Umweltaspekte in der Bauleitplanung - PEUTZ CONSULT GmbH
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<strong>Umweltaspekte</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Bauleitplanung</strong>: W<strong>in</strong>d und Licht<br />
Sem<strong>in</strong>arbeitrag vom 21.02.2006<br />
durch Störungen durch Lichtquellen, aber ke<strong>in</strong>e Gefährdung<br />
im Vor<strong>der</strong>grund.<br />
Als Beurteilungsgrundlage für Lichtimmissionen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Nachbarschaft wurden vom Län<strong>der</strong>ausschuss Immissionsschutz<br />
(LAI) im Jahre 2000 H<strong>in</strong>weise zur Messung<br />
und Beurteilung von Lichtimmissionen entwickelt.<br />
Diese wurden im gleichen Jahr <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong> Westfalen<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Run<strong>der</strong>lass "Lichtimmissionen – Messung,<br />
Beurteilung und Verm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung" umgesetzt.<br />
Im Erlass s<strong>in</strong>d zwei Beurteilungsgrößen def<strong>in</strong>iert: Die<br />
Raumaufhellung durch von außen e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gendes Licht<br />
und die (psychologische) Blendung durch Quellen hoher<br />
Leuchtdichte.<br />
Analog zur Vorgehensweise beim Schallimmissionsschutz<br />
s<strong>in</strong>d jeweils Immissionsrichtwerte für die Raumaufhellung<br />
und die Blendung <strong>in</strong> Abhängigkeit <strong>der</strong> Tageszeit<br />
und <strong>der</strong> Gebietsfestsetzung angegeben.<br />
Immissionsort<br />
Kurgebiete, Krankenhäuser,<br />
Pflegeanstalten<br />
Wohngebiete (WR/WA)<br />
Kernsiedlungsgebiete<br />
Erholungsgebiete<br />
Beleuchtungsstärke E F <strong>in</strong> lx<br />
tags 6 - 22 h<br />
nachts22 - 6 h<br />
1 1<br />
3 1<br />
Dorfgebiete, Mischgebiete 5 1<br />
Kerngebiete,<br />
Gewerbegebiete,<br />
Industriegebiete<br />
15 5<br />
Abb. 7: Immissionsrichtwerte Raumaufhellung<br />
Bezüglich <strong>der</strong> Blendung wird e<strong>in</strong>e maximale tolerable<br />
Leuchtdichte <strong>der</strong> Quelle def<strong>in</strong>iert, die wie<strong>der</strong>um abhängt<br />
von Tageszeit, Gebietsausweisung, Umgebungsleuchtdichte<br />
und dem Raumw<strong>in</strong>kel als Maß für die Größe <strong>der</strong><br />
Quelle:<br />
Der Run<strong>der</strong>lass ist zunächst auf die messtechnische<br />
Überprüfung an bestehenden Anlagen ausgelegt. Im<br />
Rahmen städtebaulicher Planungen werden die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
an die Raumaufhellung und Blendung aber<br />
auch mit Hilfe e<strong>in</strong>er numerischen Lichtausbreitungsrechnungen<br />
im Vorfeld überprüft.<br />
Typische Anwendungsfälle s<strong>in</strong>d z.B. die Planung von<br />
Sportplätzen o<strong>der</strong> die Ausweisung neuer Gewerbetriebe,<br />
bei denen im Vorfeld von e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tensiven Beleuchtung<br />
ausgegangen wird. Somit können hier bereits im<br />
Vorfeld Nachbarschaftskonflikte untersucht und gelöst<br />
werden.<br />
Immissionsort<br />
Kurgebiete, Krankenhäuser,<br />
Pflegeanstalten<br />
Wohngebiete (WR/WA)<br />
Kernsiedlungsgebiete<br />
Erholungsgebiete<br />
Proportionalitätsfaktor K<br />
tags abends nachts<br />
6 – 20 h<br />
20 – 22 h<br />
32<br />
22 – 6 h<br />
96 64 32<br />
Dorfgebiete, Mischgebiete 160 32<br />
Kerngebiete,<br />
Gewerbegebiete,<br />
Industriegebiete<br />
- 160<br />
Abb. 8: Proportionalitätsfaktoren Blendung<br />
Abhilfemaßnahmen s<strong>in</strong>d im Rahmen <strong>der</strong> Planung oft<br />
e<strong>in</strong>fach und mit wenig Aufwand umsetzbar, während<br />
spätere Umrüstungen zumeist mit erheblichen Kosten<br />
verbunden s<strong>in</strong>d.<br />
Bei Sportplätzen stehen z.B. Kappen o<strong>der</strong> Abschirmungen<br />
im Bereich <strong>der</strong> Quelle, die Verwendung mo<strong>der</strong>ner<br />
Leuchtmittel mit gerichteter o<strong>der</strong> asymmetrischer Abstrahlungscharakteristik<br />
o<strong>der</strong> die Verwendung höherer<br />
Lichtmasten zur Erhöhung des Lichte<strong>in</strong>fallsw<strong>in</strong>kels zur<br />
Verfügung.<br />
mit:<br />
L max<br />
k<br />
L u<br />
Ω s<br />
L<br />
max<br />
= k<br />
= Immissionsrichtwert: maximal tolerable<br />
Leuchtdichte e<strong>in</strong>er Blendlichtquelle <strong>in</strong> cd/m²<br />
= Proportionalitätsfaktor<br />
= maßgebende Leuchtdichte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Umgebung<br />
<strong>der</strong> Blendlichtquelle <strong>in</strong> cd/m²; L u ≥ 0,1 cd/m²<br />
= Raumw<strong>in</strong>kel <strong>der</strong> vom Immissionsort ausgesehenen<br />
Blendlichtquelle <strong>in</strong> sr<br />
L u<br />
Ω<br />
s<br />
6 Zusammenfassung<br />
Bei städtebaulichen Planungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> bestimmten<br />
Fällen Aussagen zum W<strong>in</strong>dkomfort, zur Verschattung<br />
und Tageslichtbeleuchtung o<strong>der</strong> zu Lichtimmissionen<br />
zu treffen.<br />
Mit numerischen Simulationen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er W<strong>in</strong>dkanaluntersuchung<br />
mit Maßstabsmodellen lassen sich bereits<br />
im Planungsstadium die Planungsansätze optimieren<br />
und Lösungen f<strong>in</strong>den, die den Anfor<strong>der</strong>ungen an W<strong>in</strong>dkomfort,<br />
Besonnung und Tageslichtversorgung sowie<br />
ausreichenden Schutz vor Lichtimmissionen Rechnung<br />
tragen.<br />
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