European Conference on combating racism at European level DE

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18.05.2014 Aufrufe

“Mainstreaming“ “Mainstreaming“ Einbindung der Rassismusbekämpfung in die Aktionen und Politiken Gemeinschaft In ihrem Aktionsplan vom März 1998 hat sich die Kommission verpflichtet, einen „Mainstreaming“-Ansatz zu verfolgen: der Kampf gegen Rassismus soll in sämtliche Aktionen und Politiken der Gemeinschaft integriert werden, insbesondere in folgenden Bereichen: Beschäftigung, europäische Strukturfonds, Bildungs-, Ausbildungs- und Jugendprogramme, Forschungsaktivitäten, Außenbeziehungen, Information, Kultur und Sport. Der Kampf gegen Rassismus soll ausdrücklich zur Querschnittsaufgabe sämtlicher allgemeiner ausgerichteten Aktionen und Politiken gemacht werden, und bereits in der Konzeptionsphase soll der mögliche Beitrag zur Bekämpfung des Rassismus deutlich herausgestellt werden. Auf der Konferenz wurde ein Bericht über die Durchführung des Aktionsplans gegen Rassismus und über die Umsetzung des „Mainstreaming“ vorgestellt. Dabei handelt es sich um einen ersten Sachstandsbericht, der sich auf die Beiträge von 18 Kommissionsdienststellen stützt und in dem dargelegt wird, was sie jeweils zur Bekämpfung des Rassismus unternommen haben. 1 Der Bericht ist lediglich eine Etappe innerhalb eines Prozesses, den es weiterzuverfolgen gilt. Die schrittweise Umsetzung des „Mainstreaming“ erfordert eine noch wesentlich stärkere Zusammenarbeit innerhalb der Kommission sowie eine engere Partnerschaft mit den Mitgliedstaaten und den verschiedenen betroffenen Akteuren und Organisationen. In ihrem Aktionsplan hat sich die Kommission auch verpflichtet, eine Bewertung der Ergebnisse vorzunehmen, die im Zuge des Prozesses der Einbindung der Antirassismusdimension in die Gemeinschaftspolitiken und - programme erzielt wurden. Die Bewertungsarbeiten werden in zwei Phasen vonstatten gehen. Anfang 2000 wurde eine erste Analyse in Angriff genommen, die die Entwicklung der einschlägigen Tätigkeiten der Gemeinschaft, auch ihrer Rechtsetzungstätigkeit, sowie die potentiellen Auswirkungen der Gemeinschaftspolitiken und -programme im Bereich der Rassismusbekämpfung zum Gegenstand hat. Auf der Grundlage dieser Bewertung wird es möglich sein, Orientierungen vorzugeben und Vorschläge zu formulieren, die insbesondere in Richtung einer Ausweitung der Antirassismuspolitik auf Bereiche und Tätigkeiten der Kommission gehen werden, in denen diese Dimension bislang keine Rolle gespielt hat und nun den Stellenwert eines echten strategischen Ziels erhalten soll. Diese erste Bewertung sollte in den nächsten Jahren (Ende 2001/Anfang 2002) durch eine wesentlich umfassendere Bewertung ergänzt werden, in der untersucht wird, wie sich die Gemeinschaftsmaßnahmen zur Rassismusbekämpfung „vor Ort“ ausgewirkt haben. Bei den Bewertungsarbeiten wird auch über die Möglichkeit einer Ausweitung des „Mainstreaming“-Konzepts auf alle anderen in Artikel 13 EG-Vertrag genannten Diskriminierungen nachgedacht werden. Im Rahmen der auf der Konferenz geführten Debatte wurde eine ganze Reihe von Aspekten aufgezeigt, die im Hinblick auf die Bewertung von Interesse sind und sicherlich vom Evaluierungsteam – ein Mitglied des Teams war im übrigen anwesend – berücksichtigt werden. Der „Mainstreaming“-Bericht der Kommissionsdienststellen wird darüber hinaus die Grundlage für die Erarbeitung eines Dokuments bilden, in dem die Kommission ihre Prioritäten für die Weltkonferenz der Vereinten Nationen gegen Rassismus, Rassendiskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und andere Formen der Intoleranz darlegt. Diese Konferenz wird im Juli 2001 in Südafrika stattfinden. 1 Bericht der Kommissionsdienststellen zur Durchführung des Aktionsplans gegen Rassismus: Rassismusbekämpfung als Querschnittsaufgabe. 8 Konferenz Bekämpfung des Rassismus auf europäischer Ebene • Bericht

