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European Conference on combating racism at European level DE

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Beiträge (vollständig)<br />

Für das Akti<strong>on</strong>sprogramm werden Haushaltsmittel in<br />

Höhe v<strong>on</strong> 100 Mio. _ für einen Zeitraum v<strong>on</strong> sechs<br />

Jahren bereitgestellt. Während dieser Zeit wird das<br />

Programm uns ermöglichen, das Phänomen der<br />

Diskriminierung sowie die Wirksamkeit der zur<br />

Bekämpfung v<strong>on</strong> Diskriminierungen angewandten<br />

Methoden zu untersuchen. Was die Problem<strong>at</strong>ik der<br />

Rassendiskriminierung anbelangt, strebt die<br />

Kommissi<strong>on</strong> eine enge Zusammenarbeit mit der in<br />

Wien eingerichteten Europäischen Stelle zur<br />

Beobachtung v<strong>on</strong> Rassismus und Fremdenfeindlichkeit<br />

an. Die Beobachtungsstelle verfügt inzwischen<br />

über geeignete Strukturen, die es ihr erlauben,<br />

ihre Aufgaben wahrzunehmen und rasch Ergebnisse<br />

vorzuweisen. Und für all jene, die im Kampf gegen<br />

Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus<br />

aktiv sind, ist es außerordentlich wichtig, dass der<br />

Erfolg ihrer Bemühungen für die Beobachtungsstelle<br />

erkennbar wird.<br />

Im Rahmen des Akti<strong>on</strong>sprogramms wird auch die<br />

Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Nichtregierungsorganis<strong>at</strong>i<strong>on</strong>en,<br />

lokalen und regi<strong>on</strong>alen<br />

Gebietskörperschaften, Forschungsinstituten und<br />

Sozialpartnern gefördert.<br />

Schließlich wird uns das Programm ermöglichen, die<br />

Ergebnisse zu verbreiten und sicherzustellen, dass wir<br />

die Hauptakteure, insbes<strong>on</strong>dere die politischen<br />

Entscheidungsträger, erreichen.<br />

Funkti<strong>on</strong> der Projekte<br />

Die bisherigen Tätigkeiten der Gemeinschaft haben<br />

bereits greifbare Ergebnisse erbracht, in sozialer wie<br />

auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Die vor der<br />

Einführung v<strong>on</strong> Artikel 13 auf den Weg gebrachten<br />

Projekte, also die Projekte, die v<strong>on</strong> zahlreichen der hier<br />

Anwesenden durchgeführt wurden, sind auch heute<br />

noch integraler und wesentlicher Bestandteil des<br />

Instrumentariums, das im Kampf der Gemeinschaft<br />

gegen Diskriminierungen zum Eins<strong>at</strong>z kommt.<br />

Bei den im Rahmen des Haushalts 1999 finanzierten<br />

Projekten wurde bes<strong>on</strong>derer Wert darauf gelegt, dass<br />

der Weg bereitet wird für künftige Akti<strong>on</strong>en der Uni<strong>on</strong><br />

zur Bekämpfung v<strong>on</strong> Diskriminierungen aus den verschiedenen<br />

in Artikel 13 genannten Gründen.<br />

Bei der Tätigkeit der Kommissi<strong>on</strong> im Bereich der finanziellen<br />

Unterstützung v<strong>on</strong> Projekten ist eine rasche und<br />

tiefgreifende Entwicklung zu verzeichnen. Zum einen<br />

dürfen sich die Maßnahmen der Kommissi<strong>on</strong> nicht<br />

mehr auf die Finanzierung kleiner Projekte auf lokaler,<br />

regi<strong>on</strong>aler oder n<strong>at</strong>i<strong>on</strong>aler Ebene beschränken: die<br />

Kommissi<strong>on</strong> muss den zusätzlichen Nutzen der geförderten<br />

Projekte nachweisen können, womit die transn<strong>at</strong>i<strong>on</strong>ale<br />

Dimensi<strong>on</strong> zunehmend an Bedeutung<br />

gewinnt. Zum anderen müssen Projekte, die auf europäischer<br />

Ebene im Rahmen eines Akti<strong>on</strong>sprogramms<br />

zur Bekämpfung v<strong>on</strong> Diskriminierungen gefördert werden,<br />

der T<strong>at</strong>sache Rechnung tragen, dass der<br />

Akti<strong>on</strong>sradius mit Artikel 13 ausgeweitet wird und dass<br />

es folglich verschiedene Dimensi<strong>on</strong>en zu berücksichtigen<br />

gilt.<br />

Während im R<strong>at</strong> die Verhandlungen andauern, bereiten<br />

wir bereits die Umsetzung des Akti<strong>on</strong>sprogramms<br />

vor. Wir werden Aufforderungen zur Einreichung v<strong>on</strong><br />

Vorschlägen veröffentlichen, bei denen es um den<br />

Austausch v<strong>on</strong> Erfahrungen und bewährten Praktiken<br />

gehen wird. Damit soll für eine maximale Wirkung vor<br />

Ort gesorgt werden, sobald das Programm verabschiedet<br />

ist. In Kürze werden wir Vorabinform<strong>at</strong>i<strong>on</strong>en<br />

