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Hydrolyse von Harnstoff / Michaelis-Menten-Kinetik - Physikalische ...

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<strong>Hydrolyse</strong> <strong>von</strong> <strong>Harnstoff</strong> / <strong>Michaelis</strong>-<strong>Menten</strong>-<strong>Kinetik</strong> 1<br />

<strong>Hydrolyse</strong> <strong>von</strong> <strong>Harnstoff</strong> / <strong>Michaelis</strong>-<strong>Menten</strong>-<strong>Kinetik</strong><br />

Das Ziel dieses Versuches ist es, die mit dem <strong>Michaelis</strong>-<strong>Menten</strong>-Mechanismus verbundene<br />

<strong>Kinetik</strong> sowie eine Methode zur Bestimmung der Enzymaktivität zu erlernen. Dies soll anhand<br />

der <strong>Hydrolyse</strong> <strong>von</strong> <strong>Harnstoff</strong> unter Katalyse durch das Enzym Urease geschehen. Über<br />

die einfache <strong>Michaelis</strong>-<strong>Menten</strong>-<strong>Kinetik</strong> hinaus sollen außerdem der Einfluss einer Produkthemmung<br />

und des pH-Wertes kennen gelernt werden. Hierbei sind nicht die mathematischen<br />

Einzelheiten der im Anhang aufgeführten Herleitungen (sie sind nur der Vollständigkeit halber<br />

angegeben), sondern die Methodik, mit der aus komplexen Mechanismen Geschwindigkeitsgesetze<br />

abgeleitet werden (Bodensteinsches Quasistationaritätsprinzip) und theoretische<br />

Modelle ausgehend <strong>von</strong> der einfachsten Annahme durch Verfeinerung mit der Realität abgeglichen<br />

werden.<br />

Stichworte<br />

<strong>Kinetik</strong>, Reaktionsordnung, Geschwindigkeitskonstante, Reaktionsgeschwindigkeit, Gleichgewichtskonstante,<br />

pH-Wert, Enzym, Enzymaktivität, Leitfähigkeit<br />

<strong>Michaelis</strong>-<strong>Menten</strong>-<strong>Kinetik</strong><br />

L. Pasteur zitierte in einem Vortrag im April 1864 an der Sorbonne folgenden Ausspruch des<br />

Mediziners und Alchemisten J.B. van Helmont (1577/9 - 1644): "Das reinste Quellwasser<br />

verschimmelt und produziert Würmer, wenn sein Behälter mit dem Duft eines Fermentes imprägniert<br />

wird. Die Gerüche, die aus der Tiefe eines Sumpfes aufsteigen, produzieren Frösche,<br />

Schnecken, Blutegel, Pflanzen usw. Graben sie ein Loch in einen Ziegel, legen sie in<br />

das Loch Königskraut, decken das Loch mit einem zweiten Ziegel zu, lassen sie die zwei Ziegel<br />

an der Sonne! In einigen Tagen erscheint der Geruch des Königskrautes, der, als Ferment<br />

wirkend, die Pflanze in Skorpione verwandelt." Nach dieser mystischen und lückenhaften<br />

Versuchsanleitung ist offenbar die Funktion des Fermentes, die Lebensprozesse in Gang zu<br />

setzen, die zur Bildung der "Skorpione" führen (in der Alchemie steht der Begriff Skorpione<br />

für den Vorgang, wenn aus absterbendem, faulendem Material wieder neues Leben entsteht).<br />

Mit fortschreitender Erforschung der Lebensprozesse wurde der Begriff enger gefasst und<br />

heute ist er synonym mit "Enzym".<br />

Dies sind bestimmte Proteine, deren Aufgabe es ist, spezifische, biochemische Reaktionen zu<br />

katalysieren, was in der Regel unter sehr hoher Substrat- und Produktspezifität geschieht, d.h.,<br />

dass nur ausgewählte Edukte zu ganz bestimmten Produkten umgesetzt werden. Auf diese<br />

Weise vollzieht sich also die geheimnisvolle Steuerung der Lebensvorgänge: durch spezifische<br />

Katalyse. Der entscheidende Schritt ist dabei die Wechselwirkung des Substrats mit dem<br />

so genannten "aktiven Zentrum" des Enzyms, die dafür sorgt, dass die Energie des Über-<br />

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Apparatives Praktikum <strong>Physikalische</strong> Chemie, Dr. Christof Maul WS 2010/1<br />

TU Braunschweig, Institut für <strong>Physikalische</strong> und Theoretische Chemie


<strong>Hydrolyse</strong> <strong>von</strong> <strong>Harnstoff</strong> / <strong>Michaelis</strong>-<strong>Menten</strong>-<strong>Kinetik</strong> 2<br />

gangszustands, der zu den gewünschten Produkten führt, erniedrigt wird (d.h. nur ein bestimmter<br />

Reaktionsweg wird eingeschlagen).<br />

Die in diesem Versuch untersuchte Reaktion ist die <strong>Hydrolyse</strong> <strong>von</strong> <strong>Harnstoff</strong>,<br />

O<br />

N H 2<br />

NH 2<br />

Urease<br />

+<br />

+ 2 H 2 O<br />

2 NH 4 +<br />

O<br />

O -<br />

O -<br />

(1)<br />

die durch das Enzym Urease katalysiert wird. Zwar taucht das Enzym Urease in obiger Bruttogleichung<br />

nicht auf (hat also keinen Einfluss auf das Gleichgewicht!), dennoch hängt die<br />

Reaktionsgeschwindigkeit entscheidend <strong>von</strong> der Enzymkonzentration ab. Ein plausibler Mechanismus,<br />

mit der sich die beobachtete <strong>Kinetik</strong> beschreiben lässt, ist der <strong>Michaelis</strong>-<strong>Menten</strong>-<br />

Mechanismus, der sich in seiner einfachsten Form wie folgt darstellt:<br />

U + S<br />

k 1 k 2<br />

US<br />

U + P (2)<br />

k -1<br />

S steht hier für das Substrat, U für Urease und P für die Produkte. Im ersten Schritt wird also<br />

der Enzymsubstratkomplex US mit der Geschwindigkeitskonstanten k 1 gebildet, bzw. zerfällt<br />

mit der Geschwindigkeitskonstanten k -1 wieder in die Edukte. Im zweiten Schritt werden die<br />

Produkte in einer irreversiblen Reaktion <strong>von</strong> US und Wasser mit der Geschwindigkeitskonstanten<br />

k 2 gebildet (die Konzentration <strong>von</strong> Wasser bleibt konstant Reaktion pseudo-erster<br />

