Flexibilität, Sicherheit und Effizienz der Grundpfandrechte in Europa ...

8 Einführung und Gang der Darstellung
ausführliche Länderberichte verfasst. Die Ergebnisse dieses Runden Tisches sind
veröffentlicht. 15 Die detaillierten Länderberichte zu den acht beteiligten Ländern
waren in drei Workshops von Juni 2005 bis Mai 2006 erarbeitet worden, in denen die
rechtliche Ausgestaltung der Grundpfandrechte, die Erfahrungen bei der Einführung
neuer Grundpfandrechtsarten sowie die praktische Anwendung der jeweils flexibelsten
Grundpfandrechte Gegenstand vertieften Meinungsaustauschs waren. Im Anhang
wurden die wichtigsten Ergebnisse der Workshops in Form von Schaubildern
erfasst; dabei sind vier weitere Länder berücksichtigt worden.
Diese Diskussionsrunden wurden unter Einbeziehung weiterer Länder fortgesetzt. Im
September 2007 fand Workshop IV statt. Die Anzahl der dort vertretenen Rechtsordnungen
konnte von 12 auf 15 erhöht werden. Neue Länderberichte wurden zu
Norwegen, Rumänien, Russland, Serbien und der Ukraine erarbeitet, die in einem
Band II veröffentlicht wurden, die Beiträge zu Norwegen und Serbien in englischer
Sprache. 16 Wiederum wurden – anhand des auch für Band I verwendeten Fragenkatalogs
– sowohl grundsätzliche Themen erfasst, wie z. B. die Ausgestaltung und
Reichweite der Akzessorietät oder Nicht-Akzessorietät und der Schutz des Eigentümers,
als auch die praxisrelevanten Fragen, z. B. inwieweit moderne Kreditformen
durch die jeweiligen Grundpfandrechte gesichert und wie Grundpfandrechte den
ständigen Änderungen der wirtschaftlichen Verhältnisse angepasst werden können.
Die bisherigen Ergebnisse haben gezeigt, dass in vielen Ländern mit akzessorischer
Gestaltung der Grundpfandrechte vor allem Höchstbetragshypotheken verwendet
werden, die zum Teil eine sehr hohe Flexibilität aufweisen, allerdings nur solange,
wie Eigentümer und Gläubiger nicht wechseln. Die wissenschaftlich vertiefte rechtsvergleichende
Aufarbeitung der Grundpfandrechte in Europa ist noch lange nicht abgeschlossen.
Es besteht ein großer Bedarf an rechtsvergleichenden Untersuchungen
zur konstruktiven Verbindung von Kreditvertrag und Grundpfandrechtsbestellung, zu
Fragen der Beweislastverteilung, des gutgläubigen Erwerbs und zur Verwendung von
abstrakten Schuldversprechen.
Ein Schwerpunkt des Workshops IV lag auf der Weiterentwicklung detaillierter
Schaubilder. Neu hinzu kamen gesonderte Kapitel zum Vollstreckungsrecht und zum
Insolvenzrecht. Von einem Abdruck dieser Schaubilder im Band II wurde abgesehen,
da sie bereits sehr umfangreich geworden waren und zudem Gegenstand einer gesonderten
Analyse werden sollten, deren Veröffentlichung als Band III erfolgte. 17 Dieser
Band ist auch ins Englische übersetzt worden. 18
Für die Weiterentwicklung und Durchsicht der Schaubilder, die den zentralen Gegenstand
des Bandes III darstellen, konnten im Workshop V am 4./5. September
2008 in Berlin Experten weiterer Länder zur Mitwirkung gewonnen werden, so dass
die Anzahl der in den Schaubildern dargestellten Rechtsordnungen auf 22 angewachsen
ist.
15 Stöcker (Red.), Flexibilität der Grundpfandrechte in Europa, Band I, Berlin 2006 (Schriftenreihe des
vdp, Band 23).
16 Stöcker (Red.), Flexibilität der Grundpfandrechte in Europa, Band II, Berlin 2007 (Schriftenreihe
des vdp, Band 32).
17 Stöcker/Stürner, Flexibilität, Sicherheit und Effizienz der Grundpfandrechte in Europa, Band III,
Berlin 2008 (Schriftenreihe des vdp, Band 37).
18 Stöcker/Stürner, Flexibility, Security and Efficiency of Security Rights Over Real Property in
Europe, Volume III, Berlin 2009 (Schriftenreihe des vdp, Band 39).