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Innerdeutsche Beziehungen. Ost und West an ... - Peer Pasternack

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• ca. 30% <strong>an</strong> den Hochschulen (mit starken regionalen Unterschieden,<br />

die daraus resultierten, dass die Hälfte des gesamten DDR-<br />

Wissenschaftspotentials auf <strong>Ost</strong>-Berlin <strong>und</strong> die drei sächsischen<br />

Bezirke konzentriert war),<br />

• ca. 50% in der außerhochschulischen Akademieforschung (die <strong>an</strong>deren<br />

50% sind heute in Max-Pl<strong>an</strong>ck-, Fraunhofer- <strong>und</strong> Blaue-<br />

Liste-Instituten tätig),<br />

• ca. 85% in der Industrieforschung (eine Leistung vor allem der<br />

Treuh<strong>an</strong>d-Anstalt, die wiederum „den Markt“ dafür ver<strong>an</strong>twortlich<br />

macht, der seinerseits dafür nichts k<strong>an</strong>n, da es die Unterkapitalisierung<br />

der Unternehmen – oft geoutsourcter Industrieforschungsabteilungen<br />

– war, die ihnen den auf dem Technologiemarkt nötigen<br />

l<strong>an</strong>gen Atem versagte, <strong>und</strong> da „dem Markt“ diese allgemeine Kapitalschwäche<br />

eines bisl<strong>an</strong>g pl<strong>an</strong>wirtschaftlich verwalteten Siedlungsgebietes<br />

nicht direkt zugerechnet werden k<strong>an</strong>n).<br />

In dieser Gesamt<strong>an</strong>sicht ließe sich bezüglich der Hochschulen also auch<br />

sagen, dass sie vergleichsweise glimpflich davon gekommen sind. Im <strong>Ost</strong>-<br />

<strong>West</strong>-Focus ist hinzuzufügen, dass das entlassene ostdeutsche Hochschulpersonal<br />

nicht vollständig durch auswärtiges ersetzt wurde, da zugleich<br />

ein teilweise drastischer Stellenabbau stattf<strong>an</strong>d. Dennoch ergaben die<br />

Neubesetzungen ein deutliches Übergewicht <strong>an</strong> Personal westdeutscher<br />

Herkunft. Dabei wiederum muss auf erhebliche Differenzen zwischen den<br />

einzelnen Fächergruppen hingewiesen werden:<br />

• Die Sozial- <strong>und</strong> Geisteswissenschaften sind stärker verwestlicht als die<br />

Naturwissenschaften.<br />

• Innerhalb der Letzteren hatten ostdeutsche Professoren in den Ingenieurwissenschaften<br />

die größten Verbleibsch<strong>an</strong>cen, während die Verhältnisse<br />

<strong>an</strong> den medizinischen <strong>und</strong> mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />

Fakultäten stärker ost-west-ausgeglichen sind.<br />

• Innerhalb der Sozial- <strong>und</strong> Geisteswissenschaften wurden die Sozialwissenschaften<br />

deutlicher verwestlicht als die Geisteswissenschaften.<br />

Doch ist dort intern nochmals zu differenzieren:<br />

• Einerseits gibt es Bereiche wie die Politikwissenschaft, die nahezu<br />

vollständig westdeutsch besetzt sind, da es dieses Fach so in der DDR<br />

nicht gab, während es sich in der Soziologie ausgeglichener verhält:<br />

dieser Zusammenschau sind: Meske (1993), Hg. Meyer (1993), Neie (1996), Buck-Bechler<br />

et al. (1997), Lewin (1997), Burkhardt (1997).<br />

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hochschule ost 1/2001

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