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Flexibilität, Sicherheit und Effizienz der Grundpfandrechte in Europa ...

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Bewertungssystem für die rechtlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> Kont<strong>in</strong>entaleuropa 141<br />

III. Leitl<strong>in</strong>ien für gesetzliche Verbesserungen<br />

Zum Abschluss dieser Darstellung bleibt zu überlegen, wie die Erkenntnisse aus den<br />

Ergebnissen des R<strong>und</strong>en Tisches für die weitere Rechtsentwicklung <strong>in</strong> <strong>Europa</strong> genutzt<br />

werden könnten.<br />

1. Modell-Gr<strong>und</strong>pfandrecht für die Mo<strong>der</strong>nisierung<br />

<strong>der</strong> nationalen Gesetze<br />

Bei Gesetzgebungsarbeiten ist auch heute je<strong>der</strong> mo<strong>der</strong>ne Gesetzgeber gut beraten,<br />

sich gesetzgeberische Ideen aus an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n nutzbar zu machen – o<strong>der</strong> zum<strong>in</strong>dest<br />

se<strong>in</strong>e Vorstellungen mit denjenigen an<strong>der</strong>er Rechtsordnungen zu vergleichen.<br />

Beson<strong>der</strong>s deutlich wird das Gewicht <strong>der</strong> Rechtsvergleichung <strong>in</strong> <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Gesetzgebung<br />

bei den tief greifenden Rechtsreformen <strong>in</strong> Mittel- <strong>und</strong> Osteuropa, welche<br />

die Zivilrechtsordnungen auf den Prüfstand gestellt haben <strong>und</strong> zum Teil immer noch<br />

stellen. Rechtsvergleichende Arbeiten zu Gr<strong>und</strong>pfandrechten s<strong>in</strong>d nur wenige verfügbar.<br />

Daher ist jede Darstellung von Interesse, welche die rechtliche Qualität von<br />

Gr<strong>und</strong>pfandrechten <strong>in</strong> mehreren Län<strong>der</strong>n analysiert.<br />

Der frühere Versuch, e<strong>in</strong> Modell-Gr<strong>und</strong>pfandrecht zu entwickeln 167 , kann nun anhand<br />

<strong>der</strong> detaillierten Aussagen <strong>der</strong> hier vorliegenden Schaubil<strong>der</strong> fortentwickelt<br />

werden. Der nationale Gesetzgeber kann bei <strong>der</strong> Ausgestaltung des Rechtsrahmens<br />

se<strong>in</strong>er Gr<strong>und</strong>pfandrechte die auf nationaler Ebene zu entscheidenden Prioritäten<br />

leichter identifizieren <strong>und</strong> sich über die Prioritätensetzungen an<strong>der</strong>er Län<strong>der</strong> zielgerichtet<br />

<strong>in</strong>formieren.<br />

2. Harmonisierung?<br />

Ob e<strong>in</strong> ökonomischer Bedarf für e<strong>in</strong>e Harmonisierung <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>pfandrechte <strong>in</strong> <strong>Europa</strong><br />

besteht, wurde bisher offenbar nie wissenschaftlich f<strong>und</strong>iert untersucht. 168<br />

Es ist verw<strong>und</strong>erlich, dass sich die Ökonomen dieses fasz<strong>in</strong>ierenden Themas bisher<br />

nicht o<strong>der</strong> jedenfalls nicht mit vollem wissenschaftlichen Tiefgang angenommen<br />

haben. Zwar gibt es bereits e<strong>in</strong>ige ökonomische Untersuchungen, die „errechnen“,<br />

welche Kosten die generellen Rechtsunterschiede <strong>in</strong> <strong>Europa</strong> verursachen. Kircher 169<br />

weist auf e<strong>in</strong>ige Modellrechnungen h<strong>in</strong>, die jedoch auf vielen hypothetischen Faktoren<br />

beruhen. Für den speziellen Fall <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>pfandrechte s<strong>in</strong>d ähnliche, e<strong>in</strong>igermaßen<br />

vertiefte Analysen bisher nicht veröffentlicht. Den Juristen unter den Autoren<br />

kann dies nicht zum Vorwurf gemacht werden. Vielmehr wäre es sehr wünschenswert,<br />

dass sich Ökonomen dieser Thematik annehmen würden, gegebenenfalls <strong>in</strong><br />

Kooperation mit Juristen.<br />

Es ist allerd<strong>in</strong>gs auch möglich, die Notwendigkeit e<strong>in</strong>er Eurohypothek auf juristische<br />

Argumente zu stützen. 170 Die Workshops, die <strong>der</strong> vdp zum Thema <strong>der</strong> Eurohypothek<br />

167 Siehe sogleich unter 3.<br />

168 Vgl. hierzu Stöcker, Die Eurohypothek – Struktur e<strong>in</strong>er ökonomischen Analyse, Immobilien &<br />

F<strong>in</strong>anzierung 2005, S. 766 ff.<br />

169 Seite 379 ff.<br />

170 Kircher, S. 387; Kiesgen, S. 27 f., verweist auf die zusätzlichen Transaktionskosten, die sich<br />

durch Rechtsunterschiede ergeben.

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