Credo Sommer 2009 - Pfarrei-breitbrunn.de

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6 Buchbesprechung Wie funktioniert die Wirtschaft? Nikolaus Piper erzählt die Geschichte der Wirtschaft für Jugendliche. (mst) Gerade in der Zeit der Weltwirtschaftskrise, die derzeit unseren Alltag bestimmt, stellen sich die Menschen häufig die Frage: „Wie funktioniert Wirtschaft überhaupt?“ Nikolaus Piper, Amerika-Korrespondent der Süddeutschen Zeitung und ehemaliger Ressortleiter Wirtschaft, beschreibt in einem wunderschön illustrierten Sachbuch die Geschichte der Wirtschaft von den Anfängen des Tauschhandels bis zur umstrittenen Globalisierung unserer Tage. Sachkundig, anschaulich und unterhaltsam vermittelt der Autor volks- und betriebswirtschaftliches Grundwissen in diesem mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichneten Buch. Weltweiten Handel, Geld und Aktien, Banken und Börsen – all das gab es nicht schon immer. Piper nimmt den Leser mit auf eine Reise von den Zeiten des Tauschhandels bis in die heutige Zeit. In 31 kurzen, leicht verständlichen Kapiteln bietet er Fakten und Zahlen, aber vor allem Beispiele und Geschichten. Er erzählt, wie die Römer rund um das Mittelmeer die erste Form des Welthandels betrieben und wie der Italiener Pacioli den Arabern die doppelte Buchführung abschaute; was das Gasthaus der Familie van de Beurse mit Dax, Dow Jones und Nikkei zu tun hat und wie sich die Holländer mit Tulpen kräftig verspekulierten. Piper stellt auch bedeutende Unternehmer und Wirtschaftsdenker vor wie beispielsweise die Fugger und die Rothschilds, Adam Smith und Karl Marx, Ludwig Erhard und die Nobelpreisträger Keynes und Friedmann. Es waren oft Einzelpersonen, die die Geschichte prägten. Ob Taschengeld, Firmenkapital oder die begrenzten Ressourcen unserer Erde – immer geht es darum, mit dem, was wir haben, vernünftig umzugehen. Die „Geschichte der Wirtschaft“ ist für Jugendliche ab ca. 12 Jahren wie auch für Erwachsene eine empfehlenswerte Lektüre. Die hohe Kunst des guten Wirtschaftsjournalisten besteht darin, den Laien verständlich zu informieren und den Fachmann nicht zu unterfordern oder gar zu langweilen. Nikolaus Piper beherrscht diese Kunst par excellence. Nikolaus Piper Geschichte der Wirtschaft 176 Seiten. Gebunden Ab 12 Jahren Beltz & Gelberg EUR 9,90 Gewinnspiel Drei Exemplare dieses Buches sind zu gewinnen! Bitte folgende Frage richtig beantworten und die Antwort senden an MStengl@aol.com mit dem Betreff „Wirtschaft“: Was bedeutet der Begriff „Credo“? a) Vater unser b) Glaubensbekenntnis c) Abendmahl d) Gegrüßet seist Du, Maria Die drei ersten richtigen Einsender erhalten je ein Exemplar von „Geschichte der Wirtschaft“ von Nikolaus Piper. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Aktuelles 7 Das Schicksal der Familie Prenga Die Franziskanerschwester Bernadette berichtet aus der Missionsstation in Fushe Arrez, Nordalbanien. „Im Sommer 2007 wüteten in Albanien zwei Monate lang verheerende Waldbrände. Der Staat kümmerte sich nicht darum, da die Brände ausschließlich im Norden loderten. Nordalbanien wird seit vielen Jahren vom Staat vernachlässigt. Auch unsere Station lag damals mitten im Brandgebiet. Unser Feuerwehrauto, ein Geschenk von Österreich und das einzige weit und breit, war Tag und Nacht fast ununterbrochen im Einsatz. Aber was kann ein Feuerwehrauto da ausrichten? Eines Abends kam ein