Workshops WORKSHOP 1 “Mainstreaming“-Ansatz: Einbindung der Rassismusbekämpfung in die Gemeinschaftspolitiken und –programme VORSITZ: Sukhvinder STUBBS Präsidentin des Europäischen Netzes gegen Rassismus (ENAR) BERICHTERSTATTERIN: Marta FORESTI Tavinstock Institute REFERENTEN: Sandra LUTCHMAN Referatsleiterin, Stadtverwaltung Amsterdam Marie POINSOT ADRI Rob CORNELISSEN Referatsleiter, „Freizügigkeit der Arbeitnehmer, Integration von Zuwanderern und Bekämpfung von Rassismus, Commission européenne Soledad BLANCO Referatsleiterin, „Chancengleichheit für Frauen und Männer, Kinder- und Familienfragen“, Europäische Kommission Das Konzept des „Mainstreaming“ stellt darauf ab, die Rassismusbekämpfung in alle Aktionen und Politiken der Gemeinschaft zu integrieren. Dabei geht es darum, den Kampf gegen Rassismus zur Querschnittsaufgabe sämtlicher allgemeiner ausgerichteten Aktionen und Politiken zu machen und bereits in der Konzeptionsphase den möglichen Beitrag zur Bekämpfung des Rassismus deutlich herauszustellen. Gestützt auf die Beiträge von Sandra Lutchmann und Marie Poinsot, nahm die Arbeitsgruppe zunächst eine Bestandsaufnahme vor. Dabei ging es insbesondere um die Sensibilisierung der öffentlichen Stellen (auf nationaler und lokaler Ebene) für die Problematik der Rassendiskriminierung. Im Mittelpunkt des zweiten Teils der Sitzung standen die einschlägigen Arbeiten auf europäischer Ebene, vor allem innerhalb der Europäischen Kommission (Rob Cornelissen). Es wurde ein erster Bericht zur Durchführung des Aktionsplans gegen Rassismus präsentiert, in dem – auf der Grundlage der Beiträge von 18 Kommissionsdienststellen (siehe Kasten) – dargelegt wird, wie das „Mainstreaming“ umgesetzt wird. Herangezogen wurden auch die Erfahrungen, die im Bereich der Chancengleichheit für Frauen und Männer mit dem „Mainstreaming“-Ansatz gemacht wurden (Soledad Blanco): Welche politischen, finanztechnischen und sonstigen Instrumente stehen zur Verfügung? Welche globalen Strategien wurden eingeschlagen? Schließlich wurden die Perspektiven der Rassismusbekämpfung im Rahmen der Gemeinschaftspolitiken und -programme aufgezeigt und Überlegungen zu neuen Lösungsansätzen angestellt. Bericht über den Workshop 1 (Marta Foresti) Was ist eine Querschnittsaufgabe (Mainstreaming)? Im Bericht der Kommission zur Durchführung des Aktionsplans gegen Rassismus "Rassismusbekämpfung als Querschnittsaufgabe" ist Mainstreaming wie folgt definiert: Mainstreaming bedeutet, "das Ziel der Rassismusbekämpfung im Rahmen aller Aktions- und Politikbereiche der Gemeinschaft auf allen Ebenen zu verfolgen. Das bedeutet, daß es sich nicht auf einzelne Maßnahmen beschränken, sondern den Kampf gegen Rassismus ausdrücklich zur Querschnittsaufgabe sämtlicher allgemeiner ausgerichteten Aktionen und Politiken machen und bereits in der Konzeptionsphase den möglichen Beitrag zur Bekämpfung des Rassismus deutlich herausstellen will". Wie wird die Rassismusbekämpfung zur Querschnittsaufgabe? Um die Rassismusbekämpfung in unterschiedliche Politikbereiche zu integrieren, müssen alle betroffenen Parteien auf allen Ebenen und in allen Phasen in den Gesamtprozeß einbezogen werden: von der strategischen Planung, der Durchführung der Aktion bis zur Überwachung und Bewertung der Ergebnisse und Auswirkungen. Die Einbeziehung sollte dabei den Charakter einer Mitwirkung haben und nicht nur einer herkömmlichen Anhörung der betroffenen Parteien. Sie sollte auch die Bildung neuer Partnerschaften beinhalten zwischen europäischen Institutionen, Mitgliedstaaten, Gemeinschaftsorganisationen, NRO und Sozialpartnern. Eine klare Zielvorstellung (bezogen auf die Politikbereiche und deren Beitrag zur Rassismusbekämpfung) im Mainstreaming ist eine wichtige Voraussetzung für die Integration der Rassismusbekämpfung in unterschiedliche Politiken. Erforderlich hierfür sind eine Datenerfassung auf den betreffenden Bereichen, die Entwicklung von Indikatoren und eines Benchmarking, Bedarfsanalysen und Überwachung. Es sollten also zusätzliche Forschungsvorhaben in Auftrag gegeben werden, insbesondere auf den Gebieten Überwachung und Bewertung. Die Kommission hat diesbezüglich ihr Engagement bekräftigt. Damit auf unterschiedlichen Politikbereichen die angestrebte Wirkung erreicht werden kann, muß die Mainstreaming-Strategie konkrete Ziele vorgeben, die zu realisieren und zu bewerten sind. Auf diese Weise läßt sich ermitteln, wo Handlungsbedarf besteht und welche Hindernisse zu überwinden sind. Dabei darf nicht außer acht gelassen werden, daß unvermeidliche Besonderheiten in unterschiedlichen Bereichen auftreten können. Konferenz Bekämpfung des Rassismus auf europäischer Ebene • Bericht 9

