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Bericht 9 - Pädagogische Hochschule Weingarten

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Erfahrungsbericht<br />

Auslandssemester in Chile<br />

I. Vorbereitungen<br />

II. Studium/Aufenthalt im Gastland<br />

III. Praktische Tipps<br />

IV. Persönliche Wertung des Aufenthalts<br />

V. Bilder mit eigenen Eindrücken<br />

VI. Zustimmungsklausel<br />

Werner, Natascha<br />

Kontakt: werner.natascha@gmail.com<br />

<strong>Pädagogische</strong> <strong>Hochschule</strong> <strong>Weingarten</strong><br />

Auslandssemester am Deutschen Lehrerbildungsinstitut,<br />

Wilhelm von Humboldt, Santiago de Chile<br />

Werkreal-, Haupt-, Realschullehramt<br />

Deutsch, Mathe, Evangelische Religionslehre<br />

3. Fachsemester (Semester des Aufenthalts)<br />

Staatsexamen<br />

August 2013 – Dezember 2013<br />

Jahrgang 1992


I. Vorbereitung<br />

Nach dem Entschluss ein Auslandssemester zu machen, begann ich mich zu fragen, was ich mir<br />

davon erwarte. Ich wollte unbedingt in ein spanisch-sprechendes Land, kulturell & landschaftlich<br />

etwas Neues entdecken und vom Studieninhalt etwas finden, das mich hier in meinem Studium in<br />

<strong>Weingarten</strong> weiterbringt. Meinen Ansprüchen nach hat sich dann Chile als 1.Wahl<br />

herausgestellt: Spanisch als Landessprache – wenn auch nicht das deutlichste ; ),<br />

lateinamerikanische Kultur, ein Land, das landschaftlich nicht vielfältiger sein könnte und ein<br />

Studium an der wohl kleinsten PH der Welt. Die Aussicht auf eine finanzielle Unterstützung<br />

durch das Baden-Württemberg-Stipendium war eine große Hilfe für mich, da ich mir diesen<br />

Aufenthalt sonst nicht leisten hätte können.<br />

Schritt zwei war die Bewerbung beim International Office. Nach dem Bewerbungsgespräch Mitte<br />

Januar kam ein Monat später auch die Zusage und die Planung konnte angegangen werden:<br />

– Bewerbung für das Baden-Württemberg-Stipendium<br />

Durch das Onlineportal ist das ein sehr einfaches Vorgehen und sehr übersichtlich!<br />

Anfang Juni wurde das Stipendium in Höhe von 450 Euro pro Monat bestätigt.<br />

– Kontaktaufnahme mit einer Kommilitonin aus <strong>Weingarten</strong><br />

Vom International Office wusste ich, dass eine Kommilitonin das Gleiche vorhatte.<br />

Deswegen habe ich mit Kristina Dreizler Kontakt aufgenommen und wir haben uns vor<br />

dem International Welcome getroffen und auch die chilenischen Austauschstudentinnen,<br />

die zu diesem Zeitpunkt in <strong>Weingarten</strong> waren, kennengelernt.<br />

– Flug<br />

Ende Februar habe ich zusammen mit Kristina ein Angebot aus dem Internet (1450 Euro<br />

für Hin- und Rückflug) gebucht. Früh schauen und evtl. auch in kleineren, privaten<br />

Reisebüros lohnt sich, denn im Nachhinein hätten wir dort ein noch günstigeres Angebot<br />

bekommen.<br />

– Impfungen<br />

Tollwut, Hepatitis A+B (hier Zeit einplanen, da bei der Kombi-Impfung zeitliche Abstände<br />

eingehalten werden müssen zwischen den insgesamt 3 Spritzen) und Gelbfieber – wobei<br />

diese für Chile nicht notwendig ist (aber z.B. in Brasilien).<br />

– Versicherung<br />

Bei meiner Versicherung war es möglich, einen internationalen Versicherungsschutz zu<br />

beantragen und auch die Auslandskrankenversicherung auf das nichteuropäische Ausland<br />

zu erweitern.<br />

– Bankkonto bei der DKB<br />

Bei der Deutschen Kreditbank habe ich mir ein neuer Konto errichten lassen und dazu<br />

eine VISA-Karte beantragt. Vorteil bei der DKB ist, dass man keine Gebühren beim<br />

