i E r w a c h s e n e n<br />

Weiterführende Informationen<br />

Internet<br />

Elektronischer Impfausweis<br />

• Elektronischer Impfausweis der Schweiz: www.meineimpfungen.ch<br />

• Viavac: siehe unter «Informatikprogramm» weiter hinten<br />

Websites mit den offiziellen Schweizer Empfehlungen<br />

• BAG, B<strong>und</strong>esamt für Ges<strong>und</strong>heit:<br />

• Impfungen, Reisemedizin: www.admin.ch/bag/<br />

infekt/impfung/d/index.htm; www.sichimpfen.ch<br />

• BAG Bulletin: www.bag.admin.ch > Dokumentation<br />

> Publikationen<br />

• Swissmedic: www.swissmedic.ch > Produktbereiche ><br />

Betäubungsmittel: Reisen mit betäubungsmittelhaltigen<br />

Medikamenten<br />

• Safetravel: www.safetravel.ch, Empfehlungen des Expertenkomitees<br />

für Reisemedizin (EKRM) nach Ländern,<br />

für Laien<br />

• Tropimed: www.tropimed.ch, Schweizer Empfehlungen<br />

für Fachpersonen, im Abonnement (kostenpflichtig)<br />

Schweizer Informationen über Impfungen<br />

• BAG, B<strong>und</strong>esamt für Ges<strong>und</strong>heit: www.bag.admin.ch<br />

> Themen > Krankheiten <strong>und</strong> Medizin > Infektionskrankheiten<br />

> Impfungen<br />

• InfoVac: www.infovac.ch, Informations- <strong>und</strong> Konsultationsstelle<br />

für Impffragen der Universität Genf unter<br />

der Schirmherrschaft der Schweizerischen Gesellschaft<br />

für Pädiatrie <strong>und</strong> des BAG; für Laien <strong>und</strong> Fachpersonen<br />

(kostenpflichtiges Abonnement) mit Zugang<br />

zum monatlichen Impfbulletin; Antworten auf Anfragen<br />

von Abonnenten via Kontaktformular innerhalb<br />

von 24 bis 48 St<strong>und</strong>en<br />

• Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie: www.swisspaediatrics.org<br />

• Forum Praxispädiatrie: www.praxispaediatrie.ch/<br />

impfen/infofuereltern/index<br />

• Grippe:<br />

• BAG, B<strong>und</strong>esamt für Ges<strong>und</strong>heit: Informationen<br />

über saisonale <strong>und</strong> pandemische Grippe: www.<br />

grippe.admin.ch, www.impfengegengrippe.ch<br />

• Nationales Zentrum für Influenza:<br />

www.influenza.ch<br />

• WHO, World Health Organization: Informationen<br />

über Grippe (englisch <strong>und</strong> französisch): www.<br />

who.int/topics/influenza/en/<br />

Internationale Websites für Impfungen<br />

• WHO, Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation: www.who.int/<br />

immunization<br />

• USA:<br />

• CDC, Centers for Disease Control and Prevention:<br />

Vaccines and Immunizations: www.cdc.gov/<br />

vaccines/default.htm<br />

• Infectious Diseases Society of America:<br />

www.idsociety.org<br />

• Deutschland: Robert Koch Institut, Deutsches B<strong>und</strong>esinstitut<br />

