18.05.2014 Aufrufe

European Conference on combating racism at European level DE

European Conference on combating racism at European level DE

European Conference on combating racism at European level DE

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Workshops<br />

Schutz der Rechte der Opfer v<strong>on</strong> Diskriminierungen<br />

WORKSHOP 2<br />

VORSITZ:<br />

José LEITAO<br />

Hochkommissar für<br />

Einwanderung und<br />

ethnische Minderheiten,<br />

Portugal<br />

BERICHTERSTATTERIN: Antoinette LONG<br />

Europäische Kommissi<strong>on</strong><br />

REFERENTEN:<br />

Marcel ZWAMBORN<br />

C<strong>on</strong>sultant, Sol<strong>on</strong> R. & A.<br />

Isabelle CHOPIN<br />

Migr<strong>at</strong>i<strong>on</strong> Policy Group<br />

Adam TYSON<br />

„Freizügigkeit der<br />

Arbeitnehmer, Integr<strong>at</strong>i<strong>on</strong><br />

v<strong>on</strong> Zuwanderern und<br />

Bekämpfung v<strong>on</strong><br />

Rassismus“,<br />

Europäische Kommissi<strong>on</strong><br />

Kamaljeet JANDU<br />

TUC<br />

Odile MENNETEAU<br />

ME<strong>DE</strong>F<br />

Die beiden auf der Grundlage v<strong>on</strong> Artikel 13<br />

EG-Vertrag 2 v<strong>on</strong> der Kommissi<strong>on</strong> vorgelegten<br />

Richtlinienvorschläge enthalten ein Kapitel<br />

„Rechtsbehelfe und Rechtsdurchsetzung“.<br />

Darin werden zwei wesentliche Voraussetzungen<br />

für wirksame Rechtsvorschriften<br />

zur Bekämpfung v<strong>on</strong> Diskriminierungen festgeschrieben:<br />

die Anerkennung eines individuellen<br />

Rechtsanspruchs des Opfers gegen<br />

den Urheber der Diskriminierung sowie das<br />

Vorhandensein geeigneter Mechanismen, die<br />

eine adäqu<strong>at</strong>e Rechtsanwendung sicherstellen,<br />

in allen Mitgliedsta<strong>at</strong>en. Insbes<strong>on</strong>dere<br />

sollen Pers<strong>on</strong>en, die sich als Opfer einer<br />

Diskriminierung sehen, die Möglichkeit<br />

haben, ihr Recht auf Gleichbehandlung auf<br />

dem Gerichts- und/oder Verwaltungsweg geltend<br />

zu machen.<br />

Die Problem<strong>at</strong>ik des Schutzes der Rechte v<strong>on</strong><br />

Diskriminierungsopfern wurde vor dem<br />

Hintergrund der auf den verschiedenen Ebenen<br />

(n<strong>at</strong>i<strong>on</strong>ale, intern<strong>at</strong>i<strong>on</strong>ale, Gemeinschaftsebene)<br />

gew<strong>on</strong>nenen Erfahrungen analysiert, ausgehend<br />

v<strong>on</strong> den Beiträgen v<strong>on</strong> Marcel Zwamborn,<br />

Adam Tys<strong>on</strong> und Isabelle Chopin.<br />

Zunächst wurden die in dem Richtlinienvorschlag<br />

enthaltenen einschlägigen Bestimmungen<br />

erläutert: Gerichts- und Verwaltungsverfahren;<br />

Definiti<strong>on</strong> des Begriffs „Diskriminierung“;<br />

Rechtsbehelfe; Belästigung; Entschädigung;<br />

Aufforderung zur Diskriminierung;<br />

Schiedsverfahren; Beweislastregelung; Schutz<br />

des einzelnen vor Repressalien; Recht auf<br />

Inform<strong>at</strong>i<strong>on</strong> über die Verfahren.<br />

Es wurde unterstrichen, wie wichtig es ist, die<br />

Möglichkeit vorzusehen, dass Organis<strong>at</strong>i<strong>on</strong>en<br />

im Namen der Opfer deren Anspruch auf<br />

Rechtsschutz wahrnehmen.<br />

Ausgehend v<strong>on</strong> den Beiträgen v<strong>on</strong> Kamaljeet<br />