Ordnung, k 2 =k' 2 [H 2 O] 2 ).<br />

Die entsprechenden Bildungsgeschwindigkeiten der für die Herleitung des Geschwindigkeitsgesetzes<br />

interessanten Spezies ergeben sich dann wie folgt: 1<br />

d[US]<br />

= k1[S][U]<br />

− k<br />

− 1[US]<br />

− k<br />

2[US]<br />

(3)<br />

dt<br />

d[P]<br />

= k<br />

2[US]<br />

(4)<br />

dt<br />

Die Ureasekonzentration lässt sich hierbei nicht einfach aus der einfachen Bedingung<br />

m U /(M U·V) berechnen, da das Enzym je nach Qualität unterschiedlich viele aktive Zentren pro<br />

Molekül besitzt. Die Enzymqualität wird daher umgekehrt durch die mit einer bestimmten<br />

Enzymeinwaage erreichbaren Reaktionsgeschwindigkeit charakterisiert werden.<br />

Die Bildungsgeschwindigkeit v = d[P]/dt der Produkte kann durch Ermittlung <strong>von</strong> [US] unter<br />

Annahme des Bodensteinschen Stationaritätsprinzips – hierunter versteht man die Annahme,<br />

dass pro Zeiteinheit genauso viel Zwischenprodukt [US] gebildet wird, wie abgebaut wird,<br />

wodurch d[US]/dt gleich 0 wird - und der Substitution<br />

1 zur Aufstellung <strong>von</strong> Geschwindigkeitsgesetzen für einzelne Elementarschritte chemischer Reaktionen s. Lehrbücher<br />

der <strong>Physikalische</strong>n Chemie, z.B. P.W. Atkins, <strong>Physikalische</strong> Chemie, 2. Aufl. Weinheim 1996, Kap. 25<br />

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<strong>Hydrolyse</strong> <strong>von</strong> <strong>Harnstoff</strong> / <strong>Michaelis</strong>-<strong>Menten</strong>-<strong>Kinetik</strong> 3<br />

bestimmt werden.<br />

[ U] = [U] − 0<br />

[US] (5)<br />

d[US]<br />

= k1 [U][S] − k<br />

− 1[US]<br />

− k<br />

2[US]<br />

= 0<br />

(6a)<br />

dt<br />

[US]<br />

k<br />

[U][S]<br />

k<br />

([U]<br />

− [US])<br />

[S]<br />

1<br />

1 0<br />

= =<br />

(6b)<br />

k<br />

2<br />

+ k<br />

− 1<br />

k<br />

2<br />

+ k<br />

−1<br />

Auflösen <strong>von</strong> Gl. 6b nach [US] und Einsetzen in Gl. 4 ergibt für die Reaktionsgeschwindigkeit<br />

v:<br />

v =<br />

d[P] k<br />

2<br />

⋅[U]<br />

0<br />

⋅[S]<br />

=<br />

dt k<br />

−1<br />

+ k<br />

2<br />

[S] +<br />

k<br />

1<br />

Gl. 7 ist als <strong>Michaelis</strong>-<strong>Menten</strong>-Gleichung bekannt und beschreibt die Bildungsgeschwindigkeit<br />

der Produkte in Abhängigkeit der momentanen <strong>Harnstoff</strong>konzentration und der eingesetzten<br />

Konzentration des Enzyms. Die Größe ( k -1 +k 2 )/k 1 wird zu einer Konstanten, der <strong>Michaelis</strong>-<strong>Menten</strong>-Konstante<br />

K M zusammengezogen.<br />

K<br />

k<br />

+ k<br />

1 2<br />

M<br />

= − (8)<br />

k1<br />

Da die Konzentration [S] zum Zeitpunkt t=0 durch die Einwaage an <strong>Harnstoff</strong> festgelegt ist,<br />

können die Konstanten K M und k 2 durch Messung der Anfangsgeschwindigkeit v 0 ermittelt<br />

werden.<br />

v<br />

0<br />

⎛ d[P] ⎞<br />

= ⎜ ⎟<br />

⎝ dt ⎠<br />

t = 0<br />

k<br />

2[U]<br />

0[S]<br />

=<br />

[S] + K<br />

0<br />

M<br />

0<br />

In Abb.1 sind nach Gl. 7 berechnete Werte (Einheiten willkürlich, K M /(k 2 [U] 0 ) = 13,33) für<br />

die Reaktionsgeschwindigkeit in Abhängigkeit <strong>von</strong> der Substratkonzentration aufgetragen.<br />

Betrachtet man den Grenzwert<br />

⎛ d[P] ⎞<br />

lim ⎜ ⎟ = k<br />

2[U]<br />

0<br />

= v<br />

[S] →∞⎝<br />

dt ⎠<br />

max<br />

so sieht man, dass durch für eine Substratkonzentration [S] = K M in Gl. 9 v = d[P]/dt den Wert<br />

v max /2 annimmt.<br />

Das Geschwindigkeitsgesetz (7), das zu dem <strong>Michaelis</strong>-<strong>Menten</strong>-Mechanismus gehört, stellt<br />

einen fließenden Übergang <strong>von</strong> einer <strong>Kinetik</strong> erster Ordnung zu einer <strong>Kinetik</strong> nullter Ordnung<br />

dar. Anschaulich lässt sich dies wie folgt erklären:<br />

I) Ist im Verhältnis zum Substrat sehr viel Enzym vorhanden, so wird die Enzymkonzentration<br />

kaum durch die Bildung des Substratkomplexes verringert. In der Folge<br />

(7)<br />

(9)<br />

(10)<br />

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<strong>Hydrolyse</strong> <strong>von</strong> <strong>Harnstoff</strong> / <strong>Michaelis</strong>-<strong>Menten</strong>-<strong>Kinetik</strong> 4<br />

nimmt auch die Bildungsgeschwindigkeit <strong>von</strong> P zu, die linear <strong>von</strong> der Konzentration<br />

[US] abhängt.<br />

II)<br />

Wenn allerdings die Substratkonzentration so hoch wird, dass wenig freies Enzym<br />

übrig ist, so hängt die Reaktionsgeschwindigkeit nur noch <strong>von</strong> der Menge des eingesetzten<br />

Enzyms ab und nicht mehr <strong>von</strong> der Substratkonzentration. Das ist genauso, wie<br />

an der Supermarktkasse, wenn alle Kassen besetzt sind. Dann kommt es auch nur auf<br />

die Arbeitsgeschwindigkeit oder „Turn-Over-Frequenz“ der Kassiererinnen an, wie<br />

viele Leute pro Zeiteinheit durchgeschleust werden können.<br />

Abbildung 1:<br />

Darstellung der <strong>Michaelis</strong>-<strong>Menten</strong>-Gleichung (Gl. 7): Abhängigkeit der Produktbildungsgeschwindigkeit<br />

v <strong>von</strong> der Substratkonzentration<br />

Die durch Gl. 10 definierte Maximalgeschwindigkeit kann als Maß für die katalytische Aktivität<br />