“Mainstreaming“<br />

“Mainstreaming“<br />

Einbindung der Rassismusbekämpfung in die Akti<strong>on</strong>en<br />

und Politiken Gemeinschaft<br />

In ihrem Akti<strong>on</strong>splan vom März 1998 h<strong>at</strong> sich die Kommissi<strong>on</strong> verpflichtet,<br />

einen „Mainstreaming“-Ans<strong>at</strong>z zu verfolgen: der Kampf gegen Rassismus soll<br />

in sämtliche Akti<strong>on</strong>en und Politiken der Gemeinschaft integriert werden, insbes<strong>on</strong>dere<br />

in folgenden Bereichen: Beschäftigung, europäische<br />

Strukturf<strong>on</strong>ds, Bildungs-, Ausbildungs- und Jugendprogramme,<br />

Forschungsaktivitäten, Außenbeziehungen, Inform<strong>at</strong>i<strong>on</strong>, Kultur und Sport.<br />

Der Kampf gegen Rassismus soll ausdrücklich zur Querschnittsaufgabe<br />

sämtlicher allgemeiner ausgerichteten Akti<strong>on</strong>en und Politiken gemacht werden,<br />

und bereits in der K<strong>on</strong>zepti<strong>on</strong>sphase soll der mögliche Beitrag zur<br />

Bekämpfung des Rassismus deutlich herausgestellt werden.<br />

Auf der K<strong>on</strong>ferenz wurde ein Bericht über die Durchführung des Akti<strong>on</strong>splans<br />

gegen Rassismus und über die Umsetzung des „Mainstreaming“ vorgestellt.<br />

Dabei handelt es sich um einen ersten Sachstandsbericht, der sich auf die<br />

Beiträge v<strong>on</strong> 18 Kommissi<strong>on</strong>sdienststellen stützt und in dem dargelegt wird,<br />

was sie jeweils zur Bekämpfung des Rassismus unternommen haben. 1<br />

Der Bericht ist lediglich eine Etappe innerhalb eines Prozesses, den es weiterzuverfolgen<br />

