Flexibilität, Sicherheit und Effizienz der Grundpfandrechte in Europa ...

Publizitätserfordernisse und Vertrauensschutz 43
15. Ist für die Wirksamkeit der Übertragung eines Grundpfandrechts
zwischen den Parteien die Eintragung in das Grundbuch
entscheidend, wenn für das Grundpfandrecht kein Brief
besteht?
Bei komplexen Transaktionen, wie z. B. dem Verkauf von grundpfandrechtlich gesicherten
Forderungen im Rahmen von nachträglichen Syndizierungen oder dem
Verkauf von Kreditportfolien, hängen Wirtschaftlichkeit und damit Sinnhaftigkeit
einer Transaktion nicht zuletzt davon ab, welcher Aufwand für ihre Durchführung
erforderlich ist. Hierbei spielt die Frage eine wesentliche Rolle, ob die Eintragung für
die Übertragung von Buchgrundpfandrechten konstitutiv ist, d. h., ob zur Wirksamkeit
der Übertragung eines Grundpfandrechts zwischen den Parteien die Eintragung
im Grundbuch zwingend erforderlich ist.
Diese Frage ist auch ganz unabhängig von der Drittwirkung solcher Übertragungen
von grundlegender Bedeutung, insbesondere bei Portfolioübertragungen, Verbriefungen
und Syndizierungen. Sie steht in engem Zusammenhang mit dem hohen Maß an
Rechtssicherheit, den das Grundbuch gewähren kann. Daher ist der isolierte Blick auf
die Schnelligkeit der Transaktion auch hier wenig sinnvoll.
II.15
Ist für die Wirksamkeit der Übertragung eines Grundpfandrechts
zwischen den Parteien die Eintragung in das Grundbuch entscheidend,
wenn für das Grundpfandrecht kein Brief besteht?
3
ja
2
nein
Briefrecht
1
JP
16. Ist das Vertrauen des Erwerbers eines Grundpfandrechts
in den Inhalt des Registers geschützt?
Das zentrale Anliegen jedweden Grundbuchsystems ist der Schutz des Rechtsverkehrs.
Die entscheidende und schwierigste Frage ist dabei, wie stark das Vertrauen
auf Eintragungen im Grundbuch geschützt sein soll. Mit diesem Themenspektrum
des Vertrauensschutzes zugunsten des Rechtsverkehrs befassen sich die Fragen 16
bis 20.