Priester zu uns in den Hof gefahren. In seinem voll beladenen Auto brachte er eine Familie mit, ein Ehepaar mit vier Kindern, zwei Buben und zwei Mädchen. Deren Haus stand in einer sehr gefährdeten Gegend, und es war anzunehmen, dass es in den nächsten Tagen dem Brand zum Opfer fallen würde. Don Giovanni, der Priester, fragte uns, ob wir nicht die Möglichkeit hätten, diese Familie unterzubringen. Am nächsten Tag bat mich der Familienvater, Herr Prenga, ob ich ihn nicht zu seinem Haus begleiten könnte, denn dort wären ja noch seine Kuh, sein Kalb, sein Pferd und seine Hunde. Da es ziemlich weit von unserer Missionsstation entfernt war, fuhr ich ihn hin. Überall brannte es ringsum! Es war gespenstisch und riskant! Da zu seinem Haus keine Straße führte, mussten wir das Auto stehen lassen und eine halbe Stunde zu Fuß gehen. Ich hatte große Bedenken, mein Auto nach meiner Rückkehr noch heil vorzufinden. Während wir zu seinem Haus marschierten, stürzten links und rechts Bäume um, total verkohlt. Überall war Rauch, und wir sahen, wie die Brandwalze schnell näher kam; sie überrollte einfach alles. Endlich, Gott sei Dank, unversehrt angekommen, weigerten sich die Tiere, mitzugehen. Es war aussichtslos, kein Mittel half. Herr Prenga beschloss, seine Tiere nicht allein zu lassen. Er wolle hier bei seinen Tieren bleiben, ich sollte alleine zurückfahren. Auch ihn zu überreden war aussichtslos. Um keine Zeit zu verlieren, eilte ich zu meinem Jeep zurück, heilfroh, dieses gefährliche Gebiet zu verlassen, aber auch mit schlechtem Gewissen, da ich den Familienvater in seinem Haus, das ja eigentlich nur eine Holzbaracke war, allein zurücklassen musste. Wie wir später erfuhren, war der Mann wie durch ein Wunder nicht zu Schaden gekommen! Seither jedoch wohnte die Familie Prenga bei uns in Fushe Arrez, wo wir ihr eine Wohnung besorgen konnten. Nur im Sommer bewirtschaften sie ihr Haus und ihre Felder in dem kleinen Bergdorf. Vater und Mutter Prenga waren leider ständig krank. Der Vater litt, seit ich ihn kenne, an TBC, die Mutter an einer Nierenkrankheit. Am 12. Oktober vergangenen Jahres verstarb der Vater plötzlich. Wir gingen in der Früh hin, um zu beten, alle vier Kinder waren da und die Verwandten. Die Mutter lag im Krankenhaus. Für die Kinder war das sehr schwer. Während wir noch beteten, schellte das Handy eines Verwandten. Das Krankenhaus in Tirana teilte mit, dass die Mutter am Morgen im Krankenhaus verstorben war. Wir versuchten, dies den Kindern zu erklären. Es war furchtbar, unvorstellbar, besonders für die Mädchen! Alle Kinder plötzlich mittellose Waisen! Wir bezahlten die beiden Särge, die Beerdigung Verheerende Brände zerstören Dörfer und Wälder. wurde von den Verwandten übernommen. Nach der Beerdigung kam ein Onkel der Kinder auf uns zu und sagte, dass er die Kinder mitnehmen werde. Er hätte zwar schon vier eigene, aber er sähe dies als seine Pflicht an. Sie wohnen nun weit entfernt von uns und wir hoffen, dass es ihnen einigermaßen gut geht.“ Liebe Credo-Leser, vielleicht können Sie die Arbeit der Missionsstation durch eine Spende unterstützen. Spendenkonto: Kath. Pfarrkirchenstiftung Breitbrunn „Albanienhilfe“ VR Bank Breitbrunn Kto.-Nr. 101 121 448 BLZ 700 932 00 Dieser Artikel wurde uns von Claudia Pötzsch, Breitbrunn, zugeleitet, die regelmäßig mit der Missionsstation in Kontakt steht.
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