A der Urease verwendet werden. Diese ist definiert als die Menge an Ammoniak in mol,<br />

die pro mg Enzym bei einer bestimmten Temperatur (oft 25 oder 30°C) und einem bestimmten<br />

pH (pH6,1 oder pH7) maximal pro Minute gebildet wird (Angabe in U mg -1 : ein U entspricht<br />

1µmol NH 3 pro Minute).<br />

v<br />

max<br />

⋅ VLösung<br />

A = (11)<br />

m<br />

Enzym<br />

Im Hauptteil des Versuchs wird die Anfangsgeschwindigkeit der Reaktion (diese ist nicht<br />

durch die nicht-kompetitive Produkthemmung beeinflusst, s.u.) dazu verwendet, um die Parameter<br />

K M und v max zu ermitteln. Hierzu ist es hilfreich, die reziproke Form <strong>von</strong> Gl. 9 zu<br />

verwenden<br />

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<strong>Hydrolyse</strong> <strong>von</strong> <strong>Harnstoff</strong> / <strong>Michaelis</strong>-<strong>Menten</strong>-<strong>Kinetik</strong> 5<br />

1<br />

v<br />

1 K 1<br />

= + ⋅<br />

(12)<br />

M<br />

0<br />

v<br />

max<br />

v<br />

max<br />

[S]<br />

0<br />

und dementsprechend 1/v 0 gegen 1/[S] 0 aufzutragen (so genannter Lineweaver-Burk-Plot).<br />

Aus dem Achsenabschnitt erhält man v max , mit dessen Hilfe man dann K M aus der Steigung<br />

der Ausgleichsgeraden ermitteln kann.<br />

pH-Abhängigkeit der <strong>Harnstoff</strong>hydrolyse<br />

Ein wichtiger Punkt bei der <strong>Harnstoff</strong>hydrolyse ist der pH-Wert der Lösung. Führt man die<br />

Experimente in einer ungepufferten Lösung aus, so stellt sich nach einiger Zeit der pH-Wert<br />

für den Ammoniumcarbonat-Puffer ein. Die Aktivität der Urease hängt aber entscheidend<br />

vom pH-Wert ab. Optimal wäre ein pH <strong>von</strong> 7,01 [1] (s.u.). Die Beeinträchtigung der Aktivität<br />

lässt sich mit folgendem Mechanismus beschreiben: [2]<br />

UH 2<br />

UH 2<br />

S<br />

K E,1<br />

k 1 k<br />

UH - + S UHS - 2<br />

UH - + P<br />

K<br />

k -1 E,2<br />

U 2-<br />

K ES,2<br />

US 2- K ES,1<br />

Abbildung 2: Mechanismus der pH-abhängigen <strong>Harnstoff</strong>hydrolyse nach Trypton und Dixon [2]<br />

Die aktive Spezies des Enzyms ist damit das amphotere Anion einer zweibasigen Säure. Die<br />

Behandlung dieses Mechanismus unter der Bedingung eines stabilen Zwischenzustandes für<br />

UHS - liefert für die Größen v max und K M in Abhängigkeit der Gleichgewichtskonstanten<br />

(Herleitung siehe Anhang):<br />

*<br />

*<br />

k<br />

2[U]<br />

0<br />

v<br />

max<br />

v<br />

max<br />

= k<br />

2[U]<br />

0<br />

=<br />

=<br />

(13)<br />

+<br />

[H ] K<br />

ES,2 f ( pH)<br />

1+<br />

+<br />

+<br />

K [H ]<br />

ES,1<br />

K<br />

M<br />

+<br />

[H ] K<br />

E,2<br />

1+<br />

+<br />

+<br />

K<br />

*<br />

E,1 [H ]<br />

= K<br />

M<br />

(14)<br />

+<br />

[H ] K<br />

ES,2<br />

1+<br />

+<br />

+<br />

K [H ]<br />

ES,1<br />

v* max ist die (hypothetische) Maximalgeschwindigkeit für den Fall, dass alle Enzymmoleküle<br />

in der einfach protonierten Form vorliegen würden, während v max die im Experiment erzielbare<br />

Maximalgeschwindigkeit für einen gegebenen pH-Wert darstellt.<br />

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<strong>Hydrolyse</strong> <strong>von</strong> <strong>Harnstoff</strong> / <strong>Michaelis</strong>-<strong>Menten</strong>-<strong>Kinetik</strong> 6<br />

Es wird gefunden, dass die jeweiligen Konstanten K E und K ES gleich sind, was bedeutet, dass<br />

die Anbindung des Substrates keinen Einfluss auf die Säure-Base Eigenschaften des Enzyms<br />

hat. Dies hat ebenfalls zur Folge, dass sich K M nicht mit dem pH ändert. Fidaleo und Lavecchia<br />

geben die Werte mit pK 1 =6,12 und pK 2 =7.9 an. (Warum ist dann ein pH-Wert <strong>von</strong> 7.01<br />

optimal für die <strong>Harnstoff</strong>hydrolyse?) Die Werte können benutzt werden, um z.B. die Aktivität<br />

bei einem beliebigen pH zu berechnen, da die Experimente in ungepufferter Lösung durchgeführt<br />

werden.<br />

Produkthemmung<br />

Verwendet man die aus den gemessenen Anfangsgeschwindigkeiten ermittelten Parameter des<br />

<strong>Michaelis</strong>-<strong>Menten</strong>-Mechanismus und versucht damit den Konzentrationsverlauf über die Zeit<br />

zu beschreiben, so tritt ein weiterer Gesichtspunkt des eigentlichen Mechanismus zu Tage.<br />

Hierzu wird zunächst die <strong>Michaelis</strong>-<strong>Menten</strong>-Gleichung mit der Anfangsbedingung<br />

t=0[S]=[S] 0 integriert (Herleitung siehe Anhang).<br />

[P]<br />

() t<br />

= [S]<br />

0<br />

− K<br />

M<br />

⎛<br />

⎜ e<br />

⎜<br />

⋅ W⎜<br />

⎜<br />

⎜<br />

⎝<br />

vmaxt<br />

−<br />

K M<br />

⎛<br />

+ ln⎜<br />

⎜<br />

⎝<br />

K<br />

[] S<br />

M<br />

0<br />

e<br />

[S] 0<br />

KM<br />

⎞ ⎞<br />

⎟ ⎟<br />

⎟ ⎟<br />

⎠ ⎟<br />

(15)<br />

⎟<br />

⎟<br />

⎠<br />

Die Funktion W ist dabei die Lambert-Funktion, die als Umkehrfunktion der Beziehung<br />

f<br />

( W) W ⋅ e<br />

W<br />

= (16)<br />

definiert und z.B. als Funktion ProductLog im Programmpaket Mathematica ® integriert ist<br />