im Geschäftsbereich des B<strong>und</strong>esministeriums<br />

für Ges<strong>und</strong>heit: www.rki.de<br />

• Österreich: http://bmg.gv.at/home/Schwerpunkte/<br />

Praevention/Impfen/<br />

• Frankreich:<br />

• Institut national de prévention et d’éducation à la<br />

santé, France: www.inpes.sante.fr > Espaces thématiques:<br />

Vaccination<br />

• Bulletin épidémiologique hebdomadaire:<br />

www.invs.sante.fr/beh/<br />

Internationale Websites für Reisemedizin<br />

• WHO, Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation:<br />

• International Travel and Health: www.who.int/ith<br />

(englisch)<br />

• Links auf nationale reisemedizinische Seiten:<br />

www.who.int/ith/links/national_links/en/<br />

index.html#<br />

• CDC, Centers for Disease Control and Prevention,<br />

USA: Health Information for International Travel:<br />

wwwn.cdc.gov/travel/contentYellowBook.aspx (englisch)<br />

• The International Society of Travel Medicine:<br />

www.istm.org (gute Links)<br />

Informatikprogramm mit den offiziellen Schweizer Empfehlungen<br />

Viavac: medizinische Impfsoftware zur Berechnung des<br />

individuellen Impfstatus gemäss den offiziellen schweizerischen<br />

Impfempfehlungen des BAG <strong>und</strong> der EKIF, empfohlen<br />

von <strong>pharmaSuisse</strong> <strong>und</strong> der Vereinigung der Kantonsärzte<br />

der Schweiz: www.viavac.ch<br />

Bücher<br />

Deutsch<br />

• Dennhöfer L.: Impf-Lexikon, 3. Auflage, Govi-Verlag<br />

(2008)<br />

• Goldstein R. <strong>und</strong> Jelinek T.: Reisemedizin. Kompendium<br />

für die reisemedizinische Beratung, 3. Auflage,<br />

ecomed Medizin (2007)<br />

153<br />

pharManuel12


→ I m p f b e r a t u n g : B a s i s - u n d R e i s e i m p f u n g e n b e i E r w a c h s e n e n<br />