gilt. Die schrittweise Umsetzung des „Mainstreaming“ erfordert<br />

eine noch wesentlich stärkere Zusammenarbeit innerhalb der Kommissi<strong>on</strong><br />

sowie eine engere Partnerschaft mit den Mitgliedsta<strong>at</strong>en und den verschiedenen<br />

betroffenen Akteuren und Organis<strong>at</strong>i<strong>on</strong>en.<br />

In ihrem Akti<strong>on</strong>splan h<strong>at</strong> sich die Kommissi<strong>on</strong> auch verpflichtet, eine<br />

Bewertung der Ergebnisse vorzunehmen, die im Zuge des Prozesses der<br />

Einbindung der Antirassismusdimensi<strong>on</strong> in die Gemeinschaftspolitiken und -<br />

programme erzielt wurden. Die Bewertungsarbeiten werden in zwei Phasen<br />

v<strong>on</strong>st<strong>at</strong>ten gehen.<br />

Anfang 2000 wurde eine erste Analyse in Angriff genommen, die die<br />

Entwicklung der einschlägigen Tätigkeiten der Gemeinschaft, auch ihrer<br />

Rechtsetzungstätigkeit, sowie die potentiellen Auswirkungen der<br />

Gemeinschaftspolitiken und -programme im Bereich der Rassismusbekämpfung<br />

zum Gegenstand h<strong>at</strong>. Auf der Grundlage dieser Bewertung wird<br />

es möglich sein, Orientierungen vorzugeben und Vorschläge zu formulieren,<br />

die insbes<strong>on</strong>dere in Richtung einer Ausweitung der Antirassismuspolitik auf<br />

Bereiche und Tätigkeiten der Kommissi<strong>on</strong> gehen werden, in denen diese<br />

Dimensi<strong>on</strong> bislang keine Rolle gespielt h<strong>at</strong> und nun den Stellenwert eines echten<br />

str<strong>at</strong>egischen Ziels erhalten soll.<br />

Diese erste Bewertung sollte in den nächsten Jahren (Ende 2001/Anfang<br />

2002) durch eine wesentlich umfassendere Bewertung ergänzt werden, in der<br />

untersucht wird, wie sich die Gemeinschaftsmaßnahmen zur Rassismusbekämpfung<br />

„vor Ort“ ausgewirkt haben.<br />

Bei den Bewertungsarbeiten wird auch über die Möglichkeit einer Ausweitung<br />

des „Mainstreaming“-K<strong>on</strong>zepts auf alle anderen in Artikel 13 EG-Vertrag<br />

genannten Diskriminierungen nachgedacht werden.<br />

Im Rahmen der auf der K<strong>on</strong>ferenz geführten Deb<strong>at</strong>te wurde eine ganze Reihe<br />

v<strong>on</strong> Aspekten aufgezeigt, die im Hinblick auf die Bewertung v<strong>on</strong> Interesse sind<br />

und sicherlich vom Evaluierungsteam – ein Mitglied des Teams war im übrigen<br />

anwesend – berücksichtigt werden.<br />

Der „Mainstreaming“-Bericht der Kommissi<strong>on</strong>sdienststellen wird darüber<br />

hinaus die Grundlage für die Erarbeitung eines Dokuments bilden, in dem die<br />

Kommissi<strong>on</strong> ihre Prioritäten für die Weltk<strong>on</strong>ferenz der Vereinten N<strong>at</strong>i<strong>on</strong>en<br />

gegen Rassismus, Rassendiskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und andere<br />

Formen der Intoleranz darlegt. Diese K<strong>on</strong>ferenz wird im Juli 2001 in Südafrika<br />

st<strong>at</strong>tfinden.<br />

1 Bericht der Kommissi<strong>on</strong>sdienststellen zur Durchführung des Akti<strong>on</strong>splans gegen Rassismus: Rassismusbekämpfung als Querschnittsaufgabe.<br />

8 K<strong>on</strong>ferenz Bekämpfung des Rassismus auf europäischer Ebene • Bericht

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