Geldabheben an Bankautomaten zahlt. Ein kleiner Nachteil ist, dass eine Gebühr von<br />

1,75% des getätigten Einkaufs bei Kartenzahlung (z.B. im Hotel, Supermarkt,...) anfällt.


Aber sonst war ich rundum sehr zufrieden. Deswegen kann ich die DKB nur<br />

weiterempfehlen!<br />

– Zwischenmieter für mein WG-Zimmer in <strong>Weingarten</strong><br />

Für mein WG-Zimmer habe ich einen Zwischenmieter gefunden. Jedoch sollte man so<br />

früh wie möglich, mit der Suche anfangen, sonst kommt man in Stress.<br />

– Wohnmöglichkeit in Santiago de Chile<br />

Die Zimmerliste, die das LBI stellt, durchzuschauen lohnt sich auf jeden Fall. Bei Kristina<br />

und mir hat es geklappt, dass wir gemeinsam in einer Familie wohnen konnten(10<br />

Minuten zu Fuß von unserer <strong>Hochschule</strong> entfernt). Die Familie hat uns sehr herzlich<br />

empfangen und wir hatten ein wohnliches Zuhause hier. Da die Familie sehr,sehr viel<br />

beim Arbeiten war, haben wir uns unter der Woche fast nie gesehen. Ich würde es weiter<br />

empfehlen, anfangs vllt. 2-4 Wochen bei einer Familie unterzukommen und sich dann<br />

umzuhören, ob es möglich ist, in eine WG zu ziehen. Denn so kommt man leichter in<br />

Kontakt mit Anderen.<br />

Zwar hatte ich Spanisch in der Schule für 2 Jahre, aber ich habe an der PH nochmal an einem<br />

Spanischkurs teilgenommen. Diese Grundkenntnisse waren schon hilfreich.<br />

Nach der Zusage und dem Abflug im August verging die Zeit wie im Nu! Man organisiert, plant,<br />

hat noch den alltäglichen „Studi-stress“ und dann ging es direkt nach der Prüfungswoche auch<br />

schon los. Noch die restlichen Sachen aus der Wohnung, Abschiedsfeier und es ging zusammen<br />

mit Kristina an den Flughafen. Die Reise beginnt! ;)<br />

II. Studium/Aufenthalt im Gastland<br />

Nach langer Reise (insgesamt 30 Stunden) angekommen in Santiago wurden wir von unserer<br />

Gastfamilie abgeholt. Vom deutschen, sommerlichen Augustwetter sind wir hier in eher<br />

herbstliche Verhältnisse gekommen: Regen und kalt. Deswegen ein Hoch auf Omas Wollsocken<br />

und die Wärmeflasche. ;) Den Winter darf man nicht unterschätzen, zu mal es hier auch keine<br />

richtige Heizung gibt.<br />

Am nächsten Tag hieß es schon Studiumsbeginn. Wir wurden sehr herzlich von Frau Bender,<br />

unserer Ansprechpartnerin des Akademischen Auslandsamtes, empfangen. Hier haben wir den<br />

dritten Austauschstudenten aus Freiburg kennengelernt.<br />

In den ersten beiden Wochen, die für uns „Schnupperwochen“ waren, haben wir die ca. 45<br />

anderen Studenten, das restliche Kollegium, die verschiedenen Vorlesungen und das LBI an sich<br />

kennengelernt. Schnell stellt man fest, dass an der wohl kleinsten <strong>Pädagogische</strong>n<br />