154<br />

• Heininger U.: Impfratgeber, 5. Auflage, UNI-MED<br />

Science (2009)<br />

• Illing S. <strong>und</strong> Ledig Th.: Impfungen, 3. Auflage, Urban<br />

& Fischer Verlag (2006)<br />

• Jilg W.: Der Impfkurs: Eine Anleitung zum richtigen<br />

Impfen, 1. Auflage, ecomed Medizin (2009)<br />

• Klingmann C. <strong>und</strong> Tetzlaff K.: Moderne Tauchmedizin,<br />

1. Auflage, Gentner Verlag (2007)<br />

• Küpper T. et al.: Moderne Berg- <strong>und</strong> Höhenmedizin,<br />

1. Auflage, Gentner Verlag (2010)<br />

• Löscher T. <strong>und</strong> Burchard G.-D.: Tropenmedizin in Klinik<br />

<strong>und</strong> Praxis, 4. Auflage, Thieme Verlag (2010)<br />

• Rieke B. et al.: Moderne Reisemedizin: Handbuch für<br />

Ärzte, Apotheker, Reisende, 1. Auflage, Gentner Verlag<br />

(2010)<br />

• Spiess H. <strong>und</strong> Heininger U.: Impfkompendium,<br />

6. Auflage, Thieme Verlag (2005)<br />

• Revue médicale suisse: http://revue.medhyg.ch<br />

(Spezialnummer einmal jährlich im Mai)<br />

• Deutschland: Epidemiologisches Bulletin: www.rki.de<br />

> Infektionsschutz > Epidemiologisches Bulletin<br />

• Frankreich: Bulletin épidémiologique hebdomadaire:<br />

www.invs.sante.fr/beh/<br />

Reisemedizin<br />

• Journal of Travel Medicine, Offizielle Publikation der<br />

International Society of Travel Medicine, erscheint<br />

sechs Mal jährlich: www.blackwellpublishing.com/<br />

journal.asp?ref=1195–1982<br />

• pharmActuel: Reisemedizin 6 (2006), Herausgeber:<br />

<strong>pharmaSuisse</strong><br />

Französisch<br />

• Bouchot O.: Médecine des voyages – Médecine tropicale,<br />

2 e édition, Editions Masson (2009)<br />

• Diesfeld H.-J. et al.: Médecine tropicale et des voyages:<br />

conseils aux patients et recommandations pour le diagnostic<br />

et le traitement des maladies tropicales, Maloine<br />

(2004)<br />

• Genton B. et al.: Médecine géographique pour le praticien,<br />

Médecine & Hygiène (2004) (Website:<br />

www.fevertravel.ch)<br />

• Rashed S. et al.: Médecine tropicale, santé internationale<br />

et santé de l’enfant immigrant, Librairie de<br />

l’Université de Montréal (2009)<br />

Englisch<br />

• DuPont H.L. and Steffen R.: Textbook of travel medicine<br />

and health, 2nd edition, BC Decker Inc. (2001)<br />

[+ CD-ROM]<br />

• Goodyer L.I.: Travel medicine for health professionals,<br />

1st edition, Pharmaceutical Press (2004)<br />

• Keystone J.S. et al.: Travel Medicine: Expert Consult,<br />

2nd edition, Mosby Elsevier (2008)<br />

• Schwartz E.: Tropical Diseases in Travelers, Wiley-<br />

Blackwell (2009)<br />

• Steffen R. et al.: Manual of Travel Health and Medicine,<br />

3rd edition, BC Decker Inc. (2007)<br />

Zeitschriften<br />

Impfempfehlungen<br />

• Schweiz:<br />

• BAG-Bulletin: www.bag.admin.ch > Dokumentation<br />

> Publikationen<br />

• Paediatrica: www.swiss-paediatrics.org > Paediatrica<br />

Quellen<br />

1<br />

Tropimed: www.tropimed.ch (Stand: September 2011)<br />

2<br />

InfoVac: www.infovac.ch (Stand: September 2011)<br />

3<br />

B<strong>und</strong>esamt für Ges<strong>und</strong>heit, Eidgenössische Kommission für Impffragen:<br />

Schweizerischer Impfplan 2011:<br />

www.admin.ch/bag/infekt/impfung/d/index.htm<br />

4<br />

eHealth Suisse, 17. Newsletter (September 2011):<br />

www.e-health-suisse.ch/aktuell/00032/00156/index.html?lang=de<br />

5<br />

World Health Organization: Revised recommendations for yellow fever<br />

vaccination for international travellers, Weekly epidemiological record 86<br />

(37): 401–416 (2011): www.who.int/wer/2011/wer8637.pdf<br />

6<br />

Lang P. <strong>und</strong> Valeri F.: <strong>Impfberatung</strong>skampagne in den Apotheken, pharmaJournal<br />

8: 25–26 (2011)<br />

7<br />

Bruhn C.: Impfungen für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche, Deutsche Apotheker<br />

Zeitung 27 (2007): www.deutscher-apotheker-verlag.de/DAZ<br />

8<br />

Hind C.: Immunisation – How Pharmacists Can Help, <strong>pharmaSuisse</strong> Symposium,<br />

Basel (2008)<br />

9<br />

Scholl J.D. and Scholl M.: Immunization Update 2011 and the Pharmacist’s<br />

Role in Vaccination Advocacy, US Pharmacist 36 (8): 57–60 (2011)<br />

10<br />

Heininger U.: Impfungen. Was ApothekerInnen wissen sollten, pharmActuel-Regionalkonferenz,<br />

Bern (2008)<br />

11<br />

B<strong>und</strong>esamt für Ges<strong>und</strong>heit (BAG), Schweizerische Kommission für Impffragen<br />

(SKIF): Allgemeine Empfehlungen zu Impfungen (2003)<br />

12<br />

Pharmavista: www.pharmavista.net (Stand: September 2011)<br />

13<br />

Mutschler E. et al.: Mutschler Arzneimittelwirkungen. Lehrbuch der Pharmakologie<br />

<strong>und</strong> Toxikologie, 9. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft<br />