im Amtsbl<strong>at</strong>t und auf der Website der Kommissi<strong>on</strong><br />

bekannt geben.<br />

Wir wollen, dass bei jedem Projekt Partner aus mindestens<br />

vier Mitgliedsta<strong>at</strong>en zusammenarbeiten und<br />

dass jeweils verschiedene Arten v<strong>on</strong> Diskriminierung<br />

abgedeckt werden. Dieser Ans<strong>at</strong>z entspricht unserer<br />

Zielsetzung, die Weitergabe v<strong>on</strong> Erfahrung und Knowhow<br />

zwischen den Mitgliedsta<strong>at</strong>en und den mit verschiedenen<br />

Arten v<strong>on</strong> Diskriminierung befassten<br />

Organis<strong>at</strong>i<strong>on</strong>en zu fördern.<br />

Innov<strong>at</strong>i<strong>on</strong>spreis<br />

Kommissarin Diamantopoulou h<strong>at</strong> gestern die<br />

Einführung eines Innov<strong>at</strong>i<strong>on</strong>spreises angekündigt. Der<br />

Preis soll an Projekte verliehen werden, die Fragen der<br />

Diskriminierung aus Gründen der Rasse, oder der ethnischen<br />

Herkunft zum Gegenstand haben. Ziel ist es,<br />

die im Rahmen der Projekte geleistete Arbeit allgemein<br />

sichtbar zu machen und herauszustellen, welche Rolle<br />

sie für die Sensibilisierung der Öffentlichkeit spielen.<br />

Wir wollen Projekte mit innov<strong>at</strong>ivem Charakter auszeichnen,<br />

die eine Wirkung und einen zusätzlichen<br />

Nutzen auf europäischer Ebene erzielen und bei denen<br />

in wesentlichem Umfang Pers<strong>on</strong>en oder Pers<strong>on</strong>engruppen<br />

einbezogen werden, die aufgrund ihrer<br />

Ethnie, oder ihrer Rasse zu den Betroffenen gehören.<br />

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Problem<strong>at</strong>ik der<br />

Mehrfachdiskriminierung. Daher sollen Aktivitäten<br />

gefördert werden, die beitragen können zu einer besseren<br />

Kenntnis der kumul<strong>at</strong>iven Wirkung v<strong>on</strong><br />

Diskriminierungen bei Pers<strong>on</strong>en, die mehr als einer<br />

Form der Diskriminierung ausgesetzt sind.<br />

Die Preise sollen für drei K<strong>at</strong>egorien v<strong>on</strong> Projekten vergeben<br />

werden:<br />

• Diskriminierung in der öffentlichen Verwaltung und<br />

durch die öffentliche Verwaltung;<br />

• Diskriminierung in Bezug auf die Beteiligung an<br />

Entscheidungsprozessen;<br />

• Diskriminierung am Arbeitspl<strong>at</strong>z.<br />

Die Auswahl der Projekte wird voraussichtlich bis Ende<br />

des Jahres erfolgen. Der Jury werden neben Graham<br />

W<strong>at</strong>s<strong>on</strong> und José Leitao, deren Mitwirkung Frau<br />

Diamantopoulou gestern bereits angekündigt h<strong>at</strong>,<br />

auch die Direktorin der Beobachtungsstelle, Frau<br />

Winkler, und Herr Ramirez-Heredia der Uni<strong>on</strong> Romani,<br />

angehören, denen ich an dieser Stelle für ihre Zusage<br />

danken möchte.<br />

Die Ergebnisse der ausgezeichneten Projekte werden<br />

veröffentlicht, verbreitet und übersetzt, damit sie mit<br />

den andernorts in Europa gemachten Erfahrungen verglichen<br />

werden können.<br />

Die endgültigen Modalitäten werden in den kommenden<br />

Tagen und Wochen festgelegt. Das Reglement für<br />

die Preisverleihung sowie die Bewerbungsformulare<br />

werden im Amtsbl<strong>at</strong>t veröffentlicht und darüber hinaus<br />

auf der Internet-Site der Kommissi<strong>on</strong> verfügbar sein.<br />

Die Preisverleihung wird im Frühjahr 2001 st<strong>at</strong>tfinden.<br />

Jüngste Entwicklungen in Europa<br />

Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus<br />

treten in Europa immer deutlicher zu Tage und sind in<br />

den Schlagzeilen der Medien allgegenwärtig.<br />

Der Zeitpunkt dieser bereits seit langem geplanten<br />

K<strong>on</strong>ferenz hätte im übrigen kaum besser gewählt werden<br />

können - kurz nach der Regierungsbildung in<br />

Österreich unter Beteiligung v<strong>on</strong> Jörg Haiders FPÖ.<br />

Ich hoffe, dass die K<strong>on</strong>ferenz dazu beigetragen h<strong>at</strong>,<br />

