Lösung zur Probeklausur - Technische Universität München
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Ferienkurs: Mechanik Merlin Mitschek, Verena Walbrecht 13.09.2013<br />
ü + g 4a u = 0 (29)<br />
Damit beschreibt die reduzierte Bewegung einen perfekten harmonischen Oszillator. Die<br />
allgemeine <strong>Lösung</strong> ist einfach:<br />
( √ ) ( √ )<br />
g<br />
g<br />
u(t) = u 1 cos<br />
4a t + u 2 sin<br />
4a t<br />
(30)<br />
Invertierung ergibt:<br />
[ ( √<br />
g<br />
ϑ(t) = 2arccos u 1 cos<br />
u 1 = cos<br />
4a t )<br />
+ u 2 sin<br />
( )<br />
√<br />
ϑo<br />
a<br />
, u 2 = −<br />
2<br />
g ˙ϑ 0 sin<br />
( √<br />
g<br />
4a t )]<br />
( ) (31)<br />
ϑ0<br />
2<br />
wobei wir als Anfangsbedingung ϑ(t = 0) = ϑ 0 und ˙ϑ(t = 0) = ˙ϑ 0 angenommen haben.<br />
Bemerkung:<br />
√<br />
Besonders einfach ist die <strong>Lösung</strong>, wenn ϑ 0 = 0 gesetzt wird. Dann ist ϑ(t) =<br />
g<br />
a t. Für die Beschleunigung erhält man ¨⃗r(t)<br />
( ( √ ) ( √ ))<br />
= (ẍ(t), ÿ(t)) = g sin g<br />
a t , −cos g<br />
a t .<br />
Man erkennt also, dass ¨⃗r(t) −g⃗e y . Das liegt daran, dass eine Zwangskraft ⃗Z = (Z x , Z y )<br />
auftritt, die das Teilchen auf der Brachistochrone hält. Wäre die Brachistochronenbahn<br />
nicht vorhanden, würde die Kraft ⃗G = (0, −mg) auf die Masse wirken. Hier muss jedoch<br />
zusätzlich die Zwangskraft ⃗Z = mg<br />
(<br />
sin<br />
( √<br />
g<br />
a t )<br />
, 1 − cos<br />
( √ ))<br />
g<br />
a t wirken, die sicherstellt,<br />
dass die Masse in jedem Punkt der Bahn nur von der Hangabtriebskraft m¨⃗r parallel <strong>zur</strong><br />
Bahn beschleunigt wird. Die Zwangskraft ist dann entgegengesetzt <strong>zur</strong> Normalkraft der<br />
Masse bezüglich der Bahn. Insgesamt gilt damit ⃗F = m¨⃗r = ⃗G + ⃗Z. ⃗Z muss von der<br />
Bahn aufgebracht werden. Diese Zwangskraft kann auch mithilfe der Euler-Lagrange-<br />
Gleichungen 1.Art hergeleitet werden.<br />
4. Um die Zeit T zu bestimmen, die der Massenpunkt benötigt, um von einem beliebigen<br />
Anfangspunkt (x(ϑ 0 ), y(ϑ 0 )) mit ẋ(t = 0) = 0 und ẏ(t = 0) = 0 zum Minimum der<br />
Zykloide zu gelangen, bemerken wir zuerst folgende Punkte:<br />
Wegen ẋ = a(1 − cosϑ) ˙ϑ = 0, ẏ = −asinϑ ˙ϑ = 0 folgt auch ˙ϑ(t = 0) = ˙ϑ 0 = 0. Die<br />
Bahnkurve für diesen speziellen Fall ist dann:<br />
[ ( ) ( √ )]<br />
ϑ0 g<br />
ϑ(t) = 2arccos cos cos<br />
2 4a t<br />
(32)<br />
Das Minimum der Zykloide entspricht offenbar ϑ = π. Die Laufzeit T ist damit bestimmt<br />
aus:<br />
ϑ(T) = π ⇐⇒ cos<br />
( ) ( √ )<br />
ϑ0 g<br />
( π<br />
) √<br />
g<br />
cos<br />
2 4a T = cos = 0 ⇐⇒<br />
2 4a T = π 2<br />
(33)<br />
wobei berücksichtigt wurde, dass 0 ≤ ϑ 0 < π gilt ( also cos ( ϑ 0<br />
2<br />
)<br />
0 ) , und T als Zeit des<br />
ersten Minimumsdurchgangs aufgefasst wird. Schließlich erhalten wir:<br />
<strong>Technische</strong> <strong>Universität</strong> <strong>München</strong> 9 Fakultät für Physik