Credo Sommer 2009 - Pfarrei-breitbrunn.de

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20.05.2014 Aufrufe

2 Thema Sommerstimmung am Ammersee (mst) Es überrascht nicht, wenn so wunderschöne, altmodische Begriffe wie Sommerfrische und Müßiggang in Bodo Mrozeks „Lexikon der bedrohten Wörter“ aufgeführt werden. Statt Sommerfrische denkt der Pauschalurlauber an Vollbespaßung im All-Inclusive-Urlaub mit Sangria-Eimern und Animation. Und bei Müßiggang, dem entspannten Nichtstun, kommen heute normalerweiser Begriffe wie chill-out, loungen oder relaxen in den Sinn. Es verwundert schon, dass Menschen, die per Mobiltelefon und Internet fast dauernd erreichbar sind – oder glauben, es sein zu müssen – auch im Urlaub den Stress der hektischen Betriebsamkeit brauchen. Muss man wirklich um jeden Preis und jedes Jahr aufs Neue den Stress der Urlaubsvorbereitung auf können? Karl Stieler schrieb vor etwa 100 Jahren: „Im ganzen Seengebiet ist dieser Winkel vielleicht die vollendetste Idylle“, und meinte damit die Herrschinger Bucht. Damals fuhr dann auch die erste Bahn aus München heraus und brachte die „Sommerfrischler“, die die Promenade entlang flanierten, einen Kaffee zu sich nahmen oder stilvoll am Ufer entlang ruderten. Auch heute sitzen Menschen am Strand, schneiden sich mit dem Brotmesser eine Scheibe vom frischen Holzofenbrot ab, nehmen sich dazu ein Stück Käse oder Wurst, greifen bei Bedarf zur Pfeffermühle, eine große Salatschüssel macht die Runde, ein Schälchen selbst gemachter Obatzda wird gereicht. Während in der Sonnenuntergangsatmosphäre eine leichte Urlaub noch nicht gab, Künstler und Kaufleute aus München oder auch die Einheimischen nach getaner Tagesarbeit das Leben am See genossen haben – ohne wichtigtuerische Gesten mit Handy und Laptop. Begriffe wie Sommerfrische und Müßiggang hatten noch Kraft und Bedeutung und man fühlt, zum Glücklichsein braucht man oft nur ganz wenig. Gibt es etwas Entspannenderes, als einfach nur da zu sitzen und auf das Wasser hinaus zu schauen? Nirgendwo kann man den Gedanken mehr freien Lauf lassen. An kaum einem anderen Ort kann man mehr Kraft schöpfen. Und Gottes Gegenwart erspüren. Gesegnet ist der, der sich die Zeit nimmt! Kleines Sommer-Glossar sich nehmen mit den üblichen innerfamiliären Streitereien in der Hitze des Gefechts, dem Zeitdruck, das Flugzeug rechtzeitig erreichen zu müssen oder die nicht erklärbare Leidenschaft, sich Jahr für Jahr in den selben vorhersehbaren Stau zu stellen? Ein Abendspaziergang am Ammersee in diesen Sommertagen lässt einen diesen Zwang, unbedingt verreisen zu müssen, schon in Frage stellen. Haben wir nicht Glück, in einer der malerischsten Gegenden Deutschlands leben zu Brise über die Herrschinger Bucht weht und die Segelboote an den Bojen leicht schaukeln, füllt wieder jemand das Weinglas nach oder öffnet ein frisches Weißbier. In solchen Momenten stellt der Einheimische stolz fest: „ Andere zahlen viel Geld, um hier Urlaub machen zu können. Wozu denn um den halben Erdball fliegen, um dann doch wieder auf Menschen aus dem eigenen Kulturkreis zu treffen?“ In solchen Momenten ahnt man, wie zu Beginn des vorigen Jahrhunderts, als es den Begriff Muße = arbeitsfreie Zeit für Erholung, Entspannung. Mit Muße bezeichnet man die Zeit, welche einer Person zum Nutzen nach eigenem Wunsch zur Verfügung steht, worin sie sich „erquickt und auferbaut.“ Sommerfrische ist ein vor allem im 19. Jahrhundert verwendeter, heute jedoch veralteter Begriff für Erholungsurlaube auf dem Land. Im Wörterbuch der Brüder Grimm wird der Begriff definiert als Erholungsaufenthalt der Städter auf dem Lande zur Sommerzeit... Ab Mitte des 19. Jahrhunderts war die Sommerfrische fester Bestandteil des Sommerlebens der Aristokratie und des wohlhabenden Bürgertums. Müßiggang ist das Aufsuchen der Muße, das entspannte und von Pflichten freie Ausleben ... Er geht z.B. mit geistigen Genüssen oder leichten vergnüglichen Tätigkeiten einher, kann jedoch auch das reine Nichtstun bedeuten.