(2008)<br />

14<br />

National Institute of Allergy and Infectious Diseases: Types of Vaccines<br />

(19.4.2011): www.niaid.nih.gov/topics/vaccines/<strong>und</strong>erstanding/Pages/<br />

typesVaccines.aspx<br />

15<br />

B<strong>und</strong>esamt für Ges<strong>und</strong>heit: Grippe? Impfen macht Sinn. Eine Information<br />

für Fachpersonen im Ges<strong>und</strong>heitswesen (2010)<br />

16<br />

Siegrist C.-A. et Leuthold C.: Consultation en pharmacie: réponses aux<br />

questions des pharmaciens sur les vaccinations, <strong>pharmaSuisse</strong> Symposium,<br />

Basel (2008)<br />

pharManuel12


→ I m p f b e r a t u n g : B a s i s - u n d R e i s e i m p f u n g e n b e i E r w a c h s e n e n<br />

17<br />

Ges<strong>und</strong>heitsförderungskampagne <strong>Impfberatung</strong> in der Apotheke, Selbststudium<br />

medizinische Gr<strong>und</strong>lagen, <strong>pharmaSuisse</strong> (30.7.2009)<br />

18<br />

Ges<strong>und</strong>heitsförderungskampagne <strong>Impfberatung</strong> in der Apotheke, Medizinische<br />

Gr<strong>und</strong>lagen, <strong>pharmaSuisse</strong> (4.9.2009)<br />

19<br />

Swissmedic: Zusammenfassung zu den Meldungen vermuteter unerwünschter<br />

Wirkungen nach Impfungen in der Schweiz in den letzten<br />

10 Jahren (2001–2010): www.swissmedic.ch/marktueberwachung/00091/00092/01718/index.html?lang=de<br />

20<br />

Centers for Disease Control and Prevention: Vaccine Safety: www.cdc.gov/<br />

vaccinesafety/index.html<br />

21<br />

Institute of Medicine of the National Academies: Adverse Effects of Vaccines.<br />

Evidence and Causality (2011): www.iom.edu/vaccineadverseeffects<br />

22<br />

British National Formulary for Children, Pharmaceutical Press (2007)<br />

23<br />

R<strong>und</strong> ums Baby: www.r<strong>und</strong>-ums-baby.de (abgerufen im September 2011)<br />

24<br />

Contre-indications des vaccins chez l’enfant, Revue Prescrire 22 (231):<br />

602–607 (2002)<br />

25<br />

Dyer C.: Lancet retracts MMR paper after GMC finds Andrew Wakefild guilty<br />

of dishonesty, British Medical Journal 340: c696 (2010)<br />

26<br />

B<strong>und</strong>esamt für Ges<strong>und</strong>heit: Häufig gestellte Fragen zu Masern (19.4.2011):<br />

www.bag.admin.ch/themen/medizin/00682/00684/01087/index.<br />

html?lang=de<br />

27<br />

Dielemann J. et al.: Guillain-Barré syndrome and adjuvanted pandemic influenza<br />

A (H1N1) 2009 vaccine: multinational case-control study in Europe,<br />

British Medical Journal 343: d3908 (2011)<br />

28<br />

B<strong>und</strong>esamt für Ges<strong>und</strong>heit: Faktenblatt «Saisonale Grippe» (Stand: Juni<br />

2011): www.bag.admin.ch/influenza/01118/01123/index.html?lang=de<br />

29<br />

Siegrist C.-A.: Actualités vaccinologiques suisses: nouveaux vaccins glycoconjugués<br />

contre pneumocoques et méningocoques, Revue Médicale<br />

Suisse 7: 154–158 (2011)<br />

30<br />

Vaccin anti-pneumococcique polysaccharidique (Pneumo 23®), Infovac-<br />

France (octobre 2011)<br />

31<br />

Vila-Corcoles A. et al.: Effectiveness of the 23-valent polysaccharide pneumococcal<br />

vaccine against invasive pneumococcal disease in people 60 years<br />

or older, BMC Infectious Diseases 10: 73 (2010)<br />

32<br />

Vereinigung der Kantonsärztinnen <strong>und</strong> Kantonsärzte der Schweiz (VKS/<br />

