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Johannes der Täufer 24. Juni - Pfarrei-breitbrunn.de

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|| ZUM THEMA<br />

Der römische Grabstein in<br />

Wid<strong><strong>de</strong>r</strong>sberg<br />

(ak) In <strong><strong>de</strong>r</strong> Altbayerischen Heimatpost erschien am 23. Oktober 1984 ein ausführlicher<br />

Beitrag von Walter Egger über die Römische Grabsteinplatte an <strong><strong>de</strong>r</strong> Kirchenmauer von<br />

Wid<strong><strong>de</strong>r</strong>sberg. Lesen Sie einen Auszug <strong>de</strong>s Artikels, <strong><strong>de</strong>r</strong> über das bis in unsere Zeit erhaltene<br />

Zeugnis von <strong><strong>de</strong>r</strong> römischen Vergangenheit <strong>de</strong>s Ammersee-Gebiets – ehemals Teil <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Provinz „Raetia Secunda“ - berichtet.<br />

man sicher annehmen, <strong>de</strong>nn die<br />

Mehrzahl <strong><strong>de</strong>r</strong> Provinzialrömer<br />

(Soldaten, Veteranen, Kaufleute)<br />

wur<strong>de</strong>n in Massengräbern bestattet,<br />

wofür auch Beispiele <strong><strong>de</strong>r</strong> näheren<br />

Umgebung von Wid<strong><strong>de</strong>r</strong>sberg<br />

zeugen.<br />

Die Platte in <strong><strong>de</strong>r</strong> Größe von 1,60<br />

mal 1,30 Metern, die eigenartigerweise<br />

die geometrische Figuren<br />

<strong>de</strong>s Rechtecks, <strong>de</strong>s Kreises und<br />

<strong>de</strong>s Dreiecks zeigt, soll beim<br />

Aushub einer „villa rustica“, eines<br />

römischen Gutshofes also, gefun<strong>de</strong>n<br />

wor<strong>de</strong>n sein. Tatsächlich hat<br />

man in <strong>de</strong>n Jahren von 1865 bis<br />

1888 am Glasberg bei Erling-<br />

An<strong>de</strong>chs einen römischen Gutshof<br />

mit Ba<strong>de</strong>anlage ausgegraben, <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

ein<strong>de</strong>utig in <strong><strong>de</strong>r</strong> Nähe je<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Römerstraße Bregenz-Gauting, <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

„Bo<strong>de</strong>nseestraße“, lag, die im<br />

Ammerseegebiet von Raisting<br />

(Ursa) durch Erling hindurch nach<br />

Gauting (Bratananium), also südlich<br />

von Wid<strong><strong>de</strong>r</strong>sberg, führte.<br />

„In die Südostwand <strong><strong>de</strong>r</strong> Dorfkirche<br />

ist eine römische Grabplatte eingelassen,<br />

auf <strong><strong>de</strong>r</strong> im Hochrelief zwei –<br />

allerdings schon sehr verwitterte –<br />

Köpfe zu erkennen sind. Mangels<br />

Urkun<strong>de</strong>n und örtlicher Überlieferung<br />

lässt sich nicht mehr feststellen,<br />

woher einst diese Grabplatte<br />

gekommen ist und wir wissen auch<br />

Photo: O. Harl<br />

nicht, wer die bei<strong>de</strong>n Menschen<br />

gewesen sind. Wohl am nächsten<br />

liegt, dass es sich um ein römisches<br />

Ehepaar han<strong>de</strong>lte, das hier in<br />

Wid<strong><strong>de</strong>r</strong>sberg o<strong><strong>de</strong>r</strong> in <strong><strong>de</strong>r</strong> Nähe auf<br />

einem <strong><strong>de</strong>r</strong> vielen in dieser Gegend<br />

nachgewiesenen Gutshöfe lebte.<br />

Dass die Toten <strong><strong>de</strong>r</strong> gehobenen<br />

Schicht Raetiens angehörten, darf<br />

Unterhalb von Wid<strong><strong>de</strong>r</strong>sberg selbst<br />

hat man im Jahre 1913 Skelette<br />

und acht römische Münzen als<br />

Grabbeigabe gefun<strong>de</strong>n. Dieser<br />

Fund dürfte wohl eine ungefähre<br />

Datierung <strong><strong>de</strong>r</strong> Grabplatte ermöglichen,<br />

<strong>de</strong>nn es waren Münzen aus<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Zeit Kaiser Konstantins <strong>de</strong>s<br />

Großen (308 – 337), <strong><strong>de</strong>r</strong> erstmals<br />

das Christentum im Römischen<br />

Reich tolerierte. Waren die Toten<br />

unserer Grabplatte bereits<br />

Christen?“

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