Thema 3 Gummibärchenstark ist die Gummibärenbande. Der letzte Ausflug hat die Gummibärchenbande in Münchens Tierpark Hellabrunn geführt. Psalm von D. Hüsch HERR es gibt Leute die behaupten der Sommer käme nicht von Dir und begründen mit allerlei und vielerlei Tamtam und Wissenschaft und Hokuspokus dass keine Jahreszeit von Dir geschaffen und dass ein Kindskopf jeder der es glaubt und dass noch keiner dich bewiesen hätte und dass Du nur ein Hirngespinst Ich aber hör nicht drauf und hülle mich in Deine Wärme und saug mich voll mit Sonne und dass die klugen Rechner um die Wette laufen ich trink den Sommer wie den Wein die Tage kommen groß daher und abends kann man unter Deinem Himmel sitzen und sich freuen dass wir sind Und unter Deinen Augen leben. Hinschauen: Wir sind Kinder im Alter von fünf bis sieben Jahren und treffen uns jeden Freitag um 16 Uhr im katholischen Pfarrzentrum der St. Nikolauskirche in Herrsching. Dort spielen und basteln wir gemeinsam oder sind auf sonst eine Art einfach kreativ. Unsere Bastelthemen richten sich nach christlichen Festen, den Jahreszeiten oder einfach nach Lust und Laune. Mal bemalten wir Blumentopfe und Ostereier, bastelten Adventskalender und Schneemänner oder beschäftigten uns mit tollen und wertvollen Geschichten. Gern erinnern wir uns aber auch an unsere gemeinsam erlebten Ausflüge. Neben dem Besuch der Teddybärenausstellung im Spielzeugmuseum waren die Fahrten in den Münchner Tierpark „Hellabrunn“ und in das Kindermusical „Die Chaos Kids“ die absoluten Highlights. … und die Zeit bleibt nicht stehen!!! Melanie (Meli) Fuchs, die unsere Nachmittage gestaltet und leitet, und wir freuen uns schon auf die Übernachtung im Pfarrzentrum mit Spieleabend und auch auf den Ausflug in den Wildpark Poing. Brez’n zu backen und diese bei einer gemütlichen Brotzeit wegzuknuspern haben wir schon länger geplant. Unser noch ausstehender Besuch im Marionettentheater München wird garantiert ein riesiger Erfolg. Wenn Du neugierig geworden bist und uns besuchen und mitmachen möchtest, dann komm doch freitags um 16 Uhr einfach mal vorbei. Und wenn Du noch Fragen hast, schreib uns eine eMail gummibaerchen-bande@ gmx.de oder ruf einfach bei Meli an: 0173 3743775 Gummibärchenstarke Grüße Die Gummibärchenbande & Melanie Fuchs Suchbild aus unseren Pfarrgemeinden (F.H.) Herrsching, Breitbrunn, Widdersberg: Es gibt so viel Schönes in unseren Pfarreien. Heute präsenntieren wir Ihnen wieder ein neues Suchbild. Wissen Sie, wo wir es aufgenommen haben? Lesen Sie die Lösung in diesem Heft auf Seite 13

2 Thema<br />

<strong>Sommer</strong>stimmung am Ammersee<br />

(mst) Es überrascht nicht, wenn so<br />

wun<strong>de</strong>rschöne, altmodische Begriffe<br />

wie <strong>Sommer</strong>frische und Müßiggang in<br />

Bodo Mrozeks „Lexikon <strong>de</strong>r bedrohten<br />

Wörter“ aufgeführt wer<strong>de</strong>n. Statt<br />

<strong>Sommer</strong>frische <strong>de</strong>nkt <strong>de</strong>r Pauschalurlauber<br />

an Vollbespaßung im All-Inclusive-Urlaub<br />

mit Sangria-Eimern und<br />

Animation. Und bei Müßiggang, <strong>de</strong>m<br />

entspannten Nichtstun, kommen heute<br />

normalerweiser Begriffe wie chill-out,<br />

loungen o<strong>de</strong>r relaxen in <strong>de</strong>n Sinn. Es<br />

verwun<strong>de</strong>rt schon, dass Menschen, die<br />

per Mobiltelefon und Internet fast dauernd<br />

erreichbar sind – o<strong>de</strong>r glauben,<br />

es sein zu müssen – auch im Urlaub<br />

<strong>de</strong>n Stress <strong>de</strong>r hektischen Betriebsamkeit<br />

brauchen. Muss man wirklich um<br />

je<strong>de</strong>n Preis und je<strong>de</strong>s Jahr aufs Neue<br />

<strong>de</strong>n Stress <strong>de</strong>r Urlaubsvorbereitung auf<br />

können? Karl Stieler schrieb vor etwa<br />

100 Jahren: „Im ganzen Seengebiet ist<br />

dieser Winkel vielleicht die vollen<strong>de</strong>tste<br />

Idylle“, und meinte damit die Herrschinger<br />

Bucht. Damals fuhr dann auch<br />

die erste Bahn aus München heraus<br />

und brachte die „<strong>Sommer</strong>frischler“, die<br />

die Promena<strong>de</strong> entlang flanierten, einen<br />

Kaffee zu sich nahmen o<strong>de</strong>r stilvoll<br />

am Ufer entlang ru<strong>de</strong>rten.<br />

Auch heute sitzen Menschen am<br />

Strand, schnei<strong>de</strong>n sich mit <strong>de</strong>m Brotmesser<br />

