Johannes der Täufer 24. Juni - Pfarrei-breitbrunn.de
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|| ZUM THEMA<br />
angekündigt, schon im Mutterleib<br />
erkannte er beim Treffen seiner<br />
Mutter Elisabeth mit <strong><strong>de</strong>r</strong> schwangeren<br />
Maria <strong>de</strong>n Herrn, er war <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Urheber <strong><strong>de</strong>r</strong> Taufe, taufte Jesus und<br />
verkün<strong>de</strong>te seinen Auftrag. Der<br />
Asket <strong>Johannes</strong> predigte wortgewandt,<br />
fesselte seine Zuhörer und<br />
prangerte Missstän<strong>de</strong> an. Deshalb<br />
wur<strong>de</strong> er auch gefangen genommen<br />
und auf Betreiben <strong><strong>de</strong>r</strong> Königin<br />
Herodias von König Hero<strong>de</strong>s<br />
Antipas enthauptet. Der abgeschlagene<br />
Kopf wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Gästen auf<br />
einem Tablett präsentiert.<br />
<strong>Johannes</strong> begegnet uns oft – in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Bibel, als internationaler Namenspatron<br />
für Hans, Jan, Jean, Juan,<br />
Giovanni und auf Bil<strong><strong>de</strong>r</strong>n. Manchmal<br />
sieht man ihn als Kind zusammen<br />
mit Jesus beim Spiel, meist aber als<br />
Büßer. Er ist leicht erkennbar an seinen<br />
Attributen: Ein härenes Gewand<br />
und ein Lamm, wie wir z.B. auf <strong>de</strong>m<br />
Gemäl<strong>de</strong> von Dietrich Bouts, <strong>de</strong>m<br />
Jüngeren, „<strong>Johannes</strong> in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Landschaft“ (um 1470) in <strong><strong>de</strong>r</strong> Alten<br />
Pinakothek in München sehen können.<br />
Meist trägt er ein kleines Kreuz mit<br />
einer Fahne und <strong>de</strong>m Spruchband<br />
„ECCE AGNUS DEI" – seht, das<br />
Lamm Gottes. Auch eine Taufschale<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong> Muschel kennzeichnen ihn.<br />
Zahlreich sind die Patronate <strong>de</strong>s<br />
Heiligen und die Erklärungen<br />
dazu: <strong>Johannes</strong> ist Patron <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Schnei<strong><strong>de</strong>r</strong> und Kürschner, weil er<br />
sich in <strong><strong>de</strong>r</strong> Wüste eigenhändig seine<br />
Kleidung aus Kamelhaar anfertigte.<br />
Wegen seines Le<strong><strong>de</strong>r</strong>gürtels ist er für<br />
Sattler und Gerber zuständig,<br />
wegen <strong>de</strong>s Lammes für Wollkrempler,<br />
aber auch für die<br />
Haustiere und die Hirten. Da er <strong>de</strong>m<br />
Gastmahl <strong>de</strong>s Hero<strong>de</strong>s beiwohnte,<br />
ist er Patron <strong><strong>de</strong>r</strong> Hoteliers,<br />
Gastwirte, Winzer, Sänger, Tänzer<br />
und Kinobesitzer, obwohl er als<br />
Asket <strong><strong>de</strong>r</strong> Schutzherr <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Abstinenten ist. Die dort tanzen<strong>de</strong><br />
Salome bringt ihm <strong>de</strong>n Schutz<br />
gegen Tanzwut, Krämpfe und<br />
Fallsucht ein. Weil er eingesperrt<br />
war, beschützt er die Gefangenen<br />
und die Vogelzüchter. Seine<br />
Enthauptung mit einem scharfen<br />
Schwert macht <strong>Johannes</strong> zum<br />
Patron <strong><strong>de</strong>r</strong> Messer- und Scherenschleifer.<br />
Die Verehrung seines<br />
(abgeschlagenen) Hauptes verbin<strong>de</strong>t<br />
man mit <strong>de</strong>m Anrufen bei<br />
Heiserkeit, Kopf- und Rachenschmerzen<br />
sowie bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Gefahr, zu<br />
ersticken. Sein behaartes Äußeres<br />