Jandu und Odile Menneteau war der zweite Teil<br />

des Workshops der Rolle der Sozialpartner<br />

gewidmet: es sind ausdrücklich geeignete<br />

Maßnahmen vorzusehen, um den Dialog zwischen<br />

den Sozialpartnern zu fördern, mit dem<br />

Ziel, die Anwendung des Gleichbehandlungsgrunds<strong>at</strong>zes<br />

am Arbeitspl<strong>at</strong>z weiter voranzubringen.<br />

Auch wurde über die Erfahrungen berichtet und<br />

diskutiert, die die Sozialpartner bereits mit der<br />

Anwendung n<strong>at</strong>i<strong>on</strong>aler Antidiskriminierungsvorschriften<br />

am Arbeitspl<strong>at</strong>z gemacht haben<br />

(Einrichtung v<strong>on</strong> Beschwerdestellen oder<br />

Einsetzung v<strong>on</strong> Schlichtern in den<br />

Unternehmen).<br />

Bericht über den Workshop 2 (Antoinette L<strong>on</strong>g)<br />

Auf diesem Workshop wurden im wesentlichen zwei<br />

Themenkomplexe erörtert. Zum einen betrachteten<br />

die Teilnehmer die eher praktischen Aspekte der<br />

Bereitstellung geeigneter Rechtsmittel für Opfer v<strong>on</strong><br />

Rassendiskriminierungen im allgemeinen; zum<br />

anderen diskutierte man eingehend die speziellen<br />

juristischen Fragen in Zusammenhang mit der<br />

Garantie des Rechts der Diskriminierungsopfer auf<br />

Wiedergutmachung sowie die Bestimmungen des<br />

Richtlinienentwurfs über die Gleichbehandlung<br />

ohne Unterschied der Rasse oder der ethnischen<br />

Herkunft.<br />

2 Siehe “Vorschlagspaket Artikel 13”<br />

Es wurden folgende praktische Fragen betrachtet:<br />

• Als erstes wurde die grundsätzliche Frage erörtert,<br />

ob überhaupt ein echter Bedarf an einer gemeinschaftsrechtlichen<br />

Regelung dieses Bereichs<br />

bestehe. Einige Teilnehmer äußerten Zweifel, ob<br />

Vorschriften in der Praxis t<strong>at</strong>sächlich Verhal-tensänderungen<br />

bewirken können. Die Mehrzahl der<br />

Anwesenden gab demgegenüber mit Nachdruck<br />

der Meinung Ausdruck, daß eine Regelung auf<br />

europäischer Ebene ein wichtiger erster Schritt<br />

zur Bekämpfung der Rassendiskriminierung sei.<br />

Die Opfer bräuchten Rechtsbehelfe, damit ihre<br />

Rechte geschützt seien. Herr Zwamborn verwies<br />

auf das Recht auf Nichtdiskriminierung als<br />

"Mutter" aller Menschenrechte.<br />

• Eng mit dem Bedarf an Rechtsvorschriften verbunden<br />

ist das Erfordernis einer angemessenen<br />

Infrastruktur für den Schutz der Rechte v<strong>on</strong><br />

Opfern. Dies wurde als eine Kernfrage für die<br />

Zukunft bezeichnet. Es liegt auf der Hand, daß die<br />

derzeitige Infrastruktur nicht ausreicht und daß sie<br />

ausgebaut werden muß, damit den Opfern k<strong>on</strong>kret<br />

geholfen werden kann. Es wurde darauf hingewiesen,<br />

daß das geplante Akti<strong>on</strong>sprogramm hierbei<br />

eine wichtige Rolle spielen könne. In diesem<br />

Zusammenhang erklärten mehrere Teilnehmer, wie<br />

wichtig die Möglichkeit v<strong>on</strong> Schlichtungsverfahren<br />

K<strong>on</strong>ferenz Bekämpfung des Rassismus auf europäischer Ebene • Bericht 11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!