Flexibilität, Sicherheit und Effizienz der Grundpfandrechte in Europa ...

86 Erläuterung der Schaubilder
16. Wenn das Verfahren auf Antrag des Eigentümers
ohne Zustimmung des Gläubigers eingestellt wird,
geschieht dies dauernd oder vorübergehend?
Soweit eine Einstellung des Verfahrens möglich ist, geschieht dies nur befristet.
Allerdings bleibt zu beachten, dass bei Verschleuderungsgefahr besondere Regeln
gelten können, wie sich dies aus den nachfolgenden Schaubildern ergibt.
V.16 Wenn das Verfahren auf Antrag des Eigentümers ohne Zustimmung des Gläubigers
eingestellt wird, geschieht dies dauernd oder vorübergehend?
stets nur befristet
4
3
befristet oder unbefristet;
wenn unbefristet, ist nach einiger
Zeit die Wiederaufnahme des
Vollstreckungsverfahrens möglich
2
unbefristet, aber
Wiederaufnahme möglich
JP
1
Einstellung nur mit
Zustimmung des Gläubigers
17. Wird im Vollstreckungsverfahren eine Bewertung des Objektes
durchgeführt?
Viele Länder sehen vor, dass im Vollstreckungsverfahren der Wert des Objektes von
einem Sachverständigen festgestellt werden muss. Dies soll meist dem Schutz des
Eigentümers dienen. Denn der festgestellte Wert kann dann als Maßstab für die
Beurteilung der Frage dienen, ob der erzielte Preis das gesetzlich vorgeschriebene
Mindestmaß erreicht. In zweiter Linie wird damit aber auch ein Schutz der Erwerber
erreicht, die durch den so festgestellten Wert einen Maßstab für ihre Angebote erhalten;
es ist dabei zu berücksichtigen, dass in Zwangsvollstreckungsverfahren Erwerber
meist nicht die gleichen Möglichkeiten zur Besichtigung der Immobilie und
ihrer näheren Prüfung haben wie bei einem freien Verkauf. Dieses Defizit kann durch
einen zuvor mit Hilfe sachverständigen Rats festgesetzten Wert zum Teil ausgeglichen
werden. Eine Bewertung im Verfahren dient daher der besseren Berücksichtigung
der Interessen aller Beteiligten: Gleichzeitig wird aber in Kauf genommen,
dass das Verfahren sich verzögert. Denn die Wertermittlung kann Zeit kosten,
vor allem wenn die Parteien gegen das Ergebnis der Wertermittlung Bedenken vorbringen
oder gar Rechtsbehelfe einlegen.