Ein Nachteil der Methode der Anfangsgeschwindigkeit zur Aufklärung der <strong>Kinetik</strong> bzw. des<br />

Mechanismus ist die Tatsache, dass der Einfluss der Produktkonzentration auf die Reaktionsgeschwindigkeit<br />

nicht berücksichtigt wird, da diese ja am Anfang sehr klein ist. Es gibt mehrere<br />

mögliche Mechanismen für die Produkthemmung. Der für die <strong>Harnstoff</strong>hydrolyse durch<br />

Urease relevante Mechanismus ist der so genannte nicht-kompetitive Mechanismus (s.<br />

Abb.3).<br />

Sowohl das freie Enzym, wie auch der Enzym-Substrat-Komplex reagieren mit dem Produkt<br />

zu einem inaktiven Komplex. Das Substrat konkurriert nicht mit dem Produkt um freie Bindungsstellen,<br />

sondern P reagiert mit jeder Form des Enzyms in gleichem Maße und deaktiviert<br />

dieses. Die Gleichgewichtsbedingungen werden durch eine gemeinsame Dissoziationskonstante<br />

K p beschrieben, in der alle Formen <strong>von</strong> U vorkommen:<br />

([U]<br />

+ [US])<br />

[P]<br />

K P<br />

= (17)<br />

[UP] + [UPS]<br />

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<strong>Hydrolyse</strong> <strong>von</strong> <strong>Harnstoff</strong> / <strong>Michaelis</strong>-<strong>Menten</strong>-<strong>Kinetik</strong> 7<br />

k 1<br />

k 2<br />

U + S US U + P<br />

k -1<br />

P<br />

P<br />

UP<br />

UPS<br />

Abbildung 3:<br />

Nicht-kompetitive Produkthemmung<br />

Das Geschwindigkeitsgesetz für diesen Mechanismus lässt sich durch Gl. 18 angeben (wiederum<br />

wird ein stationärer Zwischenzustand angenommen, Herleitung siehe Anhang).<br />

d[P]<br />

dt<br />

=<br />

v<br />

max<br />

[S]<br />

⎛ [P] ⎞<br />

+<br />

( K ) ⎜<br />

⎟ M + [S] 1<br />

⎝ K<br />

p ⎠<br />

Für kleine Produktkonzentrationen geht Gl. 18 in Gl. 7 über. Eine Methode, die Produkthemmung<br />

zu studieren, wäre zum Beispiel der Zusatz einer bestimmten Menge an Produkt, um<br />

den Effekt zu untersuchen, den die auf die Anfangsgeschwindigkeit hat. Sind die Parameter<br />

K M und v max schon bekannt, so kann K p (1,22±0,11 10 -2 mol/l) auch mit der Methode der Anfangsgeschwindigkeiten<br />

durch eine solche Messreihe bestimmt werden. Aus Zeitgründen soll<br />

hier aber ein anderer Weg eingeschlagen werden, der sich der integralen Konzentrations-Zeit-<br />

Kurve bedient. Der Einfluss der Produktkonzentration wird dabei halbquantitativ bestimmt.<br />

Hierzu werden jetzt zwei Gleichungen benötigt, da die Produktbildung und die Eduktabnahme<br />

miteinander gekoppelt sind (auftauchen <strong>von</strong> [P] in Gl. 18). Die zweite Gleichung ergibt sich<br />

wiederum aus dem Bodensteinschen Stationaritätsprinzip, da ja dann gerade soviel Produkt<br />

gebildet wird, wie Edukt verbraucht wird. Das Differentialgleichungssystem ist dann einfach<br />

durch (19) gegeben und lässt sich numerisch lösen.<br />

d[P] d[S]<br />

= −<br />

(19)<br />

dt dt<br />

Im konkreten Fall muss man noch die stöchiometrischen Verhältnisse berücksichtigen. Es<br />

werden zum Beispiel zwei Einheiten Ammoniak und eine Einheit CO 2 pro Formelumsatz gebildet.<br />

Betrachtet man Ammoniumcarbonat allerdings als das eigentliche Produkt, so liegen<br />

die Verhältnisse wieder 1:1 und Gl. 19 enthält automatisch den richtigen stöchiometrischen<br />

Koeffizienten.<br />

(18)<br />

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<strong>Hydrolyse</strong> <strong>von</strong> <strong>Harnstoff</strong> / <strong>Michaelis</strong>-<strong>Menten</strong>-<strong>Kinetik</strong> 8<br />

Leitfähigkeit <strong>von</strong> Elektrolyten<br />

Die Konzentrationsmessungen erfolgen indirekt durch Messung der spezifischen Leitfähigkeit<br />

der Lösung. Die ionische Leitfähigkeit der Elektrolyte unterscheidet sich wesentlich <strong>von</strong> der<br />

elektronischen Leitfähigkeit der Metalle. Für den reinen Ladungstransport, der in Elektrolyten<br />

durch positive und negative Ionen bzw. in Metallen durch Elektronen getragen wird, lassen<br />

sich jedoch gleiche elektrische Grundgrößen definieren. Ist L die Länge und F der Querschnitt<br />

eines Elektrodengefäßes, so liefert das Ohmsche Gesetz für den Widerstand R dieses Leiters,<br />

wenn U die angelegte Spannung und I den sich einstellenden Strom bedeuten:<br />

R = U/I = L / (κF) (20)<br />

Im Gegensatz zu metallischen Leitern gilt Gl. 20 in Elektrolytlösungen nur für hochfrequenten<br />

Wechselstrom (mit Frequenzen ≥ 1 kHz), da sonst Elektrolyse- und Polarisationseffekte<br />

an den Elektroden auftreten. Die Größe L/F ist die Zellkonstante und wird meist in cm -1 angegeben.<br />

κ ist die spezifische Leitfähigkeit mit der SI-Einheit S/m = (Ωm) −1 . Die molare Leitfähigkeit<br />

(molar conductivity) Λ m ist die auf die Konzentration c bezogene spezifische Leitfähigkeit<br />

Λ m = κ/c (21)<br />

Ein Elektrolyt, der in zwei Ionensorten zerfällt, und zwar in ν + Kationen der Ladungszahl z +<br />

und ν − Anionen der Ladungszahl z − , besitzt die elektrochemische Wertigkeit ν = ν + z + = ν − z − ,<br />

die die molare Leitfähigkeit Λ m mit der Äquivalentleitfähigkeit Λ eq verknüpft:<br />

Λ eq = Λ m /ν = κ/(νc) (22)<br />

Anhand der molaren Leitfähigkeit ihrer Lösungen werden Elektrolyte als stark oder schwach<br />

klassifiziert: Ein starker Elektrolyt ist eine Substanz, deren molare Leitfähigkeit in Lösung nur<br />

wenig <strong>von</strong> der Konzentration abhängt. Ein schwacher Elektrolyt besitzt bei sehr niedrigen<br />

