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Lebenslauf von Thomas Merton - 22., Pfarre Stadlau

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Die Texte der Fastenreflexion<br />

stammen aus dem Buch Lent and Easter Wisdom from <strong>Thomas</strong> <strong>Merton</strong>, des <strong>Merton</strong><br />

Institute (MIC), das Texte aus seinem Buch Seasons of Celebrations (Jahreszeiten des<br />

Feierns) enthält, Seasons of Celebrations ist eine Sammlung <strong>von</strong> 15 meditativen Essays,<br />

darunter Fastentagebücher (Lenten Journals), die zwischen 1950 und 1964 entstanden<br />

sind.<br />

<strong>Merton</strong> fasste die Fastenzeit als Reise auf im Sinn eines spirituellen Wachstums.<br />

Eine gute Quelle, sich über <strong>Merton</strong> zu informieren ist einerseits die website seines<br />

Klosters Abbey of Gethsemani - www.monks.org/thomasmerton.html; andererseits auch -<br />

merton.org; oder die Seite <strong>von</strong> The <strong>Merton</strong> Institute For Contemplative Living -<br />

www.mertoninstitute.org<br />

<strong>Thomas</strong> <strong>Merton</strong> - Biographie<br />

Quelle: unter anderem aus Wikipedia<br />

<strong>Thomas</strong> Feverel <strong>Merton</strong> (* 31. Januar 1915 in Prades, Pyrénées-Orientales; † 10.<br />

Dezember 1968 in Bangkok) gehört zu den profiliertesten christlichen Mystikern des 20.<br />

Jahrhunderts.<br />

Biographie<br />

<strong>Merton</strong> wurde am 31. Januar 1915 in Prades (Ost-Pyrenäen) geboren als Sohn <strong>von</strong> Ruth<br />

und Owen <strong>Merton</strong>. Seine Mutter Ruth war Innendekorateurin, sein Vater Owen<br />

angesehener Künstler. Nach dem Tod der Mutter 1921 wuchs Tom an verschiedensten<br />

Orten auf: Bei seinen Großeltern auf Long Island, USA, in britischen und französischen<br />

Internaten, mit seinem Vater auf dessen unsteten Reisen.<br />

1933 begann <strong>Merton</strong> in Cambridge zu studieren, und zog später zu seinen Großeltern<br />

nach New York [1] , wo er ab Winter 1935 auf der Columbia-Universität Journalistik<br />

studierte. Er sympathisierte mit dem Kommunismus, feierte Partys, sah leidenschaftlich<br />

gerne Kinofilme und verstand sich eher als Atheist.<br />

1937 starb <strong>Merton</strong>s Großvater, darauf brachen innere Krisen auf. Über die mittelalterliche<br />

Philosophie näherte er sich dem christlichen Gottesbegriff und begann sich, obwohl<br />

protestantisch getauft, für den Katholizismus zu interessieren. Am 16. November 1938<br />

wurde er durch die sub conditione gespendete Taufe in die römisch-katholische Kirche<br />

aufgenommen. Nach Kontakten zu den Franziskanern, bei denen er dann aber doch nicht<br />

ins Noviziat eintrat, wurde am 13. Dezember <strong>Merton</strong> 1941 Postulant der Trappistenabtei<br />

<strong>Thomas</strong> <strong>Merton</strong> Fastenreflexion der <strong>Pfarre</strong> <strong>Stadlau</strong> – Biografie & Infos 1


Getsemani in Kentucky (USA). 1942 führte <strong>Merton</strong> seinen jüngeren Bruder John Paul zur<br />

Taufe, der kurz darauf, Anfang 1943, als Soldat bei einem Luftangriff fiel.<br />

1946 schrieb <strong>Merton</strong> im Auftrag des Abtes <strong>von</strong> Gethsemani seine Autobiographie Der<br />

Berg der Sieben Stufen, die sich schlagartig zu einem Bestseller entwickelte. Von da an<br />

fühlte er sich ständig innerlich zerrissen zwischen seiner Berufung zum Mönch und<br />

Priester und der zum Schriftsteller.<br />

1949 wurde <strong>Merton</strong> zum Diakon, dann zum Priester geweiht. Weitere Veröffentlichungen<br />

folgen. <strong>Merton</strong> wurde zum international bekannten und gefragten Autor, er unterhielt eine<br />

umfangreiche Korrespondenz.<br />

1951 wurde er Präfekt für die Scholastiker, 1955 Novizenmeister. Immer mehr vertiefte<br />

sich seine Vorliebe für Einsamkeit und Meditation, beschäftigte er sich mit Buddhismus<br />

und Zen. Ab 1956 bahnte sich eine akute gesundheitliche Krise an, physisch wie<br />

psychisch. Erst mit dem Zugeständnis des Abtes, sich zeitweise als Eremit in eine Klause<br />

zurückziehen zu dürfen, löste sich seine innere Spannung.<br />

Ab 1963 mischte sich <strong>Merton</strong> mehr und mehr ins politische Zeitgeschehen ein: Protest<br />

gegen die atomare Aufrüstung, Einsatz für die Gleichstellung der Schwarzen,<br />

