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Elektrische Energieübertragung Aufgaben zur 3.¨Ubung

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<strong>Elektrische</strong> <strong>Energieübertragung</strong><br />

<strong>Aufgaben</strong> <strong>zur</strong> 3. Übung<br />

Prof. Göran Andersson<br />

Eidgenössische Technische Hochschule Zürich<br />

HS 2009<br />

Aufgabe 1<br />

In diesem Beispiel sollen die Wellenimpedanzen und die natürlichen Leistungen<br />

von zwei verschiedenen Dreiphasenleitungen verglichen werden. Gegeben<br />

sind folgende Daten:<br />

Freileitung Kabel<br />

Widerstandsbelag R ′ in Ω/km 0.12 0.10<br />

Ableitbelag G ′ in µS/km 0.05 1.00<br />

Induktivitätsbelag L ′ in mH/km 1.00 0.30<br />

Kapazitätsbelag C ′ in nF/km 10 200<br />

Nennspannung U N in kV (verk.) 110 110<br />

Nennstrom I N in A (pro Phase) 330 290<br />

Frequenz f in Hz 50 50<br />

Länge l in km 85 45<br />

Folgende Teilaufgaben sind zu lösen:<br />

a) Berechnen Sie die Wellenimpedanzen der beiden Leitungen.<br />

b) Berechnen Sie die natürlichen Leistungen der beiden Leitungen (bei<br />

Nennspannung am Leitungsende) und vergleichen Sie diese mit den<br />

Nennleistungen (jeweils dreiphasig).<br />

c) Welche Angabe(n) aus der Tabelle haben Sie nicht benötigt und warum<br />

nicht?<br />

Aufgabe 2<br />

In diesem Beispiel geht es um die maximal übertragbare Leistung in einem<br />

Wechselstromsystem. Gegeben ist das Übertragungssystem in Abbildung 1.<br />

Ein Generator liefert über einen Transformator und eine Freileitung Leistung<br />

1


Generator Trafo Freileitung starres Netz<br />

jx S jx T<br />

jx L<br />

G<br />

u Gi<br />

u N<br />

Abbildung 1: Ein Kraftwerksgenerator liefert Leistung in ein ”<br />

starres Netz”.<br />

in ein Netz. Der Generator ist als Spannungsquelle mit innerer Reaktanz<br />

x S modelliert. 1 Der Betrag der inneren Generatorspannung u Gi wird auf<br />

1.0 p.u. geregelt. Vom Generator wird die Leistung über einen Transformator<br />

und eine Freileitung an das Netz abgegeben, beide Elemente sind durch<br />

ihre Reaktanz modelliert. Das Netz ist als starr anzusehen, d.h. sowohl der<br />

Betrag als auch die Phase der Spannung u N sind konstant und unabhängig<br />

von der Leistungseinspeisung. Folgende Grössen sind bekannt:<br />

• Spannungen: u N = 1.0∠0 ◦ p.u., |u Gi | = 1.0 p.u.<br />

• Reaktanzen: x S = 1.00 p.u., x T = 0.10 p.u., x L = 2.00 p.u.<br />

Folgende Teilaufgaben sind zu lösen:<br />

a) Welche Wirkleistung p max (in p.u.) kann der Generator maximal an<br />

das Netz abgeben?<br />

b) Auf welchen Wert x ′ L<br />

müsste die Reaktanz der Freileitung reduziert<br />

werden, damit bei einer Übertragung von p max eine stationäre Stabilitätsreserve<br />

von 30% eingehalten wird?<br />

c) Welche Blindleistungen würden der Generator und das Netz bei einer<br />

Übertragung von p max mit voller und reduzierter Leitungsreaktanz<br />

(Fälle a) und b)) austauschen?<br />

Aufgabe 3<br />

In diesem Beispiel wollen wir den Spannungsabfall entlang einer Leitung<br />

untersuchen. Gegeben sind die Spannung am Anfang der Leitung U 1 , die<br />

komplexe Leistung am Ende der Leitung S 2 sowie die Serienimpedanz der<br />

Leitung Z (siehe Abbildung 2):<br />

• U 1 = 400∠0 ◦ kV<br />

• S 2 = P 2 + jQ 2 = 200 MW +j70 MVar<br />

1 Für statische Betrachtungen ist es üblich die innere Reaktanz von Synchrongeneratoren<br />

durch ihre synchrone Reaktanz x S anzunähern. Theoretischer Hintergrund dieses<br />

Modells ist die Zweiachsentheorie (Park & Robertson, 1928).<br />

2


starres Netz<br />

Freileitung<br />

Last<br />

Z<br />

S 2 = P 2 +jQ 2<br />

U 1<br />

U 2<br />

Abbildung 2: Eine Last ist über eine Freileitung mit einem starren Netz<br />

verbunden.<br />

• Z = R ′ l + jX ′ l = 10 + j100 Ω<br />

Berechnen Sie Betrag und Phase der Spannung am Ende der Leitung<br />

a) mit exakten Gleichungen<br />

b) mit der Vereinfachung R ′ = 0<br />

c) mit den Vereinfachungen R ′ = 0 und P 2 = 0<br />

Aufgabe 4<br />

In diesem Beispiel wollen wir aus den verteilten Leitungsparametern einer<br />

Leitung die konzentrierten Elemente der Π-Ersatzschaltung berechnen. Gegeben<br />

sind folgende Grössen:<br />

• R ′ = 0.12 Ω/km, L ′ = 1 mH/km, G ′ = 0 µS/km, C ′ = 10 nF/km<br />

• Leitungslänge l = 300 km<br />

• Frequenz f = 50Hz<br />

Folgende Teilaufgaben sind zu lösen:<br />

a) Berechnen Sie die Längsimpedanz Z l und die Queradmittanz Y q der<br />

Π-Ersatzschaltung mit den exakten Beziehungen aus der Wellengleichung.<br />

b) Berechnen Sie die Längsimpedanz Z l und die Queradmittanz Y q der<br />

Π-Ersatzschaltung mit vereinfachten Beziehungen für |γl| ≪ 1.<br />

c) Wie erklären Sie sich das Auftreten einer ohmschen Komponente im<br />

Querelement (R { Y q<br />

}<br />

≠ 0) in <strong>Aufgaben</strong>teil a), obwohl von G<br />

′<br />

= 0<br />

ausgegangen wurde?<br />

3

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