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European Conference on combating racism at European level DE

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Beiträge (vollständig)<br />

Untersuchung der Stiftung in Dublin zur<br />

Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen<br />

zufolge h<strong>at</strong> diese gemeinsame<br />

Erklärung starke Wirkung gezeigt und ihren<br />

Niederschlag gefunden in den tarifvertraglichen<br />

Regelungen und den Arbeitsbeziehungen mehrerer<br />

Länder.<br />

Wir werden dafür sogen, daß im europäischen<br />

sozialen Dialog der Kampf gegen Rassismus und<br />

Fremdenfeindlichkeit am Arbeitspl<strong>at</strong>z auf der<br />

Tagesordnung bleibt.<br />

Mit Genugtuung habe ich festgestellt, daß der<br />

Richtlinienvorschlag der Kommissarin Anna<br />

Diamantopoulou über die Beschäftigungsbedingungen<br />

auch abstellt auf die Sozialpartner<br />

sowie deren wichtige Funkti<strong>on</strong> in der<br />

Durchsetzung der Grundsätze und Einzelbestimmungen<br />

der Richtlinie am Arbeitspl<strong>at</strong>z.<br />

Wir glauben, daß es in der Anwendung der<br />

Richtlinie uns obliegt, sie mit einer Reihe v<strong>on</strong><br />

Vereinbarungen zwischen den Sozialpartnern zu<br />

untermauern. Gegenstand solcher Vereinbarungen<br />

müßten unter anderem sein: die<br />

Auswahl und Einstellung v<strong>on</strong> Arbeitskräften, der<br />

Zugang zur Weiterbildung, die Karriereentwicklung,<br />

die Gehälter und die Gewerkschaftsrechte.<br />

Zweck dieser Vereinbarungen<br />

sollte es sein, jede Willkür im Verhalten am<br />

Arbeitspl<strong>at</strong>z auszuschließen. Dies muß für alle<br />

Arbeitskräfte gelten, seien sie Europäer oder<br />

Zuwanderer. Für uns darf es da keine<br />

Unterschiede geben. Meine Kollegen der EGB-<br />

Deleg<strong>at</strong>i<strong>on</strong> werden in den Workshops heute<br />

nachmittag die einschlägigen Gewerkschaftsvorschläge<br />

präzisieren können.<br />

Meine Damen,<br />

meine Herren,<br />

lassen Sie mich zum Abschluß eine Bemerkung<br />

v<strong>on</strong> Herrn Kahn aufgreifen. Er h<strong>at</strong> v<strong>on</strong> der<br />

Notwendigkeit gesprochen, Europa eine Seele<br />

einzuhauchen, denn nach seinem Dafürhalten ist<br />

das europäische Einigungswerk bisher zu stark<br />

geprägt v<strong>on</strong> der Wirtschafts- und Währungspolitik<br />

und zu wenig v<strong>on</strong> den sozialen Aspekten,<br />

v<strong>on</strong> den Bürgerinteressen und v<strong>on</strong> Demokr<strong>at</strong>ie.<br />

Wir müssen also tätig werden, um das europäische<br />

Einigung zu vervollständigen und in ein<br />

neues Gleichgewicht zu bringen.<br />

Die Gelegenheit, etwas hierfür zu tun, bietet uns<br />

diese K<strong>on</strong>ferenz. Wie Sie sicher wissen, arbeitet<br />

man auf europäischer Ebene an einer Charta der<br />

bürgerlichen und sozialen Grundrechte.<br />

Aufzunehmen in diese Charta ist das Recht auf<br />

Gleichbehandlung, ohne Unterschied der Rasse,<br />

der ethnischen Zugehörigkeit und der<br />

Sta<strong>at</strong>sangehörigkeit. Wichtig ist dies auch für alle<br />

Bürger aus Drittländern, die in der EU wohnen<br />

und arbeiten und somit bei uns und auch für uns<br />

Wohlstand schaffen.<br />

Mit einer Charta allein können wir uns jedoch<br />

nicht zufriedengeben, so feierlich und verbindlich<br />

sie auch formuliert sein mag. Was wir wollen, ist,<br />

daß die sozialen und bürgerlichen Grundrechte<br />

Eingang finden in den Vertrag selbst.<br />

Eine erweiterte und vertiefte europäische<br />

Bürgerschaft muß im Vertrag eindeutig verankert<br />

werden.<br />

Denn nur ein sozialeres, bürgerlicheres und<br />

demokr<strong>at</strong>ischeres Europa versetzt uns in die<br />

Lage, all jene zu bekämpfen und zu besiegen, die<br />

uns zurückstoßen wollen in eine tragische<br />

Vergangenheit – eine Vergangenheit, die uns nie<br />

mehr heimsuchen darf.<br />

Dirk Hudig<br />

Generalsekretär der UNICE<br />

Die UNICE verurteilt jegliche Form v<strong>on</strong><br />

Rassismus. Rassismus und Fremdenfeindlichkeit<br />

sind Übel, die ausgemerzt werden müssen.<br />

Aus Sicht der Wirtschaft zählt Nichtdiskriminierung<br />

zu den Grundsätzen guten Managements.<br />

Entscheidungen über die Einstellung oder<br />

Beförderung v<strong>on</strong> Mitarbeitern müssen sich auf die<br />

Beurteilung ihrer Qualifik<strong>at</strong>i<strong>on</strong> für eine bestimmte<br />

