Paintball, der Sport - PBportal.de

Diese „PR-Aktivitäten“ gehören zu jenen selbstreflexiven Handlungsmustern,
die für den Verein und die organisierte Paintball-Szene typisch sind.
Wohlwissend um die Reaktanz, die Paintball in der Öffentlichkeit ausgelöst,
haben die Akteure Strategien entwickelt, sich von dem Stigma des
kriegsverherrlichenden Aggressore zu befreien. Sie verpflichten sich auf
Fairneß, Sicherheit und Distanzierung zu radikalen politischen Gruppierungen.
Dies ist in einer Vielzahl von Regelwerken schriftlich fixiert. So z. B. in den
Tournament/Game-Regeln des „Deutschen Paintball Sportverbandes“ in
speziellen Turnier-Richtlinien (national und international) oder in der
Vereinssatzung:
„Der Verein verfolgt keine politischen, religiösen oder militärischen Zwecke.
(...) Personen mit rassistischen, rechts- bzw. linksextremen politischen
Ansichten ist die Mitgliedschaft versagt.“
Die politische Gesinnung der Vereinsmitglieder wird geprüft. Die Mitgliedschaft
im Verein erfolgt erst nach bestandener Probezeit. Ehe man Vereinsmitglied
werden darf, muß man an mehreren Turnieren teilgenommen, integrität und
„correctness“ bewiesen haben. Dazu gehört, sich auch im „Eifer des
Gefechtes“ der Sicherheitsbestimmungen bewußt zu sein und sich
entsprechend zu verhalten.
Sicherheit ist oberstes Prinzip. Gilt es zwar, den Gegner auf dem Spielfeld mit
Farbkugeln abzutreffen und damit zum Ausscheiden zu zwingen, verbirgt sich
dahinter keineswegs unbesonnenes Handeln. Nicht ausgeschlossen werden
kann, daß sich am Körper dort, wo man von einer Farbkugel getroffen wird,
ein Hämatom bildet. Frauen beklagen hier zuweilen Krampfadern, die dadurch
verursacht wurden. Insgesamt jedoch gibt es eine Vielzahl von Vorkehrungen,
die ernsthaftere Verletzungen ausschließen sollen. Die Beobachterin der
Forschungsgruppe mußte, um mit den Verein das Turnier besuchen zu
dürfen, folgende Erklärung unterzeichnen:
„Es wurde mir erklärt, daß es gefährlich sein kann, wenn ich nicht nach den
festgelegten Spielregeln, die ich gelesen habe, spiele (...). Daß ich Paintball
als Sport und Spiel ansehe. Ich verpflichte mich, die Spiel- und
Verhaltensregeln DPSV und die Anweisungen der Schiedsrichter zu befolgen.
(...) Meine Schutzbekleidung (z. B. Brille) im Spiel- und Schußbereich zu
tragen.“
Deutlich wird hier, daß im Rahmen eines Spiels Sicherheitsvorkehrungen
getroffen und zudem vom Turnierveranstalter überwacht werden:
Schiedsrichter beobachten das Spielgeschehen und kontrollieren im Vorfeld
die Zulässigkeit der Markierer. Mit einem Chronographen wird die
Schußgeschwindigkeit der Markierer überprüft, bevor der einzelne Spieler das
Feld betreten darf. Ein bestimmter Wert darf nämlich nicht überschritten
werden, da Schutzbrillen und -masken den Aufprall der Farbkugeln nicht
standhalten können. Verletzungen wären vorprogrammiert. Ebenso wird
geprüft, ob Manipulationen vorgenommen wurden, die nicht zulässig sind.
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