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Ferienkurs Experimentalphysik 4 - Vorlesung 1

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2.2 Schrödinger-Gleichung<br />

Die Dynamik eines Zustandes, also dessen zeitliche Entwicklung, wird durch eine Differentialgleichung,<br />

im nicht relativisitschen Grenzfall ist das die Schrödinger-Gleichung,<br />

beschrieben.<br />

i ∂ [<br />

]<br />

∂t Ψ(t, r) = − 2<br />

2m ∇2 + V (t, r) Ψ(t, r) = ĤΨ(t, r) (12)<br />

Hierbei ist Ĥ der Hamiltonoperator, der Operator der Gesamtenergie. Für viele Probleme<br />

genügt die Beschreibung durch ein stationäres d.h. zeitunabhängiges Potential<br />

V (t, r) = V (r), und man sieht sofort, dass damit auch der Hamiltonoperator also die<br />

Gesamtenergie nichtmehr von der Zeit abhängt: E = const. In diesem Fall führt ein<br />

einfacher Separationsansatz<br />

auf die stationäre Schrödinger-Gleichung<br />

Ψ(t, r) = Ψ(t = 0, r)e −iωt = ψ(r)e − i Et , (13)<br />

Ĥψ(r) =<br />

]<br />

[− 2<br />

2m ∇2 + V (r) ψ(r) = Eψ(r). (14)<br />

Da die Schrödinger-Gleichung eine lineare (in Ψ) homogene DGL ist, können verschiedene<br />

Lösungen linear überlagert werden (Superpositionsprinzip), d.h. mit den Lösungen ψ 1<br />

und ψ 2 ist auch ψ 3 = aψ 1 +bψ 2 eine Lösung der Schrödinger-Gleichung. Die Schrödinger-<br />

Gleichung sollte als Eigenwertgleichung für die Wellenfunktion Ψ aufgefasst werden. Die<br />

eigentliche Aufgabe besteht nun darin, für ein vorgegebenes Potential V (r) die Wellenfunktion<br />

zu finden, die die Schrödinger-Gleichung löst. Das heißt die Lösungen ergeben<br />

sich aus den Randbedingungen die an das System gestellt werden. Leider lassen sich nur<br />

wenige Potentiale exakt analytisch lösen, im Eindimensionalen gibt es jedoch eine Reihe<br />

von ’Standardtypen’ wie z.B. den unendlich hohen Potentialtopf, die Potentialbarriere<br />

oder den harmonischen Oszillator (dieser verlangt jedoch etwas mehr Rechenaufwand).<br />

2.3 Observablen, Eigenwerte und Eigenfunktionen<br />

Klassische Messgrößen werden in der Quantenmechanik durch sog. Observablen A ausgedrückt<br />

wobei jeder dieser physikalischen Größen (z.B. Energie, Impuls, Drehimpuls,<br />

Ort, ...) ein Operator  zugeordnet wird, der sie mit der Zustandsfunktion verknüpft.<br />

Prinzipell sind im Sinne der Wahrscheinlichkeitsinterpretation nur Erwartungswerte<br />

von Observablen zugänglich. Für den Erwartungswert 〈A〉 einer Observable A gilt<br />

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