schließlich macht ihn zum Patron<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Kaminkehrer. Ein äußerst vielseitiger<br />
Patron, <strong><strong>de</strong>r</strong> Breitbrunner<br />
Kirchenheilige!<br />
Charakteristisch für die weit verbreitete<br />
Verehrung <strong>de</strong>s <strong>Johannes</strong> ist<br />
zahlreiches Brauchtum, am<br />
bekanntesten wohl das Sonnwendfeuer,<br />
bei <strong>de</strong>m man sich trifft und<br />
gemeinsam feiert. In Wid<strong><strong>de</strong>r</strong>sberg,<br />
am 21. <strong>Juni</strong> im Anschluss an<br />
<strong>de</strong>n Freiluftgottesdienst, um<br />
19.00 Uhr.<br />
In manchen Orten, vor allem am<br />
Rhein, gibt es Brunnenfeste, eine<br />
Sitte, die genauso an <strong>de</strong>n Täufer<br />
erinnert wie <strong><strong>de</strong>r</strong> Brauch, in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Nacht vom <strong>24.</strong> <strong>Juni</strong> schweigend in<br />
einem Fluss zu ba<strong>de</strong>n, um auch im<br />
kommen<strong>de</strong>n Jahr fit (und jung) zu<br />
sein. Weil nun die Natur verschwen<strong><strong>de</strong>r</strong>isch<br />
Pflanzen wachsen lässt,<br />
bin<strong>de</strong>n Frauen aus Johanniskraut,<br />
Bärlapp, Rittersporn, Rosen, Lilien,<br />
Eichlaub, Klatschmohn und Farn<br />
duften<strong>de</strong> Sträuße o<strong><strong>de</strong>r</strong> Kränze, die<br />
in <strong><strong>de</strong>r</strong> Stube aufgehängt wer<strong>de</strong>n und<br />
das Haus schützen.<br />
Auch Bauernregeln ranken<br />
sich um <strong>de</strong>n Johannistag:<br />
"Bis zu Johanni kann's mal regnen, /<br />
danach kommt er ungelegen."<br />
"Wie’s Wetter am Johanni war, /<br />
so bleibt’s wohl 40 Tage gar."<br />
"Glüh’n Johanniswürmchen helle, /<br />
schöner <strong>Juni</strong> ist zur Stelle."<br />
Die Taufe <strong>de</strong>s<br />
<strong>Johannes</strong><br />
(S.E.) Um das Jahr 29 trat<br />
<strong>Johannes</strong> am Jordan gegenüber<br />
von Jericho öffentlich als<br />
Bußprediger auf. Er lebte als<br />
Asket in <strong><strong>de</strong>r</strong> Wüste, wo er sich,<br />
„mit rauem Kamelhaar beklei<strong>de</strong>t,<br />
von Heuschrecken und wil<strong>de</strong>m<br />
Honig ernährt“. „Tut Buße, <strong>de</strong>nn<br />
das Himmelreich ist nahe!“, rief er<br />
und verkün<strong>de</strong>te so <strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n<br />
römischen Besatzern unterdrückten<br />
Ju<strong>de</strong>n die kommen<strong>de</strong><br />
Erlösung. Mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Taufe konnte<br />
sich je<strong><strong>de</strong>r</strong> auf eine bessere<br />
Zukunft vorbereiten. Das<br />
Untertauchen in sauberem<br />
Wasser war bereits bei <strong>de</strong>n<br />
Sumerern bekannt. Es sollte auch<br />
spirituell reinigen und konnte<br />
jeman<strong>de</strong>n zu einem neuen<br />
Menschen machen, zum Beispiel<br />
symbolisierte es <strong>de</strong>n Übergang<br />
eines Sklaven zum Stand <strong>de</strong>s<br />
Freien. Mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Taufe <strong>de</strong>s<br />
<strong>Johannes</strong> war zu<strong>de</strong>m ein Bußakt<br />
verbun<strong>de</strong>n. Nach <strong>de</strong>m Auftauchen<br />
aus <strong>de</strong>m Wasser bekannte <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Täufling seine Sün<strong>de</strong>n und wur<strong>de</strong><br />
damit frei für das Reich Gottes.<br />
Das Taufen – griechisch baptizein<br />
– bringt <strong>Johannes</strong> <strong>de</strong>n Beinamen<br />
Baptist, <strong><strong>de</strong>r</strong> Täufer.