Credo Herbst 2011 - Pfarrei-breitbrunn.de

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2 Thema „Christliche Erziehung im Elternhaus“ oder „Liebe und sag es durch Dein Leben“ Credo-Autorin Marie Caroline Billig berichtet, wie sie das christliche Leben ihrer Familie gestaltet. (mcb) Als ich gefragt wurde, einen Artikel zum Thema „Christliche Erziehung im Elternhaus“ zu schreiben, war ich zunächst etwas irritiert. Dann habe ich mich in Ruhe hingesetzt und mir überlegt, wieso ich bestimmte Dinge mit meinen Töchtern mache und weshalb sie mir wichtig sind. Ich selbst bin in einem kleinen Dorf ohne Kirche groß geworden, und so war der sonntägliche Gang zur Kirche ein größerer Ausflug. Für meine tiefgläubige Mutter war dieser Gang zu Gott eine Herzensangelegenheit und wir erkannten als Kinder schon früh, dass sie eine tiefe Liebe und Freude empfand, wenn sie bei der heiligen Messe dabei sein durfte. Mit meinem Vater ging ich oft durch unseren Garten oder durch die Wälder und lernte so die Liebe und den Respekt zur Natur. Auch wenn er es so nie offen zu mir gesagt hat, war es für mich völlig klar, dass er der Meinung war, dass alles von Gott kommt und er eine tiefe Dankbarkeit und Glück empfand, wenn er in der Natur sein durfte. Weihnachten, die Fastenzeit, die Karwoche, Namenstage, alles wurde mit Liebe in der Familie vorbereitet. Es war immer Freude, aber auch Ernsthaftigkeit und Dankbarkeit dabei, und nachdem ich mit drei Generationen aufgewachsen bin, konnte jeder seinen Beitrag hinzufügen und seine christliche Erziehung einbringen. Meine Schulzeit verbrachte ich in einer von Ordensschwestern geführten Schule. Viele dieser Frauen haben mich durch ihre Kraft, Güte und Ausdauer sehr beeindruckt und mir durch ihr Handeln vorgeführt, dass man nicht nur an sich denken soll, sondern dass jeder, egal wie alt, in der Lage ist, anderen Menschen zu helfen und sie glücklich machen kann. Diese ganzen Einflüsse speicherten sich im Unterbewusstsein ab und wurden mir während meiner Schwangerschaft wieder ganz bewusst. Ich machte mir viele Gedanken darüber, wie ich meine Kinder erziehen möchte, nämlich zu glücklichen, aber auch dankbaren Menschen. Eine Freundin bat mich, ihre Trauzeugin zu werden, und hier hörte ich zum ersten Mal ein Lied von Paul Gerhardt, das mir ganz klar aufzeigte, was ich mir, bildlich gesprochen, für meine Kinder wünschte: „Mach in mir Deinem Geiste Raum, dass ich Dir werd ein guter Baum, und lass mich Wurzeln treiben; Verleihe, dass zu Deinem Ruhm, ich Deines Gartens schöne Blum’ und Pflanze möge bleiben“. Ich stelle diese Punkte dar, um zu erklären, dass der Grund, weshalb ich mit meinen Kindern die Messe besuche, Weihnachten feiere, die Fastenzeit achte, die Karwoche begleite und noch viele andere, für unsere Kirche wichtige Tage achte, der ist, dass ich mir wünsche, dass sie ein tiefes und gutes Verhältnis zu Gott haben. Mein Mann und ich versuchen, die Geschenke-Flut der Familien zu Weihnachten einzubremsen und zur Erstkommunion gibt es von uns das Gotteslob. Das Materielle soll an diesen Tagen in den Hintergrund treten. An den Namenstagen zünden wir die Taufkerze an und es gibt eine Pfannkuchentorte, über die sich die Kinder riesig freuen. Brauche ich oder jemand anderes Hilfe, so bitte ich die Kinder, mir zu helfen, und bis jetzt tun sie es sehr gerne. Wenn meine Mutter Hilfe mit meiner seit vielen Jahren bettlägerigen Großmutter braucht, fahren wir zu meinen Eltern und springen für sie ein. Meine kleinste Tochter ist die ein-
Thema 3 zige, die es geschafft hat, mit viel Durchsetzungsvermögen und Temperament meine Großmutter zu überzeugen, ihr Mittagessen zu sich zu nehmen ... Leider lebt meine elterliche Familie weit weg und mir fehlt oft dieses ganz besondere Miteinander, das ich aus meiner Kindheit kenne. Ich versuche dennoch, das Band zu den Familien durch Besuche und Telefonate aufrecht zu erhalten und zu verstärken, weil ich aus eigener Erfahrung weiß, dass es einem viel Kraft und Mut für das Leben schenkt. Natürlich gibt es Schicksalsschläge und unendlich traurige Momente, aber ich möchte, dass meine Kinder wissen, dass sie nicht allein sind. Durch die Nähe zu Gott hoffe ich, dass sie sich immer geliebt fühlen und niemals allein sein werden. Ich habe beide Mädchen gefragt, was ich ihnen zum Thema „Christliche Erziehung“ vermittelt habe. Sie erwähnten die Kirchenbesuche, Ostern, Weihnachten, das Tischgebet, das Abendgebet. Aber auch die Seniorennachmittage, bei denen sie helfen, und der Umgang mit anderen Menschen. Sie wissen, dass mein Mann und ich immer für unsere Familien da sind, und dass wir sie auch zu uns holen werden, wenn sie es wünschen. Weihnachten kann jeder zu uns kommen, der alleine ist, egal, ob er zur Familie gehört oder nicht. Dieser Brauch kommt von Seiten meines Mannes und ich schätze ihn sehr. An einigen Abenden setzten wir uns hin und fragten uns, für was wir Gott besonders danken. Ich habe damit angefangen, nachdem eine meiner Töchter eine zeitlang ein Griesgram war und alles einfach schlecht fand. Also bat ich sie abends, mir das zu sagen, was besonders dumm war, und am Ende das, was vielleicht noch passabel bis gut war. Am Ende kam doch einiges Brauchbares heraus ... Falls die Stimmung immer noch nicht gut war, habe ich die Mädchen gefragt, was generell nicht schlecht ist, und sie kamen auf Vertreter von Flora und Fauna. Egal, wie lange diese Gespräche dauerten, am Ende fanden wir einen guten Moment des Tages und dankten dafür. Auch wenn es etwas pathetisch klingen mag, ich wünsche mir, dass meine Töchter erkennen, dass Gott die Liebe ist. Man erkennt Ihn jeden Tag, in der Natur, in der Musik und Er gibt uns die Möglichkeit, in jedem Moment neu zu beginnen. Er schenkt uns Freiheit, aber auch Verantwortung, und daher zitiere ich in der Überschrift auch den heiligen Augustinus: „Liebe und sag es durch Dein Leben“. ■ Hineingetauft in den Glauben wurden: Vinzent Schwab Maya Lang Annabelle Thiery Lillith Gold Mateo Katzlinger Maximilian Nothdurft Afra Piehler Vor Gott haben sich getraut: Martin Barth und Marion Schwab Maximilian Römmelt und Cornelia Hauser Dr. Oliver Richter und Mirjam Schoch Benjamin Hebendanz und Angelique van Haastert Peter Lindemeier und Anna Lindemeier geb. Mauderer Wir beten für unsere Verstorbenen: Siegfried Gödel Anna Maria Hörmann Manfred Kreis Annelie Wieland Monika Schneider Juliane Tafelmair Otto Salger Roswitha Keufl Willibald Losert Thadäa Schulz Manfred Sigl
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