Folgendes unmissverständlich klar zu machen: Europa<br />

basiert auf den Werten der Toleranz, der Offenheit und<br />

der Verschiedenheit und wendet sich gegen jede auch<br />

noch so gut versteckte Form v<strong>on</strong> Fremdenfeindlichkeit,<br />

Rassismus und Diskriminierung.<br />

Perspektiven für das "Antidiskriminierungspaket"<br />

Wie v<strong>on</strong> Kommissarin Diamantopoulou bereits<br />

gestern erwähnt, h<strong>at</strong> der Ministerr<strong>at</strong> unter portugiesischem<br />

Vorsitz soeben die Ber<strong>at</strong>ungen über das<br />

"Antidiskriminierungspaket" aufgenommen. Es ist<br />

schwer absehbar, wie lange es bis zur<br />

Beschlussfassung über die einzelnen Teile des Pakets<br />

dauern wird, um so mehr, als Einstimmigkeit erforderlich<br />

ist. Wir bei der Kommissi<strong>on</strong> hoffen sehr, dass<br />

zumindest einzelne Teile des Pakets noch in diesem<br />

Jahr verabschiedet werden.<br />

Im Rahmen der Arbeiten der Regierungsk<strong>on</strong>ferenz, die<br />

gerade beg<strong>on</strong>nen haben, h<strong>at</strong> die Kommissi<strong>on</strong> vorgeschlagen,<br />

Maßnahmen auf der Grundlage v<strong>on</strong> Artikel<br />

13 künftig im R<strong>at</strong> mit qualifizierter Mehrheit - und nicht<br />

mehr einstimmig - zu beschließen und das<br />

Europäische Parlament im Wege des Mitentscheidungsverfahrens<br />

- anstelle der derzeit praktizierten<br />

einfachen Anhörung - einzubeziehen.<br />

Schlussfolgerungen: die vor uns liegenden<br />

Herausforderungen<br />

Bis dahin bietet der Vertrag jedoch bereits ein erhebliches<br />

Potential an neuen Möglichkeiten. Nun geht es<br />

darum, diese Möglichkeiten auch zu nutzen, damit sich<br />

im täglichen Leben der Menschen auch wirklich etwas<br />

ändert. Wir müssen hier Überzeugungsarbeit leisten,<br />

damit die Mitgliedsta<strong>at</strong>en den drei Vorschlägen<br />

zustimmen. Wir sind bereit, sie zu unterstützen, indem<br />

wir ihnen alle gegebenenfalls erforderlichen<br />

Erklärungen liefern und ihnen im Rahmen des<br />

Möglichen Handlungsfreiheit lassen, vorausgesetzt,<br />

dass die wesentlichen Zielsetzungen der Vorschläge<br />

unberührt bleiben.<br />

Die Reakti<strong>on</strong> der Mitgliedsta<strong>at</strong>en auf die Ereignisse in<br />

Österreich war höchst willkommen, doch müssen den<br />

Worten T<strong>at</strong>en folgen: die Vorschläge müssen verabschiedet<br />

und umgesetzt werden. Damit würden die<br />

Mitgliedsta<strong>at</strong>en unmissverständlich deutlich machen,<br />

dass es ihnen mit dem Kampf gegen Diskriminierung<br />

ernst ist.<br />

Abschließend möchte ich feststellen, dass es uns die<br />

neuen Rechtsvorschriften ermöglichen werden, den<br />

Rassismus auf europäischer Ebene zu ächten und das<br />

auf diese Weise freigesetzte Humanpotential zum<br />

Wohle der Gesellschaft und der Wirtschaft voll zu nutzen<br />

- durch Investiti<strong>on</strong>en in die Menschen und durch<br />

Beseitigung der Hindernisse, denen die Menschen in<br />

ihrem priv<strong>at</strong>en und beruflichen Leben begegnen.<br />

Für unseren Kampf müssen wir uni<strong>on</strong>sweit sämtliche<br />

Energien mobilisieren. Ich weiß, dass sich alle in den<br />

Mitgliedsta<strong>at</strong>en uns anschließen wollen.<br />

Ich danke Ihnen.<br />

K<strong>on</strong>ferenz Bekämpfung des Rassismus auf europäischer Ebene • Bericht 41

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