<strong>Hochschule</strong>inrichtung alles sehr familiär ist. Bei Fragen, Problemen oder Anregungen stößt man<br />

stets auf ein offenes Ohr - egal an welcher Stelle.<br />

Nach den Schnupperwochen habe ich mich für folgende Seminare entschieden:<br />

Spanisch, Kinderliteratur , Psychologie, Gitarre, Chor, Sozialkunde ,Allgemeine Pädagogik,<br />

Schulkonzepte, Deutsch als Fremdsprache I, und Grundschuldidaktik(die unterstrichenen


Seminare sind auf Spanisch). Am Besten hat mir DaF und Grundschuldidaktik gefallen. In<br />

Grundschuldidaktik haben wir z.B. sehr interessante Themen angesprochen, die nicht nur in der<br />

Grundschule relevant sind, wie z. B. Elterngespräche führen, Konfliktlösung,<br />

Unterrichtsstörungen, …<br />

Am 18. September ist in Chile Nationalfeiertag. Um diesen Tag hatten wir eine Woche Ferien.<br />

Zuvor wurde dieser aber schon im LBI „vorgefeiert“ und auch die 25-Jahrfeier des Instituts wurde<br />

gebührend gefeiert. Hier haben wir unseren Rektor der PH <strong>Weingarten</strong> persönlich kennen gelernt<br />

(auch eine paradoxe Geschichte eigentlich ;) ) und den deutschen Botschafter.<br />

Eine Woche später ging es auf Theater-Chor-Reise: an fünf Tagen durch fünf Städte im Süden.<br />

Zwar war es teilweise schon anstrengend, aber es hat auch Spaß gemacht, die anderen Studenten<br />

und Dozenten außerhalb der Vorlesungen kennenzulernen.<br />

Das Studium am LBI hat mir persönlich zwar nicht allzu viel in Hinsicht von anrechenbaren<br />

Seminaren / ECTS etwas gebracht, aber die Seminarinhalte waren durchaus interessant und ich<br />

konnte Neues lernen.<br />

Unsere Reisen:<br />

Valparaíso<br />

Die Stadt ist ca. 2 Std. von Santiago entfernt und lohnt<br />

sich auf jeden Fall anzusehen. Wir waren mit unserer<br />

Familie für ein Wochenende dort, danach noch einmal<br />

mit Freunden für ein Wochenende und werden mit<br />

unserem Besuch aus Deutschland noch einmal dort<br />

hinfahren. Valparaíso versprüht eine ganz besondere<br />

Atmosphäre durch die vielen bunten Häuser mit Graffiti,<br />

den verwinkelten Treppen und engen Gassen. Die<br />

anliegenden kleineren Städtchen haben einen<br />

wunderschönen Strand.<br />

Blick auf Valparaíso<br />

Städte-reise durch den Süden (Puerto Montt, Puerto Varas, Valdivia, Futrono, Villarrica, Pucón,<br />

Temuco)<br />

Zusammen mit Kristina haben wir in 10 Tagen den Süden von Chile erkundet. Wunderschöne<br />

Landschaften mit Vulkanen, Seen, Meer, Wasserfälle, neue Erfahrungen mit chilenischem Essen,<br />

neue Leute kennenlernen, bekannte Leute zufällig im gleichen Hostel wieder treffen, „Fiestas<br />

Patrias“ zusammen mit Chilenen verbringen und viele neue Eindrücke des vielfältigen Landes<br />

sammeln.