eine Scheibe vom frischen<br />

Holzofenbrot ab, nehmen sich dazu<br />

ein Stück Käse o<strong>de</strong>r Wurst, greifen bei<br />

Bedarf zur Pfeffermühle, eine große<br />

Salatschüssel macht die Run<strong>de</strong>, ein<br />

Schälchen selbst gemachter Obatzda<br />

wird gereicht. Während in <strong>de</strong>r Sonnenuntergangsatmosphäre<br />

eine leichte<br />

Urlaub noch nicht gab, Künstler und<br />

Kaufleute aus München o<strong>de</strong>r auch die<br />

Einheimischen nach getaner Tagesarbeit<br />

das Leben am See genossen haben<br />

– ohne wichtigtuerische Gesten mit<br />

Handy und Laptop. Begriffe wie <strong>Sommer</strong>frische<br />

und Müßiggang hatten noch<br />

Kraft und Be<strong>de</strong>utung und man fühlt,<br />

zum Glücklichsein braucht man oft nur<br />

ganz wenig.<br />

Gibt es etwas Entspannen<strong>de</strong>res, als<br />

einfach nur da zu sitzen und auf das<br />

Wasser hinaus zu schauen? Nirgendwo<br />

kann man <strong>de</strong>n Gedanken mehr freien<br />

Lauf lassen. An kaum einem an<strong>de</strong>ren<br />

Ort kann man mehr Kraft schöpfen.<br />

Und Gottes Gegenwart erspüren. Gesegnet<br />

ist <strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r sich die Zeit nimmt!<br />

Kleines <strong>Sommer</strong>-Glossar<br />

sich nehmen mit <strong>de</strong>n üblichen innerfamiliären<br />

Streitereien in <strong>de</strong>r Hitze <strong>de</strong>s<br />

Gefechts, <strong>de</strong>m Zeitdruck, das Flugzeug<br />

rechtzeitig erreichen zu müssen o<strong>de</strong>r<br />

die nicht erklärbare Lei<strong>de</strong>nschaft, sich<br />

Jahr für Jahr in <strong>de</strong>n selben vorhersehbaren<br />

Stau zu stellen?<br />

Ein Abendspaziergang am Ammersee<br />

in diesen <strong>Sommer</strong>tagen lässt einen<br />

diesen Zwang, unbedingt verreisen zu<br />

müssen, schon in Frage stellen. Haben<br />

wir nicht Glück, in einer <strong>de</strong>r malerischsten<br />

Gegen<strong>de</strong>n Deutschlands leben zu<br />

Brise über die Herrschinger Bucht weht<br />

und die Segelboote an <strong>de</strong>n Bojen leicht<br />

schaukeln, füllt wie<strong>de</strong>r jemand das<br />

Weinglas nach o<strong>de</strong>r öffnet ein frisches<br />

Weißbier. In solchen Momenten stellt<br />

<strong>de</strong>r Einheimische stolz fest: „ An<strong>de</strong>re<br />

zahlen viel Geld, um hier Urlaub machen<br />

zu können. Wozu <strong>de</strong>nn um <strong>de</strong>n<br />

halben Erdball fliegen, um dann doch<br />

wie<strong>de</strong>r auf Menschen aus <strong>de</strong>m eigenen<br />

Kulturkreis zu treffen?“ In solchen Momenten<br />

ahnt man, wie zu Beginn <strong>de</strong>s<br />

vorigen Jahrhun<strong>de</strong>rts, als es <strong>de</strong>n Begriff<br />

Muße = arbeitsfreie Zeit für Erholung,<br />

Entspannung. Mit Muße bezeichnet man<br />

die Zeit, welche einer Person zum Nutzen<br />

nach eigenem Wunsch zur Verfügung<br />

steht, worin sie sich „erquickt und<br />

auferbaut.“<br />

<strong>Sommer</strong>frische ist ein vor allem im 19.<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rt verwen<strong>de</strong>ter, heute jedoch<br />

veralteter Begriff für Erholungsurlaube<br />

auf <strong>de</strong>m Land. Im Wörterbuch <strong>de</strong>r Brü<strong>de</strong>r<br />

Grimm wird <strong>de</strong>r Begriff <strong>de</strong>finiert als<br />

Erholungsaufenthalt <strong>de</strong>r Städter auf <strong>de</strong>m<br />

Lan<strong>de</strong> zur <strong>Sommer</strong>zeit...<br />

Ab Mitte <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts war die<br />

<strong>Sommer</strong>frische fester Bestandteil <strong>de</strong>s<br />

<strong>Sommer</strong>lebens <strong>de</strong>r Aristokratie und <strong>de</strong>s<br />

wohlhaben<strong>de</strong>n Bürgertums.<br />

Müßiggang ist das Aufsuchen <strong>de</strong>r Muße,<br />

das entspannte und von Pflichten freie<br />

Ausleben ... Er geht z.B. mit geistigen<br />

Genüssen o<strong>de</strong>r leichten vergnüglichen<br />

Tätigkeiten einher, kann jedoch auch das<br />

reine Nichtstun be<strong>de</strong>uten.

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