AMCS)/B<strong>und</strong>esamt für Ges<strong>und</strong>heit (BAG): Kinder impfen? Ja! Wieso?<br />

(2007): www.bag.admin.ch/shop/00047/00139/index.html?lang=de<br />

33<br />

Siegrist C.-A. et al.: Impfratgeber: Evidenz anstelle von Behauptungen,<br />

Schweizerische Ärztezeitung 86 (9): 539–552 (2005)<br />

34<br />

PZ-Akademie Kongress 2007. Impfen immer noch notwendig, Pharmazeutische<br />

Zeitung: www.pharmazeutische-zeitung.de<br />

35<br />

Zingg W.: Machen Impfungen krank? Therapeutische Umschau 62 (19):<br />

665–674 (2005)<br />

36<br />

British Homeopathic Association: www.britishhomeopathic.org/faqs.<br />

html#vaccination (Stand: September 2011)<br />

37<br />

WHO: Safe vaccine handling, cold chain and Immunizations. A manual for<br />

the Newly Independent States (1998): www.who.int/vaccines-documents/<br />

DocsPDF/www9825.pdf<br />

38<br />

WHO: Temperature sensitivity of vaccines (2006): whqlibdoc.who.int/<br />

hq/2006/WHO_IVB_06.10_eng.pdf<br />

39<br />

CDC: Recommendations and Guidelines. Vaccine Storage and Handling:<br />

www.cdc.gov/vaccines/recs/storage/default.htm<br />

40<br />

B<strong>und</strong>esamt für Ges<strong>und</strong>heit: Neuer Impfausweis, BAG-Bulletin 35: 604<br />

(2005)<br />

41<br />

Siegrist C.-A.: www.meineimpfungen.ch, der schweizerische elektronische<br />

Impfausweis mit der medizinischen Impfsoftware viavac, Paediatrica 22<br />

(2): 17–21 (2011)<br />

42<br />

Philbet T.: Europäische Impfwoche. Lancierung des elektronischen Impfausweises,<br />

pharmaJournal 8: 23–24 (2011)<br />

43<br />

Philbet T.: Werden Sie Impfexperte! pharmaJournal 5: 23–24 (2011)<br />

44<br />

Grasberger F.: Impfungen <strong>bei</strong> Senioren. Auch im Alter gut geschützt, Pharmazeutische<br />

Zeitung 156 (17): 14–20 (2011)<br />

45<br />

Neumayr A. et al.: Impfungen <strong>bei</strong> Auslandreisen 2010. Neu überar<strong>bei</strong>tete<br />

Richtlinien, Schweiz Med forum 10 (43): 753–756 (2010)<br />

46<br />

Schmid-Stoll S.: <strong>Reiseimpfungen</strong>, pharmaJournal 15: 5–7 (2010)<br />

47<br />

WHO: International Travel and Health 2011): who.int/ith<br />

48<br />

Safetravel: www.safetravel.ch (Stand: September 2011)<br />

49<br />

WHO: Recommended composition of influenza virus vaccines for use in<br />

the 2011–2012 northern hemisphere influenza season: www.who.int/<br />

influenza/vaccines/virus/2011_12north/en/index.html#<br />

50<br />

BAG-Bulletin: Reisemedizin. Impfungen <strong>und</strong> Malariaschutz <strong>bei</strong> Auslandreisen:<br />

www.bag.admin.ch/themen/medizin/00682/00685/03062/index.<br />

html?lang=de<br />

51<br />

BAG-Bulletin: Richtlinien <strong>und</strong> Empfehlungen. Impfungen für Auslandreisen<br />

(Januar 2007): www.bag.admin.ch/themen/medizin/00682/00685/03062/index.html?lang=de<br />

52<br />

pharmActuel: Reisemedizin 6: 6–8 (2006)<br />

155<br />

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