Einschreiten gegen den Vietnam-Krieg und anderes Engagement ließen ihn in der<br />

Kommunistenhetze der USA im kalten Krieg zur verdächtigen Person werden.<br />

Als Ernesto Cardenal, zwei Jahre lang Novize unter <strong>Merton</strong>s Leitung, nach Südamerika<br />

ging, unterstützte <strong>Merton</strong> auch die revolutionären Kräfte in Nicaragua. Gleichzeitig<br />

entdeckt er das kontemplative Leben neu: Nicht als Rückzug <strong>von</strong> einer bösen Welt,<br />

sondern als eigene Art der Anteilnahme und Hinwendung zu den Wurzeln der Probleme.<br />

1966 zog sich <strong>Merton</strong> auf Dauer in ein Leben als Eremit zurück; schrieb aber weiterhin<br />

zahlreiche Werke, unterhielt Korrespondenzen und empfing Besuche.<br />

1968 durfte <strong>Merton</strong> erstmals das Kloster für längere Zeit verlassen, um in Bangkok an<br />

einer Konferenz asiatischer Mönchsführer teilzunehmen, zu der er als Gastredner<br />

eingeladen wurde. Er brach zu einer groß angelegten Asienreise auf. Seine Stationen<br />

warem Bangkok, Kalkutta, Neu-Delhi, Madras, Polonnaruwa und wieder Bangkok. In<br />

einer Reihe <strong>von</strong> Begegnungen, darunter unter anderem mehrere Gespräche mit dem<br />

Dalai Lama, erfuhr er eine starke Erweiterung seines Horizontes, gleichzeitig innere<br />

Bestätigung seiner Erfahrungen und Reflexionen.<br />

Am 10. Dezember, wenige Minuten nach seinem Gastvortrag in Bangkok, starb <strong>Merton</strong> im<br />

Hotel an einem Stromschlag. Am 17. Dezember wurde er in der Abtei Getsemani<br />

beigesetzt.<br />

Werke (Auswahl)<br />

· The seven storey mountain (Der Berg der sieben Stufen)<br />

· Seeds of contemplation (Verheißungen der Stille)<br />

· The sign of Jonas (Das Zeichen des Jonas)<br />

· Bread in the wilderness (Brot in der Wüste, ein Buch über Wüstenväter)<br />

o Die Weisheit der Wüste. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main<br />

1999, ISBN 3-596-14255-5.<br />

· No man is an island (Keiner ist eine Insel)<br />

<strong>Thomas</strong> <strong>Merton</strong> Fastenreflexion der <strong>Pfarre</strong> <strong>Stadlau</strong> – Biografie & Infos 2


· Silence in heaven (Schweigen im Himmel, ein Buch über das Leben der Mönche in<br />

90 Bildtafeln und Texten aus religiösen Schriften)<br />

· The living bread (Der mit dir lebt)<br />

· Life and holiness (Heilig in Christus)<br />

· The secular journal (Weltliches Tagebuch 1939-1941)<br />

· The black revolution (Die schwarze Revolution. Um die Brüderlichkeit der<br />

Menschen)<br />

· Contemplation in a world of action (In Einklang mit sich und der Welt, 1971,<br />

Neuauflage 2009.<br />

· Seasons of Celebrations<br />

· Lent and Easter Wisdom from <strong>Thomas</strong> <strong>Merton</strong> (compiled by The <strong>Merton</strong> Institute<br />

for Contemplative Living MIC)<br />

Deutsches <strong>Merton</strong> Gebet<br />

Mein Herr und Gott, ich habe keine Ahnung, wohin ich gehe. Ich sehe den Weg, der vor<br />

mir liegt, nicht. Ich kann nicht mit Gewissheit sagen, wo er enden wird. Auch mich selbst<br />

kenne ich nicht wirklich, und dass ich denke, deinem Willen zu folgen, bedeutet noch<br />

nicht, dass ich dies auch tatsächlich tue. Aber ich glaube, dass der Wunsch, dir zu<br />

gefallen, dir wirklich gefällt. Und ich hoffe, ich habe dieses Verlangen in all meinem Tun.<br />

Ich hoffe, dass ich nie etwas jenseits dieses Verlangens tun werde. Und ich weiß, wenn<br />

ich es dennoch tue, wirst du mich den rechten Weg führen, selbst wenn ich da<strong>von</strong> nichts<br />

wüsste. Deshalb will ich dir stets vertrauen, auch wenn ich verloren und im Schatten des<br />

Todes scheine. Ich werde mich nicht ängstigen, denn du wirst bei mir sein und mich in all<br />

meinen Gefahren niemals allein lassen.<br />

Translation by Bernhard Riedl<br />

<strong>Thomas</strong> <strong>Merton</strong> Fastenreflexion der <strong>Pfarre</strong> <strong>Stadlau</strong> – Biografie & Infos 3

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