Konzentrationen eine ähnliche molare Leitfähigkeit wie ein starker Elektrolyt, die jedoch für<br />

zunehmende Konzentrationen sehr schnell auf kleine Werte abfällt. Das Verhalten schwacher<br />

Elektrolyte lässt sich auf der Basis des Gleichgewichts zwischen der Substanz und ihren Ionen<br />

in Lösung erklären: Der Dissoziationsgrad α, der den in Lösung dissoziiert vorliegenden Anteil<br />

einer Substanz angibt, nimmt zu, wenn die Konzentration verringert wird. Starke Elektrolyten<br />

dagegen liegen in Lösung immer vollständig dissoziiert vor (α = 1).<br />

Da die molare Leitfähigkeit Λ m = Λ m (c) selbst konzentrationsabhängig ist, findet man keine<br />

Proportionalität zwischen κ und c, wie Gleichung (21) nahe legt. Lediglich für den Grenzfall<br />

der unendlich verdünnten Lösung strebt Λ m einem festen Grenzwert zu. Man bezeichnet diesen<br />

Wert als molare Grenzleitfähigkeit (limiting molar conductivity) Λ 0 m bei unendlicher<br />

Verdünnung. Er beinhaltet keine interionischen Wechselwirkungen mehr. Für starke Elektrolyten<br />

sind Λ m und c im Bereich kleiner Konzentrationen c nach experimentellen Ergebnissen<br />

<strong>von</strong> Kohlrausch durch ein Quadratwurzelgesetz miteinander verknüpft:<br />

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<strong>Hydrolyse</strong> <strong>von</strong> <strong>Harnstoff</strong> / <strong>Michaelis</strong>-<strong>Menten</strong>-<strong>Kinetik</strong> 9<br />

Λ m = Λ 0 m - A c ½ (23)<br />

Durch die Auftragung <strong>von</strong> Λ m gegen c ½ erhält man Λ 0 m aus dem Ordinatenabschnitt und A<br />

aus der Steigung der Geraden. Beziehung (23) ergibt sich auch aus der Debye-Hückel-Theorie<br />

der Ionenwanderung, die auf einer Modellvorstellung für ionische Lösungen beruht, nach der<br />

jedes Ion <strong>von</strong> einer entgegengesetzt geladenen Ionenwolke umgeben ist, die sich aus dem<br />

Wechselspiel zwischen der anziehenden Wirkung der Ladung des Zentralions und der für die<br />

Lösung charakteristischen thermischen Bewegung ergibt (s. Skript zur Elektrochemie). Die<br />

Abnahme der molaren Leitfähigkeit mit erhöhter Konzentration ist 1) auf eine asymmetrische<br />

Verzerrung der Ionenwolke bei der Wanderung mit einhergehender Verschiebung der Ladungsschwerpunkte<br />

vom Ionenwolke und Zentralion (Asymmetrieeffekt) und 2) auf die erhöhte<br />

Viskosität durch die entgegengesetzten Bewegungsrichtungen <strong>von</strong> Zentralion und Ionenwolke<br />

(elektrophoretischer Effekt) zurückzuführen.<br />

Nach dem Gesetz der unabhängigen Ionenwanderung ergibt sich die molare Grenzleitfähigkeit<br />

Λ 0 m bei unendlicher Verdünnung aus der Summe der Ionenleitfähigkeiten Λ, d.h. der mit<br />

den stöchiometrischen Faktoren ν gewichteten molaren Grenzionenleitfähigkeiten λ<br />

Λ 0 m = Λ + + Λ − = ν + λ + + ν − λ − (24)<br />

Diese sind wie Λ m und κ relativ stark temperaturabhängig, so dass es erforderlich ist, während<br />

der Messung für Temperaturkonstanz zu sorgen. Das Gesetz der unabhängigen Ionenwanderung<br />

ermöglicht es, für einen beliebigen Elektrolyten (zumindest bei unendlicher Verdünnung)<br />

die molare Leitfähigkeit Λ m aus den bekannten Ionenleitfähigkeiten λ zu berechnen.<br />

Insbesondere können Grenzleitfähigkeiten schwacher Elektrolyte, die einer direkten Messung<br />

nicht zugänglich sind, aus den Grenzleitfähigkeiten starker Elektrolyte berechnet werden. Für<br />

die Grenzleitfähigkeit <strong>von</strong> Essigsäure ergibt sich beispielsweise:<br />

Λ 0 m (CH 3 COOH) = Λ 0 m (CH 3 COONa) + Λ 0 m (HCl) − Λ 0 m (NaCl)<br />

Das Quadratwurzelgesetz (23) versagt für schwache Elektrolyte, weil diese nur teilweise dissoziieren<br />

(α < 1). Vernachlässigt man interionische Wechselwirkungen (für kleine Werte <strong>von</strong><br />

α zulässig), so bestimmt der Dissoziationsgrad alleine die Abnahme der molaren Leitfähigkeit:<br />

Λ m = αΛ m<br />

0<br />

(25)<br />

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<strong>Hydrolyse</strong> <strong>von</strong> <strong>Harnstoff</strong> / <strong>Michaelis</strong>-<strong>Menten</strong>-<strong>Kinetik</strong> 10<br />

1) Bereitstellung der Lösungen<br />

a) Ammoniumcarbonat<br />

Aufgabenstellung<br />

Stellen Sie zunächst 100ml einer 0,01 M <strong>Harnstoff</strong>lösung her und versetzen Sie sie<br />

mit 50 mg Urease. Überlassen Sie die Lösung auf einem Magnetrührer bis zum<br />

Ende des Messtages sich selbst.<br />

b) Herstellung der Verdünnungsreihe einer <strong>Harnstoff</strong>lösung/Ureaselösung<br />

2) Messungen<br />

Stellen Sie ausgehend <strong>von</strong> 250 ml einer 0,1 M <strong>Harnstoff</strong>lösung eine Verdünnungsreihe<br />

mit je 100ml der Konzentrationen {0.5·10 -3 , 1·10 -3 , 1.5·10 -3 , 2·10 -3 , 3·10 -3 ,<br />

4·10 -3 , 6·10 -3 , 8·10 -3 , 1·10 -2 , 1.2·10 -2 } mol/l her. Die Konzentration 1·10 -2 mol/l soll<br />

zweimal hergestellt werden. Wiegen Sie 150 mg Urease ab und lösen Sie sie in<br />

