Credo Sommer 2009 - Pfarrei-breitbrunn.de

14 Kalenderblatt
Die Nothelfer als Begleiter
durch den Sommer
Die 14 heiligen Nothelfer, derer die katholische
Kirche am 8. August gedenkt,
sollen seit dem 13. Jahrhundert Mensch
und Tier in jeder erdenklichen Notlage
helfen. Durch ihre Lebensführung sind
sie zu zeitlosen Vorbildern geworden.
Immer dann, wenn der Mensch hilflos
Naturgewalten ausgeliefert war oder
sich in Krisensituation befand, hoffte er
vertrauensvoll auf die „geballte“ Hilfe
mehrerer. Natürlich wurden den einzelnen
Heiligen auch gesonderte Aufgabenbereiche
zugewiesen. Durch eine
Vision wurde der Kult um die vierzehn
Nothelfer volkstümlich: Der Legende
nach sind dem Klosterschäfer Hermann
Leicht der Zisterzienserabtei Langheim
in Oberfranken 1445 und 1446 vierzehn
Gestalten erschienen, die sich
als „vierzehn Nothelfer“ zu erkennen
gaben und die Errichtung einer Kapelle
am Ort ihrer Erscheinung forderten.
1774 erbaute Balthasar Neumann die
noch heute viel besuchte Wallfahrtskirche
Vierzehnheiligen.
Auffallend ist eine Häufung der Gedenktage
von Juni bis September. Fünf
Nothelfer seien hier hervorgehoben.
Die syrische Märtyrerin Margareta
von Antiochien, deren Name Perle bedeutet,
hat ihren Gedenktag am 20.Juli.
In einem heidnischen Elternhaus erzogen
fand sie durch eine Sklavin zum
christlichen Glauben. Vom eigenen
Vater wurde Margarete daraufhin verstoßen
und verraten. Unglaubliche
Qualen – sie wurde mit Fackeln angesengt
– überstand sie, ihre Wunden
heilten von selbst. Mehrfach erschien
ihr der Teufel in Form eines Drachens,
doch durch ihren Glauben besiegte sie
ihn mit dem Kreuzzeichen. An ihren Attributen
Kreuz, Drache und Fackel kann
man sie erkennen. Margarete ist Patronin
der Mädchen und Frauen und sie
hilft bei Wunden aller Art. Sie bewahre
uns vor seelischen und körperlichen
Verletzungen.
Jeder von uns kennt den Christusträger
Christophorus, dessen Gedenktag der
24. Juli ist, als Helfer in plötzlich auftretenden
Gefahren und als Schutzpatron
aller Menschen, die unterwegs
sind. Er wird als Riese dargestellt, der
das Jesuskind oder eine Weltkugel auf
der Schulter trägt. Seine Patronate
sind vielfältig. Schatzgräber, Chauffeure,
Piloten, Athleten oder Obsthändler
vertrauen auf Christophorus. Rettungshubschrauber
tragen seinen Namen als
gutes Omen. Er weise uns stets den
rechten Weg.
Drei Tage später denken wir an den
Arzt und Märtyrer Pantaleon, dessen
Name der ganz Barmherzige bedeutet,
als den Patron gegen Kopfschmerzen
und aller, die im medizinischen Bereich
tätig sind. Seine Heilkraft, worauf die
Salbenbüchse als Attribut verweist,
zeigte sich schon früh, Kaiser Maximian
machte ihn zu seinem Leibarzt. Weil er
sich aber offen zum Christentum bekannte,
wurde Pantaleon verfolgt und
grausam gemartert, was er gelassen ertrug.
Dieser Nothelfer schenke uns
neue Kräfte und heilsame Stunden
der Erholung als Ausgleich zu Stress
und Hektik des Alltags.
Ägidius oder Gilles, der Schildträger,
hat seinen Gedenktag am 1. September.
Der vornehme Athener soll im 7.
Jahrhundert in die heutige Provence
gekommen sein, wo er lange Zeit fern
von der Zivilisation als Einsiedler lebte.
Der Legende nach ernährte ihn eine
Hirschkuh. Bei einer Jagd wurde er vom
Pfeil des Westgotenkönigs getroffen,
der aus Reue dem Verletzten gestattete,
ein Kloster zu gründen. Um 680 gründete
Gilles eine Benediktinerabtei, der
er bis zu seinem Tod als Abt vorstand.
Durch seine Fürbitte für Kaiser Karl
den Großen soll Ägidius Vergebung für
dessen zu Lebzeiten nicht gebeichtete
Sünden erlangt haben. Er wird meist als
Abt im schwarzen Habit mit Stab, Pfeil
und Hirschkuh dargestellt. Der Patron
Nürnbergs gehört als Schutzheiliger
der Beichte zu den Nothelfern. Er helfe
uns, wenn wir Probleme nicht aussprechen
können und lasse uns die
richtigen Worte finden.
Am 20.9. gedenken wir schließlich des
heiligen Eustachius, dessen Name der
Standfeste bedeutet. Er soll ein heidnischer
Feldherr des Kaisers Trajan gewesen
sein. Als ihm bei einer Jagd ein
Hirsch erschien, der zwischen seinem
Geweih den Gekreuzigten in Strahlenglanz
trug, ließ er sich mit der ganzen
Familie taufen. Durch Kriegswirren
wurde die Familie getrennt, fand sich
nach langen Jahren durch Zufall wieder,
erlitt aber bald darauf gemeinsam
den Märtyrertod. Eustachius, der Patron
von Paris und Madrid, ist der Helfer bei
traurigen Familienschicksalen. Er gebe
uns Geduld und das nötige Gottvertrauen
in schwierigen Situationen.