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100 Jahre - Mercedes-Benz Niederlassung Dortmund

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10 <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> <strong>Niederlassung</strong> <strong>Dortmund</strong><br />

Harte Zeiten:<br />

Krieg und Wiederaufbau<br />

Mit Kriegsbeginn im September 1939<br />

kommt der PKW-Verkauf in <strong>Dortmund</strong><br />

fast zum Erliegen. Lastwagen werden<br />

nur noch gegen Bezugsschein für<br />

kriegswichtige Betriebe ausgeliefert.<br />

Immerhin umfasst die Belegschaft noch<br />

37 Angestellte und 98 Arbeiter. Mit<br />

zunehmender Kriegsdauer wird das<br />

Kommunal- und Feuerwehrgeschäft<br />

immer wichtiger. Im Vordergrund steht<br />

die Hygiene in der Stadt. Man braucht<br />

Müll- und Fäkalienwagen. Ein Großteil<br />

der Belegschaft wird zum Wehrdienst<br />

eingezogen und der Reparaturbetrieb wird<br />

„Wehrmachtsstätte“ und arbeitet fast nur<br />

noch für den Heimat-Kraftfahrpark (HKP),<br />

also für Kommunal-, Regierungs- und<br />

Wehrmachtfahrzeuge. Private Fahrzeuge<br />

werden kaum noch repariert und ab 1941<br />

schläft auch das Reparaturgeschäft völlig<br />

ein. Nach Anordnung des Vorstandes<br />

heißen die bisherigen Verkaufsstellen<br />

nunmehr <strong>Niederlassung</strong>. Die vom März<br />

bis Juni 1943 dauernde „Ruhr-Offensive“<br />

der Alliierten legt fast alle Zentren im<br />

Ruhrgebiet in Trümmer. Durch Bomben<br />

und Luftminen werden im Oktober 1944<br />

auch die verbliebenen Geschäftsräume<br />

restlos zerstört. Doch der härteste Schlag<br />

folgt noch: Am 12. März 1945 bombardieren<br />

1.107 Lancaster- und Halifax-Bomber<br />

die Stadt <strong>Dortmund</strong>. Dies ist der schwerste<br />

Luftangriff, die je eine europäische Stadt<br />

erlebt hat.<br />

Die <strong>Niederlassung</strong> <strong>Dortmund</strong> ist ohne<br />

Geschäfts- und Werkstatträume. Mit den<br />

verbliebenen Werkzeugen und Ersatzteilen<br />

fahren die Monteure zum Kunden und<br />

reparieren an Ort und Stelle. Die nötige<br />

Büroarbeit erledigen die Mitarbeiter in<br />

ihren privaten Wohnungen.<br />

Bereits im Juni 1945 werden von der<br />

<strong>Niederlassung</strong> provisorische Räume in<br />

Marten angemietet. Durch weitere Zumietung<br />

von Grundstücken und Gebäuden<br />

und kontinuierlichen Ausbau in den<br />

Folgejahren entsteht in der Schulte-Heuthausstraße<br />

23 eine zwar unzureichende,<br />

aber funktionsfähige <strong>Niederlassung</strong>. Im<br />

Oktober 1945 startet <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong><br />

mit 13 Angestellten, 11 Arbeitern und<br />

9 Lehrlingen. Die Umsätze durch das<br />

Reparaturgeschäft sind gering, und der<br />

Verkauf kann keine Fahrzeuge anbieten.<br />

<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Typ 770 F von 1942 mit acht Zylindern und 230 PS.<br />

Die ersten LKW werden 1946 wiederum<br />

gegen Bezugsschein verkauft, die staatliche<br />

und kommunale Behörden erteilen.<br />

Ab 1947 folgt langsam der Aufbau des<br />

PKW-Verkaufs. Nach der Währungsreform<br />

im Juni 1948 zieht die Nachfrage nach<br />

Fahrzeugen wieder an, und der Verkauf<br />

beginnt im Juli 1948 nach Freigabe der<br />

Produktion durch die Amerikaner.<br />

Die Daimler-<strong>Benz</strong> AG stellt im März 1940<br />

auf Kriegsproduktion um: Als PKW bleibt<br />

allein der Typ 170 V im Programm, von<br />

dem im Monat 1.400 Stück mit unterschiedlichsten<br />

Aufbauten gefertigt werden.<br />

Die sich verschärfende Treibstofflage<br />

zwingt die Konstruktionsabteilung zur<br />

Entwicklung und Bau von Kohlegeneratoren.<br />

Nach Abschluss der Testphase<br />

werden Ende 1942 fünfzig PKW und LKW<br />

mit Kohlegeneratoren ausgerüstet. Im<br />

September 1943 stellt die Daimler-<strong>Benz</strong><br />

AG einen PKW-Holzgasgenerator für den<br />

Typ 170 V vor, der mit einer Füllung von<br />

24 Kilogramm Holzkohle eine Reichweite<br />

von <strong>100</strong> bis 130 Kilometer ermöglicht.

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