150 ml Wasser.<br />

Die Messgröße, mit der die Ammoniumcarbonatkonzentration zeitaufgelöst gemessen<br />

wird, ist die Leitfähigkeit der Lösung. Diese ist im betreffenden Konzentrationsbereich<br />

in sehr guter Näherung proportional zur Ionenkonzentration (im Allgemeinen ist sie dies<br />

natürlich nicht, da die molare Leitfähigkeit mit der Wurzel der Konzentration abnimmt:<br />

Kohlrausch’sches Quadratwurzelgesetz!).<br />

a) Nehmen Sie am Schreiber folgende Einstellungen vor: 6 Skalenteile(Skt.)/min,<br />

100 mV/Skt. Füllen Sie jeweils 100 ml der <strong>Harnstoff</strong>lösungen in das temperierte<br />

(25°C) Reaktionsgefäß und hängen Sie die pH- und die Leitfähigkeitselektrode<br />

hinein. Achten Sie hierbei darauf, dass die Leitfähigkeitselektrode am Rand des<br />

Gefäßes hängt und so tief wie möglich in die Lösung eintaucht.<br />

Schalten Sie den Schreiber ein und fügen Sie unter Rühren 10 ml der Ureaselösung<br />

hinzu, um die Reaktion zu starten. Nehmen Sie die Spannungskurve für ca. 60 s<br />

auf und notieren Sie den pH-Wert simultan (am besten direkt an die Kurve schreiben).<br />

Am Ende einer Messung sollten Reaktionsgefäß, Elektroden und Rührer gut<br />

gespült werden.<br />

b) Füllen Sie die (zweite) Lösung mit 1·10 -2 mol/l <strong>Harnstoff</strong> in das Reaktionsgefäß<br />

und nehmen Sie die Spannungskurve etwa 80-90 Minuten lang auf. Ändern Sie die<br />

Schreibereinstellungen auf 1V/Skt. bzw. 1 Skt./min. Notieren Sie ebenfalls den<br />

pH-Wert in regelmäßigen Abständen.<br />

c) Zur Kalibrierung: Messen Sie die Leitfähigkeit bzw. den Schreiberausschlag der<br />

unter 1a) bereiteten Ammoniumcarbonatlösung, indem Sie ausgehend <strong>von</strong> 100 ml<br />

destilliertem Wasser in mehreren Schritten je 2 ml zugeben und den Schreiberaus-<br />

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<strong>Hydrolyse</strong> <strong>von</strong> <strong>Harnstoff</strong> / <strong>Michaelis</strong>-<strong>Menten</strong>-<strong>Kinetik</strong> 11<br />

schlag nach Einstellen eines konstanten Leitfähigkeitswertes dokumentieren. Hierbei<br />

bietet sich auch die Möglichkeit die Mischzeit abzuschätzen, vor deren Ablauf<br />

die Auswertung der Steigung der unter a) aufgenommenen Kurven in jedem Falle<br />

nicht ratsam ist.<br />

3) Auswertung<br />

a) Tragen Sie die vom Schreiber unter 2c) angezeigten Spannungswerte in einem<br />

Diagramm gegen die jeweilige Konzentration der Lösung auf und ermitteln Sie<br />

den Kalibrierfaktor mittels linearer Regression.<br />

b) Bestimmen sie die Konstanten v max , K M , k 2 und die Aktivität des Enzyms sowie die<br />

jeweils dazugehörigen Fehler aus den Anfangssteigungen v 0 und der zugehörigen<br />

<strong>Harnstoff</strong>konzentration [S] 0 der unter 2a) aufgenommen Kurven zunächst ohne<br />

den pH-Wert zu berücksichtigen (Lineweaver-Burk-Plot, Gl. 12). Zur Ermittlung<br />

der Anfangssteigung verwerfen sie etwa die ersten 20 Sekunden, da so lange etwa<br />

die Mischzeit beträgt!<br />

c) Ermitteln Sie mit einem geeigneten Mittelwert des pH-Wertes die Konstanten<br />

v max * und k 2 *, indem Sie die ermittelten Konstanten v max und k 2 um den Faktor<br />

f(pH) korrigieren (Gl. 13). Berechnen sie die Aktivität des Enzyms (in U/mg) unter<br />

den Bedingungen (pH, Temperatur), die auf der Flasche angegeben sind (bei<br />

30°C ist die Reaktion ca. um den Faktor 1,25 schneller als bei 25°C). Beachten sie,<br />

dass sie eventuell v max * noch durch den entsprechenden pH-Faktor für die Angabe<br />

auf der Flasche teilen müssen. Ermitteln Sie auch hier den Fehler und vergleichen<br />

Sie die Ergebnisse mit der Angabe auf der Flasche!<br />

d) In diesem Teil der Auswertung geht es darum, die aufgenommene Konzentrations-<br />

Zeit-Kurve mit Daten zu vergleichen, die nach den im Theorieteil vorgestellten<br />

Modellen berechnet werden. Dies geschieht mit dem Programm Mathematica ® ,<br />

das auf den Auswerterechnern im Praktikum installiert ist. Ein vorgefertigtes Sheet<br />

liegt auf dem Desktop und man braucht nur noch einzelne Werte einzufügen (siehe<br />

Anleitung in Anhang 4).<br />

Übertragen sie zunächst die unter 2b) aufgenommene Spannungskurve in eine<br />

Konzentrations-Zeit-Kurve (Intervall <strong>von</strong> 2 Minuten) und erstellen sie hieraus eine<br />

ASCII-Datei mit dem Namen Daten1.DAT. Hierzu kann man einfach in Origin ®<br />

die betreffenden Spalten auswählen und die Datei mit DateiExportierenASCII<br />

erstellen, oder in Excel ® DateiSpeichern unter Dateityp (Unicode) .txt. Das<br />

Dezimaltrennzeichen muss der Punkt sein. Dies geht am einfachsten, wenn man<br />

die ASCII-Datei mit WordPad öffnet und unter BearbeitenErsetzen die gewünschte<br />

Änderung vornimmt.<br />

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<strong>Hydrolyse</strong> <strong>von</strong> <strong>Harnstoff</strong> / <strong>Michaelis</strong>-<strong>Menten</strong>-<strong>Kinetik</strong> 12<br />

Auf den Auswerterechnern im Praktikum liegt die Datei <strong>Harnstoff</strong>.nb bereit. Kopieren<br />

sie einfach die <strong>von</strong> ihnen erstellte ASCII-Datei Daten1.DAT auf den Desktop<br />

und folgen sie den Anweisungen in Anhang IV. Sie erhalten drei neue Dateien,<br />

mit den Namen ohnepH.DAT, mitpH.DAT und komplett.DAT. Diese können sie<br />

mit Excel oder Origin öffnen und graphisch darstellen. Sie enthalten berechnete<br />

