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Innerdeutsche Beziehungen. Ost und West an ... - Peer Pasternack

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l<strong>an</strong>ge fähig, als die neuen Rahmenbedingungen strukturelle Ähnlichkeiten<br />

zu den vor<strong>an</strong>geg<strong>an</strong>genen aufweisen. Der entscheidende Unterschied zwischen<br />

beiden Flexibilitätsformen war: Die Träger der ersteren suchten<br />

sich ggf. ihre Möglichkeiten selbst. Die Träger der letzteren jedoch<br />

mussten die Möglichkeiten geboten bekommen. Andernfalls versagten die<br />

ihnen zur Verfügung stehenden subjektiven H<strong>an</strong>dlungspotentiale vor den<br />

Anforderungen der geänderten Bedingungen.<br />

Dennoch: weitere fünf Jahre später stoßen die seinerzeit positiv erwähnten<br />

Kreativ-Beweglichen <strong>an</strong> die gläserne Decke. Dafür scheint es<br />

zwei Gründe zu geben. Die <strong>Ost</strong>deutschen gehören nicht zu den etablierten<br />

Netzwerken, <strong>und</strong> sie gehören bis heute nicht dazu, weil sie den Netzwerkern<br />

eigentümlich fremd sind. Es läuft da ein vergleichsweise simples<br />

Schema ab (ohne dass dies denjenigen, die es ablaufen lassen, bewusst<br />

sein muss): Wer nicht so ist wie wir, der/die ist <strong>an</strong>ders; wer aber <strong>an</strong>ders<br />

ist, könnte u.U. mal Schwierigkeiten machen oder schlicht Reibungen<br />

verursachen; wer Schwierigkeiten machen oder Reibungen verursachen<br />

könnte, muss nicht unbedingt bei uns integriert werden – jedenfalls nicht<br />

sol<strong>an</strong>ge noch <strong>an</strong>dere zur Verfügung stehen, die mit ziemlicher Sicherheit<br />

keine Schwierigkeiten machen, weil sie schon von vornherein so sind wie<br />

wir.<br />

Natürlich gibt es Gegenbeispiele, aber: dass diese zu St<strong>an</strong>de kommen,<br />

setzt eine bewusste Ausschaltung der Gegenmech<strong>an</strong>ismen voraus. Diese<br />

bewusste Ausschaltung von Gegenmech<strong>an</strong>ismen müsste politisch org<strong>an</strong>isiert<br />

werden. Der Wissenschaftsbetrieb leistet dies nicht von allein. Das –<br />

unter <strong>an</strong>derem – haben die letzten zehn Jahre gezeigt.<br />

Literatur<br />

Abbott, Alison (1999): Tough measures bring a scarred back to the world stage,<br />

in: Nature 401 (1999), S. 635-639.<br />

AG „Studiengestaltung in den neuen Ländern“ [der Fachtagung Medizin] (Hg.)<br />

(1993): MC-Reader der AG „Fünf neue Länder“. Unterlagen bis 14.12.<br />

1993, o.O. [Dresden/Leipzig].<br />

Albert, Kati (1995): Warum kommen Student(inn)en aus <strong>West</strong>deutschl<strong>an</strong>d <strong>und</strong><br />

aus <strong>West</strong>-Berlin <strong>an</strong> die ostberliner Humboldt-Universität? In: hochschule<br />

ost 5-6/1995, S. 95-104.<br />

dies. (1998): Zur Selbst- <strong>und</strong> Fremdwahrnehmung ost- <strong>und</strong> westdeutscher Studenten/innen<br />

<strong>an</strong> der Humboldt-Universität zu Berlin. Dissertation. Humboldt-Universität<br />

zu Berlin, Math.-Nat. Fak. II, Berlin, unveröff.<br />

32<br />

hochschule ost 1/2001

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