Tätigkeit und nicht auf irr<strong>at</strong>i<strong>on</strong>ale Vorurteile stützen.<br />

Weder unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />

noch unter dem Aspekt des<br />

Pers<strong>on</strong>almanagements machen Rassismus und<br />

Fremdenfeindlichkeit Sinn. Die Arbeitgeber<br />

haben ein unmittelbares Interesse daran,<br />

Rassismus und Fremdenfeindlichkeit am Arbeitspl<strong>at</strong>z<br />

zu bekämpfen. Indem sie keine anderen<br />

Entscheidungsgrundlagen als Kompetenz und<br />

Leistung gelten lassen, tragen die Unternehmen<br />

sogar maßgeblich zur Integr<strong>at</strong>i<strong>on</strong> ethnischer<br />

Minderheiten in Europa bei.<br />

Leider sind Unternehmen, ebenso wie alle anderen<br />

Teile der Gesellschaft, nicht gegen Vorurteile,<br />

Mißverständnisse oder Ängste gefeit, wenn sie mit<br />

kulturellen Unterschieden k<strong>on</strong>fr<strong>on</strong>tiert werden.<br />

Entsprechend muß sch<strong>on</strong> früh – zu Hause und in<br />

der Schule – damit beg<strong>on</strong>nen werden, das<br />

Bewußtsein zu schärfen, so daß Werte wie<br />

Toleranz und die Respektierung v<strong>on</strong> Unterschieden<br />

in allen Gesellschaftsschichten und bei<br />

Menschen aller Altersgruppen zur Regel werden.<br />

Bis dieses Ziel erreicht ist, müssen sich jedoch die<br />

Arbeitgeber Ihrer Verantwortung stellen, K<strong>on</strong>flikte<br />

zwischen Kollegen lösen und ihre eigenen<br />

Str<strong>at</strong>egien und Entscheidungen kritisch auf vorgefaßte<br />

Meinungen überprüfen. Um vorbeugende<br />

Maßnahmen am Arbeitspl<strong>at</strong>z zu fördern, veröffentlichte<br />

die UNICE im Oktober 1995 gemeinsam mit<br />

dem Europäischen Gewerkschaftsbund (EGB) und<br />

dem Europäischen Zentralverband der öffentlichen<br />

Wirtschaft (CEEP) eine gemeinsame<br />

Erklärung zur Bekämpfung v<strong>on</strong> Rassen-<br />

diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit am<br />

Arbeitspl<strong>at</strong>z.<br />

In dieser Erklärung unterstreichen die Sozialpartner,<br />

wie wichtig die Umsetzung v<strong>on</strong> diskriminierungsfreien<br />

Einstellungs- und Auswahlverfahren<br />

ist, die es den Arbeitgebern ermöglichen,<br />

sich bei der Suche nach den am besten<br />

geeigneten Mitarbeitern v<strong>on</strong> objektiven Kriterien<br />

und nicht v<strong>on</strong> Vorurteilen und unfairen, diskriminierenden<br />

Auffassungen leiten zu lassen.<br />

Darüber hinaus werden in der Erklärung praktische<br />

Empfehlungen ausgesprochen. Beispielsweise<br />

wird angeregt, Entscheidungsträger,<br />

Manager und die für Einstellungen zuständigen<br />

Mitarbeiter gegebenenfalls entsprechend zu schulen,<br />

damit sie wissen, was sie tun können, um<br />

Chancengleichheit und Gleichbehandlung in der<br />

Praxis zu verwirklichen. Darüber hinaus wird<br />

bet<strong>on</strong>t, daß den bes<strong>on</strong>deren kulturellen und religiösen<br />

Bedürfnissen bestimmter Gruppen so gut<br />

wie im Unternehmen möglich Rechnung getragen<br />

werden muß.<br />

Auf diese Erklärung folgte die Veröffentlichung<br />

eines europäischen Kompendiums beispielhafter<br />

Praktiken. Die darin vorgestellten, in verschiedenen<br />

europäischen Ländern entwickelten und<br />

K<strong>on</strong>ferenz Bekämpfung des Rassismus auf europäischer Ebene • Bericht 37

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