Daten der Konzentration in mol/l in Abhängigkeit <strong>von</strong> der Zeit in Minuten. "ohnepH.DAT"<br />

wurde nach Gl. 15 und den Daten aus 3b) "mitpH.DAT" ebenfalls<br />

nach Gl. 15 aber mit den Daten aus 3c) und "komplett.DAT" nach dem allgemeinen<br />

Zusammenhang Gl. 18/19 numerisch berechnet.<br />

4) Diskussion<br />

Vergleichen sie die unter 3c) erhaltenen Werte mit Literaturdaten (Angabe auf der Flasche)<br />

und diskutieren sie etwaige Abweichungen. Wie genau schätzen sie die Meßmethode<br />

ein (qualitativ) und welche Verbesserungen würden sie vornehmen, um zu genaueren<br />

Messungen zu gelangen. Ist die Leitfähigkeitsmessung gut geeignet, um die<br />

Konzentration des Produktes zu verfolgen (Abweichung bei der Kalibrierung, Zeitauflösung)?<br />

Welche Probleme ergeben sich, wenn man die Messungen unter konstanten pH-<br />

Bedingungen durchführen will und wie könnte man diese lösen (Leitfähigkeit, selektiverer<br />

Nachweis des Produktes)?<br />

Stellen sie die unter 3d) gemessene Konzentrations-Zeit-Kurve zusammen mit den berechneten<br />

Kurven graphisch dar. Welche Aussage lässt sich treffen? Welche Vorteile/Nachteile<br />

hat die Methode der Anfangsgeschwindigkeiten hinsichtlich der Ermittlung<br />

<strong>von</strong> Reaktionsmechanismen? Wie stark ist der Einfluss des pH-Wertes und der Produkthemmung<br />

(qualitativ)? Wie genau wird die experimentelle Kurve durch die Modellfunktion<br />

unter Berücksichtigung <strong>von</strong> pH- und Produktabhängigkeit der Geschwindigkeit beschrieben<br />

und wie erklären sie sich eine eventuelle Abweichung (beziehen sie hierzu die<br />

<strong>von</strong> ihnen während der Messung notierten pH-Werte mit in ihre Überlegungen ein)?<br />

Literatur<br />

[1] M. Fidaleo, R. Lavecchia, Kinetic Study of Enzymatic Urea Hydrolysis Kinetic<br />

Study of Enzymatic Urea Hydrolysis in the pH Range 4–9, Chem. Biochem. Eng. Q. 17<br />

(4) 311–318 (2003)<br />

[2] Tipton K. F., Dixon H. B. F., Methods Enzymol. 63, (1979), 183<br />

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<strong>Hydrolyse</strong> <strong>von</strong> <strong>Harnstoff</strong> / <strong>Michaelis</strong>-<strong>Menten</strong>-<strong>Kinetik</strong> 13<br />

I) Herleitung der pH-Abhängigkeit<br />

Anhang<br />

Ziel der Ableitung ist, die Konzentration der Übergangsspezies UHS - unter der Annahme eines<br />

stationären Zustandes zu bestimmen, da sich die Produktbildungsgeschwindigkeit als<br />

d[P]<br />

−<br />

= k<br />

2[UHS<br />

]<br />

(A1)<br />

dt<br />

schreiben lässt. Die Behandlung nach dem Bodensteinschen Quasistationaritätsprinzip ergibt<br />

zunächst den zu Gl. 6 analogen Ausdruck:<br />

−<br />

− [UH ][S]<br />

[UHS ] = (A2)<br />

K M<br />

Des Weiteren muss man nun die unbekannte Konzentration des freien [UH - ] durch die eingesetzte<br />

Konzentration [U] 0 ausdrücken. Dazu werden die (bekannten) Gleichgewichtskonstanten<br />

der beiden Säure-Base Gleichgewichte verwendet:<br />

[UH<br />

−<br />

] = [U]<br />

0<br />

−[UH<br />

] −[U<br />

2<br />

2−<br />

−<br />

2−<br />

] −[UHS<br />

] −[UH<br />

S] −[US<br />

]<br />

Ausdrücken der unbekannten Konzentrationen durch die Dissoziationskonstanten, die Hydroniumionenkonzentration,<br />

[UH - ] und [UHS - ] liefert:<br />

[UH<br />

−<br />

2<br />

(A3)<br />

− +<br />

−<br />

− +<br />

−<br />

[UH ][H ] [UH ]K<br />

E,2<br />

[UH ][H ] [UHS ]K<br />

−<br />

ES,2<br />

] = [U]<br />

0<br />

−<br />

− −[UHS<br />

] −<br />

−<br />

(A4)<br />

+<br />

+<br />

K [H ]<br />

K<br />

[H ]<br />

E,1<br />

Einsetzen <strong>von</strong> Gl. A2 ergibt:<br />

⎛ +<br />

⎛<br />

+<br />

⎞⎞<br />

−<br />

= − ⎜[H<br />

] K<br />

E,2 S<br />

⎜<br />

[H ] K<br />

ES,2<br />

[UH ] [U] −<br />

+ +<br />

⎟⎟<br />

0<br />

[UH ]<br />

⎜<br />

+ + 1<br />

+<br />

(A5)<br />

⎟<br />

⎝<br />

K [H ] K ⎝ K [H<br />

+<br />

E,1<br />

M ES,1<br />

] ⎠⎠<br />

Benutzt man nun wiederum Gl. A2, um [UHS - ] in Gl. A1 durch [UH - ] zu ersetzen, erhält man<br />

d[P]<br />

dt<br />

=<br />

⎛<br />

⎜<br />

[H<br />

1+<br />

⎝ K<br />

+<br />

] K<br />

+<br />

[H<br />

woraus unmittelbar die Gln. 13 und 14 folgen.<br />

K<br />

M<br />

E,1<br />

k<br />

2<br />

E,2<br />

+<br />

[U]<br />

0<br />

[S]<br />

⎞ ⎛<br />

⎟ + ⎜<br />

[H<br />

S<br />

]<br />

⎠ ⎝ K<br />

+<br />

ES,1<br />

] K<br />

+<br />

[H<br />

ES,1<br />

ES,2<br />

+<br />

⎞<br />

+ 1⎟<br />

]<br />

⎠<br />

(A6)<br />

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<strong>Hydrolyse</strong> <strong>von</strong> <strong>Harnstoff</strong> / <strong>Michaelis</strong>-<strong>Menten</strong>-<strong>Kinetik</strong> 14<br />