Sonnenuntergang in Villarrica<br />

Patagonientour (Punta Arenas, Torres del Paine, Ushuaia)<br />

Für 11 Tage sind wir gemeinsam mit dem Freiburger Austauschstudenten zuerst nach Punta<br />

Arenas geflogen, haben von dort aus einen Tagesausflug nach Torres del Paine (ein<br />

wunderschöner Nationalpark) unternommen, waren dann 12 Stunden mit dem Bus unterwegs<br />

nach Ushuaia und haben dort das Feuerland erkundet. Heim ging es wieder mit dem Flugzeug<br />

von Punta Arenas<br />

nach Santiago.<br />

Torres del Paine<br />

Pichilemu<br />

Ein -verlängertes- Wochenende in der absolut<br />

paradiesischen Oase. Hier haben wir in dem Garten eines<br />

total tollen Hostel gezeltet und hatten super Tage. Surfen,<br />

Grillen, am leeren Strand liegen, Baden, lustige<br />

Spieleabende und eine absolut entspannte Zeit.<br />

Sonnenuntergang am verlassenen Strand<br />

Chile ist ein sehr vielfältiges Land, das einfach eine Unmenge an Sehenswertem bietet. Dass man<br />

montags mal nach einem Reisewochenende fehlt, wurde von den Dozenten verständnisvoll nicht<br />

groß getadelt. ; )<br />

III. Praktische Tipps<br />

Bei der Einreise braucht man nicht viel Bargeld mitzunehmen, denn es wirklich einfach ist, hier in<br />

Chile an einem Bankautomaten Geld zu bekommen.


Den ersten Schwung an Kosmetikartikeln am Besten aus Deutschland mitbringen, da die Sachen<br />

hier eher teuer sind.<br />

Für Lebensunterhaltskosten in Chile auf jeden Fall genügend Geld einplanen. Das Einkaufen für<br />

Lebensmittel und alltägliche Dinge ist vergleichbar mit Deutschland.<br />

Kopien vom Reisepass (am Besten gleich zwei) mitnehmen. Dann kann einem das Original nicht<br />

entwendet werden.<br />

Nach Möglichkeit in einer WG unterzukommen ist ein Tipp den ich gerne weitergeben möchte.<br />

Ich denke, dass es einem dadurch erleichtert wird, auch in Kontakt mit Chilenen zu kommen.<br />

Denn dadurch, dass es ein deutsches Lehrerbildungsinstitut ist, werden eben die meisten<br />

Vorlesungen auf Deutsch gehalten und auch unter den Studenten wird viel Deutsch geredet. Im<br />

alltäglichem Zusammenleben mit Chilenen lassen sich die Spanischkenntnisse schon besser<br />

anwenden /verbessern.<br />

Ansonsten einfach viel Freude am Reisen und Reise planen mitbringen, offen sein für neue<br />

Erfahrungen und ein Reisegeld-Polster im petto haben. ;)<br />

IV. Persönliche Wertung<br />

Ich bin sehr froh darüber, die Möglichkeit gehabt zu haben, hier ein Semester studieren zu<br />

können. In den Seminaren habe ich neue Lerninhalte und alternative Methoden mitbekommen.<br />

Außerdem ist es sehr schön, dass ich hier – am Ende der Welt – neue Freundschaften schließen<br />

konnte! Es hat sehr viel Spaß gemacht, das alltägliche und auch das nächtliche Leben hier in<br />

Santiago kennen zu lernen, v.a. mit gebürtigen Chilenen.<br />

V. Bilder mit eigenen Eindrücken<br />

Santiago bei Nacht vom Cerro San Cristóbal


Ojos de Caburga<br />

Viña del Mar<br />

Kaktus im Cajón del Maipo<br />

Puerto Varas, Vulkan Osorno<br />

VI. Zustimmungsklausel<br />

Hiermit stimme ich zu, dass mein Erfahrungsbericht auf der Homepage des Akademischen<br />

Auslandsamtes/ International Office veröffentlicht werden darf.<br />

Mein Dank gilt dem Akademischen Auslandsamtes, dem Baden-Württemberg-Stipendium und<br />

dem LBI als Gasthochschule für die Möglichkeit, solche Erfahrungen zu erleben.<br />

Außerdem möchte ich meiner Familie und meinen Freuden danken, die mich stets bei meinem<br />

Plänen unterstützt haben.

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