II) Herleitung der Konzentrations-Zeit-Funktion<br />

Ausgangspunkt für die Herleitung ist das Geschwindigkeitsgesetz Gl. 7:<br />

d[P]<br />

dt<br />

v [S]<br />

[S] + K<br />

max<br />

= (A7)<br />

M<br />

Unter der Bedingung eines stationären Zwischenzustandes erhält kann man die Abnahmegeschwindigkeit<br />

des Substrats durch Bildungsgeschwindigkeit der Produkte ausdrücken.<br />

d[S]<br />

dt<br />

d[P]<br />

dt<br />

v [S]<br />

[S] + K<br />

max<br />

= − = −<br />

(A8)<br />

M<br />

Ist die Funktion [S](t) nun im betrachteten Bereich stetig, eindeutig und streng monoton (die<br />

ersten beiden Bedingungen sollten immer erfüllt sein und für die dritte ist erfüllt, weil die<br />

Konzentration <strong>von</strong> <strong>Harnstoff</strong> ständig abnimmt), so kann man die Ableitung der Umkehrfunktion<br />

t([S]) folgendermaßen schreiben:<br />

dt<br />

d[S]<br />

⎛ d[S] ⎞<br />

= ⎜ ⎟<br />

⎝ dt ⎠<br />

−1<br />

K<br />

M<br />

= − −<br />

v [S]<br />

max<br />

1<br />

v<br />

max<br />

(A9)<br />

Diese lässt sich sofort integrieren, wodurch man erhält:<br />

K [S]<br />

= ([S]<br />

) − C1<br />

(A10)<br />

v v<br />

M<br />

t − ln +<br />

max<br />

max<br />

Elementare Umformung ergibt dann:<br />

− v<br />

max<br />

K<br />

t + C<br />

M<br />

2<br />

= ln<br />

[S]<br />

K<br />

([S]<br />

) + mit C<br />

2<br />

= v<br />

maxC1<br />

M<br />

(A11)<br />

Dies kann man alsdann auch schreiben als<br />

e<br />

was für [S](t) ergibt:<br />

−vmaxt+<br />

C<br />

K<br />

K<br />

M<br />

M<br />

2<br />

=<br />

[S]<br />

K<br />

M<br />

e<br />

[S]<br />

K<br />

M<br />

(A12)<br />

[S](t) = K<br />

M<br />

⎧<br />

⎪e<br />

W⎨<br />

⎪<br />

⎩<br />

−v<br />

max<br />

K<br />

K<br />

t+<br />

C<br />

M<br />

M<br />

2<br />

⎫<br />

⎪<br />

⎬<br />

⎪<br />

⎭<br />

(A13)<br />

Um zu Gl. 15 zu gelangen, muss man noch die Integrationskonstante C 2 bestimmen. Diese<br />

folgt aus der Anfangsbedingung [S](0)=[S] 0 .<br />

C2<br />

C2<br />

⎧ ⎫<br />

K<br />

[S] 0<br />

M KM<br />

⎪e<br />

⎪ e [S]<br />

0 KM<br />

[ S] ( 0) = K<br />

MW⎨<br />

⎬ → = e<br />

(A14)<br />

⎪ K<br />

M ⎪ K<br />

M<br />

K<br />

M<br />

⎩ ⎭<br />

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<strong>Hydrolyse</strong> <strong>von</strong> <strong>Harnstoff</strong> / <strong>Michaelis</strong>-<strong>Menten</strong>-<strong>Kinetik</strong> 15<br />

Hieraus folgt direkt<br />

[S] 0<br />

⎛ ⎞<br />

⎜ KM<br />

C = ⎟<br />

2<br />

K<br />

M<br />

ln [S]<br />

0<br />

e<br />

(A15)<br />

⎜ ⎟<br />

⎝ ⎠<br />

und damit Gl. 15.<br />

III) Herleitung der Reaktionsgeschwindigkeit mit Produkthemmung<br />

Ausgangspunkt der Herleitung ist abermals die Annahme eines stationären Zustandes für<br />

Spezies US, diesmal allerdings unter Beachtung der Gleichgewichtstontanten K P , die angibt,<br />

wie viel freies Enzym in der "Sackgasse" landet.<br />

d[US]<br />

k1[U][S]<br />

Ansatz:<br />

= k1[U][S]<br />

− k<br />

−1[US]<br />

− k<br />

2[US]<br />

= 0 → [US] =<br />

(A16)<br />

dt<br />

k + k<br />

Die unbekannte Konzentration des freien Enzyms stellt sich dann wie folgt dar:<br />

[ U] = [U]<br />

0<br />

− [US] − ([UP] + [USP])<br />

(A17)<br />

2<br />

−1<br />

Substitution <strong>von</strong><br />

[U][S]<br />

[ US] = und<br />

K M<br />

([U]<br />

+ [S])<br />

[P]<br />

[UP] + [USP] =<br />

(A18)<br />

K P<br />

führt zu<br />

[U]<br />

0<br />

= (A19)<br />

[S]<br />

1+<br />

K<br />

M<br />

[U]<br />

[P] [P][S]<br />

+ +<br />

K K K<br />

P<br />

M<br />

P<br />

und unter Verwendung der ersten Beziehung in (18) endlich:<br />

d[P]<br />

dt<br />

= k<br />

2<br />

[U][S] =<br />

k<br />

2<br />

[U]<br />

⎛ [P] ⎞ +<br />

( K ) ⎜<br />

⎟ M + [S] 1<br />

⎝ K<br />

P ⎠<br />

0<br />

[S]<br />

(A20)<br />

IV) Beschreibung des zur Auswertung benötigten Mathematica ® -Sheets<br />

Zunächst muss das Verzeichnis in der ersten Zeile mit shift + enter bestätigt werden. Danach<br />

sind die Werte für pH, v max , v max *, K M und [S] 0 einzutragen. Achten Sie darauf, dass Sie als<br />

Einheiten mol/L bzw. mol/(L⋅min) verwenden. Dann noch einmal shift + enter drücken. Die<br />

ASCII-Dateien komplett, ohnepH und mitpH befinden sich nun auf dem Desktop. Zur Kontrolle<br />

wird der Plot unten gleich angezeigt.<br />

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Beachten Sie, dass das Mathematica-Programm drei verschiedenen Maximalgeschwindigkeiten<br />

kennt. Die erste ("vm", in Zeile 3) ist die <strong>von</strong> Ihnen bestimmte hypothetische Maximalgeschwindigkeit<br />

v max * aus Gleichung 13. Die zweite ("v", in Zeile 5) ist die <strong>von</strong> Ihnen mittels<br />

des Lineweaver-Burk-Plots experimentell bestimmte Maximalgeschwindigkeit. Die dritte<br />

("vcorr", in Zeile 10) ist die zur Langzeitmessung 2b gehörige Maximalgeschwindigkeit und<br />

wird vom Programm aus vmax* und dem <strong>von</strong> Ihnen in 2b gemessenen mittleren pH-Wert der<br />

Lösung berechnet. Dieser pH-Wert ist nicht derselbe wie der der Messungen aus 2a!<br />

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